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Verkehr => ÖPNV - Allgemein => Private Bahnbetreiber => Thema gestartet von: 38ger am September 19, 2017, 15:29:56

Titel: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: 38ger am September 19, 2017, 15:29:56
Und man sieht auch schon, was die Trassenvergabe der WESTbahn bis zum Praterstern ausgelöst hat:

WESTbahn zerstört Taktverkehr auf der Wiener Flughafen-Schnellbahn

Bisher gab es Mo-Fr Verbindungen von Floridsdorf zum Flughafen zu Folgenden Uhrzeiten:
14:36 - 14:45 - 15:06 - 15:15 - ... bis 19:36 = bisher alle 9+12 Minuten ein Zug zum Flughafen
künftig jedoch:
13:36 - 14:03 - 14:06 - 14:33 - ... bis 20:06 = künftig alle 3+27 Minuten ein Zug zum Flughafen  >:( >:( >:(

Die nachmittägliche Ausweitung der vier Züge pro Stunde um 1,5 h mag zwar nett sein, aber bei einem bisherigen Intervall von 9 bis 21 Minuten gegenüber einem Intervall von 3 bis 27 Minuten stellt dies eine gravierende Verschlechterung dar! Von einem 15-Minuten-Takt war konnte man zwar auch bisher nicht sprechen, nicht ein Mal von einem 12+18-Minuten Takt, aber von einem 3+27-Minuten-Takt war man bisher immer noch weit entfernt!

PS: Die nachmittägliche Ausweitung der vier Züge pro Stunde geht lediglich auf Kosten der bisherigen morgendlichen Verbindungen, die Zugzahl der Verbindungen von Floridsdorf zum Flughafen ist mit 58 Zügen im kommenden, wie im bisherigen Fahrplan identisch!


WESTbahn zerstört Anschlüsse zur Rudolfsbahn in Amstetten

Auch die Rudolfsbahn bleibt von den WESTbahn-Trassenwünschen nicht verschont. Wenngleich die Verbindungen von Wien und St. Pölten ihre Anschlüsse an die Rudolfsbahn behalten können, verliert die Rudolfsbahn ihren Anschluss von den Zügen aus der Richtung Salzburg, Attnang-Puchheim, Linz.
Die Fahrzeit für die Strecke Linz-Amstetten-Waidhofen/Ybbs erhöht sich dadurch von bisher 1h auf künftig 2h !!!
Die Ankunft des Railjets aus Salzburg um :04 und die Abfahrt des Regionalzuges nach Waidhofen/Ybbs um :05 hätten schlechter nicht geplant werden können und es ist zu hoffen, dass diesbezüglich noch Anpassungen erfolgen werden, bis der Fahrplan in Kraft tritt. (Bei den aktuellen Fahrplanabfragen für den Zeitraum ab 10. Dezember 2017 findet sich noch der folgende Hinweis: "Bitte beachten Sie, dass die Fahrplandaten für das Fahrplanjahr 2018 noch nicht vollständig sind. Insbesondere sind die Planungen für Nachtreiseverbindungen und für einzelne Nahverkehrsverbindungen ab dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2017 noch nicht abgeschlossen. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Anzeige Ihrer gewünschten Verbindung.")

Edit: Anschlussituation in Amstetten hinzugefügt
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: Ch. Wagner am September 19, 2017, 16:36:29
So eine böse WESTbahn aber auch!
Und wie ist die Fahrgastfrequenz Floridsdorf - VIE?
Wie dem auch sei, die WESTbahn ist ein staatlich genehmigtes EVU, das ohne Steuergelder betrieben wird. Und wenn dann der ebenfalls private RegioJet zwischen Wien und Prag pendelt, sind die dann auch ein böses EVU? Und was ist mit den vielen Flixbuspassagieren - sind das dann Vaterlandsverräter?
Da wird immer gegen verstaatlichte Betriebe gewettert, auf die ÖBB geschimpft, weil sie Strecken schließt Und gleichzeitig gemotschkert, daß da Steuergeld verbraten wird. Übrigens bei der ASFINAG wesentlich mehr, was aber kaum jemanden stört.
Nur der Herr Haselsteiner ist der Gottseibeiuns der Eisenbahner, weil er es wagt, seine Rechte auch einzufordern.
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: Moderator1 am September 19, 2017, 19:25:49
Wer daran etwas positives findet, ich wäre neugierig.

