Zum Hauptinhalt springen
  • Wir sind gesiedelt! -> NEUES FORUM

    Sollte keine E-Mail gekommen sein, bitte um Neuregistrierung.

Thema: Alles zur Mur-Seilbahn (280583-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Benutzer und 1 Gast betrachten dieses Thema.
Re: Heute schon gelacht? - Mur-Seilbahn
Antwort #120
DIE UNTOTEN SPUKEN SCHON WIEDER, und das, obwohl Halloween schon länger vorbei ist:

Vorwärts, du bildhübsche, unsere Mur veredelnde Seilbahn!

Und wenn das Seil dann überall, wo die "wunderschönen" Seilbahnstützen stehen, ächzt und röhrt sowie alles tscheppert, wenn eine Kabine darüberrumpelt, und das Ganze zweimal pro Minute den ganzen lieben langen Tag...

Dann bin ich schon gespannt auf die wütenden Zornesausbrüche der I-wüll-mei-Ruah-hobm-Bürger. In diesem Falle sogar verständlich! Dann wird ein kluger und weitblickender Bürgermeister, der ja immer schon ein Ohr für die Sorgen und Nöte der "Bewohnerinnen und Bewohner" hatte, beherzt dekretieren: Die Seilbahn darf nur Montags bis Freitags von 6 bis 20 Uhr* verkehren sowie Samstags von 6 bis 13 Uhr; Sonn- und Feiertags herrscht selbstverständlich besonders bürger- und budgetfreundlicher sowie für Fahrgäste sogar völlig kostenloser Nullbetrieb.  :-X

*Eine nicht extra zu erwähnende, dezente Mittags-Betriebspause von 12 bis 14 Uhr gebietet die weise Rücksichtnahme!

Im Übrigen könnten die Passagiere in jeder einzelnen Kabine während jeder einzelnen Fahrt mit Informationen über alle erdenklichen Sehenswürdigkeiten im breitesten Texas-Englisch vergewaltigt beglückt werden. Bis eines Tages den ganzen Text auch die Dümmsten auswendig beherrschen. Das bringt Österreich letzten Endes sogar im PISA-Ranking spürbar vorwärts!  :one:

  • Ch. Wagner
Re: Heute schon gelacht? - Mur-Seilbahn
Antwort #121

Das Gegenteil war der Fall: im Wahlkampfpamphlet des Bürgermeisters war nicht nur von der Errichtung einer Südwest-, sondern auch von der Nordwestlinie die Rede. Es gibt nur diese Schlußfolgerung: Herr Nagl war sich offenbar nicht über die marode finanzielle Lage der Stadt im Klaren,  oder er hat schlicht gelogen! Für beide Fälle gilt: Wenn er noch einen Rest von Rückgrat hat, tritt er gleich ab.


Da er noch nie Rückgrat gehabt hat wird er natürlich auch nicht zurücktreten. Und an sonsten: "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern" (K. Adenauer).

LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Heute schon gelacht? - Mur-Seilbahn
Antwort #122

Das Gegenteil war der Fall: im Wahlkampfpamphlet des Bürgermeisters war nicht nur von der Errichtung einer Südwest-, sondern auch von der Nordwestlinie die Rede.


Darüber schweigen jetzt aber auch die Medien! Normalerweise wäre das ein "Aufhänger".
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.

Re: Heute schon gelacht? - Mur-Seilbahn
Antwort #123


Das Gegenteil war der Fall: im Wahlkampfpamphlet des Bürgermeisters war nicht nur von der Errichtung einer Südwest-, sondern auch von der Nordwestlinie die Rede.


Darüber schweigen jetzt aber auch die Medien! Normalerweise wäre das ein "Aufhänger".


Naja: nachhelfen. Vorschläge an die Redaktionen, Leserbriefe, ...

Re: Heute schon gelacht? - Mur-Seilbahn
Antwort #124
Interessanter Artikel zum Thema innerstädtischer Gondelverkehr:


Luftseilbahnen als innerstädtische Massenverkehrsmittel
Gastartikel von Günther Ecker

CO2-Problematik, schwindende Erdölreserven, Luftverschmutzung und Dauerstau in vom Autoverkehr verstopften Straßen sollten eigentlich Gründe genug dafür sein, neue Wege zu gehen. Individualverkehr per Elektroauto mit Akkus (sofern genug Lithium für alle da ist) scheint auch nicht das Gelbe vom Ei zu sein. Tauschen wir doch damit Dauerstau im Benzin / Diesel-Auto gegen Dauerstau im Elektroauto.

Bleibt nur "mehr Öffentlicher(-Personen-Nah-)Verkehr" als Lösung übrig. Doch wie macht man den genauso attraktiv wie das Auto? "Hingehen, einsteigen und abfahren, vor allem dabei pünktlich abfahren und (hoffentlich) pünktlich ankommen" ist die Devise beim Autofahren. Bus und Straßenbahn mit sieben bis dreißig Minuten Wartezeit haben da nicht dieselbe Attraktivität und Chance wie das jederzeit verfügbare Auto. Ein Umstieg / Umdenken könnte bloß mit "Urbanen (Luft-)Seilbahnen" gelingen ! Alle 10 Sekunden trifft eine Gondel für bis zu 10 Personen ein oder fährt eine ab. "Hingehen, einsteigen und abfahren", die neue Devise für Öffentliche Verkehrsmittel!

So neu ist der Gedanke ja nicht. Bereits 1974 wurde in KIEL eine innerstädtische Seilbahn errichtet, um Besucher eines Einkaufszentrums quer über den Hafen hinweg zu Parkplätzen zu befördern. Und 1976 wurde -- als Notlösung wegen Verzögerungen beim  U-Bahn-Bau -- die Roosevelt Aerial Tram in NEW YORK errichtet, um Nicht-Autofahrern (direkt neben der Straßenbrücke) ein rasches Öffentliches Verkehrsmittel zu geben, damit sie schnell nach Manhattan gelangen können. Und diverse EXPOs und Deutsche Bundesgartenschauen wurden mit Gondelbahnen als Aussichts- und Transportseilbahnen aufgepeppt. Aber Seilbahnen dauerhaft für den innerstädtischen Massenverkehr?

Abgesehen von Verbindungsbahnen zwischen einsam gelegenen Schweizer Bergdörfern oder der Erschließung der hochgelegenen Inselhauptstadt THIRA auf Santorin vom Hafen aus waren innerörtliche Gondelbahnen lange kein Thema in der industrialisierten Welt.  In der Manganerz-Bergbaustadt CHIATURA, fernab in Georgien, wurden zwar 26 (!) Seilbahnen für den Personentransport errichtet (und 116 für den Materialtransport), aber davon wussten auch nur Seilbahninsider.

