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Thema: Sonnenfelsplatz Graz (236488-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Re: Grazer Sonnenfelsplatz wird zum Shared-Space-Platz umgestaltet
Antwort #45
Das mit der Straßenbahn sehe ich auch nicht als großes Thema.

8)

Re: Grazer Sonnenfelsplatz wird zum Shared-Space-Platz umgestaltet
Antwort #46
Wenn die Kreuzung gänzlich ohne Verkehrszeichen und Markierungen ausgestattet ist, dann bedeutet das doch gemäß StVO, dass der rechts Kommende Vorrang hat und die Fußgänger - mangels Schutzweg - eben nicht mehr. Ob das der Weisheit letzter Schluss ist?

Re: Grazer Sonnenfelsplatz wird zum Shared-Space-Platz umgestaltet
Antwort #47

Wenn die Kreuzung gänzlich ohne Verkehrszeichen und Markierungen ausgestattet ist, dann bedeutet das doch gemäß StVO, dass der rechts Kommende Vorrang hat und die Fußgänger - mangels Schutzweg - eben nicht mehr. Ob das der Weisheit letzter Schluss ist?


Weil's mir gerade wieder auffällt: Bitte nicht "Vorrang" (das was KFZ untereinander haben) mit "Wartepflicht" (KFZ gegenüber Fußgängern am Schutzweg) verwechseln. Auf ersteren kann man (durch Stehenbleiben) verzichten,

Wie gesagt: das ganze muss natürlich entsprechend als 'shared space' erkennbar gemacht werden. Mit den derzeit in der StVO vorhandenen Möglichkeiten kommt da m.E. nur eine FuZo oder eine Wohnstraße (jeweils mit entsprechenden Ausnahmen, die ein Durchfahren mit KFZ erlauben) in Frage.

Re: Grazer Sonnenfelsplatz wird zum Shared-Space-Platz umgestaltet
Antwort #48
Fußgängerzone mit Ausnahme von PKW, LKW, Bussen und Radfahrern? Nennt man das nicht im allgemeinen "Straße"?  :hehe:

Re: Grazer Sonnenfelsplatz wird zum Shared-Space-Platz umgestaltet
Antwort #49

Fußgängerzone mit Ausnahme von PKW, LKW, Bussen und Radfahrern? Nennt man das nicht im allgemeinen "Straße"?  :hehe:


Du meinst vermutlich "Fahrbahn". Und: nein, denn auf dieser haben Fußgänger üblicherweise nichts zu suchen :-)

Re: Grazer Sonnenfelsplatz wird zum Shared-Space-Platz umgestaltet
Antwort #50
Rücksicht hat Vorrang

Der neue Sonnenfelsplatz, auf dem künftig alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind, bekommt Wasserfläche, Farbstriche und Poller.

Ein Blick auf den vorliegenden Entwurf genügt - und jene, die bislang den großen Umbruch beim Sonnenfelsplatz angezweifelt haben, werden ihre Meinung wohl revidieren. Denn laut Computer-Grafik bleibt auf dem Platz nahe der Karl-Franzens-Universität kaum ein Stein auf dem anderen: Nicht nur Studiosi sollen schon ab Herbst über Asphaltflächen wandeln, die von einer Wasserfläche, Betonblöcken und bunten Farbstrichen dominiert sind.

Nach dem Vorbild von "Shared Space"-Flächen in den Niederlanden sind künftig ja auch auf dem Sonnenfelsplatz alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt - auf Tafeln und straßentypische Bodenmarkierungen wird verzichtet.

Bezüglich der Platzgestaltung waren Ideen aus der Bevölkerung willkommen. "Dies haben viele genützt und entscheidende Vorschläge an uns herangetragen", weiß Thomas Fischer, Projektleiter bei der Stadtbaudirektion.

So wird der neue Sonnenfelsplatz entlang der Häuser - abgestimmt auf die Fassaden - bunte Flächen aufweisen. "Von diesen führen Farbstriche gleichsam wie Finger zur Platzmitte hin, die den stufenweisen Übergang des Miteinanders verdeutlichen", so Fischer. "Auf den Flächen bei den Hausmauern bin ich als Fußgänger am sichersten, dort ist auch das Blindenleitsystem integriert. Je mehr ich dann zur Platzmitte hin gehe, umso mehr muss ich zuerst mit Radfahrern und dann mit Autolenkern rechnen."

Der Gehbereich wird zudem durch Poller und Betonblöcke gesichert. "Die Gastgärten werden aber nicht berührt, im Gegenteil, die Wirte haben künftig sogar mehr Platz", betont Fischer. Und: Auf vielfachen Wunsch wird in der Platzmitte ein überfahrbarer Wasserbereich realisiert.

Fischer: "Wir legen nun den Entwurf der Altstadtkommission vor und lassen ihn im Gemeinderat absegnen. Geht alles glatt, steht der neue Platz im Herbst."



Langfristig

Die Verantwortlichen des Projekts "Sonnenfelsplatz Neu" sollten sich warm anziehen. Denn bisher hat schon die abstrakte Debatte über einen Platz, auf dem künftig alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind, für hitzige Wortmeldungen gereicht - der vorliegende konkrete Entwurf wird erst recht aufregen.

