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Thema: Düsseldorf (7476-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Düsseldorf
Hier eine gute Nachricht aus der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens: zum ersten Mal seit 10 Jahren wurde dort wieder eine Straßenbahn verlängert!

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/strassenbahn-in-den-medienhafen-nimmt-ihren-betrieb-auf-aid-1.3930407

Da man in Düsseldorf gut Geld hat, wird da auch fleißig geplant und v. a. unterirdisch auch fleißig gebaut: http://www.d-linie.de/tram/planung.htm

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Düsseldorf
Antwort #1
Aber auch bei der Rheinbahn läuft nicht alles glatt bei der Fahrgastinformation: http://www.derwesten.de/nrz/staedte/duesseldorf/dutzende-bahnen-der-duesseldorfer-rheinbahn-waren-als-geisterzuege-unterwegs-id8852854.html

Übrigens: die Verlängerung der Neubaustrecke in den Medienhafen wurde ohne große Eröffnung gefeiert - liegt wohl an den "Straßenbahnfreunden" der CDU  :boese:

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Düsseldorf
Antwort #2

Aber auch bei der Rheinbahn läuft nicht alles glatt bei der Fahrgastinformation: http://www.derwesten.de/nrz/staedte/duesseldorf/dutzende-bahnen-der-duesseldorfer-rheinbahn-waren-als-geisterzuege-unterwegs-id8852854.html


Dort ist das offensichtlich so außergewöhnlich, dass darüber berichtet wird. In Graz könnte die Kleine wohl täglich über falsche Zielschilder schreiben ...  ;-)

lg, IC
"... und zu den Fenstern schauten lebendige Menschenköpfe heraus, und schrecklich schnell ging's, und ein solches Brausen war, dass einem der Verstand stillstand."
 - Peter Rosegger (erste Begegnung mit der Semmeringbahn)

Re: Düsseldorf
Antwort #3

Dort ist das offensichtlich so außergewöhnlich, dass darüber berichtet wird. In Graz könnte die Kleine wohl täglich über falsche Zielschilder schreiben ...  ;-)


Das richtig. Wirklich falsch beschilderte Fahrzeuge habe ich selten gesehen - manchmal in Mülheim, weil da die Rollbänder nicht mehr so richtig gewartet werden, bei der EVAG in Essen fahren noch ältere Rollbandwagen mit der einen oder anderen falschen Haltestellenangabe herum.

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Düsseldorf
Antwort #4
In Düsseldorf geht am kommenden Wochenende ein neuer Stadtbahntunnel (= "Wehrhahnlinie") in Betrieb, damit gibt es ein neues (U-)Stadtbahn- und Straßenbahnnetz. U. a. wird die oberirdische Straßenbahnanbindung der Innenstadt und zahlreiche Direktverbindungen aufgelassen.

Mehr Infos: http://rheinbahn.de/netzmethaezz/Seiten/Startseite.aspx

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Düsseldorf
Antwort #5

In Düsseldorf geht am kommenden Wochenende ein neuer Stadtbahntunnel (= "Wehrhahnlinie") in Betrieb, damit gibt es ein neues (U-)Stadtbahn- und Straßenbahnnetz. U. a. wird die oberirdische Straßenbahnanbindung der Innenstadt und zahlreiche Direktverbindungen aufgelassen.


Ich kenne mich dort nicht wirklich aus und habe jetzt auch keine Zeit, altes und neues Netz intensiver zu studieren, aber du als Kenner der Region scheinst jetzt mal nicht so begeistert zu sein, oder täuscht mein Eindruck? Oder überwiegen im wesentlichen die Vorteile schon und ees gibt halt ein paar kleinere Nachteile wie bei jeder grossen Umstellung?

So weit ich das mitbekommen habe, hat sich die in den 70/80er Jahren in etlichen Städten Deutschlands umgesetzte Idee Strassenbahnen in hinsichtlich Errichtung und Instandhaltung teure Tunnelstrecken zu verbannen nicht immer als voller Erfolg herausgestellt u.a. angesichts der nicht vernachlässigbaren Kosten im laufenden Betrieb (Instandhaltungskosten, etc).
Wiederholt man in Düsseldorf diesen Fehler oder ist der Fall dort anders gelagert? In bestimmten Anwendungsfällen mögen Ustrab-Lösungen ja ihre Berechtigung haben, aber tendenziell bin ich da eher skeptisch.


