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Thema: "Umweltzone" - Graz (132349-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
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Umweltzonen sorgen im Land für dicke Luft
Antwort #30
Umweltzonen sorgen im Land für dicke Luft
Gegen Umweltzonen-Konzept für Graz regt sich Widerstand. Pendler sprechen von "unsozialer Aktion", Landesrat beruhigt: Es sei noch nichts fixiert.
Der Hintergedanke hinter diesem von Wegscheider aus Deutschland importierten Modell: Die Bürger sollen ihre alten Stinker aufgeben und umsteigen, um so die Luftgüte zu verbessern
Der Hintergedanke hinter diesem von Wegscheider aus Deutschland importierten Modell: Die Bürger sollen ihre alten Stinker aufgeben und umsteigen, um so die Luftgüte zu verbessern   Foto: APA
Prinzipiell wäre man sich ja einig: Es muss etwas geschehen. Geht es aber ans Eingemachte, sprühen die Emotionen. Der nun von Landesrat Manfred Wegscheider (SPÖ) präzisierte Plan, das Feinstaub-Problem in Graz mittels Umweltzonen in den Griff zu bekommen, stößt auf erbitterten Widerstand. "Großflächige Fahrverbote führen zum Chaos und gefährden den Wirtschaftsstandort", warnt Arbeiterkammer-Präsident Walter Rotschädl. Es bestehe zwar kein Zweifel an der Notwendigkeit energischer Maßnahmen. "Aber es ist undenkbar, dass ein großer Teil der rund 200.000 täglichen Fahrten über die Stadtgrenze verboten wird."

Wie berichtet plant Wegscheider gemeinsam mit den Stadtregierern, Graz ab Herbst 2009 zur Umweltzone zu erklären. Für die Autofahrer hätte das zur Folge, dass das Stadtgebiet künftig nur noch mit schadstoffarmen Pkw befahren werden darf. Zu ihnen dürften unter anderem alle benzinbetriebenen Autos mit Katalysator zählen. Sie würden mit einer grünen Plakette ausgestattet. Ältere Fahrzeuge, vor allem betagtere Diesel-Autos, bekämen je nach Abgas-Klasse gelbe oder rote Aufkleber, mit denen man dann nur noch eine Zeit lang oder gar nicht mehr ins Stadtgebiet darf. Ähnliche Umweltzonen-Modelle laufen bereits in mehreren deutschen Städten, darunter Berlin, München oder Hannover.

Stufenplan."Wie wäre es mit einer mittelalterlichen Stadtmauer, die Graz endgültig abriegelt", ätzt Franz Gosch. Der Obmann der steirischen Pendlerinitiative spricht von einer "eklatant unsozialen Auto-Verbannungs-Aktion", die nur ein "veritabler Rohrkrepierer" werden könne. Skeptisch ist auch der Grazer Wirtschaftskammerobmann Ulfried Hainzl. Die Einführung von Umweltzonen komme für ihn nur mit einem "großzügigen Stufenplan" und eingeschränkt auf die Feinstaubsaison in Frage.

Verwundert über Gegenwind.Letzteres stellt man sich im Ressort Wegscheider aber anders vor. Die Umweltzone, sollte sie kommen, wird das ganze Jahr über gelten. Über den massiven Gegenwind ist Wegscheider verwundert. "Was wir in der Landesregierung präsentiert haben, war nur ein Zwischenbericht unseres Konzeptes. Es ist ja noch gar nichts fixiert." Natürlich werde man sich mit Pendlerinitiative, Arbeiterkammer und Autofahrerclubs noch zusammensetzen. "Zuerst müssen wir aber etwas vorlegen können", versucht Wegscheider zu beruhigen.
GÜNTER PILCH


Die Zone könnte über Graz hinausgehen

Für wen gilt wann und wo die Umweltzone? Diese Fragen sind noch offen.
Schon vor Monaten haben sich der steirische Umweltlandesrat Manfred Wegscheider und die Grazer Vizebürgermeistern Lisa Rücker darüber geeinigt, für Graz eine Umweltzone einzurichten. Seither feilt daran eine Arbeitsgruppe. Bis es im Frühjahr einen fertigen Entwurf gibt, müssen noch mehrere teils haarige Punkte geklärt werden:

Gebiet. Noch ist unklar, für welches Gebiet die Umweltzone gelten soll. Grundsätzlich wäre geplant, das derzeitige Sanierungsgebiet "Großraum Graz" (die Stadt selbst mit mehreren Umlandgemeinden) als Umweltzone auszuweisen. A 2 und A 9 wären von den Fahrverboten ausgenommen. Denkbar wäre aber auch, die Zone auf das Stadtgebiet zu beschränken.