Allein ob dieser Farbstriche werden viele rot sehen. Und ohne es verschreien zu wollen - aber beim ersten Unfall wird es heißen, dass das Ganze ohne Tafeln ja nicht gut gehen konnte. Dass leider täglich Unfälle passieren, und zwar trotz Tafeln oder gar Ampeln, greift da als Gegenargument womöglich zu kurz.

Aber wie wär's damit: Ähnliche Projekte haben gezeigt, dass langfristig das Tempo sinkt und die Sicherheit im Straßenverkehr steigt. Und: Das Grazer Projekt wird natürlich evaluiert. Von Hasardieren war nie die Rede.

Quelle: kleine.at




Leider ist keine Grafik dabei - klingt aber nach einer interessanten Gestaltung (vor allem die "überfahrbare Wasserfläche" - ob man da im Sommer mitm Rad zur Abkühlung durch kann  :hehe: ?)

Und die Unfälle werden anfangs sicher mehr - ist auch aus den Niederlanden bekannt, zuerst gibt's mehr Unfälle und dann gehen sie je nach Ort etwas oder relativ weit unters alte Niveau zurück. Aber die Unfallschwere sinkt immer stark.

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Grazer Sonnenfelsplatz wird zum Shared-Space-Platz umgestaltet
Antwort #51

Hier die Grafik:


So soll der neue Sonnenfelsplatz bei der Mensa noch heuer im Herbst aussehen KLEBOTH LINDINGER DOLLNIG, KOCH-KOMOBILE, SAMMER - www.kleine-zeitung.at

Also das ist ja ein tolles Konzept. Hier versucht man mit allen möglichen (psychologischen?) Tricks die Menschen aufmerksamer zu machen. Ich bin beeindruckt. Die Debatten sollen gleich draußen bleiben, für nur einen Platz der ein solche Experiment bekommt finde ich das nicht würdig.

Der untere Teil des Berichtes mit dem Titel "Langfristig" ist der persönliche Kommentar von Michael Saria. Dem kann ich mich nur anschließen.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Grazer Sonnenfelsplatz wird zum Shared-Space-Platz umgestaltet
Antwort #52


Hier die Grafik:


Beeindruckend, da fällt - im direkten Vergleich - erst so richtig auf, wie viel Fläche dem Auto geopfert wird. Derzeit wirkt der Platz für den Fußgänger eher eng (ok, die Rasenfläche vor der Uni muss man natürlich abziehen), aber auf der Grafik sieht man wie groß der Platz eigentlich ist. Zur Zeit sind halt 80% der Fläche fürs Auto reserviert...


  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Grazer Sonnenfelsplatz wird zum Shared-Space-Platz umgestaltet
Antwort #53

Für die Busse schaut es halt etwas beengt aus. :-\
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Grazer Sonnenfelsplatz wird zum Shared-Space-Platz umgestaltet
Antwort #54
Die Straßenbahn fährt dann auch durch die Wasserpfütze?  :P

Derzeit schaut der Platz sicher auch kleiner aus da es vor allem vor der Uni noch große Grünflächen gibt die da zuasphaltiert werden.

Re: Grazer Sonnenfelsplatz wird zum Shared-Space-Platz umgestaltet
Antwort #55
Ich hoffe man nimmt keinen Asphalt (vor allem nicht bis zum Rand). Hier kann man mit verschiedenen Pflaster- und Rasensteinen den Rand sicher gut gestalten.
Sogar für die Mitte ist das vorstellbar, da der Verkehr sowieso langsam unterwegs sein soll.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Grazer Sonnenfelsplatz wird zum Shared-Space-Platz umgestaltet
Antwort #56
Das würde sicher toll aussehen, allerdings würden die Schneepflüge die Pflastersteine recht schnell "beseitigen"...

GLG
G111
Liebe Grüße
Martin

  • x37
Re: Grazer Sonnenfelsplatz wird zum Shared-Space-Platz umgestaltet
Antwort #57
und die Anwohner werden dich würgen. dann so Rasensteine oder Pflaster ist viel lauter, auch bei niedrigen Geschwindigkeiten.

Die Pflastersteine in der Ortsdurchfahrt von Dobl (30er Zone) waren innerhalb kürzester Zeit wieder durch Asphalt ersetzt worden.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Grazer Sonnenfelsplatz wird zum Shared-Space-Platz umgestaltet
Antwort #58
Wenn sich der Verkehr von selbst regelt

Ein Novum in der Verkehrsplanung hält Einzug in Graz: Vizebürgermeisterin Rücker will am sanierungsbedürftigen Sonnenfelsplatz das Verkehrsrisiko minimieren und ein neues Konzept etablieren - ohne Ampeln und Schilder.
So soll der Sonnenfelsplatz ab Herbst 2010 aussehen.