Urbane Seilbahnen als Ideallösung nicht nur für die ,,Dritte Welt"

Vor allem in der ,,Dritten Welt", wo Stadt- und Verkehrsplanung lange Zeit ein Fremdwort war und sich neuzugezogene Landflüchtlinge ihre Unterstände und primitiven Hütten im Ödland am Stadtrand bauten, merkte man bald das Fehlen von guten Verkehrswegen. Dort existieren nur enge verwinkelte Gehwege wie sie Europäer gerade von Altstadtvierteln, Venedig oder arabischen Souks kennen. In den Megacities der Dritten Welt beherrschen Favelas und Slums die Stadtfläche,"wilde Bauten" ziehen sich Hänge hinauf und diese Substandard-Elendsquartiere werden nur durch Trampelpfade und allenfalls betonierte Treppen erschlossen. Von Afrika weiß man, dass fünfzig Prozent der Afrikaner selbst größere Strecken zu Fuß gehen und die andere Hälfte sich mit einem der unzähligen luftverpestenden Sammeltaxis oder LKWs befördern lässt, sofern das Zuviel an Kleinbussen  in den engen Straßen überhaupt an ein Vorwärtskommen denken lässt.

Der Grundstein für kuppelbare Gondelbahnen als dauerhaftes innerstädtisches Massenverkehrsmittel wurde wohl in Algerien gelegt. Zuerst in der Hauptstadt ALGIER, die sich über Berge erstreckt, dann in anderen Städten im Land. Vielleicht wuchs Algier auch nur um eine bestehende Seilbahn herum?

Gegen widrige Wetterbedingungen behaupten sich Seilbahnen in verschneiten und vereisten Wintersportgebieten, aber dass sie auch als Massenverkehrsmittel taugen, bewiesen sie als Ausflugsbahnen zu Vergnügungsparks und zu religiösen Stätten in Ostasien, um dort - anders als die Wintersportbahnen, die nach 6 Monaten Betrieb für ein paar Wochen oder Monate zur Revision stillgelegt werden - an rund 360 Tagen im Jahr tatsächlich Massen an Personen befördern.

In TAIPEH (Taiwan) führt seit 2007 eine doch 4 km lange Seilbahn  in 5 Abschnitten mit 6 Stationen (4 davon mit Geschäften) von einem U-Bahn-Bahnhof zum Eingang des Zoos. 24.000 Fahrgäste verwenden die Anlage täglich mit einer Verfügbarkeit von 99,5 % und einer Kapazität von 2.400 Personen pro Stunde und Fahrtrichtung In ZÜRICH (Schweiz) wird darum gerungen, eine Verbindung von der Schnellbahn zum Zoo mittels einer Gondelbahn über einen im Stadtgebiet liegenden Hügel hinweg zu schaffen, die Verbindung zur Schnellbahn bei Hin- und Rückfahrt um mehr als eine halbe Stunde zu verkürzen und um mehr BesucherInnen trotz weniger Parkplätze anzulocken. Ein fesselnder Filmbericht dazu bei Zooseilbahn.ch.

Irgendjemand kam um die Jahrtausendwende dann darauf, die Idee der innerstädtischen Seilbahn von Algerien nach Kolumbien zu exportieren oder das System einer Touristen-Bergseilbahn für den innerstädtischen Verkehr anzuwenden. 2004 wurde in MEDELLÍN das erste Transportmittel dieser Art dem Verkehr übergeben, 2007 die nächste Linie eröffnet (beide gesamt 10 km lang) und diese Idee bald weiterexportiert. MANIZALES (Kolumbien) eröffnete 2009 die erste Linie, CARACAS 2010 und RIO DE JANEIRO 2011, [SANTIAGO DE] CALI (Kolumbien) will auch eine, ebenso PANAMA CITY. Und überall dort, wo eine innerstädtische Seilbahn errichtet wurde, werden weitere geplant. Medellin bekommt die dritte Linie 2010 und plant fünf weitere, Manizales und Caracas bekommen bald eine Zweite, in Rio liegen die Pläne für drei weitere Linien bereit.

Urbane Seilbahnen auch in der Ebene?

Die neuen Seilbahnen erschließen bebaute Hügel, aber wenn Seilbahnen am Berg rentabel sind, warum dann nicht auch auf der Ebene? Sie müssen nur schneller sein als Fußgänger oder im Stau stehende oder Umwege fahrende Autos und das sind sie garantiert. Die unproblematische Überquerung von Bächen, Flüssen, Strömen, Parks, Gärten, Ödland, Hügeln, Gräben, Schluchten, Parkplätzen und ohne landwirtschaftliche Flächen oder Fußgängerzonen zu zerschneiden und der einfache Bau ohne Störung des Geschäftslebens oder der Wohnbevölkerung sind gute Argumente, eine Seilbahntrasse zu suchen. Die Errichtung einer Trasse im Straßenverlauf vereinfacht das Genehmigungsverfahren und erleichtert auch Rettungsmaßnahmen. Aber noch konnte jeder Passagier selbst aus den exponiertesten Seilbahnlagen im Gebirge gerettet werden, die Seilbahntechnik ist jahrzehntelang erprobt und Sicherheitskonzepte sind ausgereift.

In LONDON wird gerade eine Gondelbahn über die Themse zum zukünftigen Olympia-Areal gebaut. Moderne Seilbahnsysteme mit Tragseilen, auf denen die Gondeln auf Rollen fahren, können heutzutage Spannweiten bis zu drei Kilometer ohne Stützen überbrücken. Das ist nicht nur ideal um breite Flüsse oder Täler zu  überspannen, sondern auch um Geld für teure Seilstützen zu sparen. Kuppelbare Einseil-Gondelbahnen schaffen gerade maximale Spannweiten von Stütze zu Stütze von 200 Metern und benötigen daher mehr Stützen. Sie sind trotzdem beim Bau billiger, denn sie brauchen weniger von den ebenfalls teuren Seilen und die Stützen können "zarter" gebaut werden.

Der große Boom steht bevor

Bau und Betrieb der Seilbahnen sind kostengünstiger als bei Straßenbahn oder U-Bahn. Es heißt, die erste Seilbahnlinie in Medellín hat sich (bei mehr als 7 Mio. Fahrgästen pro Jahr und durch den Verkauf von CO2-Zertifikaten) innerhalb eines Jahres amortisiert und das ist auch der Grund, warum in Medellin laufend neue Seilbahnlinien geplant und errichtet werden. Die schnelle Amortisationszeit machen urbane Seilbahnen deshalb zum rentablen Geldanlagegeschäft und zur ,,Maschine zum Geld drucken"! Womit sonst kann man sein Geld innerhalb von zwei (!) Jahren verdoppeln?