Zeitpunkt. Ebenfalls noch offen ist, ab wann die Zone gelten soll. Angedacht wäre der Herbst 2009. Letztlich hängt die Regelung aber von der Bereitschaft des Umweltministeriums ab, mit einer Novelle des Immissionsschutzgesetzes-Luft (IG-L) und einer Kennzeichnungsverordnung für die Fahrzeuge, die Grundlage für die Umweltzonen zu legen.

Übergangsphase. Besteht für Fahrzeuge mit roten Aufklebern ab sofort Fahrverbot, oder gibt es dafür eine Frist? Wenn ja, wie lange wird sie dauern?
Ausnahmen. Für bestimmte Fahrzeuge und Persongruppen muss es Ausnahmen geben. Betroffen sind etwa Einsatzfahrzeuge, der Straßendienst oder auch Bewohner der Innenstadt - ein weiterer offener Punkt.
Kontrolle. Geht es nach Wegscheider, soll die Polizei die Plaketten auf den Autos kontrollieren. Die Kapazitäten dafür sind bei der Exekutive aber eher beschränkt.


Einheitliche Umweltzonen.
Definitiv nicht vorgesehen sind Regelungen, wonach die äußeren Stadtbezirke zu einer Art Randzone werden sollen, die man mit gelben Aufklebern nach wie vor befahren darf. "Wenn es eine Umweltzone gibt, dann eine einheitliche", stellt Peter Gspaltl aus dem Landesumweltressort klar. Gelbe Aufkleber hätten demnach im Vergleich zu den roten den einzigen Vorteil, dass sie im Stadtgebiet noch für längere Zeit zugelassen sind.

Konzept bis April. Klar ist bislang nur, dass es für die Fahrverbote Übergangsfristen geben wird. Wie lange diese ausfallen, muss noch verhandelt werden. Bis spätestens April 2009soll das Konzept stehen. Wie und ob überhaupt es dann umgesetzt werden kann, hängt von einer Gesetzesnovellierung ab, für die der Bund zuständig ist. "Ohne diese Novelle geht gar nichts", sagt Wegscheider. Das Umweltministerium muss zudem per Verordnung festlegen, welche Fahrzeugen nun tatsächlich welche Aufkleber erhalten. Wann es dazu kommt, hängt letztlich davon ab, wie rasch es in Wien eine neue Regierung gibt.
GÜNTER PILCH

quelle:kleinezeitung.at
Liebe Grüße
Martin

  • kestrel
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #31
Wie soll das jetzt bei uns funktionieren? Nach welchen Kriterien erhalten die Autos die Plaketten, nach Baujahr oder Schadstoffausstoß wie in Deutschland? Im letzen Grazer stand etwas von unter Baujahr 95 gibts eine rote Plakette, für jüngere gelb oder grün. Heute erzählte mir ein Kollege ab Baujahr 2000 gibt es Grün, ein anderer sagte gar erst ab Baujahr 05 bekommt man grün, alle älteren Modelle nur gelb und rot wobei rot überhaupt nie fahren darf und gelb bei Feinstaubgrenzwertüberschreitung nicht.
Wenn wirklich nach Baujahren differenziert wird und nicht nach reellen Abgaswerten bevorzugt man wieder nur reichere Autofahrer die zwar neue Autos, aber dafür nicht unbedingt umweltfreundlichere fahren. [Sarkasmus ein: Ist wahrscheinlich eine Wirtschaftsförderung für den Autocluster, Sarkasmus aus].

SG
kestrel

Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #32

Im letzen Grazer stand etwas von unter Baujahr 95 gibts eine rote Plakette, für jüngere gelb oder grün. Heute erzählte mir ein Kollege ab Baujahr 2000 gibt es Grün, ein anderer sagte gar erst ab Baujahr 05 bekommt man grün, alle älteren Modelle nur gelb und rot...

Das wird wohl der Grund sein, weshalb da extra betont wird, dass das noch alles andere als fertig und fixiert ist...

MfG, Christia

Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #33
Dadurch, dass es bei uns nicht wie in Deutschland ein Register mit den Schadstoff/Austoklassen gibt, bleiben zwei Möglichkeiten:

Die Euro-Normen (bspw. Euro 1 und drunter rot, Euro 2+3 gelb, Euro 4+5 grün) - oder halt Baujahr, was nicht ganz damit korreliert.