Dass die Auslastung der Flughafenschnellbahn mehr als stark ist, sollte bekannt sein? Die Asfinag hat jetzt mit diesem Thema nichts zu zun, wobei das nicht unrichtig ist, was Du bezüglich Asfinag schreibst. Momentan ist Regiojet nicht dabei, wichtige Taktknoten zu zerstören oder wesentliche Nahverkehrslinien durch eigene Linien unatraktiv zu machen.
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: just4fun am September 19, 2017, 19:49:19
Was kann da die Westbahn dafür? Die Planung wird ja von der ÖBB gemacht, und wurde von denen dann auch freigegeben. Beschwer dich bei der ÖBB.
Ausserdem ist das ja internationaler Standard, EC/IC geht natürlich vor Regionalzügen, es wäre ja ein Witz wenn die S-Bahn bestimmen würde wann ein IC kommt.
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: 38ger am September 19, 2017, 19:59:21
Und wie ist die Fahrgastfrequenz Floridsdorf - VIE?
Wie dem auch sei, die WESTbahn ist ein staatlich genehmigtes EVU, das ohne Steuergelder betrieben wird. Und wenn dann der ebenfalls private RegioJet zwischen Wien und Prag pendelt, sind die dann auch ein böses EVU? Und was ist mit den vielen Flixbuspassagieren - sind das dann Vaterlandsverräter?
Da wird immer gegen verstaatlichte Betriebe gewettert, auf die ÖBB geschimpft, weil sie Strecken schließt Und gleichzeitig gemotschkert, daß da Steuergeld verbraten wird. Übrigens bei der ASFINAG wesentlich mehr, was aber kaum jemanden stört.
Nur der Herr Haselsteiner ist der Gottseibeiuns der Eisenbahner, weil er es wagt, seine Rechte auch einzufordern.
Na wie wird die Fahrgastfrequenz auf einer Strecke, die die passagierstärksten Bahnhöfe Wiens (Wien Praterstern, Wien Mitte, WIen Floridsdorf, Wien Handelskai, Flughafen Wien um nur die allerwichtigsten zu nennen!) und Österreichs miteinander verknüpft schon sein, außer extrem hoch?
Ohne Steuergeld kann man spätestens jetzt nicht mehr sagen. Denn die S7 hat künftig scheinbar statt einem 21+9-Minuten-Takt nur noch einen 27+3-Minuten-Takt. Für diese ÖBB-Züge muss gleich viel Geld ausgegeben werden wie bisher, aufgrund der unattraktiveren Taktlagen werden aber deutlich weniger Fahrgäste lukriert werden können und somit weniger Fahrgeldeinnahmen. --> Fazit: aufgrund der vergebenen Trassen erhöht sich der Zuschussbedarf für die S7 bei gleichzeitig sinkenden Fahrgastzahlen (sinkend im Sinne von weniger stark steigend, als im Falle besserer Trassen für die S7).
Der Steuerzahler zahlt auch für die Rudolfsbahn künftig gleich viel Zuschüsse ... dank der vergebenen Trassen werden dennoch alle bisherigen Fahrgäste auf der Relation Rudolfsbahn-Linz wegfallen, sodass weniger Fahrgäste, damit verbunden auch weniger Fahrgasterlöse und damit wiederum höhere Zuschüsse durch den Steuerzahler ergeben werden.
Und dass alles nur, weil die ÖBB Infra sich vor Haselsteiner in die Hosen macht. Es ist zwar wahr, dass die WESTbahn ihre Rechte gerne einfordert, aber weit entfernt von der Wahrheit, dass die WESTbahn die Mehrheit ihrer Klagen gewonnen hätte. Egal ob in Vorarlberg, in Tirol oder bei der Neuvergabe der REX200-Verkehre ... letzten Endes haben immer die ÖBB PV Recht bekommen!
Dass Regiojet voraussichtlich keine Taktknoten zerstören wird (genauso, wie die WESTbahn das BISHER nicht getan hatte) wurde ja bereits ausgeführt.
Schuld ist freilich nicht die WESTbahn, sondern jene, die dem zugestimmt haben, also ÖBB Infra, vermutlich aber auch das Verkehrsministerium, wenn nicht sogar die ÖBB PV?
Um die Schuldfrage geht es aber nicht, sondern um die Konsequenzen für die Fahrgäste!
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: TW 581 am September 19, 2017, 20:39:05
Der S7 Takt jetzt haut mich nicht um und ab 10.12 sind die Verstärkerzüge noch mehr Geldverbrennung!

Vl sollte man die Trasse der einzelnen S-Bahnen tauschen, damit Vl doch ein besser 13-17 Takt entsteht, ich sehe da weniger das Problem an der WB!

Der Knoten Amstetten Ri Wien sollte gehen, nur RI Linz ist ein Rückschritt aber da hat einfach die Infra viel zu viel nachgeben!

Vor den 4.9 gab es jeweils 3 Züge in der HVZ aber die S7 fuhr alle 30 Minuten und ein R in der HVZ!
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: Moderator1 am September 19, 2017, 20:49:35
Ausserdem ist das ja internationaler Standard, EC/IC geht natürlich vor Regionalzügen, es wäre ja ein Witz wenn die S-Bahn bestimmen würde wann ein IC kommt.
Es ist aber jedoch auch ganz sicher nicht internationaler Standard, Trassen für Fernverkehrszüge auf stark ausgelasteten S-Bahnstrecken mitten durch Großstädte zu bestellen!