Hätte man in Medellin anstelle der Seilbahn eine Straße in engen Serpentinen gebaut, hätte man ein Drittel der illegal gebauten Häuser wegreißen müssen und das war nicht durchsetzbar, also war eine Seilbahn die beste Lösung. Die Stützen benötigen wenig Platz und der Aufbau störte kaum (wenn eine Straßenbahn oder U-Bahn gebaut wird, werden vorher belebte Geschäftsstraßen für Wochen oder Monate zu lärm- und stauintensiven Baustellen)

Die fehlenden Straßen in den übervölkerten und verwahrlosten informellen Elendsvierteln sind auch ein Grund, dass dort Gewalt und Verbrechen gedeihen. In Medellín (und später in Caracas und Rio) wurden in den Seilbahnstationen öffentliche Einrichtungen geschaffen, Bibliotheken, Gesundheitszentren und Räume mit freiem Internet-Zugang. Und natürlich sind jetzt mehr Ordnungshüter vor Ort. [...]

Weil in Kolumbien der Militärdienst auch als Bewacher in Öffentlichen Einrichtungen abgeleistet werden kann, sind die Métro, die Métrocable und die angeschlossenen Sozialeinrichtungen genügend gesichert. Alle Gondelkabinen sind außerdem mit WLAN-Sprechfunk mit der Zentrale verbunden. Bericht auf ZEIT Online.

Seilbahnen als Öffentliche Verkehrsmittel sind im Kommen

Eine Seilbahn könnte dezentrale verstreute Ortsgebiete gut mit dem Ortszentrum vernetzen, wie jedes Verkehrsmittel braucht aber auch eine Seilbahn eine gute Auslastung um rentabel zu sein. In TRIER wird daran gedacht den Universitätscampus mit einer Gondelbahn an das Stadtzentrum anzubinden, wie es in PORTLAND (Oregon, USA) bereits realisiert wurde. MARBURG möchte damit das Klinikum an die Stadt anbinden. Sonst wurde bereits in BERLIN, HAMBURG, KÖLN, AACHEN, WOLFSBURG, BONN, INGOLSTADT und MÜNCHEN und in etlichen anderen Orten in Europa und weltweit daran gedacht, Verkehrsprobleme mit einer innerstädtischen Seilbahn zu lösen.

Die geringere Transportkapazität einer Seilbahn wird durch geringere Investitionskosten und Betriebskosten wettgemacht. Mit der gleichen Investition können mehr Seilbahnkilometer gebaut werden als bei Straßenbahn und U-Bahn. Mit 500 Millionen Euro, für die man gerade einen Kilometer U-Bahn bekommt, könnte man mit Straßenbahnen zwar ein Liniennetz (mit jeweils 5 parallelen Linien im 500 m Seitenabstand) auf einer Fläche von 2 km mal 2 km aufbauen, mehr ist aber wegen der teuren Grundstücksablösen, Baukosten für Fahrwege, Oberleitung, Betriebshofanlagen und Fahrzeuge nicht schaffbar.

Mit urbanen Seilbahnen hingegen, und das ist der Clou, könnte man für diese Geldmenge ein schachbrettartiges Netzwerk mit 13 Seilbahn-Linien in Nord-Süd-Richtung und 13 Seilbahn-Linien in West-Ost-Richtung samt Zwischenstationen errichten, die -- im 500 m Abstand der Linien -- eine Fläche von 6 km mal 6 km aufschließen und mit 8-Personen-Gondeln je Richtung bis zu 37.500 Personen pro Stunde befördern können. Zusammengefasst, bei Seilbahnen bekommt man mehr Flächenerschließung fürs gleiche Geld und für den nötigen Umstieg vom Auto zum Öffentlichen Verkehr wird gerade die flächendeckende Erschließung notwendig.

Stellen Sie sich vor, Sie brauchen nicht weiter als 350 m (halbe Diagonale eines 500 m mal 500 m Quadrats) zu Ihrem Nahverkehrsmittel gehen (oder mit dem Fahrrad hinfahren), können ohne Wartezeit einsteigen und sofort losfahren und erreichen jedes Ziel in der Stadt in kurzer Zeit. Nachts müssen nicht leere Gondeln transportiert werden. Bei Bedarf startet man einfach eine in der Haltestelle geparkte Gondel.

An 7 Tagen in der Woche von 05:00 - 24:00 Uhr ohne Auto ins Stadtzentrum und retour, zur Arbeit, in die Schule, zum Einkaufen, zur Uni, ins Hallenbad oder ins Krankenhaus um jemanden zu besuchen. Oder vom Abendessen oder Nachtleben mit etwas mehr Alkoholgenuss spätabends sicher nach Hause Und mit diesem sehr leisen Verkehrsmittel Verkehrslärm, CO2- NOx-, und Feinstaub-Emissionen direkt in den Straßen einsparen. Das wäre doch eine feine Sache und eine tolle Alternative zum Auto, oder?

Seilbahngondeln sind barrierefrei erreichbar und auch für Gütertransport denkbar

Der ideale Haltestellenabstand liegt zwischen 425 und 600 Metern, um Fußgängern (auch in der Diagonale eines Netzes) keinen längeren Fußweg als 300 m zuzumuten. Die im Vergleich mit einer U-Bahn etwa eher langsame Fahrgeschwindigkeit wird weitgehend dadurch wettgemacht, dass es keine so langen Fußwege wie bis zur U-Bahn-Einstiegsstelle gibt. Wenn man zur Gesamtfahrzeit einer U-Bahn alle Wegzeiten zu und von den Ein/Ausstiegsstellen und die Wartezeiten mitrechnet, kann die Seilbahn auf kurzen Strecken durchaus schneller sein.

Die Gondeln schweben "im ersten Stock" sicher und gefahrlos über dem Verkehr. Gondeln können bei den Haltestellen auch auf Fußgängerniveau abgesenkt werden, damit vom Gehsteig zugestiegen werden kann. Allerdings ist das Anheben derjenigen, die keine Treppe benutzen können, mit einem Personenlift weniger energieintensiv als das regelmäßige Anheben der Gondeln mitsamt aller Passagiere und es soll ja CO2 eingespart werden. Außerdem verlängert das Absenken/Aufheben die Stationsaufenthaltszeit und ist nur bei Endhaltestellen sinnvoll. Die Masse der Fahrgäste wird -- wie jetzt bei der Eisenbahn -- eine kurze Treppe ins erste Stockwerk benutzen.

