Re: Neue Besen kehren offenbar gut - HGL mit neuer"Chefin"
Antwort #44 –
Es ist ja leider so, dass dieser Posten traditionell nur mit Personen besetzt wird, die davon keine Ahnung haben:
Mag. H.: [...]
Sein Nachfolger Dr. S.: [...]
Deine Einschätzung der genannten Personen kann ich großteils teilen, jedoch sollte man nicht Äpfel mit Birnen Vergleichen: H. und S. waren GVB-Direktoren und keine Vorstände. Vorgänger von Muhr waren Malik und Messner (die jetzt auch im Vorstand sind), noch früher war Schachner-Blazizek (und wer war der zweite?). Alles keine besonders ÖV-affinen Persönlichkeiten ...
Den monolithischen Posten eines GVB-Direktors gibts in der Form nicht mehr. Wenn ichs richtig durchblicke, sind für die Agenden nun Amtmann und Solymos zuständig. Ersteren kann ich noch nicht wirklich einschätzen, da ich noch zu wenig von ihm mitbekommen haben. Letzerem kann man jedoch ÖV-Kompetenz und technisches Know-how definitiv nicht absprechen.
Eine andere Leute mitreißende Begeisterung wie sie z.B. ein Ludwig in Karlsruhe oder ein Mackinger in Sbg versprühen konnten, kann ich jedoch bei keinem in der HGL erkennen.
Diese faktische Führungslosigkeit geht eine Zeit lang gut, aber irgendwann muss jemand wieder Entscheidungen treffen - und Frau Maga. M. hat von der Materie genau so wenig Ahnung wie ihre Vorgänger (Quotenbesetzung), aber auch von der Politik kommt nichts mehr - ÖV und besonders die Straßenbahn ist derzeit kein positiv besetztes Thema, und daran sind auch sehr die Medien schuld (,Donnerwalze') - kein derzeitiger Politiker traut sich, gegen die Meinung der trotz ihres gegenteiligen Namens größten steirischen Zeitung zu sein.
Grundsätzlich halte ich es sogar für sinnvoll, im Vorstand keine Technikfuzzis und Pufferküsser zu installieren. Die hätten zwar evtl. eine gewisse Begeisterung, jedoch sprechen sie nicht die Sprache, die außerhalb ihrere Kreise verstanden wird und treten oft eher als schrullig-weltfremd in Erscheinung -- auch keine optimale Kombinantion um das Unternehmen nach außen zu repräsentieren. Kompetenzen in Richtung Marketing und PR täten da eh ganz gut passen.
Für technisch-fachliche Expertise sowie die Umsetzungskompetenz sollte in der nächsten Ebene in der HGL ein verlässliches und aktives Team zur Verfügung stehen, welches wiederum in der Lage sein sollte, die Mitarbeiter entsprechend zu leiten. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer: Es gibt in dem Bereich zwar ein paar Personen die wirklich was im Kopf haben und auch durch was weiterbringen woll(t)en, jedoch leider auch eine Menge Leute ("Altlasten"), die blockieren und ausbremsen wos nur geht sowie jede Menge innere Reiberein und Wichtigmachereien, die viel Energie kosten und Null Außenwirkung haben.
Das agieren von Muhr in Sachen VB war allerdings tatsächlich nicht sehr professionell (zumindest in der Anfangsphase), so dass das VB-Desaster fröhlich seinen Lauf nehmen konnte.
Was sich jedoch unbestreitbar verbessert hat, ist die Kommunikation der HGL nach außen und der PR-Auftritt. Ich erinner mich noch gut an frühere Zeiten, wo Antworten auf Beschwerden ein halbes Jahr gebraucht haben (und das auch nur nach zweimaliger Urgenz). Die Medienarbeit bestand früher in quartalsmäßig zelebrierten Pressekonferenzen, wo der Direktor lieblos eine "Tagesordnung" mit 5--6 Themen abarbeitete, ohne jegliche Aktualität und völlig unspannend. Das Medienecho war dann folgerichtig bestenfalls ein 5-Zeiler, oft nichtmal das.
lg, IC
"... und zu den Fenstern schauten lebendige Menschenköpfe heraus, und schrecklich schnell ging's, und ein solches Brausen war, dass einem der Verstand stillstand."
- Peter Rosegger (erste Begegnung mit der Semmeringbahn)