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Thema: Ragnitzbad (5524-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Ragnitzbad
Graz: "Rettet das Ragnitzbad"

Sanierungsbedarf im letzten Grazer Privatbad, in fünf Jahren geht der Chef in Pension. Er will, dass die Stadt das Bad weiterführt.
Ragnitzbad-Chef Andreas Steiner und "Frau Babsi" vom Buffet im letzten Grazer Privatbad

Während das einstige Pammerbad nur noch Hoffnungsgebiet für einen Bauinvestor und künftige Wohnungseigentümer ist, darf im letzten Grazer Privatbad in der Ragnitz immer noch nach Herzenslust geplanscht werden. Noch. Seit Jahren bangen die Gäste jede Saison aufs Neue, ob Andreas Steiner sein Ragnitzbad wohl wieder aufsperrt. Herrscht doch ebenfalls seit Jahren großer Sanierungsbedarf - vor allem am alten Betonbecken.

Für Steiner ist es eine Frage der Ehre und der Familientradition, nach jedem Winter aufs Neue Risse zu flicken, das Becken auszumalen und die Tore für seine Gäste wieder zu öffnen. Doch auch diese Tradition hat ein Ablaufdatum. Steiner: "Das Bad muss jetzt einmal umfassend saniert werden." Eine Investition, die sich ein Privater niemals leisten kann. Was dazukommt: Der Chef will in fünf Jahren in Pension gehen. Er will aber nicht, dass das letzte private Freibad Bauspekulanten zum Opfer fällt: "Natürlich wäre es schön, wenn es als Familienbad mit diesem Charakter erhalten bleibt."

Steiner hofft, in der Stadt einen Partner zu finden: "Ich lasse Kostenvoranschläge für den Sanierungsbedarf machen." Sein Plan: Die Stadt solle die Sanierungskosten und - "von mir aus auch sofort" - das Bad übernehmen. Steiner würde bis zum Pensionsantritt als Leiter des Bades weitermachen. Die Details will er rasch verhandeln, sobald konkrete Zahlen auf dem Tisch liegen.

In Vizebürgermeisterin Lisa Rücker (Grüne) hat der Badbesitzer für die Aktion "Rettet das Ragnitzbad" eine Mitstreiterin gefunden: "Die Holding Graz könnte die Anlage übernehmen und als Nostalgiebad weiterführen." Denn solche Freizeitflächen zu sichern, sei für die Lebensqualität in einer Stadt unverzichtbar.
BERND HECKE

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Wassernot

Das Pammerbad ist tot, lang lebe das Margarethen-, lang das Ragnitzbad! Gestern haben wir angemerkt, dass die Freibadkultur im Grazer Osten fast trockengelegt ist. Da hilft auch keine tolle neue Auster am anderen Ende der Stadt.
Die Lebensqualität gerade einer wachsenden Kommune steht und fällt mit den Qualitäten im eigenen Quartier. Nahversorger, Bezirkssportplätze, ja auch der Wirt ums Eck und das Freibad im Viertel sind das Um und Auf in der viel gepriesenen Stadt der kurzen Wege.
Nun wissen wir: Das Ragnitzbad hat ein Ablaufdatum. Aber der Betreiber will nicht, dass die Anlage ein paar Wohnsilos weichen muss. Er will mit Hilfe der Stadt sicherstellen, dass es auch noch kommenden Generationen Arena für "Arschbomben" und Kinderlachen sein kann.
Diese Chance sollte man nicht ungenützt lassen. Die Stadtpolitik sollte rasch an den Verhandlungstisch. Bevor es zu spät ist.

Sie erreichen den Autor unter

bernd.hecke@kleinezeitung.at

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Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3088146/rettet-ragnitzbad.story
Liebe Grüße
Martin

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Re: Ragnitzbad
Antwort #1
Ragnitzbad wird verkauft
Das letzte Privatbad der Stadt sperrt zu. Entweder kauft es die Stadt und betreibt das Bad weiter - oder Bauträger schnappen sich die "Oase".

