Re: (Krone) Millionenregen für Wien und Linz: Die Grazer Öffis gehen leer aus.
Antwort #42 –
S-Bahn-Betrieb könnte auch heißen, dass beispielsweise der Stundentakt wenigstens zw. Leibnitz und Frohnleiten sowie zw. Lieboch und Gleisdorf tagsüber auf halbstündig verdichtet wird. Gerade südlich von Graz, auf der S5, werden noch viel zu oft die Hochflur-Wendezuggarnituren ("City-Shuttle") eingesetzt. Ich bin mir nicht sicher, ob der momentan häufigere, niederflurige Talent-Doppelzugbetrieb in der wärmeren Jahreszeit beibehalten werden wird, anstatt dann wieder praktisch ausschließlich die Wendezuggarnituren ("für die vielen Fahrradfahrer") einzusetzen. (Vielleicht werden dann wieder die Talent-Garnituren großzügig an Linz verliehen, denn Linz "braucht" sie ja... no na.)
In der Kernzone 101 müsste alle 1-2km eine S-Bahn-Station her, wie in jeder Großstadt mit S- oder U-Bahn-Betrieb (dort gibt es manchmal sogar alle 600 bis 800m einen Halt)! Das heißt: S-Weinzödl, -Gösting, -P.Tunner-G., -Urnenfriedhof/Kapellenstr., -Schönaugürtel usw. (Umso mehr, gerade weil Graz bekanntlich keinen U-Bahn-Betrieb besitzt und sich einen solchen auch niemals leisten könnte.)
Die Beschleunigung muss ja nicht gleich so gut sein wie in München, auch reicht derzeit wahrscheinlich Talent-Doppeltraktion. Deren Türöffnungszeit gehört aber dringend verkürzt.
Maßstab wäre für mich die Berliner S-Bahn. Die gibt es zwar schon seit der Kaiserzeit, wird aber "erst" seit Mitte der 1920er mit den legendären achtteiligen Elektrotriebwägen (24 Türen pro Seite) annähernd niveaugleich gefahren. Sämtliche S-Bahn-Linien sind seit damals Durchmesserlinien, die den Vergleich von der Länge her mit den steirischen Linien nicht zu scheuen brauchen. (Oranienburg/ Potsdam; Strausberg/ Spandau, vor der Mauerzeit sogar Falkensee!) Im Kerngebiet ergibt sich durch Bündelung der Linien "gestaffelt" beinhahe jede Minute ein Zug der S-Bahn, oben erwähnte kurze Haltestellenabstände sind der sinnvolle Standard.
Natürlich werden die Zuständigen sagen: "Schöne Utopie (kicher), aber absolut unfinanzierbar, nie im Leben..." Es gibt halt Städte, in denen gehen die Bürger regelmäßig ruhig und gesittet auf die Straße, um ihren Unmut über die Politik zu zeigen und Änderungen anzumahnen. Aber jeder hat eben die Politiker, die er verdient/ duldet...