Mein Bezirk-Artikel "Wo die Stadt (keine) Gehsteige baut":
https://www.meinbezirk.at/graz/c-lokales/wo-die-stadt-keine-gehsteige-baut_a4787258
Begegnungszone oder Wohnstraße ist offenbar keine Lösung für Situationen wie die im Bild gezeigte? Ist es hier wirklich sinnvoll, alles bis zu den Grundstücksgrenzen zu versiegeln?
Und die Gärten liegen dann unter dem Gehsteigniveau.
Wenn Gärten unter Gehsteigniveau liegen, ist das dort finde ich nicht schlimm. Die Straße liegt immerhin am höchsten Punkt (zumindest großteils), da kann es eigentlich nur bergab gehen ;)
Zum Thema Versiegelung: Ein Gehsteig muss nicht durchgehend asphaltiert sein. Es geht um eine bauliche Abtrennung zur Fahrbahn, und einen gut befestigten Weg. Da gibt es durchaus andere Möglichkeiten als Asphalt.
Es gibt leider sehr viele Straßen in den äußeren Grazer Bezirken, die keinerlei Gehwege aufweisen, obwohl vielrorts welche notwendig wären.
Wohnstraßen wären dabei auch eine gute Lösung, allerdings scheitert das mit Sicherheit am Straßenamt, da man ja wie die Geschichte am Ruckerlberg beweist, keine Straßen als "Super-Schleichweg" verlieren möchte. - Wenn man alle Viertel verkehrsberuhigen würde, möchte ich das Chaos auf den Hauptstraßen gerne sehen, das dann entsteht.
Also bleiben wir lieber beim Status Quo mit hunderten Schleichwegen für staugeplagte Autofahrer und das am besten ohne Gehweg.
Dazu zwei Beispiele:
Puntigam Hergottwiesgasse: - Kein Gehsteig aber seit der Errichtung des Brauquartiers sind dort viel mehr (mutige) Fußgänger unterwegs. Zudem finden sich dort sehr viele abgestellte PKW, die die Sache für Fußgänger keineswegs erleichtern...
Andritz: Am Andritzbach und Viktor Kaplangasse: - Schleichverbindungen mit großen Wohnsiedlungen, aber Gehwege sucht man umsonst, obwohl die Straßenzüge Direktverbindungen ins Andritzer Zentrum darstellen....
Diese Liste ließe sich nach Belieben verlängern.
Gerade das Bild im verlinkten Artikel spricht für sich: mag sein dass da der Straßenrand nicht im strengsten Sinn "versiegelt" ist, aber er ist geschottert und verdichtet, damit dort Autos parken können. Das Errichten von Gehsteigen scheitert auch oft daran dass dafür die parkenden Auto weichen müssten - und das können halt viele Leute nicht ertragen.
Ich ärgere mich seit vielen Jahren dass in der Algersdorfer Straße exakt 4 Autoparkplätze verhindern, dass eine Bushaltestelle auf sichere Weise erreicht werden kann (hier: https://goo.gl/maps/93BSjh49hyaKUbBj6 ). Man müsste nicht mal einen Gehsteig machen, es würde reichen das Parken zu verbieten. Aber geht offensichtlich nicht. Alle Fußgänger, darunter viele Schulkinder, werden dadurch gezwungen ein Stück längs auf der Fahrbahn der vielbefahrenen Algersdorfer Straße zu gehen.
Da wird endlich einmal ein für den ,,Grazer Fußgänger" leidiges Thema angesprochen. Ein Negativbeispiel ist die Stiftingtalstraße. Nur in LKH-Nähe sind Gehsteige beiderseits der Straße realisiert. Weiter stadtauswärts befindet sich nur ein Gehsteig, der zig-male auf einer Straßenseite aufhört und auf der anderen Straßenseite neu beginnt ohne markierten Fußgängerübergang. Zwischen den Haltestellen Brodtrager und Rohrbachfeld und weiter stadtauswärts gibt es gar keinen Gehsteig. Seit Jahrzehnten nimmt der Verkehr auf der Stiftingtalstraße zu, der Ausbaugrad der Gehsteige ist allerdings gleichgeblieben. Für die Fußgänger hat sich somit die Situation massiv verschlechtert. Die Politik scheint nur bedingt Interesse für eine Besserung der Situation zu haben.