In einer Woche ist es so weit: Am 8. September sperrt Andreas Steiner sein Familienbad in Ragnitz zu - und er sperrt es nicht wieder auf. "Das ist unsere letzte Saison", sagt er unmissverständlich. "Entweder übernimmt das Bad die Stadt oder wir verkaufen an Bauträger."


Tatsächlich überlegt man in der Stadt, das Bad zu kaufen. Schließlich hat sich im jüngsten Wahlkampf ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl dafür ausgesprochen, solche "Oasen in unserer rasch wachsenden, jünger werdenden Stadt" zu erhalten. Alle anderen Parteien waren ebenfalls für den Erhalt des Ragnitzbades.

"Das politische Einverständnis gibt es, das Bad zu erhalten", heißt es nun aus dem Büro von Finanzstadtrat Gerhard Rüsch. Letztlich sei es "aber eine Frage des Geldes. Den Preis für Bauland werden wir nicht zahlen". Außerdem muss man massiv investieren: Das Schwimmbecken gehört neu gemacht, die Technik ausgetauscht, das Buffet erneuert, die Toiletten behindertengerecht hergerichtet - kurz: Das ganze Bad muss neu gebaut werden. Kostenpunkt: rund zwei Millionen Euro. "Das sind erhebliche Investitionskosten, die man berücksichtigen muss."

Wie beim Pammerbad?

Dem verschließen sich auch die Betreiber nicht. "Grundsätzlich hätten wir gerne, dass das Bad erhalten bleibt", sagt Werner Zinkl, der Neffe von Steiner. Nur: "Normalerweise beginnt eine Sanierung im September, damit man nächsten Sommer wieder aufsperren kann." Andreas Steiner fühlt sich an das Pammerbad erinnert. "Auch damals gab es die Versprechen der Politik. Passiert ist gar nichts."

Seitens der Stadt verweist man auf laufende Verhandlungen. In den kommenden Tagen gibt es einen weiteren Termin. Dann wird sich die Zukunft des Ragnitzbades entscheiden.


GERALD WINTER-PÖLSLER

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Solche Oasen

Es war Wahlkampf. Die Politik hat sich nicht lumpen lassen und über die Parteigrenzen hinweg versprochen: Ja, wir helfen. Das war 2002. Es ging ums Pammerbad. Das Bad musste 2004 zusperren, weil die Politik dann doch nicht geholfen hat.
Vor einem Jahr war wieder Wahlkampf - und wieder hat die Politik versprochen, zu helfen; diesmal beim Ragnitzbad, dem letzten Privatbad in der Stadt und einem von nur zwei verbliebenen Freibädern im Grazer Osten.
Seit Jahren schon kämpfen sich die Betreiber des Bades von einer Saison zur nächsten. Jetzt ziehen sie einen Schlussstrich: Sie sperren nicht mehr auf. Entweder übernimmt die Stadt das Bad - oder das Gelände wird verbaut.
Klar, es geht um viel Geld und die Stadt muss sparen. Aber, wie hat Siegfried Nagl im Wahlkampf gesagt: "Wir brauchen solche Oasen."

Sie erreichen den Autor unter

gerald.winter-poelsler@kleinezeitung.at


GERALD WINTER-PÖLSLER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3392998/ragnitzbad-verkauft.story




Man darf gespannt sein, ob die Holding das übernimmt?
Liebe Grüße
Martin

  • Martin
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Re: Ragnitzbad
Antwort #2
Breite Allianz der Politik fürs Ragnitzbad
Nagl hat aus der Kleinen Zeitung vom Rückzug der Betreiber erfahren. Wie Grüne, KPÖ und Piraten ist er weiter für den Erhalt des Bades.

Nun sind einige Pläne über den Haufen geworfen: Aus der Kleinen Zeitung mussten ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl und Finanzstadtrat Gerhard Rüsch erfahren, dass Andreas Steiner das Ragnitzbad definitiv nicht mehr selber aufsperren wird. Der Betreiber des letzten Privatbades der Stadt sperrt am 8. September zu und verkauft das Bad - idealerweise an die Stadt Graz, die das Bad weiterführt. Oder an einen Bauträger, der die Erholungsoase zubauen wird.

