Wieder einmal ein Njet der Autofahrer-Partei FPÖ zu einem sinnvollen Vorschlag: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3516920/streit-um-tempo-80-autobahn.story

W.

Heiße Debatten um 80er auf Autobahn

Viele Leser der Kleinen Zeitung unterstützen den Vorschlag, auf Autobahnen im Stadtbereich Tempo 80 zu verordnen. In der Politik gehen die Meinungen darüber auseinander.

In Salzburg hat man die heißen Diskussionen hinter sich, der Modellversuch wird im Februar gestartet. Nach dem Vorschlag des Liebenau-Bezirksvorstehers Karl Christian Kvas (ÖVP), auch auf den Autobahnen rund um Graz Tempo 80 als Maßnahme gegen die Luftbelastung zu testen (wir berichteten ausführlich), gehen hier die Wogen hoch.

Zur Erinnerung: Salzburg wird über Initiative der grünen Umweltreferentin LH-Stellvertreterin Astrid Rössler auf einem rund zehn Kilometer langen Teilstück der Westautobahn im Nahbereich der Stadt Salzburg für drei Monate den Achtziger verordnen. Dann wird evaluiert. Der Zeitverlust beträgt rund eineinhalb Minuten. Und über das Jahr gerechnet brächte das eine Schadstoffreduktion, die der Sperre der Autobahn für einen Monat gleichkäme, wie Experten errechnet haben.

Wie berichtet, haben die FP-Verkehrsreferenten Gerhard Kurzmann (Land Steiermark) und Mario Eustacchio (Stadt Graz) dem von Kvas vorgeschlagenen Test in Graz postwendend eine Absage erteilt. Das bringe nichts und koste den Pendlern und der Wirtschaft Fahrtzeit, wurde argumentiert.
Vorwiegend positiv beurteilen die Leser der Kleinen Zeitung die Idee und fordern die Durchführung des Versuchs im Raum Graz (siehe Leserbriefe nebenan). Geteilter Meinung sind hingegen die Politiker in Graz und im Umland (siehe Zitate). Pikant dabei: Ausgerechnet der ÖVP-Verkehrssprecher Stefan Haberler erteilt seinem Parteifreund Kvas eine Absage, während KPÖ, SPÖ und Grüne den Vorschlag unterstützen.
Seiersbergs Bürgermeister Werner Baumann wünscht sich zumindest eine Auseinandersetzung mit dem Thema, "denn langsamer fahren ist die günstigste Lösung". Er räumt jedoch ein, der Achtziger könne nur für eine Stadtautobahn rund um Graz gelten, "denn als Autofahrer ist er fast unzumutbar".
HANS ANDREJ, ROBERT PREIS

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/3519378/heisse-debatten-um-80er-autobahn.story

In der Printausgabe stehen Statements von allen Bürgerneistern im Süden:
Dieses ist dabei sehr interessant:

Anton Scherbinek, Unterpremstätten: "Wenn wir den Öffi-Verkehr nicht so ausbauen, dass alle das Auto stehen lassen, hilft das nichts."



Ich persönlich halte von einem 80er nichts,

Ich persönlich halte von einem 80er sehr viel, weil es erwiesenermaßen zu einer Reduktion von Feinstaub kommt - Problem bei der ganzen Diskussion ist aber, dass dies nur EINE EINZELMASSNAHME IST und endlich ein Konzept (wie immer!) hergehört, wie man das Feinstaub-Problem lösen will.

Dazu gehören eben auch

- eine Reduktion des MIV durch die Förderung und den Ausbau des ÖV sowie verkehrslenkende Maßnahmen (u. a. Parkraumbewirtschaftung etc.)
- massiver Fernwärme-Ausbau bzw. Förderung umweltfreundlicher Energie (Passivhaus, Gasheizung, Solar etc.)
- weitere Maßnahmen bei Industrieemissionen

Die Geschwindigkeitsbeschränkungen gehören eher in den Kanon wie Verbot von Osterfeuern, Feuerwerken, Abbrennen von Abfall etc. - also punktuellen Maßnahmen.

W.

Die Geschwindigkeitsbeschränkungen gehören eher in den Kanon wie Verbot von Osterfeuern, Feuerwerken, Abbrennen von Abfall etc. - also punktuellen Maßnahmen.

In anderen Städten ist man schon weiter, etwa in Großraum Innsbruck könnte es bald soweit sein, dass man auf den Autobahnen nur noch 80 km/h fahren darf.

Anton Scherbinek, Unterpremstätten: "Wenn wir den Öffi-Verkehr nicht so ausbauen, dass alle das Auto stehen lassen, hilft das nichts."

