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Thema: Stadt der Verbote (11830-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Michael
  • Styria Mobile Team
Stadt der Verbote

Ein Leserbrief aus der gestrigen Ausgabe von G7:


Stadt der Verbote

Mag. Andreas Hollerer: Als gebürtiger Grazer tut es mir weh, in einer Stadt zu leben, die sich City of Design, Kulturhauptstadt und Studentenstadt schimpft und dabei aber in Wirklichkeit nur ihrem 2008 gewonnenen Titel gerecht wird: Graz ist die Seniorenfreundliche Gemeinde 2008. Und Gemeinde trifft es wirklich. Denn in Graz ,,alleinherrscht" Bürgermeister Siegfried Nagl und entfernt durch Beschlüsse wie das Radfahrverbot im Stadtpark, das Alkoholverbot am Hauptplatz und die neue Sperrstunde das lästige Großstadtflair. Da das seinem Wählerkreis entgegenkommt, wird Graz wohl weiter die fröhliche Stadt der Verbote bleiben.


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/g7/index.do
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Torx
Re: Stadt der Verbote
Antwort #1
Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen. Doch das Thema hat vor ein paar Jahren schon die deutsche Zeit enteckt die Graz einen Artikel gewidmet hat. Und zwar mit dem denkwürdigen Titel "Singapur liegt an der Mur" Zwar sicher nicht das Meisterwerk der Recherche, aber doch mit einem wahren Kern.

  • Amon
Re: Stadt der Verbote
Antwort #2
Leider scheint in Graz aber vieles unausweichlich: Warum muss es toleriert werden, dass Betrunkene in der Elisabethstraße lärmen, randalieren und fremdes Eigentum beschädigen? Was hat das mit Großstadtflair zu tun? Vielleicht ist die Sperrstunde nicht die beste Lösung, aber irgendwas muss(te) im Univiertel passieren. In Oslo gibt es z.B. eine "Alk-Sperrstunde", d.h. die Lokale haben zwar noch offen, aber es wird kein Alkohol mehr ausgeschenkt.

Auch die Drogenjunkies am Hauptplatz tragen keinesfalls irgendetwas Positives zum Stadtflair von Graz bei. Und eine Strafe für weggeworfene Zigarettenstummel (so wie in Singapur) würde hier auch nicht schaden, wenn ich mich mancherorts so umsehe.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Stadt der Verbote
Antwort #3
Das Problem besteht meist aus Minderheiten, die negativ auffallen. Der Großteil  der Gäste im Univiertel weiß sich sehr wohl zu benehmen.

Dasselbe trifft auf Vandalismus und auch die Leute beim Billa am Hauptplatz zu.

Fakt ist, dass in einer Stadt mit der Größe von Graz am Wochenende schon was los sein sollte. Sonst stirbt die Stadt. Sonntags ist die Stadt oft ziemlich ausgestorben, wenn man es mit Wien oder Salzburg vergleicht.
Liebe Grüße
Martin

Re: Stadt der Verbote
Antwort #4

Und eine Strafe für weggeworfene Zigarettenstummel (so wie in Singapur) würde hier auch nicht schaden, wenn ich mich mancherorts so umsehe.


Das ist etwas komplett unverständliches - ich hab bei meinen Reisen schon in verschiedensten Kulturen Rauchverbote bzw. "Verschmutzungsverbote" (wenn Rauchen erlaubt war) gesehen (bspw. Großstädte in Kanada, USA, China, nicht so sehr in Europa). Fast überall sind die Mindeststrafen > 100 € und es ist wirklich sauber. Nicht so wie bei uns wo man Orte ohne Stummel wahrscheinlich gar nicht finden kann. Es ist also nicht nur Singapur (wo das alles noch etwas extremer ist).

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Stadt der Verbote
Antwort #5
Zitat
... Radfahrverbot im Stadtpark ...


Das Radfahrverbot im Stadtpark gab es schon immer. Garantiert keine Naglsche Erfindung.
Erstellt am: 15 November 2011, 04:13:29


Halbe Innenstadt wird trockengelegt

Das Alkoholverbot wird 2012 massiv ausgeweitet. Sogar Schloßberg-, Franziskaner- und Tummelplatz werden einbezogen: "Wir brauchen Handhabe für die Polizei", betont Nagl.