"Dass wir als Stadt Interesse haben, ist bekannt. Und das hat sich auch nicht geändert", betont Nagl-Sprecher Thomas Rajakovics. "Ein Kauf muss trotz allem aber darstellbar sein." Sprich: Die Stadt wird nicht zu jedem Preis zuschlagen, da sei auch eine realistische Einschätzung seitens der Eigentümer gefragt.

Bleibt die Frage, wer das Bad dann betreibt. Die Freizeitbetriebe der Holding Graz wohl nicht. Das wäre die teuerste Lösung, heißt es intern. Rajakovics: "Da müssen wir kreativ sein, vielleicht finden wir eine Lösung, dass ein Verein den Betrieb übernimmt."

Diesen Ball nimmt die Grüne Lisa Rücker auf. "Ich fände es toll, wenn ein gemeinnütziger Verein wie die Lebenshilfe oder Pro Mente das Bad übernimmt. Die Anlage wäre ideal, um sinnvolle Arbeitsplätze für sozial beeinträchtigte Menschen zu schaffen." Rücker wundert sich jedenfalls, warum die Verhandlungen so lange dauern. Für sie ist es aber klar, dass es eine "städteplanerische Pflicht ist, diese Oase zu erhalten".

Das sieht auch Philip Pacanda von den Piraten so: "Das Ragnitzbad muss erhalten werden." KPÖ-Mandatar Andreas Fabisch kritisiert den bisher schleppenden Verlauf der Verhandlungen. "Lippenbekenntnisse sind zu wenig", das Pammerbad-Schicksal dürfe sich nicht wiederholen.


GERALD WINTER-PÖLSLER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3394063/breite-allianz-politik-fuers-ragnitzbad.story
Liebe Grüße
Martin

  • Bim
Re: Ragnitzbad
Antwort #3
Woher nimmt die Stadt Graz das Geld für den Kauf des Bades?!

Knappes Budget, kein Geld vorhanden, zumindest für ÖV-Infrastrukturausbau, aber es wird überlegt, das Bad zu kaufen?!  ::)

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Ragnitzbad
Antwort #4
Zitat

,,Ich fände es toll, wenn ein gemeinnütziger Verein wie die Lebenshilfe oder Pro Mente das Bad übernimmt ..."


Ich nicht. Das läuft darauf hinaus, daß

- die Stadt das Bad kaufen muß (womit sollte ein Verein das tun?)
- die Stadt das Bad vollständig renovieren bzw. erneuern muß (womit sollte ein Verein das tun?)
- die Stadt die anfallenden Betriebskosten übernehmen muß (womit sollte ein Verein das tun?)
- die Stadt dem Verein jährlich noch was zu spenden hat (ein Verein hat immer noch einen Abgang, Tendenz jährlich steigend)
- die Stadt nicht mehr Herr im Haus ist (das kann der Verein dann allein) und
- die Stadt daher auf einen reinen Zahler reduziert wird.

Also entweder ganz oder gar nicht. Und wer zahlt schafft an. Und nicht wer so ,,gut & lieb" ist.
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


Re: Ragnitzbad
Antwort #5

Woher nimmt die Stadt Graz das Geld für den Kauf des Bades?!

Knappes Budget, kein Geld vorhanden, zumindest für ÖV-Infrastrukturausbau, aber es wird überlegt, das Bad zu kaufen?!  ::)
Ach geh, man sollte solche Sachen nicht gegeneinander ausspielen. Auch eine Badeanstalt ist ein wichtiger Teil der städtischen Infrastruktur. Außerdem ist es schon ein Unterschied ob man als Stadt zwei Millionen Euro für ein Bad oder 100 Millionen für die Südwestlinie ausgibt...

Im Übrigen sehe ich nichts Negatives daran, wenn ein Verein den Betrieb übernimmt. Wenn's günstiger kommt als die Holding, warum nicht?

