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Thema: Stattegger Str./Andritzer Reichs Str. (4852-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Stattegger Str./Andritzer Reichs Str.
An diesem Eck wird ein Neubau errichtet  :)
Geplanter Baubeginn: Herbst 2016

Straßenseitig: http://www.blickpunkt-andritz.at/gesamtansicht/

Hofseitig: http://www.blickpunkt-andritz.at/philosophie/
  
  

  • Torx
Re: Stattegger Str./Andritzer Reichs Str.
Antwort #1
Alter Schwede, wie grauslich ist denn das?

Erinnert mich an das Admiral-Gebäude in St. Peter (gegenüber dem Zielpunkt). Nur 3x so groß.
Die Philosophie war wohl ziemlich klar: Maximale Baudichte ausnutzen und einen Bezirk finden wo man einen guten Preis dafür verlangen kann.
So wie diese "Wohnen in St. Peter"-Projekte, wo man zwar für den Namen St. Peter zahlt, aber dafür an der grauslichsten Kreuzung dort wohnt.

Da zeigt ja selbst eine 50er-Jahre-Architektur nach dem Kriegsaufbau wie's schöner geht...


Und nach dem Prinzip müsste man in Graz kleinteiliger bauen lassen, dass kann nicht sein dass wie zum Beispiel in der Brockmanngasse ein weißer Block hingestellt wird der die länge von fünf(!) dort befindlichen Häusern einnimmt.

Re: Stattegger Str./Andritzer Reichs Str.
Antwort #2
Grauslich ist aber wirklich was anderes, diese Wohnungen werden sicher eine gute Wohnqualität haben und werten diese Kreuzung städtebaulich auf - ausser man will das es dort weiterhin auschaut wie in einem in der Nachkriegszeit modernisierten Kuhdorf ;) solche ehemalige "dörfische Bebauung" ist dagegen absolut schützenwert : http://www.grazerbe.at/images/thumb/d/dd/Stattegger_Stra%C3%9Fe_44%2C_Rielm%C3%BChle_Gesamt.JPG/800px-Stattegger_Stra%C3%9Fe_44%2C_Rielm%C3%BChle_Gesamt.JPG
Mit der Kleinteiligkeit bin ich auch deiner Meinung solange aber hoch genug gebaut wird, es schaut einfach besser aus als gleichförmige Lange Riegel in die Gegend zu klotzen...

  • Torx
Re: Stattegger Str./Andritzer Reichs Str.
Antwort #3

und werten diese Kreuzung städtebaulich auf


Also ich weiß nicht... Dabei muss ich an die Einfahrt in die Ragnitzstraße denken, da steht doch ein ähnlich grausliches halbrundes Ding (das mit dem Billa).

Du hast schon recht, dass dort die dörfische Bebauung nicht in so einem Zustand ist wie in Oberandritz, aber trotzdem ist das Ding im Bezug zur Umgebung etwas überdimensioniert. Von der Höhe kommen die Stuttgarter Bauten jedenfalls auch hin.



Das Bild aus Stuttgart, das Du zum Vergleich anführst, zeigt doch Geschäftshäuser, oder? Daher ist der Vergleich mit einem Wohnhausprojekt vielleicht nicht ganz glücklich gewählt ...
Es gibt übrigens Stuttgarter, die gerade diese Archiktektur der 1950er Jahre am Marktplatz häßlich finden und eine Diskussion zum "Rückbau" in Gang setzten, siehe hier


Naja... Ich denke, man kann schon ein Wohnhaus nach ähnlichem Prinzip gestalten - und dann verträgt diese Lage ja zur Andritzer Reichstraße hin eigentlich auch Geschäftsflächen.

Die Diskussion um Stuttgart ist mir bekannt - auf die Sache bin ich erst kürzlich gestoßen, deswegen bin ich auf das Beispiel gekommen. :) Selbst sehe das ungefähr so wie in dem Posting von Erbse: Angenehme Beispiele der Nachkriegsarchitektur, aber auf einem Platz von tollen Bürger- und Fachwerkhäusern natürlich ein gewisses Dilemma.

Jedenfalls wollte ich damit zum Ausdruck bringen, dass selbst solche von vielen verhasste Bauten noch um einiges mehr Stil haben als dieses Projekt.
Man arbeitet jedenfalls fleissig daran unsere Randbezirke so Attraktiv zu machen wie Syktywkar. Hätte man rechtzeitig damit begonnen, dann wäre eine unserer Top-Attraktionen wäre vielleicht das Monument vom Buchstaben H wie hässlich, vor einem Bauwerk dass nach ein paar Jahren der Reifung genausogut in Syktyvkar stehen könnte.




  • ptg
Re: Stattegger Str./Andritzer Reichs Str.
Antwort #4
In der Andritzer Reichsstraße steht vorher ja ein ähnlich großer Bau und dahinter die Bauten in der Prochaskagasse  sind auch nicht kleiner.
Gegnüber die MFA. Also ich sehe die dörfische Bebauung in dem Bereich nicht wirklich.
Nach meinem Empfinden passt der Bau dort besser hin, als der bei der Einfahrt Ragnitzstraße.


Re: Stattegger Str./Andritzer Reichs Str.
Antwort #5

In der Andritzer Reichsstraße steht vorher ja ein ähnlich großer Bau und dahinter die Bauten in der Prochaskagasse  sind auch nicht kleiner.
Gegnüber die MFA. Also ich sehe die dörfische Bebauung in dem Bereich nicht wirklich.
Nach meinem Empfinden passt der Bau dort besser hin, als der bei der Einfahrt Ragnitzstraße.

Der Neubau hat an der Kreuzung 5 Geschosse also höher als die Umgebungsbauten ist das schon.
Die dörfische Bebauung bezieht sich auch auf das Bestandsgebäude, es gibt leider Leute die auf Biegen und Brechen jedes älteres Haus in Graz erhalten wollen egal ob Schützenswert oder nicht...
In Graz sind inzwischen 315.000 Menschen gemeldet davon knapp 250.000 "Österreicher" Tendenz stark steigend es ist enorm wichtig mehr Wohnraum zu schaffen ohne die Stadt zuzubetonieren.
Zitat
Also ich weiß nicht... Dabei muss ich an die Einfahrt in die Ragnitzstraße denken, da steht doch ein ähnlich grausliches halbrundes Ding (das mit dem Billa).
Du hast schon recht, dass dort die dörfische Bebauung nicht in so einem Zustand ist wie in Oberandritz, aber trotzdem ist das Ding im Bezug zur Umgebung etwas überdimensioniert. Von der Höhe kommen die Stuttgarter Bauten jedenfalls auch hin.

Das Ding in der Ragnitzstraße ist ist wirklich hässlich, dieser Bau hier schaut zumindest am rendering weit besser aus finde ich.
Besser höher bauen dafür hat man ordentlich Grünraum siehe Green City Straßgang oder (zumindest am Plan) Reininghaus...
Stuttgart: Bin froh das Österreich fälschlicherweise als 1. Opfer Hitlers gegolten hat und Graz daher seine Altstadt nicht verloren hat wie die meisten deutschen Städte weil schön ist das trotz Kleinteiligkeit echt nicht...

  • Torx
Re: Stattegger Str./Andritzer Reichs Str.
Antwort #6
Zitat

In Graz sind inzwischen 315.000 Menschen gemeldet davon knapp 250.000 "Österreicher" Tendenz stark steigend es ist enorm wichtig mehr Wohnraum zu schaffen ohne die Stadt zuzubetonieren.


Es wäre auch wichtig den Wohnraum zu schaffen ohne die Stadt zu zerstören. Und gerade bei Randbezirken wie St. Peter (über Jahrhunderte eigenständig), Baierdorf oder Waltendorf kann man getrost schon von Zerstörung sprechen.

Das traurige ist ja, dass es sehrwohl Konzepte gäbe, bei denen man den Charakter erhalten kann aber da schert sich halt niemand, und dann schaut's natürlich aus wie beim Möbelix. Zusätzlich klappt das mit dem Erhalt ja nicht mal bei Gebäuden die als schützenswert eingestuft wurden (Leonhardstraße, Mustralhof/AVL, Kommod, etc.).


Das Ding in der Ragnitzstraße ist ist wirklich hässlich, dieser Bau hier schaut zumindest am rendering weit besser aus finde ich.
Besser höher bauen dafür hat man ordentlich Grünraum siehe Green City Straßgang oder (zumindest am Plan) Reininghaus...


Was man von Renderings halten kann, sollten wir ja mittlerweile wissen. ;)

Gerade Green City Straßgang finde ich ein schlechtes Beispiel weil bei der sensiblen Lage unter dem Schloß St. Martin dass ja nur auf einem Hügel liegt eine moderne Blockrandbebauung wesentlich besser gewesen wäre. In Reininghaus kann man in die Höhe gehen, ok. Gerade an solchen Siedlungen wie zB am Berlinerring sieht man alleridngs dass bei Hochhaus-Siedlungen der Grünraum nicht besser genutzt wird als bei einem großen Innenhof einer Blockrandbebauung.

Zitat

Stuttgart: Bin froh das Österreich fälschlicherweise als 1. Opfer Hitlers gegolten hat und Graz daher seine Altstadt nicht verloren hat wie die meisten deutschen Städte weil schön ist das trotz Kleinteiligkeit echt nicht...


Da stimme ich zu. Aber wenn wir so weitermachen, dann haben wir bald Zustände wie in Frankreich (Avignon, Paris, etc.). Schöne Innenstädte und drumherum ewig lange nur Grauslichkeiten. Wer schon mal in Paris mit dem Flughafenbus von CDG nach Orly wechseln hat müssen, weiß was ich da meine.