Die Euro-Normen galten ab: 1992, 1996, 2000, 2005 und die Euro 5 ab Sept. 2009

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #34

Die ganze Politik geht mir mit ihren Forderungen längst auf den Geist. Alle reden nur, aber es passiert nix außer das gewisse Sachen gefördert werden.
Eigentlich eine Frechheit. Und so kommt es, das wir dann Strafe zahlen müssen, weil die sogenannten "Feinstaubtage" bereits überschritten sind. >:(
Zalht eh der Steuerzahler. >:(

Wann wachen die Herrschaften einmal auf und investieren in die Schiene anstatt in die Straße! Da gibt es soviel, was man machen kann. Die Prioritäten gehören
da sofort geändert.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #35
Wegscheider war ja seinerzeit Bürgermeister von Kapfenberg. Unter seiner Amtsführung wurde der umweltfreundliche Oberleitungsbus eingestellt. Mir ist klar, dass dieser Betrieb erhöhte Kosten verursacht hat. Aber welche Kosten verursacht er jetzt mit seinen schlecht
organisierten Aktionen.  

  • Ch. Wagner
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #36
Um einmal wieder etwas Objektivität zum Thema zu bringen:
Das entsprechende Gesetz gibt es in Deutschland seit 16.10.2006, in Kraft getreten ist es am 1.3.2007.
Insgesamt sind es derzeit 22 Städte, am 1.1.2009 kommt Nürnberg dazu.
Wer sich weitergehend informieren möchte geht dies unter www. Umweltzonen.net
Es gibt auch jetzt schon für uns die Möglichkeit, die entsprechende Plakette im Internet zu bestellen, siehe Homepage des ÖAMTC. Wer also als Österreicher in der BRD unterwegs ist und Städte besuchen will, wird  auch heute schon mit der Umweltzone  leben müssen.
Bei uns sind natürlich alle für den Umweltschutz, nur betreffen darf es niemanden, ob das jetzt Autos sind, alte Heizungen, usw.
Also her mit den Pickerln.
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #37
ich hoffe nur, dass es die unnötig großen Autos auch erwischt.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #38

ich hoffe nur, dass es die unnötig großen Autos auch erwischt.

Die neueren entsprechen - LEIDER - auch den neuesten Abgasnormen und würden daher vermutlich die grüne "Vignette" bekommen.

SG
G111
Liebe Grüße
Martin

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #39

Zitat
Wegscheider war ja seinerzeit Bürgermeister von Kapfenberg. Unter seiner Amtsführung wurde der umweltfreundliche Oberleitungsbus eingestellt. Mir ist klar, dass dieser Betrieb erhöhte Kosten verursacht hat. Aber welche Kosten verursacht er jetzt mit seinen schlecht organisierten Aktionen.


Und so etwas nennt sich Umweltminister. :P
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #40
Umweltministerlandesrat  ;)

SG
G111
Liebe Grüße
Martin

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #41

War in Gedanken. :sleep:
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #42
Macht ja nix  ;) - hast aber eh Recht :D

SG und  :sleep:

G111
Liebe Grüße
Martin

  • maxz
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #43
Ausnahmen wird es dann wie in Deutschland hauptsächlich für Gewerbebetriebe geben, die mit den ältesten und größten Dreckschleudern unterwegs sind (alte Busse, Post, Baustellenfahrzeuge, etc...). Der Normalbürger wird dann doppelt bestraft, er muss sich ein neues Auto kaufen und darf über gestiegene Preise auch noch den neuen Fuhrpark der Unternehmen mitfinanzieren. Die Innenstadt wird sich dann sicher auch freuen, als Besucher von Graz würde ich mir sowas bestimmt nicht antun, das kann man einfacher haben, indem man einfach zum SCS fährt. Danke Wegscheider, danke Rücker

MfG

  • Ch. Wagner
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #44
Irgendwas hast du da einiges mißverstanden, maxz.
Als Besucher von Graz habe ich nichts dagegen, mit einem Öffi in die Stadt zu fahren. Du verstehst aber unter Graz Besucher nur einen Einkaufenden, es soll auch so etwas wie Kultur geben. Wenn jemand zu SCS fährt, dann hat er wohl nichts in den anderen Einkaufszentren (West, Nord, Citypark) nichts gefunden. Es ist doch schon etwas kurios: jetzt haben wir so richtig die freie Marktwirtschaft, und das ist dir auch nicht recht.
Was uns Stadtbewohner interessiert ist ganz einfach, in gesünderer Umwelt leben zu können - das sollte aber auch alle anderen etwas angehen. Dein Argument mit den alten Bussen geht wohl vollkommen ins Leere: wen meinst du: GVB? Post? Watzke? usw. Schau dir doch einmal eben deren Fuhrpark an! Und welcher Transportunternehmer kann sich noch alte LKWs leisten?
Jeder ist für eine gesunde Umwelt, aber keiner will etwas dafür tun. Traurig.
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.