  • gradl
Re: Ragnitzbad
Antwort #6
Zitat
Bleibt die Frage, wer das Bad dann betreibt. Die Freizeitbetriebe der Holding Graz wohl nicht. Das wäre die teuerste Lösung, heißt es intern. Rajakovics: "Da müssen wir kreativ sein, vielleicht finden wir eine Lösung, dass ein Verein den Betrieb übernimmt."


Was einiges über die Holding aussagt. Warum sollte das ein Verein günstiger machen können? Die Holding sollte doch Synergieeffekte nutzen können :-) wie es sonst immer heißt... oder will man nur Kollektivverträge umgehen?

Unabhängig davon finde ich dass es in der Gegend eh an Schwimmbädern fehlt!

Erstellt am: August 31, 2013, 18:02:32
Zitat
Das politische Einverständnis gibt es, das Bad zu erhalten", heißt es nun aus dem Büro von Finanzstadtrat Gerhard Rüsch. Letztlich sei es "aber eine Frage des Geldes. Den Preis für Bauland werden wir nicht zahlen".


Viel weniger wird es wohl nicht werden, wenn es als Bauland gewidmet ist (ist es das?). Man wird vom Besitzer kaum erwarten können dass er das Grundstück weit unter Marktwert der Stadt "verschenkt".

  • Martin
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Re: Ragnitzbad
Antwort #7
Das Ragnitzbad ist die letzte nahgelegene öffentliche Bademöglichkeit in den Bezirken 8, 9, 10 und 11.

Für die Stadt MUSS die Erhaltung dieses Freizeitbetriebs an oberster Stelle stehen.
Liebe Grüße
Martin

Re: Ragnitzbad
Antwort #8
Wieso muss die Stadt diese Bad retten. Aus wirtschaftlicher Sicht müsste sich das Bad selbst tragen, ohne Subvention! Andernfalls handelt es sich um einen weiteren Betrieb der die Zeichen der Zeit verschlafen hat. Es reicht nicht mehr einfach traditionell weiterzuwursteln wie immer. Rechtzeitig muss daraud geachtet werden welche Investitionen anstehen oder unbedingt notwendig sind.  Dazu bildet man Ruecklagen. Geschieht dies nicht wird schnell aus einem Traditionsbetrieb ein Sanierungs-/Konkursfall.
Leider wurde auch hier scheinbar vergessen in vermeintlich guten Zeiten an s hlechte Zeiten zu denken.
Wenn die Stadt nun die Verantwortung für all jene Betriebe übernehmen soll nur um der Tradition willen können wir uns ja gleich von der Privatwirtschaft als solcher verabschieden.
LG
zweitervondrei

Es gibt kein verfassungsmäßiges Recht auf einen Parkplatz!!!!!!

Re: Ragnitzbad
Antwort #9

Wenn die Stadt nun die Verantwortung für all jene Betriebe übernehmen soll nur um der Tradition willen können wir uns ja gleich von der Privatwirtschaft als solcher verabschieden.
Es ist schon ein Unterschied, ob man z.B. Metallarmaturen herstellt oder ein öffentlich zugängliches Bad betreibt.

  • Martin
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Re: Ragnitzbad
Antwort #10
Es ist halt so wie beim Pammerbad, dass der Betreiber keine 30 mehr ist und sich wohl kein Junger findet, der so viel arbeiten möchte...
Liebe Grüße
Martin

Re: Ragnitzbad
Antwort #11
"Das ist mein Lebenswerk"

Heute um 19 Uhr geht eine Ära in Graz zu Ende: Das Ragnitzbad, das letzte Familienbad in der Stadt, sperrt zu. Seniorchef Honner erzählt, wie alles vor 84 Jahren begann.

GERALD WINTER-PÖLSLER

Einmal noch setzt sich Titan Honner in sein Kassenhäuschen, rückt seine Mütze zurecht und kassiert Eintritt. Ab morgen ist damit Schluss. Das Ragnitzbad, das einzig verbliebene Familienbad in Graz, hat heute zum letzten Mal geöffnet. Der 90-jährige Honner kann nicht mehr, sein Sohn Andreas Steiner will nicht mehr. Das Team vom Ragnitzbad (Bild oben rechts: Herbert und Barbara Zinkl, Titan Honner, Andreas Steiner) nimmt heute Abschied. Die Hoffnung lebt, dass die Stadt Graz die Anlage übernimmt und weiterführt. Verhandlungen laufen.