Das Busangebot nach Unterpremstätten muss in den nächsten Jahren sowieso verbessert werden, mit den neuen NVK Seiersberg wäre es wohl möglich eine neue Verbundlinie im dichten Intervall nach Unterpremstätten zu führen, in der NVK hätte man Anschluss zur S7, S61, 32, 78, 79.

Das Busangebot nach Unterpremstätten muss in den nächsten Jahren sowieso verbessert werden, mit den neuen NVK Seiersberg wäre es wohl möglich eine neue Verbundlinie im dichten Intervall nach Unterpremstätten zu führen, in der NVK hätte man Anschluss zur S7, S61, 32, 78, 79.

Allerdings haben wir schon aus einem anderen Thread gelernt, dass dieser "Nahverkehrsknoten" durchaus ein Potjomkinsches Dorf sein könnte: http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?topic=9313.msg110242#msg110242 (man beachte v. a. Antwort Nr. 4 - ich nehme einmal an, dass sich dies bis jetzt nicht verändert hat).

Und da haben wir wieder einmal das Problem: ohne ZUSAMMENARBEIT zwischen Stadt, Land und dem Umlandgemeinden (Stichwort: Zweckverband) wird man das Problem NIE lösen können, weil jeder für sich (und möglicherweise gegen die anderen) herumwurschelt - gerade wenn man noch Geld vom Bund haben möchte!!!!

Aber die beiden FPÖ-"Verkehrshansln" sind die "Njet-Brüder" und so tuckert das Schiff führungslos durch die See ...

W.

Ich persönlich halte von einem 80er sehr viel, weil es erwiesenermaßen zu einer Reduktion von Feinstaub kommt

Dass es "erwiesenermaßen" zu einer Reduktion von Feinstaub kommt, glaub ich wohl, die Frage ist nur: wieviel? 0,0001 % oder 30%? Natürlich vom Gesamtfeinstaubaufkommen! Seriöse Quelle?

Warum nicht gleich Tempo 60 auf Autobahnen? Das wird "erwiesenermaßen" noch mehr Feinstaubreduktion bringen und alles wird viel sicherer! Und wenn man bei 80 von eh nur 1,5 Minute länger fährt, dann kommt es auf die ~halbe Minute mehr bei Tempo 60 auch nicht mehr an

Aber die beiden FPÖ-"Verkehrshansln" sind die "Njet-Brüder" und so tuckert das Schiff führungslos durch die See ...

Aber leider nur wenns um etwas geht das "die freie (Auto) Fahrt fuer freie Buerger" etwas einbremsen koennte  
Ich finde Tempo 80 eine gute Idee - in der Triesterstrasse etc kann man dann auch gleich eine durchgehende 50er Beschraenkung machen  

Ich persönlich halte von einem 80er sehr viel, weil es erwiesenermaßen zu einer Reduktion von Feinstaub kommt

Dass es "erwiesenermaßen" zu einer Reduktion von Feinstaub kommt, glaub ich wohl, die Frage ist nur: wieviel? 0,0001 % oder 30%? Natürlich vom Gesamtfeinstaubaufkommen! Seriöse Quelle?

Warum nicht gleich Tempo 60 auf Autobahnen? Das wird "erwiesenermaßen" noch mehr Feinstaubreduktion bringen und alles wird viel sicherer! Und wenn man bei 80 von eh nur 1,5 Minute länger fährt, dann kommt es auf die ~halbe Minute mehr bei Tempo 60 auch nicht mehr an

Ne ne ne    nicht so schnell! Zuerst auf 80 km/h reduzieren, in 2 Jahren auf 60 km/h, in weiteren 2 Jahren auf 40 km/h reduzieren - und vielleicht später einmal auf 20 km/h!

Da gibts dann nur Positives: Weniger Unfälle, weniger schwere Unfälle, weniger Feinstaub und man braucht gerade einmal "nur" um ein paar Minuten länger! 

Da gibts dann nur Positives: Weniger Unfälle, weniger schwere Unfälle, weniger Feinstaub und man braucht gerade einmal "nur" um ein paar Minuten länger! 

... + eine weitaus höhere Nutzung von Öffentlichen Verkehrsmitteln (für die diese Beschränkung in diesem Fall nicht zu verordnen wäre) und des Güterverkehrs 

Gibt's attraktiven ÖV braucht man keine großen Beschränkungen. - Das regelt sich von selbst.

Gibt's attraktiven ÖV braucht man keine großen Beschränkungen. - Das regelt sich von selbst.

Sehe ich genauso. Egal ob Tempo 80 oder 100; sobald man in die Stadt fährt, ist sowieso Geduld vonnöten. Und da könnte ein attraktiver ÖV mit eigenen Trassen und einer ordentlichen Bevorrangung punkten.