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Thema: Unterführungen für Fußgänger haben ausgedient (6116-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
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Unterführungen für Fußgänger haben ausgedient
Unterführungen für Fußgänger haben ausgedient

Finster, verdreckt und nicht barrierefrei. Die Fußgänger meiden die Unterführungen meist. Drei wurden schon zugeschüttet. Jene in der Kärntner Straße/Kapellenstraße folgt jetzt.


Grafik © Kleine Zeitung

Sie stammen aus einer Zeit, in der dem Auto oberste Priorität eingeräumt wurde. So mussten die Fußgänger an Hauptstraßen unter die Erde. Wo sie sich in den Unterführungen aber nie so recht heimisch gefühlt haben. Der derzeit gesperrte Tunnel unter der Kärntner Straße (im Bereich Kapellenstraße) ist der nächste, der ausgedient hat und zugeschüttet wird.

Schon mehr oder weniger viele Jahre ist es her, dass die Unterführungen in der Triesterstraße/ Ecke Tändelwiese, Wiener Straße/Josef-Pock-Straße sowie Andreas-Hofer-Platz (vom Marburgerkai zur Tiefgarage) zugeschüttet wurden. Demnächst erlebt auch jene in der Kärntner Straße/Ecke Kapellenstraße das gleiche Schicksal.

"Es gibt an dieser Stelle schon längere Zeit einen gesicherten Schutzweg über die Kärntner Straße. Die Unterführung ist kaum noch benutzt worden. Und da eine behindertengerechte Adaptierung ziemlich teuer wäre, haben wir uns entschlossen, diese zu sperren und in weiterer Folge zuzuschütten", erklärt Straßenamtsleiter Harald Hrubisek. Geschlossen hat mittlerweile auch der private Eigentümer die Unterführung unter dem Gürtel vom C & A zum Bauamtsgebäude.

Noch in Betrieb - aber sehr sporadisch benützt - sind die Fußgängertunnels im Bereich Don Bosco in der Kärntner Straße, im Bereich Hirtenkloster am Kalvariengürtel, zwischen Marburgerkai und Augarten in der Grazbachgasse sowie in der Wiener Straße/Peter-Tunner-Gasse. Vor allem bei Letzterer sei ein Ersatz durch einen oberirdischen Schutzweg wegen der extremen Fahrbahnbreiten kaum möglich, antwortet Hrubisek jenen Bürgern, die sich eine menschenfreundliche Lösung für diese Kreuzung wünschen.

Fußgängerüberführung
Einen Sonderfall, der aber genau in das Schema passt, gibt es in der Plüddemanngasse im Bereich Hans-Brandstetter-Gasse. Die Fußgängerbrücke über die Straße wird kaum benützt. Hrubisek: "Den meisten ist der Weg oben drüber zu lange und sie benützen deshalb einfach den Zebrastreifen."

HANS ANDREJ

Das Denkmal

Man hat wohl keine Kosten und Mühen gescheut. Seinerzeit. Als man die Unterführungen für Fußgänger errichtet hat. Kein Geher sollte dem ungehinderten Autoverkehr auf den Hauptstraßen in die Quere kommen.

So richtig in die Gänge gekommen sind die meisten Unterführungen aber kaum. Sprich, die große Masse setzte den Fuß nicht sehr oft auf den Boden dieser Tunnels. Man wurde nicht heimisch darin. Und von Anfang an haftete an ihnen ein leichter Geruch des Zwielichtigen. Für diejenigen, die es heute am ehesten brauchen würden, die älteren und behinderten Menschen nämlich, sind sie schon gar nicht geeignet.

So wird eben gesperrt und bisweilen auch zugeschüttet. Eine nach der anderen (siehe Seiten 26/27). Bevor es zu spät ist, sollte man eine Unterführung unter Schutz stellen. Als Denkmal für eine Zeit, in der das Auto über alles gestellt wurde.

Sie erreichen den Autor unter

hans.andrej@kleinezeitung.at
HANS ANDREJ

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3606738/unterfuehrungen-fuer-fussgaenger-haben-ausgedient.story
Liebe Grüße
Martin

Re: Unterführungen für Fußgänger haben ausgedient
Antwort #1
Dass es in Graz so wenige Unterführungen gibt, empfinde ich als Manko. Graz bräuchte am Besten eine U-Bahn, deren Stationen dienen dann auch gleich als Unterführungen. Besonders schlimm finde ich das Fehlen einer Unterführung der Conrad-Von-Hötzendorf-Straße beim Ostbahnhof. Hier wäre es viel besser gewesen, die Unterführung vom Bahnsteig gleich zu verlängern.