Gondelbahnen sind barrierefrei mit Rollstühlen, Kinderwägen, Fahrrädern, Rollerskates, Gepäckwägelchen oder Sackkarren ohne Schwellen mit sehr geringem Abstand zwischen Fahrzeug und Bahnsteigkante befahrbar und das Betreten ist für Kleinkinder, Gebrechliche oder Behinderte kein Problem. Je nach System gleitet die Gondel in der Station im Kriechgang (langsamer als Rolltreppen) dahin oder bleibt überhaupt still stehen. Fahrräder und Gepäck können bei größeren Gondeln problemlos mitgenommen werden. Zudem taugen Seilbahnen auch zum Gütertransport. Entweder mit eigenen Gütergondeln oder im kombinierten Verkehr mit Klappsitzen für die Passagiere. Gebaut wurden auch schon Doppelstock-Kabinen.

Seilbahnen sind die sichersten Verkehrsmittel überhaupt

...bezogen auf die Personenzahl. Seilentgleisungs-Schutzeinrichtungen und der Fahrweg über alle Gefahrenquellen hinweg garantieren das, solange kein fliegender Kampfjet dummerweise ein Seil durchtrennt (wie das schon zweimal passierte). Moderne Gondelkabinen sind mit WLAN-Gegensprecheinrichtungen, Lautsprechern, Beleuchtung, Heizung und Lüftung und allenfalls Überwachungskameras ausgestattet und allfällige Bösewichte haben bei den Haltestellen mit Bahnsteigtüren bei gesicherten Ausgängen wenig Fluchtmöglichkeiten. Für Zusteigende öffnen sich die Bahnsteigtüren nur, wenn eine Gondel davor steht, somit kann niemand der einschwebenden Gondel in die Quere kommen.

Üblicherweise bleiben die Fenster geschlossen und die Kabinen werden gut gelüftet. Damit keine Gegenstände oder brennende Zigarettenstummel hinuntergeworfen werden. Jalousien mit waagrechten Lamellen, undurchsichtig werdende Gläser und umlaufende Manschetten können Einblicke in überfahrene Gärten und Höfe verhindern. Dann gleitet der Blick in die Ferne. Höhenangstgefühle treten bei Seilbahnen seltener auf und man muss ja nicht unbedingt beim Fenster hinausschauen.

Urbane Seilbahnen können (mit doppelten Antrieben) so ausgelegt werden, dass Stopps und längere Aufenthalte auf der Strecke auf alle Fälle vermieden werden können und Notbergungen eine wirklich sehr seltene Ausnahme sind. Keine Seilbahn wird ohne Sicherheitskonzept genehmigt.

Nicht so schnell wie eine U-Bahn, aber doch leistungsfähig

Eine U-Bahn-Garnitur (in Wien) fasst bis zu 775 Personen. Alle 3 Minuten ein Zug bedeutet 15.500 Personen je Stunde, das ist natürlich eine hohe Beförderungsleistung mit anderer Geschwindigkeit. Die langsameren Seilbahnen werden daher sinnvollerweise als Zubringerlinien zu U-Bahnen oder zur Schnell- oder Eisenbahn an der Peripherie oder in Kleinstädten eingesetzt.

Die Geschwindigkeit von Seilbahnen liegt bei kuppelbaren Einseil-Umlaufbahnen bei maximal etwa 27 km/h, bei fix ans Zugseil befestigten Pendelbahnen bei maximal etwa 43 km/h. Am Zugseil fixierte Pendelbahnen mit je einer Großkabine (bis zu 200 Personen) in Fahrtrichtung und Gegenrichtung beschleunigen und bremsen außerhalb der Stationen und können daher höhere Geschwindigkeiten erreichen. Gekuppelte Umlaufgondelbahnen, bei denen praktischerweise bis zu alle 10 Sekunden eine Gondel (bis zu 10 Personen fassend) ans umlaufende Zugseil gekuppelt wird, müssen die Kabinen innerhalb der Stationen beschleunigen und abbremsen. Da dafür meist wenig Platz frei ist, beeinflussen diese nötigen beachtlichen Beschleunigungs- und Bremsstrecken die mögliche maximal erreichbare Geschwindigkeit.

Eine kuppelbare Einseil-Umlauf-Gondelbahn hat üblicherweise eine maximale Beförderungsleistung von 3.600 Personen pro Stunde (alle 10 Sekunden eine Gondel für bis zu 10 Personen), aber der Fortschritt läuft ständig weiter. Jetzt werden schon 15-Personen-Gondeln beworben, 5.000 Personen pro Stunde gelten für Seilbahnen, die auf  Tragseilen fahren oder bis zu 8.000 Personen pro Stunde für Standseilbahnen. Zum Vergleich: Als Richtwerte für Straßenbahnen gelten 10.000 Personen pro Stunde und für U-Bahnen 70.000, aber immerhin noch besser als 3.500 Personen pro Stunde bei Autobussen.

Eigentlich spricht man hier von Personen pro Stunde und Kilometer. Denn eine Standseilbahn oder ein Aufzug, die eher kurze Strecken befahren, könnten in der Stunde mehr Passagiere befördern, als ein einzelner U-Bahn-Zug auf langer Strecke. Natürlich sind diese Zahlen auch sehr manipulativ variabel. Damit das System Straßenbahn mit bis zu 290 Plätzen pro Garnitur 10.000 Personen pro Stunde transportieren kann, muss alle rund 100 Sekunden ein Wagen bei der Haltestelle vorfahren. Und wenn der zeitliche Abstand der Garnituren nur 60 Sekunden wäre, könnte man den Wert gar auf 17.400 Personen pro Stunde hinaufschrauben. Es ist also alles sehr relativ.

Ohne Schummelei läuft es nur bei kuppelbaren Einseil-Gondelbahnen ab. Der minimale 10-Sekunden-Abstand mit 10 Personen-Gondeln mit maximal 27 km/h sind Stand der Technik, mehr geht schlecht. Die Tragkraft des Förderseiles lässt sich kaum mehr steigern, da mit zunehmenden Seildurchmesser die Seilumlenkung bei den großen Umlenkrollen eine Zunahme der energiefressenden Reibung mit sich bringt. Eine Erhöhung der Transportkapazitäten geht daher nur durch Einsatz des Systems, bei dem Gondeln nicht an einem zu bewegenden Förderseil hängen, sondern auf fixen Tragseilen mit bewegtem Zugseil und kurzen Stützenabständen fahren.

