Grazer Parkzonen im Umbruch
Grüne Zone auf dem Prüfstand: Analyse steht kurz vor dem Abschluss - doch erste Weichen sind schon gestellt. Es geht um höhere Tarife und die Ausweitung der Zone.
Die Evaluierung der Grünen Zonen ist beendet - nun wird analysiert
Man kann das gesamte Vorgehen getrost als "detektivische Kleinarbeit" bezeichnen. Immerhin wurden wochenlang unzählige Straßenzüge überprüft, Fahrzeuge gezählt sowie freie Parkplätze registriert und verglichen. Das Ganze unter dem Titel "Evaluierung der Grünen Parkzonen in Graz".
Arbeit beendet. Seit kurzem ist diese Arbeit beendet - und die Beweislage sorgt im Rathaus für folgende Schlussfolgerungen: Erstens habe sich die Ausweitung der Grünen Zonen bewährt. Zweitens stehen schon erste Kandidaten für die nächste Zonenerweiterung fest. Und drittens wird es eine Erhöhung der Parkgebühren geben.
Arbeitsgemeinschaft. Derzeit brütet eine Arbeitsgemeinschaft aus Grazer Parkraumservice (GPS), Straßenamt und Verkehrsplanung über den Ergebnissen der Evaluierung. Als Schrittmacher fungieren GPS-Chef Günther Janezic und die Vizebürgermeisterin Lisa Rücker (Grüne) als Verkehrsreferentin.
Analyse. Schließlich sollen bis September die Analyse abgeschlossen und die Weichen für daraus resultierende Maßnahmen gestellt sein. "Denn ich will unbedingt noch im Herbst in die betroffenen Bezirke gehen und Gespräche führen", betont Rücker.
Handlungsbedarf. Wo "akuter Handlungsbedarf" für eine "neue Parkraumbewirtschaftung" herrscht, stehe bereits fest: im Mariatrostertal, im Grazer Norden und im Bereich Liebenauer Stadion.
MICHAEL SARIA
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Die Details der Evaluierung
Die Evaluierung. Die Grüne Zone wurde noch von den Mitarbeitern der "Group4" unter die Lupe genommen. Heuer übernahm ja die Stadt Graz die Parkraumüberwachung wieder selbst und übergab diese Kompetenzen dem "Grazer Parkraumservice". Die Politik wollte wissen, was die Grüne Zone gebracht hat und wo Handlungs- oder Nachholbedarf besteht. Die Auslastung der Stellplätze wurde zu verschiedenen Zeiten überprüft und verglichen.
Der Ist-Zustand. 20.000 Stellplätze in Kurzparkzonen stehen Autolenkern in Graz zur Verfügung. 13.000 Parkplätze tragen die Farbe Blau, 7000 Stellplätze liegen in der Grünen Zone. Im Jahr 2007 wurden 4800 neue Plätze in der Grünen Zone geschaffen, 2200 wurden von Blau in Grün umgewandelt. Die Grünen Parkzonen gelten werktags von 9 bis 20 Uhr, der Samstag ist gebührenfrei. 30 Minuten in der Grünen Zone kosten 30 Cent.
Die Folgen. Dass im Mariatrostertal etwas passieren muss, sei klar. Doch derzeit wird noch geprüft, ob man dort Blaue oder Grüne Zonen schafft - oder sich mit simplen "Halteverboten" behilft. Bei den "Problemfeldern" Grazer Norden und Liebenau läuft es aller Voraussicht nach auf eine Zonenausweitung hinaus. In jedem Fall steht eines fest: In einzelnen Straßenzügen sollen Zonen nicht mehr umgesetzt werden. "Wenn, dann flächenweise", heißt die Devise.
Die Gebühren. Nach wie vor plant Rücker eine Anhebung der Parktarife. So soll der Preis für ein Monatsticket in der Grünen Zone künftig 32 statt 25 Euro betragen. "Mir ist klar, dass es dann eine Melkkuh-Debatte geben wird", so die Vizebürgermeisterin. Doch es gehe auch um einen Anreiz zum Umsteigen. Insgesamt wurden bei den Kurzparkzonen im Zeitraum von Juni 2007 bis Mai 2008 rund 17,8 Millionen Euro eingenommen - bei Kosten von 6,1 Millionen.
Die Ergebnisse. Laut Rücker habe die Zonenausweitung Anrainern "mehr Parkraum verschafft" - laut Evaluierung sind es insgesamt 1200 Plätze mehr als zuvor. "Lenkungseffekt": Zudem würden nun viele Autolenker entweder "weiter draußen" parken und auf Öffis umsteigen - oder gleich Bus und Bim benützen. "Akuter Handlungsbedarf" herrsche aber im Bereich Mariatrostertal, im Grazer Norden (Lend bis Andritz) sowie rund ums Liebenauer Stadion.
MICHAEL SARIA
quelle:kleinezeitung.at
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Der Preis für die grünen Zonen wird an die Monatskarte der Zone 101 angepaßt, hieß es vor ein paar Monaten: Diese kostet allerdings jetzt schon € 34,--
SG
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