Das Bechern im Freien steht in Graz vor einer weiteren Einschränkung. Nach Univiertel, Mondscheingasse und Hauptplatz wird das Alkoholverbot rund um diesen massiv ausgeweitet. Und die Pläne von Bürgermeister Siegfried Nagl (VP) für die Ausweitung der Alkoholverbotszone über den Hauptplatz hinaus haben es in sich: Von der Herren-, Landhaus- und der Neutorgasse, entlang der Mur bis hinauf zum Schloßbergplatz soll die Verbotszone ausgedehnt werden. Darüber hinaus wird das Verbot in der Hans-Sachs-Gasse bis zum Tummelplatz umgesetzt.

Nagl: "Uns ist klar, die Ausweitung löst zwar die Wurzel der offensichtlichen Probleme mit den dortigen Gruppen nicht. Aber für die Geschäfte rund ums Billa-Eck ist die Situation derzeit unerträglich. Die Grazer Polizei braucht eine Handhabe."

Vor allem in Bereichen, wo sich viele Menschen, etwa Pendler, Frauen und Schüler aufhalten, will man Alkohol und Drogenmissbrauch, wie es ihn in der Innenstadt gibt, abstellen.

Die Pläne für die Zone (siehe Grafiken) habe man gemeinsam mit der Polizei und den Geschäftsbetreibern der City erarbeitet. Dabei wollte man nicht einzelne Ecken mit einem Verbot herausheben, sondern gleich eine großräumige Zone. Damit sich "die in dieser Form untragbare Szene wie am Hauptplatz nicht in eine andere Gasse der Innenstadt verlagert", erklärt Nagl-Sprecher Thomas Rajakovics.

Die eigentliche Überwachung des Alkoholverbots wird wie schon bisher die Ordnungswache übernehmen. Doch auch die Polizei habe damit eine Handhabe. Das war bei der von April bis Oktober dauernden Schwerpunktaktion am Hauptplatz zu sehen: Es gab insgesamt 194 Anzeigen wegen Verwaltungsübertretungen (Lärmerregung, Verstoß gegen das Alkoholverbot am Hauptplatz) sowie 19 Gerichtsanzeigen, 15 davon wegen Verstößen gegen das Suchtmittelgesetz (wir berichteten kürzlich). Die Präsenz der Polizei, so die Exekutive, habe bewirkt, dass sich die "Alk-Szene" auf andere Orte der Stadt verlagert hat. Stadtpolizeikommandant Kurt Kemeter begrüßt die Ausweitung. Er hält "die gezogenen Grenzen für sinnvoll, da damit relevante Stellen der Innenstadt einbezogen sind".

Den Zonenplan wird Nagl nächsten Freitag in den Stadtsenat einbringen, wo er dann beschlossen werden soll. Mit den Stimmen des grünen Partners darf er nicht rechnen. Aber da sind ja noch SPÖ und FPÖ im Stadtsenat.

HELMUT BAST, THOMAS ROSSACHER

Quelle: Kleine Zeitung

Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


  • Torx
Re: Stadt der Verbote
Antwort #6

Leider scheint in Graz aber vieles unausweichlich: Warum muss es toleriert werden, dass Betrunkene in der Elisabethstraße lärmen, randalieren und fremdes Eigentum beschädigen? Was hat das mit Großstadtflair zu tun?

Das ist ohnehin schon verboten. Da müsste man halt die bestehen Gesetze kontrollieren oder zumindest so formulieren, daß man sie anwenden kann. Ich bin absolut dagegen dass man anderen alles verbietet nur weil sich einige danebenbenehmen. Mit der Begründung könnte man gleich Auto- und Radfahren verbieten weil sich viele nicht an die Regeln halten.


Das Alkoholverbot wird 2012 massiv ausgeweitet. Sogar Schloßberg-, Franziskaner- und Tummelplatz werden einbezogen: "Wir brauchen Handhabe für die Polizei", betont Nagl.

