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Thema: Süd- und Oststeiermark (1680-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Michael
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Süd- und Oststeiermark

Bürgermeister - Konferenz in St. Margarethen

Mit flammenden Reden und düsteren Zukunftsaussichten versuchten Voves und Schützenhöfer, ihre Bürgermeister von Gemeindefusionen zu überzeugen. Die Spannung im Raum war greifbar.


Gehört und gelesen hatten die Gemeindevertreter aus der Süd- und Oststeiermark schon einiges von den bisherigen Bürgermeisterkonferenzen zur Gemeindestrukturreform. Dennoch war auch am Donnerstag bei der dritten Auflage in der vollen Hügellandhalle in St. Margarethen an der Raab die Spannung bei den Ausführungen von Landeshauptmann Franz Voves und Vize Hermann Schützenhöfer greifbar.

Voves stellte die Frage, wie es gelingen könnte, die Jungen im Ort zu halten. "Unsere Gemeinden sind gut ausgestattet. Manche sind überausgestattet", diagnostizierte Schützenhöfer. Auch die Einsparungen in der Landesverwaltung seien nicht einfach.

Und dann kamen die Bürgermeister zu Wort: "Wir fühlen uns etwas vor den Kopf gestoßen. Die jungen Menschen sind frustriert, dass es nun doch Zusammenlegungen geben soll", so Franz Matzer aus Pirching am Traubenberg. "Hausherr" Johann Glettler dagegen erinnerte an 1968, als acht Gemeinden zu St. Margarethen an der Raab zusammengelegt wurden. "Wir hätten uns in den letzten 15 Jahren niemals wirtschaftlich so entwickeln können, wenn jede Gemeinde noch alleine wäre. Es war auch damals nicht leicht."

Massiv gegen vom Land verordnete Fusionen von Gemeinden trat Bürgermeister Hermann Grassl (VP) aus Hartl auf. Voves und Schützenhöfer hätten es geschafft Unruhe und Verunsicherung in die Gemeinden zu tragen: "Man soll nicht alles verteufeln, was klein ist." Größeren Einheiten drohen nach der Rechnung Graßls finanzielle Nachteile.


Große Skepsis bei den Bürgermeistern

Manfred Tatzl (VP), St. Veit/Vogau. Mit einer Zentralisierung kann man die Jugend nicht halten. Es ist wichtig, auch draußen Infrastruktur zu schaffen. Zusammenarbeit in der Kleinregion ist wichtiger als eine Fusion.
Johann Weiglhofer (VP), Pöllauberg: Wir preschen jetzt sicher nicht vor, sondern warten, was vom Land kommt. Pöllauberg funktioniert hervorragend, wir wollen bestimmt nicht die Schulden der Gemeinde Pöllau zahlen.
Franz Doppelhofer (VP), Fischbach: Ich bin der Diskussion gegenüber sehr offen, aber es muss finanziell etwas bringen. Für Fischbach sehe ich keine Möglichkeiten, wir werden sicher keine Vorschläge einbringen.
Robert Hammer (VP), Unterlamm: Ich mache mir Sorgen um die Menschen draußen. Über die Köpfe der Bürger hinweg kann es keine Zusammenlegungen geben. Es gibt keine Zahlen über Kosten, was die Zusammenlegungen bringen.


Einen Vorschlag hatte Gleisdorfs Bürgermeister Christoph Stark: "Ich halte die Landesgesetzgebung für obsolet. Wenn man den Teich trockenlegen will, darf man nicht die Frösche fragen." Das Einbinden der Bürger fordert dafür Karl Lenz (Stainz bei Straden): "Auch der zeitliche Rahmen darf nicht so eng gesehen werden." Der Weizer Bürgermeister Helmut Kienreich plädierte für größere Einheiten.

Der Feldbacher Bürgermeister Kurt Deutschmann, ein Befürworter der Zusammenlegungen, erntete ein Pfeifkonzert unter anderem für seine Aussage: "Das Ganze ist ein Problem der Funktionäre und sonst gar nix."

Und nun? Bis 31. Jänner 2012 sollen die Bürgermeister Vorschläge einbringen, diese werden diskutiert. Bis Jänner 2013 sollen Beschlüsse gefällt, ab 1. Jänner 2015 Fusionen wirksam werden.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/strukturreform/2843342/buergermeisterkonferenz-st-margarethen.story


Video in der Quelle
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile