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Thema: 100 Jahre 1. Weltkrieg (23526-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Ch. Wagner
100 Jahre 1. Weltkrieg
Der Beginn des 1. Weltkriegs löste größtenteils großen Jubel aus: hier in Schladming
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: 100 Jahre 1. Weltkrieg
Antwort #1
Radkersburg war seit jeher schon Garnisonsstadt (bis vor kurzem) und beherbergte in den vier Kasernen um 1914 über 3000 Soldaten. Anbei eine alte Postkarte
dieser Zeit aus Bad Radein (Radenci) während der Mobilmachung:

  • Zuletzt geändert: Mai 04, 2014, 11:29:00 von Bahnhof-Halbenrain

  • Ch. Wagner
Re: 100 Jahre 1. Weltkrieg
Antwort #2
Ebenso groß war der Jubel in Leoben
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Ch. Wagner
Re: 100 Jahre 1. Weltkrieg
Antwort #3
Auch noch ein aktueller Buchtitel:
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: 100 Jahre 1. Weltkrieg
Antwort #4
Themenverwandt, wenn auch nicht 1. WK, aber weil gut zu obigem Buchtitel passend:

Interessant ist, dass zur Kaiserzeit die Deutsch(sprachig)en Österreichs ihre Kulturzugehörigkeit meistens mit der schwarz-rot-goldenen Fahne bezeigten, kaum mit Rot-weiß-rot. So wie gut erkennbar auf diesem obigen Buchtitel. Auf Farbdarstellungen sieht man demnach oft Schwarz-rot-gold (staatsübergreifendes Deutschtum, zuvor auch die Farben des Deutschen Bundes) neben Weiß-grün (Steiermark).
Bekanntlich war die Fahne des damaligen zweiten deutschen Reiches 1871-1918 dagegen ja schwarz-weiß-rot.

Als 1919 die "Republik Deutschösterreich" in Wien ausgerufen wurde und diese sich zum "Bestandteil der deutschen Republik" erklärte, bestimmte die ebenfalls gerade "geborene" erste deutsche Republik, um den beitrittswilligen Österreichern entgegen zu kommen, das damals in Österreich noch stark verbreitete Schwarz-rot-gold zu ihren Staatsfarben.

Paradoxerweise ist heute in Österreich nur wenigen bewusst, dass Schwarz-rot-gold eine sehr lange, auch in Österreich verwurzelte Tradition besitzt.

Aus: Landeschronik Steiermark, Wien 1988:

  • Ch. Wagner
Re: 100 Jahre 1. Weltkrieg
Antwort #5
Auf dem Buchtitel ist nichts erkennbar. Die "deutschen" Fahnen kamen nach 1848 nach Österreich und verbreiteten sich von Wien aus in die Länder zu den nationalen und völkischen Verbindungen. Bei der Ausrufung der Republik 1918 sollte die rot-weiß-rote Fahne gehißt werden, allerdings hatten die revolutionären Garden das weiße Mittelstück herausgetrennt, so daß kurzfristig die roten Fahnen wehten.
Die weitere Geschichte würde bei weitem den Rahmen sprengen.
LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: 100 Jahre 1. Weltkrieg
Antwort #6
Zu diesem sehr interessanten Thema möchte auch ich einen Buchtipp beisteuern:

Christopher Clark "Die Schlafwandler", erschienen im Jahre 2013.

In diesem über 800 Seiten starken Wälzer schildert der australische Historiker sehr detailliert die politischen Zusammenhänge, die zum Ausbruch des 1. Weltkrieges führten. Er versucht in seinem Werk die These der Hauptverantwortung der Deutschen diesen Krieg entfacht zu haben, zu relativieren. Warum sich gerade ein australischer Historiker für den 1. WK interessiert, dürfte wohl in der Tatsache zu finden sein, daß auch australisch/neuseeländische Truppen in Europa im Einsatz waren (was manchen Interessierten vielleicht entgangen ist).

Dazu ein LINK:
http://de.wikipedia.org/wiki/Landung_am_Kap_Helles
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.

Re: 100 Jahre 1. Weltkrieg
Antwort #7
Wobei der österreichische Teil der Verantwortung für den 1.WK, vor allem der damaligen Regierung in Wien, sicher nicht zu gering anzusehen ist.

Schließlich war es abzusehen, dass Russland einer (fragwürdigen) "Strafaktion gegen Serbien"  keinesfalls untätig zusehen würde. Mit Russland wiederum war Frankreich eng verbunden. Vor allem die Staatsmänner wussten das nur zu gut. Die Versicherung der unbedingten Bündnistreue des Deutschen Reiches zum Habsburger-Großreich dürfte den Kaiser Franz Josef allzu übermütig werden haben lassen. Schließlich ging es für ihn darum, die auseinanderstrebenden Bestandteile der Habsburgermonarchie zusammenzuhalten, auch um einen hohen Preis. Was hätte das Herrscherhaus sonst weiter regieren sollen?