Ganze 34 Verkehrs- und Zusatztafeln sind am Grazer Sonnenfelsplatz angebracht. Bis zu 16.000 KFZ überqueren den Platz jeden Tag, das Fußgängeraufkommen erreicht das Dreifache und dann sind da noch die Radfahrer. Direkt vor der Uni-Mensa kann daher schon einmal Verwirrung entstehen. "Ich kann nicht sagen, wie viele Autos täglich gegen die Einbahn in die Zinzendorfgasse fahren", sagt Christoph, Kellner in der Posaune und angehender Jurist, "aber wir zählen nicht mehr mit". Die Lage ist nicht über die Maßen chaotisch, man bekommt aber den Eindruck, dass viele Verkehrsteilnehmer eher um Vorrang kämpfen müssen, anstatt sich geregelt weiter zu bewegen. Trotz allgemein gültiger Regeln, übermäßiger Beschilderung und Kreisverkehr gibt es also Handlungsbedarf. Da scheint ein Konzept aus Großbritannien eine gute Alternative zu bieten.
Eine neue Mobilitätsstruktur

"Shared Space" zielt auf die Gleichstellung aller Verkehrsteilnehmer ab: Gegenseitige Rücksichtnahme soll Ampeln, Schilder und Straßenmarkierungen ersetzen, einzig die "Rechtsregel" hat noch Gültigkeit. "Von der EU injizierte Pilotprojekte in Belgien, Holland oder Deutschland zeigen, dass Autos in solchen Zonen langsamer unterwegs sind. Das Fehlen gewohnter Verkehrszeichen erhöht die Aufmerksamkeit aller Personen. Das führt natürlich auch zu weniger Unfällen", so Thomas Fischer, Leiter des Projektes von der Grazer Stadtbaudirektion. Der Sonnenfelsplatz muss ohnehin renoviert werden und ist ein ideales Versuchsobjekt. Die Planungen wurde gemeinsam mit den Bürgern und einem achtköpfigen Projektteam aus Architekten, Verkehrsplanern, Soziologen, Bauingenieuren und Beleuchtungsplanern erarbeitet. Im Juli soll der Startschuss für die Umbauarbeiten erfolgen.

Konkret werden Gehsteigkanten entfernt, der Platz soll eine ebene Fläche werden. Autofahrer und Fußgänger sind nur durch vereinzelte Sitzgelegenheiten aus Beton getrennt. Das soll auch zum Verweilen einladen und die Gastronomie beleben. Auf die Straße gemalte "Finger", die im rechten Winkel den Hauswänden stehen und farblich mit diesen abgestimmt sind, bieten eine Orientierungshilfe. Dem Wunsch der Anrainer nach mehr Grün wird mit zwei Bäumen und der Verlängerung der Allee in der Schubertstraße Rechnung getragen. Der Wunsch nach einem Wasserbassin in der Mitte des Platzes sprengt aber den finanziellen Rahmen.
Kostenfrage

750.000 Euro soll das Projekt kosten, die gesamte Evaluierung mit eingerechnet. Wie kann es sich die Stadt leisten, für so einen Versuch eine solche Summe aufzubringen? "Man muss sich anschauen, was Verkehrsmaßnahmen generell kosten. Die Renovierung des Sonnenfelsplatzes hätte ungefähr 400.000 Euro gekostet. Das Aufstellen einer Ampel allein etwa schlägt mit 80.000 Euro zu Buche", erklärt Vizebürgermeisterin und Verkehrsreferentin Lisa Rücker. Sie ist überzeugt von der Sinnhaftigkeit des Projekts.

Ältere Anrainer zeigen sich aber besorgt über das Fehlen eines Schutzweges. Vielen fürchten in der "Shared Space" - Zone um ihre Sicherheit. Zebrastreifen seien eigentlich keine Schutzwege, meint Rücker, denn die meisten Unfälle ereignen sich auf ebendiesen. Oft sei gerade diese Illusion von Sicherheit für die Unachtsamkeit von Fußgängern verantwortlich und führe zu Unfällen. "Der 'Shared Space' brachte in den Versuchsländern durchwegs positive Ergebnisse. Das nötige Maß an Rücksichtnahme traue ich den Grazern auch zu", lächelt Rücker.
MATTHIAS REIF



Übersichtsgrafik © Stadtbaudirektion Graz





Video: http://www.kleinezeitung.at/allgemein/video/multimedia.do?action=showEntry_VideoDetail&project=462&id=83976&mmt.video.select=&mmt.video.sort=




quelle: http://www.kleinezeitung.at/allgemein/automotor/2319592/wenn-sich-verkehr-selbst-regelt.story
Liebe Grüße
Martin

  • Ch. Wagner
Re: Grazer Sonnenfelsplatz wird zum Shared-Space-Platz umgestaltet
Antwort #59
The selffullfilling prophecy: jeder will uns beibringen, daß wir zu blöd für eine interessante Verkehrslösung sind. Nur: wenn am Sonnenfelsplatz Unfälle passieren ist definitiv nicht der Platz schuld. Fahrt doch einmal über den Ruckerlberg: unter 50km/h fährt doch nur mehr der Bus, die Rechtsregel wird grundsätzlich mißachtet. Alle wollen mündige Bürger sein, aber ohne einen Schilderwald kann wohl keiner mehr auskommen.
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.