Vielleicht wird man mit kuppelbaren Seilbahnen auf Tragseilen irgendwann die 200-Personen-Gondeln und bis zu 45 km/h von ans Zugseil fix geklemmten  Seilbahnen schaffen? Der begrenzende Faktor ist da noch die Beschleunigungstechnik, denn fix geklemmte Gondeln beschleunigen am Seil außerhalb der Stationen und kuppelbare Gondeln müssen vor dem Ankuppeln in der Station auf diese Geschwindigkeit beschleunigt werden.

Bus und Straßenbahn haben höhere Personalkosten.

Geht man von der geringen Transportkapazität von 3.600 Personen pro Stunde im 10-Sekunden-Abstand einer kuppelbaren Einseil-Umlaufgondelbahn aus, so müsste eine Straßenbahn mit 290 Sitz- und Stehplätzen im Abstand von knapp fünf Minuten fahren oder ein Großraum-Zwei-Gelenksbus mit 145 Sitz- und Stehplätzen alle zweieinhalb Minuten. Für eine zwei mal zehn Kilometer lange doppelgleisige Strecke und 20 km/h (beides im Durchschnitt üblich bei Straßenbahnen) sind bei der Straßenbahn bei diesem zeitlichen Abstand rund 12 Fahrzeuge und Fahrer nötig und beim Großraumbus rund 25 Fahrzeuge und Fahrer. Eine vollautomatisierte Gondelbahn kommt da für den Betrieb gerade mit 5 Personen aus (sofern die Ein- und Ausstiegsstellen wie bei der U-Bahn per Kamera fernüberwacht werden).

Der Betrieb einer Gondelbahn läuft vollautomatisiert, Fahrer sind nicht nötig, bei größeren Pendelbahnen fährt (je nach den unterschiedlichen gesetzlichen Vorschriften) ein Fahrer mit. Für eine Linie sind pro Schicht lediglich -- bei 2 Stationen -- drei bis fünf Personen nötig, plus (je nach den unterschiedlichen gesetzlichen Vorschriften) null bis zwei Personen pro Haltestelle. Da auch bei U-Bahnen nicht jede Station mit Personal besetzt sein muss und eine Videoüberwachung vielerorts angewandt wird, könnte dahingehend einmal eine Gesetzesangleichung erfolgen.

Probleme gibt es auch, aber die sind lösbar.

Seilbahnen sind nicht so flexibel wie Autobuslinien. Diese können schnell mal den Verlauf ändern, doch sind potentielle Haltestellen (Wohngebiete, Sportstätten, Einkaufszentren, Stadtzentrum, Bahnhof, Krankenhaus, Schulen, Universität) langfristig bekannt und die Fixierung der Seilbahnlinie unproblematisch.

Schwierigkeiten gibt es für Seilbahnen auch in Kurven. Technik und Fliehkraft erlauben nur gerade Trassen, für Kurven muss eine Gondel abgekuppelt werden. Da dies ebenso in Stationen erfolgt, baut man als Lösung Stationen eher dort wo Kurven nötig sind oder Kurven dort, wo Stationen hingehören. In einer Station läuft eine Gondel auf Schienen, die bei Wendestationen oder eben in Kurven gebogen sind.

Seilbahnen auf Tragseilen können bis rund 100 km/h Seitenwind sicher fahren, bei Einseil-Umlaufbahnen könnten ab 60 km/h Seitenwind die pendelnden Gondeln das bewegte Förderseil aus den Stützrollen herausdrehen. Damit solche Seilentgleisungen erst gar nicht passieren, gibt es Seilentgleisungs-Schutzeinrichtungen und wird etwa eine Wintersport-Gondelbahn vor einem herannahenden Sturm stillgelegt. Bei so starkem Wind macht Skifahren sowieso keine Freude mehr. Öffentliche Verkehrsmittel sollten aber auch bei stärkerem Wind fahren (obwohl auch schon Straßenbahnzüge umgeweht wurden) und die bei Hochhäusern auftretenden Fallwinde verkraften. Darum muss je nach Häufigkeit der Windlagen der dafür geeignete Seilbahntyp gewählt werden.

Die optimale Länge für Seilbahnfahrten als Massenverkehrsmittel liegt bei maximal etwa sieben Kilometern, für längere Strecken werden schnellere Beförderungsmittel benötigt, die größere Haltestellenentfernungen haben. Denn die Zahl der Haltestellen und das häufigere Abbremsen und Wiederbeschleunigen verlängern auch bei Seilbahnen wie bei allen anderen Verkehrsmitteln die Gesamtfahrzeit. Ein schnelles Durchfahren bei Zwischenhaltestellen ohne zeitfressenden Aufenthalt könnte auch bei Gondelbahnen möglich sein.

Die in Südamerika neu gebauten innerstädtischen Seilbahnlinien weisen Zwischenhaltestellen auf. In der Praxis sind die Abschnitte noch baulich getrennt, sodass Umsteigen innerhalb der Stationen notwendig ist, durchgehende Linien mit Zwischenhaltestellen wären aber durchaus möglich. Für den Aufbau ganzer Netze wären zwar noch einige technische Innovationen nötig (z.B. Durchfahren bei Zwischenhaltestellen, Überholspuren in den Stationen bei einem Gondelstau beim Ein- und Aussteigen, eigene Kreuzungsstationen oder modular gebaute, nachträglich erweiterbare Stationen), aber bisher sind noch alle Kundenwünsche (von der Gondelheizung bis zur Cabrio-Gondel) von der Seilbahnherstellern erfüllt worden.

Innerstädtische Seilbahnen sind Teil der gewünschten Elektromobilität

Angetrieben werden die zentralen Motoren durch elektrischen Strom und die Anlagen können Bremsenergie wieder ins Netz zurückspeisen, Der Strom kann nachhaltig erzeugt werden und Abgase in den Straßen werden vermieden.

"Hingehen, einsteigen und abfahren, an 7 Tagen in der Woche von 05:00 bis 24:00 Uhr" als neue Devise für Öffentliche Verkehrsmittel !



Internet-LINKS:
Zum Thema innerörtliche Seilbahnen existieren (von den Webauftritten der Hersteller abgesehen) nur wenige Websites:

Ich bemühe mich auf meiner Webseite einen Überblick und eine Linksammlung über das Sachgebiet der innerörtlichen Seilbahnen zu geben und technische und logistische Probleme zu erörtern, vieles in deutscher Sprache, das Wesentliche auch in englischer Sprache. Ich betreibe die Website ohne Sponsoring durch Seilbahnhersteller oder sonstige Interessentengruppen.