So viel ich weiß, gibt es bei der S7 noch ein paar Nachbesserungen, da ist noch nicht die aktuellste Fahrplanversion in scotty, so schlimm wird es auch wieder nicht. Übrigens soll es dann Nachmittags 3 S-Bahnen pro Stunde nach Gänserndorf geben, da ein Zug vom Flughafen weitergeführt wird.
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: il_treno am September 19, 2017, 20:51:34
Die Öbb infra braucht halt nur Strecken ausbauen zb rudolfsbahn,stammstrecke,flughafenbahn etc , wo reger Verkehr herscht. Leider investiert Sie lieber in Tunnels....
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: Moderator1 am September 19, 2017, 21:01:48
Die Öbb infra braucht halt nur Strecken ausbauen zb rudolfsbahn,stammstrecke,flughafenbahn etc , wo reger Verkehr herscht. Leider investiert Sie lieber in Tunnels....

Tunnelbau ist Streckenausbau?  Wie wichtig die beiden Tunnelprojekte für die Südstrecke sind, sollte klar sein.
Und jetzt soll plörzlich Steuergeld investiert werden, nur damit irgendwelche Privaten ihre Pseudo-Angebote ausfahren können?
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: Moderator1 am September 19, 2017, 22:01:41
Irgendwann müssen diese Gestrigen in der Jetztzeit ankommen und verstehen, dass ihre Fahrplan-Planungen nun einer Abstimmung mit Mitbewerbern bedürfen.
Was dazu führt, dass ein ITF nach Schweizer Vorbild verunmöglicht wird. Aso, freilich, ein ITF ist ja ewig gestrig, brauchen wir ja eh nicht.

(...)
Also, wacht auf, wenn möglich in der Realität: Die WESTbahn betreibt keine Schienenwölfe, sondern modernen Personenverkehr. Sie zerstört nicht, sondern baut Vielfalt mit auf!

Traurige Realität, wenn die Vielfalt darin besteht, dass jetzt Pendler aus dem Ybbstal Richtung Linz den Bahnhof Amstetten zwei Mal täglich fast eine Stunde lang live erleben dürfen, oder zwei unterschiedliche Tickets brauchen, wenn sie die Strecke fahren wollen oder gleich mit dem Auto nach Amstetten fahren, wodurch ein zusätzliches Zugangebot dazu führen würde, dass Wege, die bisher per Zug zurückgelegt wurden, jetzt im Auto zurücklegt werden.
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: FlipsP am September 19, 2017, 22:22:54
Ein ITF sollte auch von einer externen Stelle organisiert werden, nicht von einer ÖBB Gesellschaft!

Dazu auch Österreich- und Ländertickets an denen jedes PV EVU verpflichtend teilnehmen muss. Dann würde 2018 ein 15 Min Takt bestehen und alle Knoten eingehalten werden. Trotzdem: Warum darf die WESTBahn als EVU nicht Trassen beantragen, nur weil ein anderes EVU dort schon stark vertreten ist. Ich finde nur lustig, dass bis vor kurzen immer gejammert wurde, dass zB die Stammstrecke ausgebaut werden muss. Jetzt hat die Westbahn auch noch Trassen und auf einmal ist die Meinung, für die bösen Privaten darf man keine Strecke ausbauen, obwohl die gerademal 1 Zug pro Richtung und Stunde darauf fahren. Etwas paradox.
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: Moderator1 am September 19, 2017, 22:28:19
Ein ITF sollte auch von einer externen Stelle organisiert werden, nicht von einer ÖBB Gesellschaft!

(...) Ich finde nur lustig, dass bis vor kurzen immer gejammert wurde, dass zB die Stammstrecke ausgebaut werden muss. Jetzt hat die Westbahn auch noch Trassen und auf einmal ist die Meinung, für die bösen Privaten darf man keine Strecke ausbauen, obwohl die gerademal 1 Zug pro Richtung und Stunde darauf fahren. Etwas paradox.

Selbst wenn der ITF von einer externen Stelle organisiert werden würde, die dann unter Umständen sogar weniger planungskompetent im Eisenbahnbereich ist als ein Eisenbahnunternehmen selbst, hätte dieser dennoch keinen Sinn, wenn gewisse EVU's irgendwelche beliebigen Trassen beantragt.

Natürlich ist auch weiterhin ein Ausbau der Stammstrecke wünschenswert, früher oder später sogar notwendig, da im Nahverkehr auch weiterhin starke Zuwächse bei den Fahrgastzahlen zu erwarten sind. Ich bezog mich da eher auf andere Strecken, wie zum Beispiel die Rudolfsbahn.
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: Provodnik am September 19, 2017, 22:52:46
Geh, Andreas, bleib sachlich!
Die Schweiz ist das Land der Privatbahnen, und dort funktioniert es gut.

...die allerdings nicht gegeneinander fahren, sondern sich einander in einem ausgeklügelten System von vollkommen integriertem Fahrplan und Tarif zu einem perfekt funktionierenden Uhrwerk ergänzen.
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: Moderator1 am September 19, 2017, 22:55:23
Geh, Andreas, bleib sachlich!
Die Schweiz ist das Land der Privatbahnen, und dort funktioniert es gut. Daher kann man zum Schluss kommen: bei uns gibt es noch zu wenig Privatbahnen, deshalb funktioniert es nicht ...