Honner sitzt auf seinem Stammplatz vor dem Buffet, blickt über die Liegewiese und das Schwimmbecken und sagt: "Das ist mein Lebenswerk." Wehmut? Natürlich. "Aber alles hat seine Zeit."

Die Zeit begann, als Honners Vater das Bad 1936 vom Bäckermeister Franz Ulrich kaufte. "Da war ich zwölf ", erinnert sich Titan Honner, "und seitdem hab ich immer hier gearbeitet." Er hat den Bademeister gegeben, neben dem Studium Eintritt kassiert, neben seinem Beruf in der Oper das Bad geführt. Die alten Lampen, die beim Buffet von der Decke baumeln, sind Zeugen aus seiner Zeit als technischer Inspektor bei der Oper.

Angefangen hat alles mit einem Tümpel beim Ragnitzbach. Die Grazer kamen in Scharen, um darin zu baden. Also wurde ein Becken gebaut, noch vom Vorbesitzer Ulrich. Damals hieß das Bad auch Ulrichsbad, die Familie Honner taufte es auf Ragnitzbad um. Titan Honner hat das Bad 1966 nach dem Tod seines Vaters übernommen. "Ich hab es von Jahr zu Jahr ausgebaut, das Becken erneuert, Grund für Liegewiesen zugekauft", sagt er.

An Rettungseinsätze und Unfälle in all den Jahren kann sich Honner nicht erinnern. "Gott sei Dank", sagt er. Zweimal war allerdings die Feuerwehr da. Das eine Mal hatte sich ein Bienenvolk einen Obstbaum mitten auf der Liegewiese als neues Zuhause ausgesucht, das andere Mal saß eine Katze stundenlang am Baum fest. Das war's. Sonst war das Bad einfache Spielwiese für Generationen. Die Leute kamen und kommen aus der direkten Umgebung und dem Berliner Ring, aber auch aus Andritz und St. Leonhard. "Wir haben viele Stammgäste. Ich bin ja nicht so schnell per Du mit den Leuten, aber der Andi hat da viele Freundschaften geschlossen." Der Andi, das ist Sohn Andreas Steiner. 2007, mit 84 Jahren, hat Honner an ihn übergeben. Er hat mit Kulturveranstaltungen eine neue Linie hineingebracht. Elfriede Ott hat mehrmals gesungen, Günter Eichberger und Jörg-Martin Willnauer haben gelesen.

Und was machen Sie jetzt, Herr Honner und Herr Steiner? "Wir wintern alles ein, machen einen Most und dann fahren wir endlich auf Urlaub."


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3402098/lebenswerk.story
"... und zu den Fenstern schauten lebendige Menschenköpfe heraus, und schrecklich schnell ging's, und ein solches Brausen war, dass einem der Verstand stillstand."
 - Peter Rosegger (erste Begegnung mit der Semmeringbahn)

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Ragnitzbad
Antwort #12
Einigung über Ragnitzbad erzielt

Der Weiterbestand des Traditionsbades gilt als gesichert


Gestern Abend (9. September) konnte in Gesprächen zwischen den Eigentümern des Ragnitzbades, der städtischen Immobilienabteilung und Stadtrat Univ.-Doz. Di Dr. Gerhard Rüsch eine Einigung über den Fortbestand dieses Grazer Traditionsbades erzielt werden. Die ausgehandelte Vereinbarung, die nun in einem entsprechenden Beschlussantrag zusammengefasst und dem Gemeinderat in der Sitzung in der kommenden Woche zur Beschlussfassung vorgelegt wird, sieht vor, dass die Stadt das Areal um insgesamt 1,43 Millionen Euro ankauft.