Steven Dale, ein Designer und Stadtplaner aus Toronto (Kanada), beleuchtet auf seinem professionell gemachten Web-Blog "365 Days of Cable-Propelled Transit" mit täglichen Einträgen (seit November 2009) eher die gesellschaftliche und stadtplanerische Seite (in englischer Sprache)

Ein zartes Pflänzlein gedeiht noch in französischer Sprache bei Le Chaînon Manquant.

Diverse Seilbahnforen streifen das Thema gelegentlich, aber einen guten Einstieg für englischsprachige Einsteiger bietet noch das Seilbahnforum auf Skyscrapercity.

empfohlene und zum Teil verwendete LITERATUR:
MONHEIM Heiner, MUSCHWITZ Christian Muschwitz, AUER Wolfram, PHILIPPI Matthias: Urbane Seilbahnen - Moderne Seilbahnsysteme eröffnen neue Wege für die Mobilität in unseren Städten ; ISBN 9 783940 685988 - 39,00 Euro /124 Seiten, Kölner Stadt- und Verkehrsverlag; http://www.ksv-verlag.de/

SEEBER, Anton: The Renaissance of the Cableway - Innovative Urban Solutions from Leitner Technologies - Innovative städtische Personentransportsysteme von Leitner Technologies - Innovativi sistemi di trasporto urbano di Leitner Technologies dreisprachig: englisch / deutsch / italienisch ISBN 978-88-6069-006-7, 144 Seiten, viele farbige Abbildungen, pdf-Textauszug daraus mit ca. 2 MB bei http://www.urbancableways.com/

Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e.V.: Hinweise zu Systemkosten von Busbahn und Straßenbahn bei Neueinführung, Köln (2008), ISBN 978-3-939715-60-3


Quelle: Zukunft-Mobilität

Re: Heute schon gelacht? - Mur-Seilbahn
Antwort #125
Bereits nach der Überschrift ist der Rest des Artikels zu Kübeln! Selten solch einen Schwachsinn gelesen! Kommt das von den VB-Gegnern?

Zitat
Die optimale Länge für Seilbahnfahrten als Massenverkehrsmittel liegt bei maximal etwa sieben Kilometern, für längere Strecken werden schnellere Beförderungsmittel benötigt, die größere Haltestellenentfernungen haben.

Die meisten größeren Städte haben schon lange mehr als 7km im Durchmesser, Graz im Durchschnitt 11,3km!
Und was die "schnelleren Beförderungsmitteln" betrifft: Welche wären das denn? Doch nicht etwa Bus, Straßenbahn, SBahn oder Ubahn?
Zitat
Ein schnelles Durchfahren bei Zwischenhaltestellen ohne zeitfressenden Aufenthalt könnte auch bei Gondelbahnen möglich sein.

D.h. wenn keiner aussteigen will, fährt sie einfach weiter und die Leute an der "ausgelassenen" Haltestelle dürfen weiterwarten?
Oh Mann! Ich les den Mist schon zu lange!

  • Ch. Wagner
Re: Heute schon gelacht? - Mur-Seilbahn
Antwort #126
Dann schauen wir uns doch eine in diesem Artikel zitierte Stadt Seilbahn an. Sie befindet sich in Aserbaidschan in der Stadt Balaken und verbindet den Parkplatz mit einem Hügerl, auf dem sich eine Statue des früheren Staatspräsidenten Aliew. Diese Bahn dient ausschließlich dem Personenkult und sonst gar nichts. Kein Mensch braucht sie, als wir im April 2012 dort waren, stand sie still, der riesige Parkplatz war autoleer.
Soviel zu einem "ernsthaften" Beitrag zum städtischen Verkehrsmittel Seilbahn.
LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • werner
Re: Heute schon gelacht? - Mur-Seilbahn
Antwort #127
Wenn man in Graz schon so tolle Visionen, wie Mini Metro, Murschifffahrt, Gondel etc. hat, warum setzt man nicht ein paar Stützen am Murufer und verlegt zwei Schienen.
Man könnte dort eine Mini S-Bahn fahren lassen, die eine weitaus höhere Fahrgastfrequenz aufweist, wie die Murgondel.
Die Stützen könnte man ja mit Efeu bewachsen lassen und hat einen richtigen Baumersatz für die gefällten Bäume.
Wäre das nicht auch eine Superidee, jetzt in der Faschingszeit ?

Das Foto zeigt diese Bahn bei der Wiener Internationalen Gartenschau 1974.

LG
Werner



Re: Heute schon gelacht? - Mur-Seilbahn
Antwort #128
Und weil in Dritte-Welt-Ländern die Favelas so gut überfahren werden können, sollen Gondelbahnen also für Graz gut sein... Für wie dumm halten die uns eigentlich? Welche Häuser würden die außerdem in der Innenstadt von Graz wegsprengen, um Platz für das 500m-Raster an Zwischenhaltestellen zu schaffen? Vollkommen idiotisch.

Wer war noch nicht in einem Schigebiet mit Umlaufgondeln und hat bemerkt, wie laut diese Stationen übrigens sind?

Und das Beste: Einsteigen und Wegfahren?! Dass ich nicht lache!! Solchen Dummschwätzern empfehle ich einmal, an Mittelstationen wie z.B. am Kreischberg oder den Planaibahnen auf eine unterbesetzte Kabine zu warten um einsteigen zu können. Anschließend das Ganze nochmal mit Familie, die sich nicht trennen möchte...  :sleep:

  • PeterWitt
Re: Heute schon gelacht? - Mur-Seilbahn
Antwort #129
Möchte nicht wissen wie toll das Gefühl ist, abends die Gondel  mit ein paar zwielichtigen Gestalten teilen zu dürfen-oder sorgen die StationAufseher abends zumindest für GeschlechterTrennung?

Re: Heute schon gelacht? - Mur-Seilbahn
Antwort #130
Es lebe der Schwachsinn!  Aber wir haben ja noch Fasching, da muß man nicht alles ernst nehmen.
MfG   Gerold.

  • kroko
Re: Heute schon gelacht? - Mur-Seilbahn
Antwort #131
Ist doch alles Blödsinn. Aber durch die blanke Blödheit regt es doch zu Widerspruch an - es ist einfach unerträglich, jemand eine Seilbahn als die Lösung innerstädtischer Verkehrspobleme loben zu lassen.

Re: Heute schon gelacht? - Mur-Seilbahn
Antwort #132

Ist doch alles Blödsinn. Aber durch die blanke Blödheit regt es doch zu Widerspruch an - es ist einfach unerträglich, jemand eine Seilbahn als die Lösung innerstädtischer Verkehrspobleme loben zu lassen.