Das einfache hurra-patriotische Volk "bejubelte" auch sicher nicht "den Beginn des 1. Weltkrieges", wie Ch.Wagner weiter oben komentiert hat, sondern die Menschen glaubten weitgehend ahnungslos für ihr Kaiserhaus dem "Schurkenstaat" Serbien eine Lektion zu erteilen. Zauderer waren da leider suspekt.

Heute wissen wir es besser.

Und wer die in Österreich weit verbreitete, ziemlich eindeutig zu erkennende schwarz-rot-goldene Fahne auf dem Buchtitel "Die Steiermark im Ersten Weltkrieg" nicht als solche identifizieren will, der muss es ja auch nicht.

  • Zuletzt geändert: Mai 06, 2014, 20:55:36 von Viator

  • Ch. Wagner
Re: 100 Jahre 1. Weltkrieg
Antwort #8
Du wirst mir dann sicher erklären können, warum das k.u.k. Steirische Infanteriregiment Nr. 27 "Albert I. König der Belgier die "deutsche" Fahne voranträgt. Und wo die ach so weitverbreitete "deutsche" bei Großveranstaltungen zu sehen ist. Im Übrigen: welche Regierung? Welche Staatsmänner? Kaiser Franz Josef und übermütig? Du solltest doch einmal die Quellen deines "Wissens" offenbaren.
Natürlich bejubelte das Volk - und nicht nur das "einfache" - nicht den 1. Weltkrieg, denn sie wußten noch nichts davon. Sie dachten, das wäre eine rasche Fahrt nach Serbien, und das war's dann.
Und: nur weil du etwas unterstreichst, wird es nicht wahr.
Erstellt am: Mai 06, 2014, 18:41:05
Und noch ein Buchtip:
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: 100 Jahre 1. Weltkrieg
Antwort #9
"Du wirst mir sicher...!"  "Und wo die ach so..." [Ch. Wagner]

Nein! Werde ich nicht. Woher wieder dieser Aggressionsschub? Deinen geworfenen Fehdehandschuh kannst du behalten.

Trotzdem möchte ich versuchen, historische Tatsachen, von denen ich bisher annahm, dass diese unter geschichtlich Gebildeten außer Streit stehen, etwas mehr zu veranschaulichen.
Ja, es fällt mir nicht leicht, auf Anhieb Beweisstücke zu finden, wie stark Schwarz-rot-gold im alten Österreich öffentlich gegenwärtig war. Noch einmal: Schwarz-rot-gold war nicht  die Fahne des zweiten Deutschen Reiches, denn diese war damals schwarz-weiß-rot.
Ich versuche, die Entstehung meiner Eindrücke über die steirische Geschichte einfach zu illustrieren mit einer Postkarte von der Grazer Herbstmesse sowie mit einer Werbe-Postkarte zum  Sängerbundesfest Graz 1902.

Wenn dazu jetzt einer sagt, nein, das kann alles nicht sein, das akzeptiere ich nicht, weil mir das nicht in den Kram passt oder mir gegen den Strich geht oder er unbedingt recht behalten will: Bitte schön. Dann glaubt er es eben nicht. Na und? Bekanntlich herrscht relative Meinungsfreiheit.

Re: 100 Jahre 1. Weltkrieg
Antwort #10
Vielen Dank für die Belehrung!  ;)

Ich mache mir keine Sorgen darüber, dass jeder hier sich selbst ein Bild sich machen kann und dies auch tut. Gott sei Dank gibt es ja keine verordnete Einheitsmeinung, auch wenn Immerdieselben hier gerne ein Monopol auf Geschichtsdeutung hätten, weil sie mit Meinungspluralismus und Deutungsvielfalt nicht umgehen können. Durch Quantität ihrer Beiträge versuchen sie dann den vermeintlichen "Feind", den sie im Fadenkreuz haben, zu überrollen und plattzumachen.

Aus Gesprächen weiß ich, dass diese Platzhirschmentalität viele Besonnene leider überhaupt davon abschreckt, öfter zu posten. Auf Dauer kann ich natürlich auch nicht mithalten und muss irgendwann einfach vor der Übermacht "kapitulieren": Ich stehe im vollen Berufs- und Familienleben und will mich in der wenigen verbliebenen Freizeit nicht auch noch mit Unduldsamkeit konfrontiert sehen, die einem auf den Magen schlägt.

