Einen sehr großen Fehler hatte man schon damit gemacht, die Querungsmöglichkeit der ÖBB in der Friedhofsgasse zu massakrieren, indem dort nur eine kleine, verkehrsberuhigte (wenn man Radfahrer nicht zum Verkehr zählt) Unterführung gebaut wurde. Eine weitere Ost-West-Verbindung ist aber notwendig. Nun will man die Unterführung unter der Marienhütte verhindern, da die Befürchtung im Raum steht (ich denke zu Recht), dass die Josef-Huber-Gasse künftig auch noch den Verkehr aus Reininghaus in Richtung Griesplatz mittragen muss (aktuell fängt diesen Teil noch die Lazarettgasse auf).
Jetzt weiß man nicht mehr wohin mit dem vielen Verkehr, weil es in Graz keine vernünftigen, durchgehenden Ost-West-Verbindungen gibt, diese aber (neben anderen Maßnahmen) ebenfalls notwendig sein werden, um Wohnstraßen und verkehrsberuhigte Zonen vor allem in den innerstädtischen Bezirken zu schaffen, um dort den Verkehr weg zu bekommen. Durchgehende Ost-West-Verbindungen (im rund 2km Radius um das Zentrum) sucht man vergebens einerseits für den Rad- bzw. Straßenbahn-Verkehr andererseits aber auch für den IV. Für den IV sollte es endlich einen Lückenschluss geben und zwar in einem "Kreis" rund um die Innenstadt (inkl. Nord-Süd-Verbindung im Osten zwischen WiFi und Plüddemanngasse mit Lückschluss zum Jakominigürtel). Zusätzlich muss es dann aber auch für die Straßenbahn einen solchen "Kreis" geben, der müsste aber im ersten Schritt etwas näher an der Innenstadt sein, dann wären z.B. die Bereiche Geidorfgürtel mit Uni, Steyrergasse mit TU, Griesplatz, Lendplatz, Keplerstraße auch mit in dieser Zone. Eventuell könnte auch die Idlhofgasse für die Straßenbahn geeignet sein?
Große Verbindungsstraßen sind trotzdem auch notwendig. Sie werden ja nicht nur von SUVs benützt, sondern auch von anderen Verkehrsteilnehmern, vom Schienenersatzverkehr angefangen bis hin zu Versorgungsdienstleister aller Art (Lebensmittellieferanten, Möbeltransporter, Strom-/Gas-/Wasser-/Abwasser-Dienste, Müllabfuhren aller Art, Post/Paketzusteller, Rettungs- und Krankentransportdiensten, Taxis usw.) und natürlich auch von den Bewohnern und dessen fahrbaren Untersätzen.
Kurz gesagt: Man benötigt demnach die Eierlegendewollmilchsau für den öffentlichen Raum. Leider wurde der Grabentunnel nie nach Osten verlängert und auch keine davon durchgehende Verbindung zur Plüddemanngasse geschaffen, der Jakominigürtel wurde nie mit dem Waltendorfer Gürtel verbunden, die Peter-Rosegger-Straße nie mit dem Karlauergürtel. Egal welchen Stadtteil man betrachtet, überall steht man an. Als endlich der Südgürtel gebaut wurde, haben viele geschimpft, er würde nichts bringen. Ich kann Euch aus eigener Erfahrung sagen (weil u.a. meine Eltern dort leben und ich sehr oft mit meinen Kindern dort bin): Die versprochene Verkehrsberuhigung im Wohngebiet zwischen Punigamer Straße/Liebenauer Hauptstraße/Neudorfer-Straße ist eingetreten, der Pendler-Verkehr wurde auf eine leistungsfähige unterirdische Verbindung umgeleitet. Der Platz oberhalb gehört wieder mehr den Menschen. Die Kinder können auf den Straßen wieder Radfahren, was vor ein paar Jahren wegen der zahlreichen Pendler/Raser undenkbar war. Der 64er wurde eingerichtet, neben dem 34er und 74er, ein kleiner Lichtblick für das südliche Graz (Details wie Eisenbahnunterführungen fehlen zwar auch noch immer, aber man darf ja noch hoffen).
Will man also nun die Lebensqualität auch im Wohngebiet zwischen der Annenstraße und dem Karlauergürtel wieder etwas heben, benötigt man jede Menge an Maßnahmen, überall gehört angesetzt.
Wäre folgendes Szenario nicht doch möglich? - Geplante Straßenbahnverbindungen wären tatsächlich umgesetzt, d.h. auch die Nord-Süd-Variante (via Griesplatz und Elisabethinergasse), zwischen Karlauergürtel und zumindest mal bis zum Lendplatz bzw. bis zu einer Schleife Keplerbrücke/Kaiser-Franz-Josef-Kai, sowie auch die Südwest-Verbindung via Radetzkybrücke, Griesplatz, Citypark, sinnvollerweise gleich jetzt schon unter dem Lazarettgürtel durch, via NVK Don Bosco zur Wetzelsdorfer Straße.
- Die Friedhofsgasse wäre zu einer normalen Unterführung erweitert, natürlich inkl. Fuß-/Radweg in beide Richtungen, dazu keine Querungsmöglichkeit der Friedhofsgasse an der Kreuzung mit dem Eggenberger Gürtel mehr, ausgenommen nur Radfahrer und Fußgänger.
- Die Josef-Huber-Gasse wäre zwischen Elisabethinergasse und Eggenberger Gürtel eine Einbahn nach Westen (d.h. Abbiegeverbot vom Eggenberger Gürtel kommend.)
- Aus dem Wohngebiet südlich der Annenstraße werden ganz viele "Wohnstraßen" (der Straßenverkehrsordnung nach), wodurch der Durchzugsverkehr gezwungen würde etwas weiter auszuweichen.
- Neubau einer unterirdischen Verbindung zwischen Don Bosco/Peter-Rosegger-Straße und dem Karlauergürtel, anstelle der schmalen Variante unter der Marienhütte durch. Oberirdisch: Radwegverbindung und Park, dazu auch gleich der zweigleisige Ausbau der ÖBB-Verbindung zwischen Don Bosco und der Murbrücke (sinnvollerweise gleich bis Raaba).
Hier ein paar schnelle Skizzen zu meinen Hirngespinsten (Quelle "OpenStreetMap", Stand v.07.05.2021:
https://www.openstreetmap.org/export#map=15/47.0723/15.4273)