In sehr spezifischen Fällen kann sie das ja auch sein. Aber genau das "in sehr spezifischen Fällen" vergessen diese Typen leider immer. Weil die in Medellín haben damit ja *alle* ihre Verkehrsprobleme gelöst (dass die Seilbahn dort nur ein Zubringer aus unwegsamem und dicht verbauten Gelände zur - sehr klassischen - Metro ist, wird dabei geflissentlich ignoriert).

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Heute schon gelacht? - Mur-Seilbahn
Antwort #133
So viel konzentrierter Schwachsinn am Montagmorgen ist schwer erträglich. Der Sommer naht unaufhaltsam - und mit ihm das gleichnamige Loch.

Neuer Schwung für Gondeln

Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl forciert das Gondelprojekt an der Mur und lässt die Holding Graz auch ein Seilbahnprojekt vom Hauptbahnhof nach Reininghaus prüfen.


In Venedig verbindet seit 2010 ein Cable-Liner (eine Seilbahn auf Schienen) die Parkhaus-Insel Tronchetto mit dem Tor zur historischen Lagunenstadt. In London gondelt seit Olympia 2012 eine Seilbahn über die Themse und in Bolivien baut die österreichische Firma Doppelmayr eine Seilbahn zwischen den Städten La Paz und El Alto.

Der urbane Verkehrstrend zur Seilbahn gondelt um die Welt, weiß der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) und schlägt in der Landeshauptstadt einen weiteren Anker für eine Vision, die er schon lange verfolgt: "Ich halte an den Murgondelplänen fest." Der Vorstandschef der städtischen Holding Graz, Wolfgang Malik, soll seinen - nach der Wahl neuen - Aufsichtsrat demnächst in das Vorhaben einweihen.

Die Machbarkeitsstudie liegt ja längst in Maliks Schublade. Parallel zum Bau des Murkraftwerks in Puntigam, dessen Bewilligungsverfahren noch läuft, soll die Seilbahn auf einer Strecke von 6,2 Kilometern zwischen der Puntigamer- und der Keplerbrücke errichtet werden. 93 Millionen Euro würde die Anlage mit sieben Stationen (siehe Grafik) kosten. Auf Kosten und Grazer Budgetnöte angesprochen, bekräftigt Nagl: "Ja, diese Vision ist politisch umstritten, aber ich will diese Diskussion führen. Und es gibt ja private Investoren, die solche Projekte gemeinsam mit der öffentlichen Hand umsetzen."

Doch der Grazer Stadtchef ist schon eine Station weiter. Unabhängig vom Murprojekt, dessen Schicksal mit dem Kraftwerk verknüpft ist - nur wenn die Staustufe bei Niedrigwasser realisiert würde, könnte man den Seilbahnbau realisieren -, hat er bereits eine weitere Projektstudie beauftragt. Das urbane Entwicklungsgebiet Reininghaus, auf dem ein Stadtteil für 12.000 Menschen entstehen wird, soll im Idealfall mit einer zwei Kilometer langen Gondelbahn vom Hauptbahnhof quer über Reininghaus und weiter nach Don Bosco erschlossen werden. Dieses Projekt könnte das ins Stocken geratene Straßenbahnvorhaben "Linie Südwest", das rund 100 Millionen Euro kosten würde, ersetzen.

Holding-Vorstand Malik bestätigt auf Anfrage die Projektprüfung: "Wir könnten die Seilbahn hier eventuell entlang der Bahntrasse der Graz-Köflacher-Bahn realisieren. Auch die Smart-City - das Stadtteilprojekt am Waagner-Biro-Areal nördlich des Hauptbahnhofs - könnte so angebunden werden."

BERND HECKE


Grafik © Kleine Zeitung


Quelle: Kleine Zeitung
Erstellt am: 03 Juni 2013, 06:59:01
Dazu noch ein seriöser Standard-Artikel. Wie man sieht, geht es in allen Fällen um Punkt-zu-Punkt-Verkehr. Wie man daraus einen Streckenverkehr entwickelt, das wissen nur Politiker und Journalisten. Und Vorstandsvorsitzende ...

Der Siegeszug der Stadtseilbahn

Nicht nur westliche Städte wie London, Los Angeles oder Hongkong setzen auf Seilbahnen als effizientes Transportmittel. In Schwellenländern rücken Cable-Cars Armenviertel näher ins Zentrum. Deren Bewohner sind vom Stadtleben nicht mehr länger ausgeschlossen


London/Hongkong/Santo Domingo - Fast geräuschlos trudeln die Gondeln von Londons Thames Cable Car (Emirates Air Line) im Terminal ein. Touristen, Eltern mit Kinderwägen und Geschäftsleute steigen in die Kabinen ein. Dann schließen die Türen, und die Seilbahn setzt sich langsam in Bewegung. ,,Zu ihrer Sicherheit bitten wir Sie, während der gesamten Fahrt angeschnallt und sitzen zu bleiben", sagt eine Stimme.

Fast wie im Flugzeug

Es ist fast wie im Flugzeug. Man hat eine Sicht über ganz London. Die städtische Luftseilbahn, die in 90 Metern Höhe zwischen der Greenwich Peninsula und den Royal Docks verkehrt, besitzt eine Kapazität von 2500 Passagieren - das entspricht in etwa 30 Bussen. Natürlich herrscht auch in der Luft Linksverkehr. Die Fahrt über die Themse dauert gerade einmal fünf Minuten - das Angebot ist in London konkurrenzlos.

Schneller, sauberer, billiger

Schneller, sauberer, billiger: Die Seilbahn hat in Städten einen regelrechten Siegeszug hingelegt. Megacitys wie Los Angeles, New York und Hongkong setzen längst auf das Transportmittel. ,,Aus den wachsenden Anforderungen im alpinen Bereich heraus haben sich Seilbahnen von einem Spezialverkehrsmittel mit geringer Förderkapazität zu einem komfortablen Massenverkehrsmittel mit der nötigen Flexibilität für den urbanen Einsatz entwickelt", heißt es in einer Studie des Instituts für Raumplanung der Universität Trier.

Überbrückung des Staus

In den verstopften Innenstädten, wo in der Rushhour oft kein Durchkommen ist, lassen sich Staus durch Luftseilbahnen leicht überbrücken. Schätzungen zufolge fressen Kolonnen drei Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts auf. Der Stillstand kostet Geld - und ist nicht gerade umweltfreundlich. Schon jetzt verursacht der Personenverkehr gut 20 Prozent aller CO2-Emissionen weltweit. Entsprechend groß ist das Einsparpotenzial.