Das hat nicht mit unsachlich oder sachlich zu tun, Du vermischt hier die Fakten!
Wie Provodnik bereits richtig erläutert hat, diese Privatbahnen betreiben zum  auch zum größten Teil alle ihre eigenen Strecken, wie zum Beispiel bei uns auch die Stlb, GKB, SLB, Zillertalbahn um nur einige, wenige zu nennen. Private, die rein im Netzt der SBB als Konkurrenz zur SBB zusätzlich fahren, gibt es nicht viele. Du wirst mir aber sicher einige, bedeutende nennen können.

Mehr Privatbahnen würden die Probleme lösen, freilich. Das führt dann noch zu mehr Trassenkonflikte, wenn EVU's, wie Du ein paar Beiträge zuvor geschrieben hast, tatsächlich auf die Planungen anderer EVU's beim Einreichen ihrer Trassenwünsche Rücksicht nehmen sollen.
[/quote]

Auch für den Pendler aus dem Ybbstal lässt sich ein annehmbarer Fahrplan machen, die Verantwortlichen müssen nur wollen.

Eben nicht, wenn die notwendigen Trassen durch andere EVU's besetzt werden.
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: FlipsP am September 19, 2017, 23:00:20
Ein ITF sollte auch von einer externen Stelle organisiert werden, nicht von einer ÖBB Gesellschaft!

(...) Ich finde nur lustig, dass bis vor kurzen immer gejammert wurde, dass zB die Stammstrecke ausgebaut werden muss. Jetzt hat die Westbahn auch noch Trassen und auf einmal ist die Meinung, für die bösen Privaten darf man keine Strecke ausbauen, obwohl die gerademal 1 Zug pro Richtung und Stunde darauf fahren. Etwas paradox.

Selbst wenn der ITF von einer externen Stelle organisiert werden würde, die dann unter Umständen sogar weniger planungskompetent im Eisenbahnbereich ist als ein Eisenbahnunternehmen selbst, hätte dieser dennoch keinen Sinn, wenn gewisse EVU's irgendwelche beliebigen Trassen beantragt.

Natürlich ist auch weiterhin ein Ausbau der Stammstrecke wünschenswert, früher oder später sogar notwendig, da im Nahverkehr auch weiterhin starke Zuwächse bei den Fahrgastzahlen zu erwarten sind. Ich bezog mich da eher auf andere Strecken, wie zum Beispiel die Rudolfsbahn.

1. Warum sollte diese Stelle weniger planungskompetent sein?
2. Genau diese Stelle könnte dann sagen: Ja okay! Diese Trasse kannst du haben, jedoch nicht 2 Min vor der Konkurrenz, sondern ungefähr in der Stunde gleich verteilt.

So hat der Kunde das beste Angebot, natürlich muss dafür auch ein und das selbe Ticket verwendet werden können. Vielleicht auch ähnlich dem südtiroler System bei dem man mit einer Karte ein- und auscheckt und am Ende des Monats bzw. Jahres den besten Preis ermittelt bekommt.
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: Moderator1 am September 19, 2017, 23:07:39
1. Warum sollte diese Stelle weniger planungskompetent sein?

Einerseits schrieb ich "unter Umständen", andererseits hat eine externe Stelle sicher nicht mehr Ahnung über das Eisenbahnsystem als als der "Hauptplayer" im Österreichischen Eisenbahnsystem selbst.
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: J. 1042 am September 19, 2017, 23:16:29
Auch für den Pendler aus dem Ybbstal lässt sich ein annehmbarer Fahrplan machen, die Verantwortlichen müssen nur wollen.

Leere Phrasen dreschen kannst du ziemlich gut -  die Frage wie der annehmbare Fahrplan konkret ausschauen soll bleibt natürlich wieder unbeantwortet.
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: 38ger am September 20, 2017, 00:56:01
Das EVU WESTbahn zerstört überhaupt nichts, es bereichert in jedem Fall den Personenverkehr! Wer da was von Pseudoangeboten schreibt, sollte sich zuerst kundig machen ....
Als der CAT eingeführt wurde, gab es anfangs ein ähnliches Gejammere, gleichfalls vollkommen sinnentleert wie jetzt auch. Das Problem liegt alleine in den Köpfen des ÖBB-PV, die jedwede Änderungen schlecht schreien. Irgendwann müssen diese Gestrigen in der Jetztzeit ankommen und verstehen, dass ihre Fahrplan-Planungen nun einer Abstimmung mit Mitbewerbern bedürfen.
Die Zuganzahl bleibt ohnehin gleich, da denke ich dann eher an eine Bedarfsanpassung als an einen bösen Mitbewerber als Grund für das angepasste Angebot.
Und letztlich:die Fahrgastschwundtheorien des 38er sind durch nichts bewiesen.
Also, wacht auf, wenn möglich in der Realität: Die WESTbahn betreibt keine Schienenwölfe, sondern modernen Personenverkehr. Sie zerstört nicht, sondern baut Vielfalt mit auf!