Liebe Grüße,
Stefan

Re: Unterführungen für Fußgänger haben ausgedient
Antwort #2

Graz bräuchte am Besten eine U-Bahn, deren Stationen dienen dann auch gleich als Unterführungen.


Dem schließe ich mich überhaupt nicht an. Dazu:

http://www.tramway.at/zukunft/index.html - "Problemfall Wien" auswählen. Zitat:

Ebenfalls völlig missverstanden wird in Wien die Bedeutung des Oberflächenverkehrsmittels für Einkaufsstraßen. Gerade Geschäftsleute kämpfen im Ausland für Straßenbahnen vor ihren Schaufenstern - ganz klar, was die Leute sehen, kaufen sie auch. Nicht so in Wien: Die Entfernung einer Tram aus einer Fußgängerzone wird bejubelt. Die Ernüchterung folgt dann meist wenige Monate später... Unten Bilder aus München und Strasbourg; darunter der Columbusplatz vor wenigen Jahren und heute.

  • Ch. Wagner
Re: Unterführungen für Fußgänger haben ausgedient
Antwort #3

Besonders schlimm finde ich das Fehlen einer Unterführung der Conrad-Von-Hötzendorf-Straße beim Ostbahnhof. Hier wäre es viel besser gewesen, die Unterführung vom Bahnsteig gleich zu verlängern.


Und wohin? Zum Baumax? Die Bimhaltestelle ist viel zu schmal für eine behindertengerechte Bauausführung. Und schließlich Wo sind die Massen, die die Unterführung benutzen würden?
LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Hubert Voller
Re: Unterführungen für Fußgänger haben ausgedient
Antwort #4

.... Graz bräuchte am Besten eine U-Bahn...

Eine U-Bahn in einer Stadt von der Größe Graz ist für ein effizientes U-Bahn-Netz zu klein!!!!!!! U-Bahnen werden heutzutage mMn selbst in Millionenstädten nur noch dann gebaut, wenn eine Strassenbahn nicht genügend Kapazität bietet oder nicht schnell genug ist. Siehe auch U-Bahn Graz

Zitat
Sie stammen aus einer Zeit, in der dem Auto oberste Priorität eingeräumt wurde.

Sollten sich einige Politiker (egal welchen Colours) zu Auge führen.

l.g. rellov
Es ist besser, ein Licht zu entzünden, als über die Dunkelheit zu fluchen.

Re: Unterführungen für Fußgänger haben ausgedient
Antwort #5
Zitat

Grafik © Kleine Zeitung


Seit wann ist die Annenpassage gesperrt?
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Unterführungen für Fußgänger haben ausgedient
Antwort #6

Seit wann ist die Annenpassage gesperrt?


Gar nicht. Sie meinen den Tunnel vom C&A zum Bauamt.
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


  • kroko
Re: Unterführungen für Fußgänger haben ausgedient
Antwort #7
Zitat
Dass es in Graz so wenige Unterführungen gibt, empfinde ich als Manko.


Das ist völliger Quatsch. Gottdeidank hat sich das Unterführungs-Unwesen in Graz nie richtig durchgesetzt - daher gibt es jetzt auch nicht mehr so viel wiedergutzumachen. Fußgänger wollen nicht in Unterführungen, und auf Überführungen normal auch nicht. Wie im "Kleine" ganz richtig geschrieben (Hut ab!), dienen Unterführungen einzig und allein dem Autoverkehr, auf Kosten der Fußgänger. Wenn die Unterführungen dann obendrein nicht kinderwagen- bzw. rollstuhltauglich sind und es keine oberirdische Querungsmöglichkeit gibt (oder, noch schlimmer, ein Fußgänger-Sperrgitter) hört sich natürlich alles auf.

Re: Unterführungen für Fußgänger haben ausgedient
Antwort #8

Zitat
Dass es in Graz so wenige Unterführungen gibt, empfinde ich als Manko.


Das ist völliger Quatsch.


Was ich als Manko empfinde, weiß ich wohl am besten selber.

Zitat

Gottdeidank hat sich das Unterführungs-Unwesen in Graz nie richtig durchgesetzt - daher gibt es jetzt auch nicht mehr so viel wiedergutzumachen. Fußgänger wollen nicht in Unterführungen, und auf Überführungen normal auch nicht. Wie im "Kleine" ganz richtig geschrieben (Hut ab!), dienen Unterführungen einzig und allein dem Autoverkehr, auf Kosten der Fußgänger.