Geringer CO2-Ausstoß

Laut einer Studie der Strategieberatung ,,ClimatePartner Austria" hat die Seilbahn bei einer Auslastung von mindestens 50 Prozent im Vergleich zu Bus, Bahn und Auto den geringsten CO2-Ausstoß. ,,Der Vorteil von Seilbahnen ist, dass die Investitionskosten und der Einfluss auf den urbanen Raum relativ gering ist", sagt Jean-Paul Rodrigues, Professor für globale Studien und Geografie an der Hostra University New York.

Seilbahnen benötigen nur wenig Fläche für die Stützen und Stationen. Das Unternehmen ,,Frog Design", das in Austin (Texas) eine CO2-neutrale ,,Cable Car" konzipiert hat, beziffert die Kosten für ein Seilbahnnetz auf drei bis zwölf Millionen US-Dollar pro Meile. Demgegenüber liegen die Kosten für eine Eisenbahnstrecke bei 35 Millionen Dollar, bei einer U- Bahn sogar bei 400 Millionen US-Dollar pro Meile.

Ngong Ping 360

Aufgrund seiner geringen Kosten ist das Verkehrsmittel auch für Schwellenländer interessant. In Hongkong ist seit 2006 die Luftseilbahn ,,Ngong Ping 360" in Betrieb. Sie verbindet den Stadtteil Tung Chung an der Nordküste mit der Lantau-Insel, die bis in die 1990er-Jahre nur per Schiff erreichbar war. In der Millionenmetropole Lagos in Nigeria wird 2014 die erste kommerzielle Seilbahnstrecke des Landes eröffnet.

Und in Medellín wurde 2010 das stadteigene ,,Metrocable" eröffnet. Die kolumbianische Metropole liegt inmitten des Aburra-Tals, an dessen Anhöhen die Armenviertel liegen. Die Bewohner dieser ,,comunas" konnten die öffentlichen Verkehrsmittel nicht erreichen - und waren vom Stadtleben quasi ausgeschlossen.

Die Einwohner des Barrios Santo Domingo mussten täglich bis zu zweieinhalb Stunden zur Arbeit pendeln. Ein Problem, das viele große Städte kennen. Wer nicht mobil ist, ist in der globalisierten Welt ausgegrenzt. ,,Der Mangel an Mobilität steigert die geografische Marginalisierung zu sozialer Exklusion", schreiben die Forscher Peter Brand und Julio Davila von der School of Urban and Regional Planning der Universidad Nacional de Colombia.

,,Den Stolz zurückgewonnen"

Die Slumbewohner haben keinen Zugang zu kulturellen, politischen und Bildungseinrichtungen. Mit der Einführung der Linie K in Medellín änderte sich das: Die Menschen waren besser in die Gemeinde integriert. ,,Die Bewohner haben dadurch den Stolz auf sich und ihre Nachbarschaft zurückgewonnen, der durch die Bandenkriege und Vernachlässigung des Staates verlorengegangen war", sagt Davila.

,,Die Leute, die früher über die Armenviertel hinwegsahen, werden plötzlich ihrer Existenz gewahr, wenn sie mit Seilbahn darüber schweben. Das könnte helfen, einen politischen Konsens herbeizuführen, der die Siedlungen stärker in der Stadtplanung berücksichtigt und ihnen Ressourcen in Form von Sozialprogrammen zuteil werden lässt", so Davila.

Seilbahn als Risikotechnologie

Gleichwohl läuft der Betrieb nicht immer reibungslos. An der Linie K kam es immer wieder zu störungsbedingten Ausfällen. Die Wartungsarbeiten verzögerten den Transfer. Und in Hongkong stürzte beim Testbetrieb im Jahr 2007 gar eine Gondel ab. ,,Im Hinblick auf Instandhaltung und Sicherheit ist die Seilbahn eine Risikotechnologie", ist der Forscher Jean-Paul Rodrigue überzeugt. Hinzu kommt, dass die Kapazitäten der Seilbahnen begrenzt sind.

Maximum 5000 Passagiere

Experten schätzen das Maximum auf 5000 Passagiere pro Stunde. Realistisch seien 3000. Zum Vergleich: Das Bussystem in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá befördert stündlich 45.000 Menschen. Der Geograf Rodrigue hält Seilbahnen auch mehr für einen Zubringer als für ein Massentransportmittel. Auf schwierigem Terrain wie Tälern, Hügeln oder Flüssen könnten sie jedoch effizient eingesetzt werden.

Neue Seilbahn in Rio

In Vorbereitung auf die Olympischen Sommerspiele 2016 wird auch Rio eine neue Seilbahn bauen. Die 3,5 Kilometer lange Strecke soll die Mobilität in der Stadt erhöhen und die Slums mit dem Stadtzentrum verbinden. 2011 wurde bereits eine Seilbahnstation in der Favela Alemão in Betrieb genommen. Wo man früher noch 50 Minuten zu Fuß brauchte, ist man nun in 16 Minuten im Tal - den Panoramablick auf den Zuckerhut gibt es inklusive. (Adrian Lobe, DER STANDARD, 1./2.6.2013)


Quelle: derStandard.at
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


Re: Heute schon gelacht? - Mur-Seilbahn
Antwort #134
Dann noch dazu der Kommentar von Bernd Hecke - das ganze dient doch nur der Zeitschinderei und Ablenkung:

Die Zeit ist reif

Die Murgondel polarisiert, seit sie von den Grazer ÖVP-Visionären vor Jahren erstmals auf die Reise geschickt worden ist. Taugt eine Seilbahn entlang des Flusses als Massenverkehrsmittel? Stehen Kosten- und Nutzen in einer gesunden Relation? Hat die Gondel wirklich das Zeug zur Touristenattraktion? Die Machbarkeitsstudie liegt vor. Frequenzprognosen und Kosten-Nutzung-Rechnung sollten auf den Tisch. Dann ist die Zeit reif, um das Projekt auszudiskutieren und den Daumen endlich zu heben oder damit ein für alle Mal abzufahren.

Die neue Projektidee, zwei in Entwicklung befindliche große Grazer Stadtteile per Seilbahn an die Verkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof anzubinden, besticht auf den ersten Blick mit noch mehr Potenzial. Der Bahnhof bewegt täglich Zigtausende, Reininghaus bietet künftig Platz für 12.000 - hier könnte eine Gondel verknüpfen, was zusammengehört. Deshalb ist die Zeit reifer denn je, Grazer Seilbahnpläne auf den Boden zu bringen.

Sie erreichen Autor unter
bernd.hecke@kleinezeitung.at


Vielleicht bringt das eine oder andere Mail an den Autor "Licht ins Dunkel"?
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)