Den CAT kann man genausowenig schönreden, wie die WESTbahn. Dass ein lupenreiner 15-Minuten-S-Bahn-Takt attraktiver wäre, als die zwei unkompatiblen Verkehre CAT und S7 kann man wohl nicht bestreiten. Weiters gehört das Geld, welches in die meist leer herumfahrenden Busse der drei (!) unterschiedlichen VAL (Flughafen-Buslinien zum Westbahnhof, zum Schwedenplatz, oder zum Vienna International Center) mMn ebenfalls in die S7 investiert, dadurch könnte man sogar einen 9-12-Minuten-Takt auf der S7 finanzieren! Und dass die S7 deutlich voller ist, als alle anderen Angebote zum Flughafen (Flugverbindungen freilich ausgenommen) kann man ja nicht bestreiten.
Ich würde auch nicht sagen, dass die WESTbahn Schuld ist, aber eben die Trassen, die ihr genehmigt wurden. Klar, dass dafür die ÖBB Infra zuständig ist. Dem Fahrgast ist die Schuldfrage aber letzten Endes egal, den interessiert nur, ob seine Züge zu günstigen Fahrkartenpreisen mit günstigen und erreichbaren Anschlüssen verkehren - oder eben nicht. Das ist keine Theorie, sondern reine Logik!
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: 38ger am September 20, 2017, 00:59:52
im EBFÖ wurden dem 38er erklärt, dass die von ihm im Eingangsposting erwähnten Zeiten für die S7 nicht richtig sind. Es gibt ohnehin einen regelmäßigen Takt, der von der "Conan- Bahn" gar nicht zerstört wird ...
Zitat
Es wird ab Dezember der Fahrplan gefahren, der auch schon seit 4.9. aktuell ist, mit Abfahrten in Floridsdorf 06, 15, 36, 45.


Meine Information war die Fahrplanabfrage im Scotty. Wenn diese nicht so kommt, wie angekündigt wäre es mir eine große Freude!
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: Ch. Wagner am September 20, 2017, 09:05:01
diese Privatbahnen betreiben zum  auch zum größten Teil alle ihre eigenen Strecken, wie zum Beispiel bei uns auch die Stlb, GKB, SLB, Zillertalbahn um nur einige, wenige zu nennen..


Von wegen privat:
die SLB gehört dem Land (42,6%) und der Stadt Salzburg (31,3%) sowie der Energie OÖ (26,1%).
Die Zillertalbahn ist im Besitz der Gemeinden (61%), der Republik/Verkehrsministerium (5%), der Rest ist Streubesitz
die GKB gehört der Republik (Finanzministerium)
Die Montafonerbahn gehört der Stadt Montafon (54,5%9, dem Illwerk (11,5%), dem Land Vorarlberg (11,2%), der Rest ist Streubesitz.

Es schaut also in Österreich a bisserl schwach mit Privatbahnen aus.
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: FlipsP am September 20, 2017, 09:22:07
1. Warum sollte diese Stelle weniger planungskompetent sein?

Einerseits schrieb ich "unter Umständen", andererseits hat eine externe Stelle sicher nicht mehr Ahnung über das Eisenbahnsystem als als der "Hauptplayer" im Österreichischen Eisenbahnsystem selbst.

Das ist einfach eine Unterstellung! Man sollte dafür ja auch die Personen nehmen die jetzt auch schon einigermaßen dafür zuständig sind und dadurch haben die nicht mehr oder weniger Kompetenz. Nur weil man nicht bei Bombardier, Siemens, etc. arbeitet, aondern zB bei einer TBA hat man dadurch nicht weniger Kompetenz!

Und schussendlich kann ich auch Leuete mit mehr Kompetenz ausbilden oder von anderen zB Schweiz übernehmen.
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: J. 1042 am September 20, 2017, 09:24:08
Das meinte ich ja! Quertreiben tut bei uns ja auch nicht die Privatbahn ...

Tut sie nicht? Die haben heuer wissentlich Trassen genau in jenen des Mitbewerbers bestellt. Ein gegenseitig abgestimmter Fahrplan oder gar die Integration in einen ITF oder die Integration in ein gemeinsames Tarifsystem, wie in der Schweiz selbstverständlich liegt also auch nicht in deren Interesse.

...Es ist auch nicht meine Aufgabe, eine Lösung zu bringen, dafür gibt es ja Fachleute. Und wenn die das wollen, funktioniert es auch!
Eines ist sicher: Trassen sind jedenfalls diskriminierungsfrei zu vergeben, das gilt für alle EVU. Die neuen kennen das nicht anders, das alte muss sich halt anpassen, wenn es weiter fahren will. Und das ist noch nicht in die Köpfe der Verantwortlichen vorgedrungen ...