Dem würde ich zustimmen, wenn die Wartezeiten an der Ampel einigermaßen erträglich wären. Das sind sie aber gerade in Graz oft nicht. Gerade in der Conrad-von-Hötzendorfstaße am Ostbahnhof sind die Wartezeiten oft unerträglich lange, sodass Fußgänger geradezu motiviert werden, das Rotlicht zu missachten. Nochdazu muss man wenn man vom/zum Bahnsteig will, ohnedies durch die Unterführung. Da hätte man die gleich länger machen können auch.

Zitat

Wenn die Unterführungen dann obendrein nicht kinderwagen- bzw. rollstuhltauglich sind und es keine oberirdische Querungsmöglichkeit gibt (oder, noch schlimmer, ein Fußgänger-Sperrgitter) hört sich natürlich alles auf.


Natürlich braucht man oberirdische Querungsmöglichkeiten. Nur bin ich als Fußgänger nicht bereit > 1 Minute an einer Ampel zu warten. Ich sehe nicht ein, warum ich auf eine Abkürzung verzichten soll, nur weil andere davon nicht profitieren würden. Sorry, aber mit Rollstuhl oder Kinderwagen braucht man sowieso länger, deshalb andere Fußgänger künstlich auszubremsen ist nicht nötig.

Liebe Grüße,
Stefan

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Unterführungen für Fußgänger haben ausgedient
Antwort #9

Dem würde ich zustimmen, wenn die Wartezeiten an der Ampel einigermaßen erträglich wären. Das sind sie aber gerade in Graz oft nicht. Gerade in der Conrad-von-Hötzendorfstaße am Ostbahnhof sind die Wartezeiten oft unerträglich lange, sodass Fußgänger geradezu motiviert werden, das Rotlicht zu missachten. Nochdazu muss man wenn man vom/zum Bahnsteig will, ohnedies durch die Unterführung. Da hätte man die gleich länger machen können auch.

Das stimmt, diese Ampel ist eine echte Katastrophe. - Da sollte man sich vielleicht etwas neues einfallen lassen. - Dort könnte eine Verlängerung der ÖBB-Bahnsteigsunterführung durchaus Sinn machen.

Oder aber man entfernt die Ampel zur Gänze und verhängt jeweils vom Ostbahnhof bzw. vom Baumaxx zur CvH ein Linksabbiegeverbot.

Prinzipiell gebe ich kroko aber Recht, dss Fußgängerunter- oder -überführungen ziemlich sinnlos sind.
Liebe Grüße
Martin

  • kroko
Re: Unterführungen für Fußgänger haben ausgedient
Antwort #10
Zitat
Zitat von: kroko am Heute um 08:00:58
Zitat
Dass es in Graz so wenige Unterführungen gibt, empfinde ich als Manko.

Das ist völliger Quatsch.

Was ich als Manko empfinde, weiß ich wohl am besten selber.


Ach, da hast du meine Aussage wohl zu formal interpretiert. Nicht das Sein deines Empfindens, sondern dessen Aurichtung empfand ich als Quatsch.

Zitat

Dem würde ich zustimmen, wenn die Wartezeiten an der Ampel einigermaßen erträglich wären. Das sind sie aber gerade in Graz oft nicht. Gerade in der Conrad-von-Hötzendorfstaße am Ostbahnhof sind die Wartezeiten oft unerträglich lange, sodass Fußgänger geradezu motiviert werden, das Rotlicht zu missachten. Nochdazu muss man wenn man vom/zum Bahnsteig will, ohnedies durch die Unterführung. Da hätte man die gleich länger machen können auch.


Überzeugt mich nicht. Die Baukosten (und Instandhaltungskosten) für Unterführungen sind sehr hoch, und nicht durch den Nutzen gerechtfertigt. Andererseits, ich würde Unterführungen auch nicht wollen wenn sie gratis sind - weil überall dort, wo es eine Unterführung gibt, natürlich erwartet wird dass Fußgänger sie nutzen.

Und wenn die Wartezeiten an Ampeln für Fußgänger zu lang sind, dann ist die Lösung nicht Fußgänger unter die Erde zu schicken. Sondern eben die Wartezeiten an der Ampel für Fußgänger zu verkürzen.