Gleichzeitig wurde vereinbart, dass das Ragnitzbad die nächsten 15 Jahre noch familiär weiterbetrieben wird. Vor Beginn des Badebetriebs im kommenden Jahr stehen größere Investitionen an, die von der Stadt zu tätigen sein werden: So werden bis Sommer 2014 voraussichtlich 1 bis 1,2 Mio. Euro für die Sanierung des Beckens und der wassertechnischen Anlagen aufzuwenden sein.
Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl und Stadtrat Univ. Doz. DI Dr. Gerhard Rüsch zeigten sich erfreut über die Rettung dieser Freizeitoase im Osten unserer Stadt: ,,Mit dieser Vereinbarung ist der Weiterbestand des traditionsreichen Ragnitzbades für die Grazerinnen und Grazer gesichert."

Quelle: Stadt Graz
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


Re: Ragnitzbad
Antwort #13
Ragnitzbad ist gerettet

Das rettende Ufer ist nah, die Verhandlungspartner sind sich einig, jetzt fehlt nur mehr der Beschluss im Gemeinderat kommende Woche - dann ist das Ragnitzbad gerettet. Die Stadt Graz will das Ragnitzbad um 1,43 Millionen Euro kaufen und bis zu 1,2 Millionen Euro in eine Generalsanierung investieren. Bis zur Sommersaison 2014 soll alles fertig sein und die Oase im Grazer Osten wieder öffnen.

Das letzte Familienbad ist damit Geschichte, aber: Es bleibt familiär. Barbara Spreitzhofer, bisher als "Frau Babsi" vom Buffet bekannt, wird das Bad die nächsten 15 Jahre führen. Und das ist die eigentliche Überraschung bei den Verhandlungen. Denn Andreas Steiner, bisheriger Betreiber des Familienbades, hat seinen definitiven Rückzug verkündet. Zum Ärger der Stadt, die das Bad zwar erhalten, aber nicht selbst führen wollte. "Ich wurde am Montag gefragt und habe, nachdem der Andi es zuvor abgelehnt hatte, zugesagt, das Bad zu übernehmen", sagt eine gelöste Barbara Spreitzhofer. "Ich werde auch dafür sorgen, dass der Charakter des Bades erhalten bleibt."

Bürgermeister Siegfried Nagl und Finanzstadtrat Gerhard Rüsch sind mit dem Verhandlungsergebnis zufrieden: "Damit ist der Weiterbestand dieser Freizeitoase im Osten unserer Stadt gesichert." Eine Mehrheit im Gemeinderat gilt als sicher. Zuletzt haben sich praktisch alle Parteien für den Erhalt des Bades ausgesprochen.


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3404827/ragnitzbad-gerettet.story



Wort gehalten

Der gelernte Grazer wurde misstrauisch. Allen Wahlkampfversprechen vor einem Jahr zum Trotz wurde es gefährlich ruhig um die Zukunft des Ragnitzbades. Die Politik versprach quer über alle Parteigrenzen hinweg, das Bad zu retten. Allein: Es geschah nichts.

Das Schicksal des Pammerbades tauchte im Hinterkopf auf. Auch da gab es das Versprechen zu helfen, aber gehalten wurde es nicht. Seit 2004 ist dort das Schwimmbecken leer.

Jetzt ist es doch anders gekommen. Die Politik hält Wort und sichert die Zukunft des letzten Bades im Grazer Osten.

Selbstverständlich ist die Rettung nicht. Die Stadt schwimmt finanziell ziemlich, hat kaum Geld für neue Projekte. Finanzstadtrat Gerhard Rüsch hat aber einen Weg gefunden, 2,6 Millionen für Kauf und Sanierung aufzutreiben. Die vielen Kinder der angrenzenden Siedlungen werden es ihm danken.

Sie erreichen den Autor unter gerald.winter-poelsler@kleinezeitung.at


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3405062/wort-gehalten.story
"... und zu den Fenstern schauten lebendige Menschenköpfe heraus, und schrecklich schnell ging's, und ein solches Brausen war, dass einem der Verstand stillstand."
 - Peter Rosegger (erste Begegnung mit der Semmeringbahn)