Re: Stattegger Str./Andritzer Reichs Str.
Antwort #7
Graz hat das große "Glück" eine wunderschöne Altstadt zu haben mit gut erhaltenen Gründerzeitvierteln drumherum (ausser westlich)
Die Aussenbezirke von Graz sind jetzt schon ein inhomogener Siedlungsbrei, dieser recht "schüttere" Siedlungsbrei wird halt weiter verdichtet werden wobei es - im Gegensatz zu bisher - auch neue öffentliche Grünflächen geben wird.
Wenn ich im Lotto gewinnen täte würde ich das Giradihaus in der Leonhardstraße kaufen und sanieren, ich befürchte aber es wird innerhalb der nächsten 5 Jahre demoliert :'(
Im Vergleich zu "früher" schaut es aber in Graz mit Altbauschutz sehr gut aus wenn man bedenkt was in den 1960/70er Jahren alles gefährdet war  :one:
Z.B. K. F. Joseph Kai 36 wäre damals sicher demoliert worden statt das man es behutsam saniert, die Vorstadthäuser/ehemaligen Dorfkerne in Graz werden dagegen leider Großteils verschwinden befürchte ich...
Hochhäuser: Blockrandbebauung hat den Nachteil das die Grünflächen nicht wirklich öffentlich sein können im Gegensatz zur Green City etwa, dafür bietet BRB mehr Schutz vor derzeitigen Verkehrslärm/Abgase.
Ich wage zu behaupten das Verkehrslärm/Abgase in 20 Jahren ein nur mehr schwindendes Problem sein werden wegen "alternativer" Antriebsformen, ich habe halt einen ziemlichen fortschrittsglauben, vielleicht auch deshalb bin ich so ein Fan von Hochhäusern  ;D

  • Torx
Re: Stattegger Str./Andritzer Reichs Str.
Antwort #8

Graz hat das große "Glück" eine wunderschöne Altstadt zu haben mit gut erhaltenen Gründerzeitvierteln drumherum (ausser westlich)
Die Aussenbezirke von Graz sind jetzt schon ein inhomogener Siedlungsbrei, dieser recht "schüttere" Siedlungsbrei wird halt weiter verdichtet werden wobei es - im Gegensatz zu bisher - auch neue öffentliche Grünflächen geben wird.


Das mit dem Siedlungsbrei stimmt schon. Aber mit solchen Gebäuden macht man das bestimmt nicht besser.

Zitat
Wenn ich im Lotto gewinnen täte würde ich das Giradihaus in der Leonhardstraße kaufen und sanieren, ich befürchte aber es wird innerhalb der nächsten 5 Jahre demoliert :'(
Im Vergleich zu "früher" schaut es aber in Graz mit Altbauschutz sehr gut aus wenn man bedenkt was in den 1960/70er Jahren alles gefährdet war  :one:
Z.B. K. F. Joseph Kai 36 wäre damals sicher demoliert worden statt das man es behutsam saniert, die Vorstadthäuser/ehemaligen Dorfkerne in Graz werden dagegen leider Großteils verschwinden befürchte ich...


Da könntest Du wohl recht haben. 60er und 70er wahren natürlich ein Wahnsinn - man denke nur an das Palais in der Sackstraße wo man eine Parkgarage errichten wollte.
Dennoch schaut es durch den Joker "wirtschaftliche Abbruchreife" und das überwachsen der Außenbezirke wo man die Schutzzone eigentlich schon aufgegeben hat wieder schlechter aus als in den 80er und 90ern, kommt mir vor.

Zitat
Hochhäuser: Blockrandbebauung hat den Nachteil das die Grünflächen nicht wirklich öffentlich sein können im Gegensatz zur Green City etwa, dafür bietet BRB mehr Schutz vor derzeitigen Verkehrslärm/Abgase.


Eine Blockrandbebauung hat dafür für mich eine lebendige Erdgeschoßzone mit Mischnutzung. So werden da halt Türme mit Grünfläche herum stehen, aber die Grünfläche werde ich als normaler Bürger, der nicht dort wohnt, nicht nutzen, weil es für mich keinen Grund gibt dorthin zu begeben.

Zitat
ich habe halt einen ziemlichen fortschrittsglauben, vielleicht auch deshalb bin ich so ein Fan von Hochhäusern  ;D


Die Frage ist halt ob das wirklich immer alles Fortschritt ist, was man im Moment dafür hält. In den 70ern war es Fortschritt ein Palais durch eine Parkgarage zu ersetzen, und Straßenbahnlinien zugunsten von Straßenverbreiterungen aufzugeben. Heute sieht man das wohl anders.

Und die Hochhäuser die aus der Zeit in Graz stehen sind auch wahrlich kein Fortschritt - mir fehlt noch immer der grundlegende Beweis warum sich das mit den jetztigen Hochhäusern anders verhalten sollte. Wobei ich mir vielleicht Gebiete vorstellen kann, wo man sicher höher gehen kann. Aber die muss man auch ganz klar eingrenzen. Und ein Gebiet am Fuße des Schloss St. Martin würde da für mich nicht dazu gehören.