Eines ist auch sicher: Wenn die INFRA ihre eigenen Trassenvergabebestimmungen korrekt anwenden würde, könnte sich die WESTbahn ihren Halbstundentakt oder die Fahrten auf der Stammstrecke getrost aufzeichnen. Das Ergebnis ist nun aber ein Kompromiss, bei der die PV ganz nach deinen Vorstellungen mehr als genug Anpassungen zu ihrem Nachteil vornehmen musste. Überall (z. B. Rudolfsbahn oder auch bei den REX Linz - St. Nikola-Struden beim Knoten zur Minute 30 in Linz Hbf.) ist entgegen deiner Behauptung keine zufriedenstellende Lösung möglich, womit letztlich die Fahrgäste die negativen Auswirkungen der Liberalisierung wie sie hierzulande praktiziert wird ausbaden müssen. Wer will kann das als modernen Schienenverkehr hochjubeln oder als Bereicherung ansehen - ich bin jedenfalls anderer Meinung!
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: Moderator1 am September 20, 2017, 10:19:15
1. Warum sollte diese Stelle weniger planungskompetent sein?

Einerseits schrieb ich "unter Umständen", andererseits hat eine externe Stelle sicher nicht mehr Ahnung über das Eisenbahnsystem als als der "Hauptplayer" im Österreichischen Eisenbahnsystem selbst.

Das ist einfach eine Unterstellung! Man sollte dafür ja auch die Personen nehmen die jetzt auch schon einigermaßen dafür zuständig sind und dadurch haben die nicht mehr oder weniger Kompetenz. Nur weil man nicht bei Bombardier, Siemens, etc. arbeitet, aondern zB bei einer TBA hat man dadurch nicht weniger Kompetenz!

Und schussendlich kann ich auch Leuete mit mehr Kompetenz ausbilden oder von anderen zB Schweiz übernehmen.

Ich unterstelle hier niemandem etwas, ich habe nur eine Befürchrtng meinerseits geäußert. Aber was spricht dagegen, dass das ITF-Konzept aus dem ÖBB-Konzern kommt? Ich nehme an, dass Dir das Dokument dazu bekannt ist, andernfalls such ich es noch einmal heraus. So viel ich weiß, ist dieses Konzept einwandfrei und war bisher als Ziel bis zur Eröffnung SBT anzusehen, welches nun durch fremde Trassen nicht mehr errechbar ist. Das senkt nun natürrlich auch die Effizienz  des Gesamtsystems Eisenbahn, da einige Relationen nicht mehr vernünftig abgedeckt werden können. Und wird sonst nicht immer von den Liberalisierungsbefürwortern gepredigt, dass gerade Private Effizienz ins System bringen? Davon sehe ich jetzt nichts. Vorallem sinkt jetzt auch die Flexibiltät des Systems, wenn man nun auf beantragte Trassen anderer Rücksicht nehmen muss, was ja diverse Private auch nicht machen, siehe beantragte Trassen Meidling-Wr.Neustadt, die dieselbe Zeitlage hatten, wie die HVZ-Regionalzüge der ÖBB.
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: Cerberus2 am September 20, 2017, 10:25:58
Die Montafonerbahn gehört der Stadt Montafon (54,5%9, dem Illwerk (11,5%), dem Land Vorarlberg (11,2%), der Rest ist Streubesitz.

Stadt Montafon?
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: Ch. Wagner am September 20, 2017, 11:18:44
Stand Montafon:
(Entschuldigung)
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: Moderator1 am September 20, 2017, 11:21:04
Ja, Stadt Montafon:

Nicht Stadt, sondern Stand.
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: Ch. Wagner am September 20, 2017, 11:23:07
Ich hab schon versucht, das auszubessern.
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: Cerberus2 am September 20, 2017, 13:59:16
Ich hab schon versucht, das auszubessern.
Was heißt bitte "Stand Montafon"? Ernstgemeinte Frage, ich kenne mich nicht aus oder stehe einfach nur auf der Leitung.
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: Ragnitztal am September 20, 2017, 14:14:24
Stand=Gemeindeverband

Montafon ist das Tal des Vorarlberger Flusses Ill, flussaufwärts der Alfenzmündung.

http://stand-montafon.at/stand
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: Ch. Wagner am September 20, 2017, 15:29:57
Was heißt bitte "Stand Montafon"? Ernstgemeinte Frage, ich kenne mich nicht aus oder stehe einfach nur auf der Leitung.

Ich habe es auch erst gewußt, als ich die Eigner der verschiedenen "Privatbahnen" nachgelesen habe.
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: 38ger am September 20, 2017, 15:46:00
Was heißt bitte "Stand Montafon"? Ernstgemeinte Frage, ich kenne mich nicht aus oder stehe einfach nur auf der Leitung.

Ich habe es auch erst gewußt, als ich die Eigner der verschiedenen "Privatbahnen" nachgelesen habe.

Wenn's danach geht gibt's sowieso kaum größere Privatbahnen, denn die meisten EVU sind Mutterkonzerne ausländischer Staatsbahnen oder haben Beteiligungen derselben ...
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: TW 581 am September 20, 2017, 17:37:54
Wegen dem S7 Fahrplan der bleibt so wie jetzt gefahren wird auch nach den 10.12!
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: Ch. Wagner am September 20, 2017, 17:50:20
Na ja, im Personenverkehr wäre wohl Stern und Hafferl erwähnenswert.