Spinnen die jetzt komplett?? Wieso soll ich am Schloßberg kein Bier trinken dürfen nur weil eine Hand voll Leute am Hauptplatz danebenbenimmt?

Zitat

Die Pläne für die Zone (siehe Grafiken) habe man gemeinsam mit der Polizei und den Geschäftsbetreibern der City erarbeitet.

Ja das denk' ich mir. Bier gehört gefälligst im Lokal zum 5-fachen Preis konsumiert! Wo kommen wir da hin wenn das die Leute im Supermarkt kaufen und bei Schönwetter abseits eines Gastgartens genießen?

Wenn mir da irgendein Lärm in der Stadt die nerven raubt, dann sind das die nagelschen Baustellen die ihn so freuen. Dieses Jahr hatte ich da besonderes Pech: Bei der Freundin seit einem Jahr Baustelle, an meinem Arbeitsplatz gegenüber ein halbes Jahr Dachgeschoßausbau, bei mir jetzt der Lärm von der unrühmlichen Castellhof-Baustelle. Das passt irgendwie gar nicht ins Bild der nagelschen Ruhephantasien....

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Stadt der Verbote
Antwort #7
Nagln wir weiter alles zu  :P


Trauungssaal weiter nur für Ehepaare

Das Urteil des Verfassungsgerichtshofes ändert nichts: Gleichgeschlechtliche Paare dürfen in Graz weiterhin nicht im Trauungssaal Ja sagen.
Flashmob im März für Verpartnerung im Trauungssaal

Die Türen des Grazer Trauungssaals bleiben für gleichgeschlechtlich Liebende weiter zu. "Das ist derzeit Faktum", sagt Bürgermeister-Sprecher Thomas Rajakovics und verweist darauf, dass Verpartnerungen ohnehin längst im Media-Center des Rathauses und an zig außenstehenden Orten, wie dem Schloss Eggenberg, möglich seien. "Wie bei Eheschließungen."

Wie berichtet, hat der Verfassungsgerichtshof (VfGH) unlängst entschieden, dass Homosexuelle den Bund fürs Leben eingehen dürfen, wo immer sie wollen. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner hat die Länder nun aufgefordert, das neue Personenstandsgesetz (ab 1. 11.) zu ignorieren. Warum? Weil dieses das Urteil noch nicht berücksichtigt.

Was bedeutet das im Zwist um den Trauungssaal? Eine exakte Ferndiagnose maßt sich Britta Adamovich-Wagner, Generalsekretärin des VfGH, nicht an. Sie betonte aber, dass es "tendenziell darum gehe, dass bei Verpartnerungen all das möglich sei, was es bei Eheschließungen schon ist".

Die Opposition spricht sich klar für eine Öffnung des Trauungssaals aus: "Nagls Weigerung, den Saal zu öffnen, verstößt gegen den Gleichheitsgrundsatz", sagt KPÖ-Familiensprecherin Christine Braunersreuther. Die grüne Stadträtin Lisa Rücker betont: "Graz ist die einzige größere Stadt in Österreich mit einer solch diskriminierenden Regelung." Die neue, überparteiliche Petition zur Öffnung des Saals haben in der ersten Woche 1900 Menschen unterschrieben.
JULIA SCHAFFERHOFER

Trauen Sie sich doch!

Wir halten fest: Graz ist anders. Und das ist nun nicht als positive Werbung zu lesen. Wie berichtet hat der Verfassungsgerichtshof unlängst entschieden, dass gleichgeschlechtliche Paare dort Ja sagen dürfen, wo es auch Ehepartnern erlaubt ist. Also auch außerhalb der Amtsstuben. Das dürfen Schwule und Lesben in Graz schon lange. Aber zu einem Ort sagt Bürgermeister Nagl trotzdem weiterhin Nein: zum Trauungssaal. Ob das nun verfassungswidrig ist, lässt sich noch nicht klären - besonders aufgeschlossen ist es aber bestimmt nicht.

Damit rangiert Graz hinter St. Pölten, Klagenfurt, Innsbruck, Salzburg, Linz und Wien. Dort können Homosexuelle wie Heterosexuelle am gleichen Platz den Bund fürs Leben schließen. Niemand müsste Angst vor einem Ansturm haben. 2012 gab es 18 Verpartnerungen in Graz.

A lso: Trauen Sie sich doch Ja zu sagen, Herr Bürgermeister!

Sie erreichen die Autorin unter:

julia.schafferhofer@kleinezeitung.at

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3376878/trauungssaal-weiter-nur-fuer-ehepaare.story
Liebe Grüße
Martin

Re: Stadt der Verbote
Antwort #8

Nagln wir weiter alles zu  :P


Trauungssaal weiter nur für Ehepaare



Ein Unterschied muss doch noch möglich sein. Nagl zeigt Charakter.

Re: Stadt der Verbote
Antwort #9
Schwachsinnige Aktion.

Lang kann ers sowieso nicht halten, weil er irgendwann vom Gericht einen auf den Deckel bekommt.

Ausserdem sollt er auch dran denken dass bald Nationalratswahlen sind, damit tut er der ÖVP sicher nicht grad einen gefallen wenn er wie ein Bauer aus dem hintersten Inzuchttal handelt.

  • Ch. Wagner
Re: Stadt der Verbote
Antwort #10

Ein Unterschied muss doch noch möglich sein.


"Homosexualität ist wider die Natur?" Ein Herzschrittmacher aber auch!

LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Stadt der Verbote
Antwort #11
In der besagten Natur gibt es (fast) nichts, was es nicht gibt.  ;)

Re: Stadt der Verbote
Antwort #12


Ein Unterschied muss doch noch möglich sein.


"Homosexualität ist wider die Natur?" Ein Herzschrittmacher aber auch!

LG! Christian


Hallo !

Sorry, aber wieso ist das wider der natur, wenn es in der Natur eben vorkommt ???
Sicher ist das nicht die Mehrzahl der Bevölkerung, aber immerhin weltweit doch sehr viele !

Ich finde diese Ansicht in der heutigen Zeit als völlig egoistisch, wenn man sagt, daß nur das, was die Mehrheit denkt, fühlt, tut usw. "das " einzig Richtige ist !
Was ist dann richtig oder falsch ?  Nur weil etwas anders ist, muß es deswegen nicht falsch sein !!!

Menschen sind wir alle, egal, wer wen liebt oder zu wem wer sich hingezogen fühlt !

Wider der natur ist die Technik, die die Menschheit systematisch vernichtet, sofern sie nicht doch einmal das Hirn einschaltet und dementsprechend handelt.
Wider der Natur sind alle chemischen und mechanischen Waffen, z.B., die die Menschen zu tausenden bestialisch niedermetzeln !!!  unschuldige Menschen, weil die
sogenannten, z.T. selbsternannten, "Herrscher" nicht genug bekommen können und sich gegeneinander bekriegen !

Sorry, wenn ich in dieser Hinsicht meinen Senf dazu beigetragen habe, aber ich kann solche Ansichten nicht teilen, wenn jemand sagt, daß Homosexualität wider der
Natur ist, nur deswegen, weil derjenige, und leider noch immer sehr viele andere, das so sieht - das sind Ansichten, wie im Mittelalter ! 






  • Ch. Wagner
Re: Stadt der Verbote
Antwort #13
Servus Tram-Fan,
Du bist noch zu kurz in diesem Forum. Ich verwende grundsätzlich keine Smileys. Und meine Toleranz ist fast grenzenlos. Und deswegen habe ich den Vergleich geschrieben.
LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Stadt der Verbote
Antwort #14


Servus Tram-Fan,
Du bist noch zu kurz in diesem Forum. Ich verwende grundsätzlich keine Smileys. Und meine Toleranz ist fast grenzenlos. Und deswegen habe ich den Vergleich geschrieben.
LG! Christian



Hallo !

Tut mir leid, ich will und wollte niemandem was unterstellen, wegen fehlernder Toleranz usw., aber wenn ich dann lesen, was in Graz so "passiert" und dann den einen oder anderen
Userbeitrag, dann steigt halt dann schon mein "Spiegel" und ich muß dann auch was dazu schreiben  -  Sorry !

netten Gruß
Stefan