Provodnik

Re: Düsseldorf
Antwort #6

Ich kenne mich dort nicht wirklich aus und habe jetzt auch keine Zeit, altes und neues Netz intensiver zu studieren, aber du als Kenner der Region scheinst jetzt mal nicht so begeistert zu sein, oder täuscht mein Eindruck? Oder überwiegen im wesentlichen die Vorteile schon und ees gibt halt ein paar kleinere Nachteile wie bei jeder grossen Umstellung?


Ohne jetzt ins Detail zu gehen, gibt es ja beim Tunnelbetrieb den Nachteil, dass durch die unterirdischen Haltestellen die Fußwege länger werden und die direkten Verbindungen (die vorher durch die Straßenbahn gegeben waren) durch Umsteigeverbindungen ersetzt werden (müssen). Das ist auch in Düsseldorf nicht anders. Problem ist auch, dass durch den neuen Tunnel die möglichen Problempunkte mit dem MIV nicht gänzlich ausgeräumt sind (d. h. man kommt zwar im Tunnel gut voran, steht dann aber oberirdisch doch wo im Stau etc.).

Die Straßenbahn tangiert in Zukunft nur mehr das Zentrum (heute kann man direkt oberirdisch in der Altstadt aussteigen).

NEU: http://www.rheinbahn.de/netzmethaezz/Liniensteckbriefe/Liniennetzplan%20schematisch_10_11_2015.pdf

ALT: http://www.rheinbahn.de/fahrplan/Liniennetzplne/D%C3%BCsseldorf.pdf

Außerdem entfallen durch die Umstellung viele Gleisverbindungen, die im Rest-Straßenbahnnetz zu einigen betrieblichen Einschränkungen im Störungsfall führen werden.

Zusätzlich kommt es jetzt beim Stadtbahnbetrieb zu der Besonderheit, dass man eigentlich zwei unterschiedliche Systeme fährt - im alten Tunnel (Ost - West über Hbf.) fahren ausschließlich Stadtbahnwagen "B" mit Hochflurbahnsteigen, im neuen Tunnel (Nord - Süd) fahren niederflurige Fahrzeuge ("Hamsterbacken"). Es gibt dazu noch "Überschneidungen" mit den normalen Straßenbahnnetz in den Außenbezirken, auch immer noch hochflurige Stadtbahn und niederflurige Straßenbahn in Eller (das ist nach wie vor nicht gelöst).

Das ist eine ähnliche Situation wie in Dortmund, wo man im neuen Ost-West-Tunnel auch niederflurig (und größtenteils außerhalb der Innenstadt straßenbahnmäßig) fährt und im anderen Stadtbahnnetz hochflurig und faktisch stadtbahnmäßig.

Zitat

So weit ich das mitbekommen habe, hat sich die in den 70/80er Jahren in etlichen Städten Deutschlands umgesetzte Idee Strassenbahnen in hinsichtlich Errichtung und Instandhaltung teure Tunnelstrecken zu verbannen nicht immer als voller Erfolg herausgestellt u.a. angesichts der nicht vernachlässigbaren Kosten im laufenden Betrieb (Instandhaltungskosten, etc).
Wiederholt man in Düsseldorf diesen Fehler oder ist der Fall dort anders gelagert? In bestimmten Anwendungsfällen mögen Ustrab-Lösungen ja ihre Berechtigung haben, aber tendenziell bin ich da eher skeptisch.


Klar, gibt es das Problem der Erhaltung und Modernisierung (Lifte, Brandschutz) der Anlagen. Aber Düsseldorf kann da aus dem vollen Schöpfen (= Landeshauptstadt), insofern stehen solche Fragen erst einmal hintan. Der neue Tunnel hat letztlich auch zu einer neuen Bebauung des Jan-Wellem-Platzes geführt (und durchaus zu einer städtebaulichen Aufwertung dieses Bereichs). Man wird abwarten müssen, wie sich die Situation entwickelt. Im Ruhrgebiet etwa wird es in absehbarer Zeit jedenfalls keine weiteren Stadtbahn-Tunnel geben, in Köln baut man ja fleißig (bzw. man versucht es zumindest).

Es herrscht halt immer noch die Meinung vor, dass man den MIV oberirdisch nicht beschneiden darf und stattdessen den ÖV lieber unterirdisch zu führen hat.

W.
  • Zuletzt geändert: Februar 17, 2016, 09:35:08 von Sanfte Mobilität
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Düsseldorf
Antwort #7
Die Rheinbahn zieht sich gerade mit dem verunglückten Design ihren neuen Haltestellentafeln den - sehr verständlichen -  Zorn des p. t. Publikukms auf sich: https://www.facebook.com/Rheinbahn/photos/a.164673640237131.28079.114787875225708/968312206539933/?type=3&theater

Übrigens, die Baukosten für die neue Wehrhahnlinie liegen bei ca. 250 Mio. Euro/km (3,4 km Neubaustrecke; ca. 850 Mio. Euro Baukosten) - alleine schon für den Kilometerpreis ließe sich in Graz was Ordentliches machen ...

W.
  • Zuletzt geändert: Februar 20, 2016, 15:26:05 von Sanfte Mobilität
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Düsseldorf
Antwort #8

Die Rheinbahn zieht sich gerade mit dem verunglückten Design ihren neuen Haltestellentafeln den - sehr verständlichen -  Zorn des p. t. Publikukms auf sich: https://www.facebook.com/Rheinbahn/photos/a.164673640237131.28079.114787875225708/968312206539933/?type=3&theater

Übrigens, die Baukosten für die neue Wehrhahnlinie liegen bei ca. 250 Mio. Euro/km (3,4 km Neubaustrecke; ca. 850 Mio. Euro Baukosten) - alleine schon für den Kilometerpreis ließe sich in Graz was Ordentliches machen ...

W.


Düsseldorf bekommt eh großteils vom Projekt von Bund und Lamd finanziert und bezahkt einen Bruchteil selbst!
  • Zuletzt geändert: Februar 21, 2016, 13:32:00 von TW 581
LG TW 581

Re: Düsseldorf
Antwort #9

Düsseldorf bekommt eh großteils vom Projekt von Bunf und Lamd finanziert und bezahkt einen Bruchteil selbst!


Das ist aber in Deutschland bei allen ÖV-Infrastrukturprojekten so (und bleibt nach 2019 auch für größere Projekte so) - GVFG!!!

W.
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(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Düsseldorf
Antwort #10


Düsseldorf bekommt eh großteils vom Projekt von Bunf und Lamd finanziert und bezahkt einen Bruchteil selbst!


Das ist aber in Deutschland bei allen ÖV-Infrastrukturprojekten so (und bleibt nach 2019 auch für größere Projekte so) - GVFG!!!

W.


NRW hat aber die Finanzierung von Stadtbahnprjekten unter der Erde mal die Finanzierung auf Eis gelegt was auch gut ist, man sollte man die alten Stadtbahn Tunnels erneuern und mit aktueller Technik umrüsten statt wetier die 60er / 70er Jahre Politik weiter zu führen!
LG TW 581

Re: Düsseldorf
Antwort #11
Naja, in Köln wird noch am Nord-Süd-Tunnel gebaut und auch noch in Bielefeld gab es letztes Jahr eine Verlängerung (und noch ein halbes Dutzend Ausbauprojekte bis 2030).

In Bochum gibt es noch Diskussion um die allfällige Verlängerung der Linie U 35 und auch in Düsseldorf ist weiterhin die Rede von weiteren Tunnelprojekten.

Ob jetzt wirklich die Finanzmittel gestoppt wurden oder ob dies mit der (bis Ende 2015) unklaren Situation beim GVFG zusammenhängt, kann ich nicht sagen (es ist ja klar, dass es weiterhin Bundesgeld für Großprojekte über 2019 hinaus gibt) - denke aber mal, dass es hie und da noch das eine oder andere Projekt geben wird (Köln, Düsseldorf), weil es ja auch von der Finanzkraft der Städte abhängt. Im Ruhrgebiet selbst wird es wohl auf absehbare Zeit keine neue Stadtbahn-Tunnel geben (auch wenn es in Dortmund noch das eine oder andere Projekt gibt), dafür eher Straßenbahnverlängerungen (Essen, Bochum - eh gerade ein Großprojekt in Bau ...).

Für die Sanierung, den Erhalt und die Modernisierung der Stadtbahnanlagen gibt es bzw. wird es weiterhin keine Zuschüsse geben.

UPDATE: Hier nochwas zum Thema: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/wehrhahnlinie-duesseldorf-bund-unterstuetzt-weiteren-u-bahn-bau-aid-1.5787127

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Düsseldorf
Antwort #12
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

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