Hier wäre eine Übersicht der in Österreich zugelassenen EVU
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: Provodnik am September 20, 2017, 22:51:06
Geh, Andreas, bleib sachlich!
Die Schweiz ist das Land der Privatbahnen, und dort funktioniert es gut.

...die allerdings nicht gegeneinander fahren, sondern sich einander in einem ausgeklügelten System von vollkommen integriertem Fahrplan und Tarif zu einem perfekt funktionierenden Uhrwerk ergänzen.
Das meinte ich ja! Quertreiben tut bei uns ja auch nicht die Privatbahn ...

Also daran, dass bestimmte Anschlüsse in manchen Knoten künftig nicht mehr funktionieren, ist keine Staatsbahn schuld, sondern eine Privatbahn.

Mit einem ausgeklügelten System nach CH-Vorbild hat das, was bei uns die Westbahn erzwingt, überhaupt nichts zu tun.
Dass künftig zwei Fernzüge mit ähnlichem Aufgaben in kurzem Abstand hintereinander fahren, hat mit integrierter Angebotsplanung und Uhrwerk-System überhaupt nichts zu tun, das ist einfach ein für beide EVUs wirtschaftlich nicht nachhaltiges Überangebot zu Lasten der Fahrplanstabilität, der Güterverkehrskapazität und mancher Anschlüsse.

Ich habe nichts grundsätzlich gegen Privatbahnen, aber das was hier in Österreich abgeht, hat nichts mit dem Vorbild Schweiz zu tun.   Dort hat zB die SOB für die Gotthardbergstrecke ein Konzept vorgelegt, das einfach viel besser als das der SBB war, die über die Bergstrecke dzt (seit Eröffnung des GBT) nur mehr Verbindungen mit vielen Umsteigezwängen und Fahrzeugen mit S-Bahn-Komfort anbietet.
Die SOB hat sich mit einem attraktiven Konzept für die Bergstrecke ins Gespräch gebracht und in einem abgestimmten Diskurs mit dem BAV (Bundesamt für Verkehr, entspricht unserem BMVIT) und der SBB wurde entschieden, dass hier künftig das Konzept der SOB zum Tragen kommt. Natürlich fährt die SOB vollkommen integriert im SBB-System, es gibt keine Trassenkonflikte und es gelten durchgehende Tarife und natürlich das Halbtax und das GA.

Und alle sind glücklich:
- die SOB, weil sich ihr Engagement gelohnt hat
- die SBB, weil sie sich nicht mehr mit diesem eher ungeliebten Verkehr rumschlagen müssen
- das BAV, weil das Gesamtsystem ÖV gestärkt wird
- die Kunden, weil sie ein besseres Angebot haben
- die betr. Kantone aus ähnlichem Grund wie die Kunden

*So* sieht ein sinnvolles Engagement von Privatbahnen aus...

Die WB hat nie versucht, so einen geordneten Diskurs anzuzetteln und Bestandteil eines koordinierten Systems zu werden, sondern einfach irgendwelche Trassen bestellt, wohlwissend dass diese massive Konflikte verursachen.
Ein paar werden natürlich damit auch glücklich werden, aber bei weitem nicht alle....
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: Ch. Wagner am September 21, 2017, 08:49:12
Die SOB als Privatbahn zu bezeichnen, ist schon a bissi kühn:
Es halten 35,8% der Bund, 19,2% der Kanton SG, 17,6% verschiedene Gemeinden, 12,3% die Kantone SZ, ZH, TG, AR. Der Rest ist im Streubesitz.
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: flow am September 21, 2017, 11:14:48
Die Tatsache, dass viele so genannte "Privatbahnen" gar nicht in "Privatbesitz" sind scheint ja für manche hier eine überraschend neue Erkenntnis zu sein. Wenn mich nicht alles täuscht, waren in den alten Kursbüchern der ÖBB die diversen "alten" Privatbahnen auch als solche eingetragen. Übrigens verwendet das bmvit weiterhin diese Bezeichnung: https://www.bmvit.gv.at/service/links/verkehr/schiene/index.html

Die Deutschen haben uns da halt wieder mal voraus und nennen die Dinger ganz neutral "Nichtbundeseigene Eisenbahnen". Najo.

Und wenn ein paar zusätzliche Züge eines weiteren Anbieters gleich das Fahrplangefüge zusammen brechen lassen, ist wohl das Fahrplankonzept als solches auch zu hinterfragen.

Inwiefern? Die Abhängigkeiten rund um den Knoten Amstetten lassen anscheinend keine Änderungen zu, die den Knoten "retten" würden.

Wenn sich dann jemand benachteiligt fühlt, muss dieser Jemand aktiv - und nicht destruktiv - werden!
Und wenn sich die zwei Parteien nicht einigen können, muss halt eine dritte Partei schlichten.