Aber ich gebe die Hoffnung noch immer nicht ganz auf, dass wir hier alle vielleicht noch einmal eine echte Diskussionskultur mit Respekt für andere Meinungen zusammenbringen. Von Selbstreflexion möchte ich mich selbst auch nicht ausnehmen.
  • Zuletzt geändert: Mai 06, 2014, 23:46:16 von Viator

  • Ch. Wagner
Re: 100 Jahre 1. Weltkrieg
Antwort #11
Auch in blauer Schrift wird es nicht wahr: wenn du behauptest, die Fahne auf dem sw-Bild ist schwarz-rot-Gold, dann wirst du sicher einen Beweis dafür haben. Nein? Und was daran ist aggressiv, wenn ich um eine Erklärung frage. Du antwortest mir mit bekannten kolorierten Ansichtskarten von 1902, die wohl mit dem 1. Weltkrieg nichts zu tun haben. Ebenso hättest du mir die Farben der schlagenden Verbindungen von Graz zeigen können. Also, was soll das.
Ich habe nie behauptet, geschweige denn geschrieben, daß schwarz -rot-Gold die Farben des deutschen Reichs waren, möglicherweise hast du die Anführungszeichen übersehen.
Ich deutle nicht an der Geschichte herum. Es gibt einfach Fakten, die man eben kennt oder nicht kennt. Du hast deine Meinung, die allerdings beruht auf Halbwissen.
Du weißt aus Gesprächen, daß Viele aus Angst vor mir (und wahrscheinlich auch Dietmar) hier nicht mitzuschreiben wagen. Und das wir für deine zukünftigen Magengeschwüre verantwortlich sind. Ein interessanter Ansatz von Gesprächskultur, die du einforderst.

Eine simple Antwort hätte genügt: die Fahne auf dem Buchumschlag ist die schwarz-rot-goldene, weil: ? Und das ist der Fehdehandschuh? Eine simple Frage? In einer Diskussion mit dir sind Fragen unzulässig?
Aber eben: Glauben heiß nichts wissen. So einfach ist das halt.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: 100 Jahre 1. Weltkrieg
Antwort #12
Erst vor einer Woche hast du den Neu-User "Trolly" gleich einmal verbal unter der Gürtellinie attackiert, weil er sich partout nicht "Trolley" nennen wollte. Aber bitte, ist ja mittlerweile alles Gott sei Dank gelöscht.
Das sollen wohl alle schnell vergessen.

Jedenfalls habe ich kein Problem, deine Meinung zu akzeptieren, auch wenn sie noch so an den Haaren herbeigezogen erscheint, wie, dass etwa die Farben einer schlagenden Verbindung über der Grazer Herbstmesse thronen sollten?!?

Ich habe es begrüßt, dass du die Diskussion über den 1. Weltkrieg begonnen hast, wenngleich ich mich im selben Atemzug darüber geärgert habe, dass du mit deiner Formulierung den damaligen Menschen unterstellst, den "Beginn des 1. Weltkriegs größtenteils mit großem Jubel" begangen zu haben. Denn das einfache Volk begrüßte KEINESFALLS einen Weltkrieg, viele wollten eben (fatalerweise) gerne im Rahmen einer vermeintlich zweiwöchigen, begrenzten "Strafaktion" gegenüber Serbien für das attackierte Kaiserhaus ihre Tapferkeit und Schneidigkeit unter Beweis stellen.

Meine Erkenntnisse habe ich geschrieben, dem ist nichts hinzuzufügen. Ich habe auf einen an und für sich bekannten und weitgehend unbestrittenen Umstand hingewiesen. Wer diesen nicht akzeptieren will, dem sei das unbenommen.

Ende des mir aufgezwungenen Hickhacks und einen schönen Tag!
  • Zuletzt geändert: Mai 07, 2014, 14:08:48 von Viator

  • Ch. Wagner
Re: 100 Jahre 1. Weltkrieg
Antwort #13

Erst vor einer Woche hast du den Neu-User "Trolly" gleich einmal verbal unter der Gürtellinie attackiert, weil er sich partout nicht "Trolley" nennen wollte.


Ich habe @trolly darauf hingewiesen, was sein Name auf Deutsch bedeutet, aber nur nebenbei. Und wie sich Jemand nennt, ist mir so was von egal.
Du hast allerdings behauptet, daß das Regiment eine schwarz-rot-goldenen Fahne trägt. Und ich wollte von dir wissen, wieso du das meinst. Und da verweigerst du die Antwort. So einfach ist das.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: 100 Jahre 1. Weltkrieg
Antwort #14

..., daß das Regiment eine schwarz-rot-goldene Fahne trägt. Und ich wollte von dir wissen, wieso du das meinst.


Auf diese Art kommt man doch viel schneller zum Wesentlichen!

Ich vermute das einfach, weil

1. die Farbkombination auf dieser sehr scharfen Schwarzweißaufnahme ziemlich gut zu erahnen ist, weil meines Wissens nach wiederum
2. Schwarz-rot-gold in öffentlichen Räumen/ Plätzen der deutsch(sprachigen) Teile Österreichs* sehr häufig anzutreffen war, noch weit häufiger als die damaligen "Bismarck-Straßen" und "-Plätze".

Dass das alles noch kein Beweis ist und ich im speziellen Falle dieser Fotografie rein theoretisch auch falsch liegen könnte, ist mir bewusst. Ich erbitte nur ein klein wenig freie Meinungsäußerung, auch auf die Gefahr hin, mich einmal zu irren.

MfG

*In etwa die heutigen Bundesländer ohne das damals unter Magyarisierungsdruck stehende Deutsch-Westungarn, dafür plus Nordböhmen, Nordmähren und Österreichisch-Schlesien. Aufzählung unvollständig.