Bin ich bei dir.
Ich verstehe noch nicht, warum einerseits die Westbahn auf der Westbahn ihre Trassen so bekommen hat, ohne Rücksichtnahme auf den _bestehenden_ Knoten Amstetten; andererseits verstehe ich auch nicht, dass PV diese Änderungen scheinbar ohne Protest hingenommen hat.
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: 4020er am September 22, 2017, 22:24:59
Privatbahnen sind laut Privatbahngesetz in Österreich alle Eisenbahnunternehmen, die nicht im Bundesbahngesetz erwähnt werden. Da dort aber nur die ÖBB erwähnt werden, sind folglich ALLE Eisenbahnunternehmen, mit Ausnahme der ÖBB, Privatbahnen. Wem diese Privatbahnen gehören ist weder in den gesetzlichen Bestimmungen, noch im Betrieb dieser Bahnen von Bedeutung.
Die Besitzverhältnisse sind in der von Dietmar hochgelobten Schweiz genauso ausgeprägt, wie in Österreich: Die wenigsten Privatbahnen der Schweiz sind tatsächlich in Privatbesitz, nur touristische Bahnlinien wie zum Beispiel die Jungfraubahn. Die meisten Bahnen gehören auch dort dem Bund oder den Kantonen.

Der große Unterschied zwischen der WESTbahn und der S-Bahn der ÖBB ist, dass erstere eigenwirtschaftlich betrieben wird und daher auf kommerziellen Erfolg angewiesen ist. Dabei unterscheidet sie sich auf der Westbahn* aber nicht vom ÖBB-Fernverkehr, weil auch diese zwischen Wien und Salzburg eigenwirtschaftlich verkehren. Der Vergleich zwischen der bösen, bösen staatlichen ÖBB und der schlanken, modern organisierten WESTbahn ist also nicht zielführend. Trotzdem wird die ÖBB sich aber nicht ins eigene Fleisch schneiden und ihre Nahverkehrszüge behindern. Der WESTbahn als Fremdunternehmen ist das aber scheinbar, und aus betriebswirtschaftlicher Sicht auch zurecht, völlig egal. Aus Sicht der Steuerzahler ist das aber schon eine Farce, weil die Bestellung der gemeinwirtschaftlichen S-Bahn noch immer gleich viel kostet, aber weniger Nutzen bringt.
Ein Grund warum die ÖBB wohl nicht dagegen vorgehen ist, dass die Verkehrsdienstleistungen beim VOR nach gefahrenen Zugkilometern bezahlt wird, und die ändern sich vermutlich kaum. Für die ÖBB entstehen also keine (kaum) Mindereinnahmen, sondern die hat der Steuerzahler zu bezahlen. Und in diesem Fall muss der kapitalistische Wettbewerb hinter die öffentlichen Interessen gestellt werden!

Zitat
Und wenn sich die zwei Parteien nicht einigen können, muss halt eine dritte Partei schlichten.
Dafür gibt es ja eigentlich die SCHIG Schienen Control.

Zitat
Und wenn ein paar zusätzliche Züge eines weiteren Anbieters gleich das Fahrplangefüge zusammen brechen lassen, ist wohl das Fahrplankonzept als solches auch zu hinterfragen.
Das liegt nicht am Fahrplankonzept, sondern an der Kapazitätsbeschränkung durch die Infrastruktur.

Danke Provodnik für deine Ausführungen. Ich glaube auch, dass ein ITF nur durch eine übergeordnete, unabhängige Stelle entworfen werden kann. Im Nah- und Regionalverkehr sollten das eigentlich die Verkehrsverbünde regeln, aber die können halt weder bundesländerübergreifend, noch im privaten Fernverkehr viel machen...

*Westbahn im Sinne der Bahnstrecke Wien-Salzburg, nicht des Unternehmens

LG
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: J. 1042 am September 23, 2017, 08:00:58
Zitat
Und wenn sich die zwei Parteien nicht einigen können, muss halt eine dritte Partei schlichten.
Dafür gibt es ja eigentlich die SCHIG.

Wird oft verwechselt: Die Schienen Control ist die Schlichtungsstelle. Die SCHIG (Schieneninfrastruktur Dienstleistungsgesellschaft) hat damit nichts zu tun.
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: 4020er am September 23, 2017, 14:18:08
Danke für die Richtigstellung, hab's im Beitrag ausgebessert.
Titel: Re: WESTbahn zerstört Taktverkehr auf Flughafenbahn und Rudolfsbahn
Beitrag von: Moderator1 am Oktober 10, 2017, 10:30:10
Damit nun auch weiterhin Anschlüsse nach Linz möglich sind, soll es zu Änderungen auf der Rudolfsbahn kommen. Dafür muss jedoch der Halt in Sonntagberg der Gemeinde Bruckbach entfallen, zum Leidwesen der dortigen Pendler und Schüler. Außerdem kann nicht in beide Richtungen der Anschluss hergestellt werden, sodass die Regionalzüge so gelegt werden, dass sie vormittags den Anschluss nach Linz und nachmittags den Anschluss aus Linz herstellen.

Genauere Fahrzeiten können demnächst aus scotty entnommen werden.