Zum Hauptinhalt springen
  • Wir sind gesiedelt! -> NEUES FORUM

    Sollte keine E-Mail gekommen sein, bitte um Neuregistrierung.

Thema: Neubau B70 zwischen Mooskirchen und Krottendorf (6572-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Benutzer und 1 Gast betrachten dieses Thema.
  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Neubau B70 zwischen Mooskirchen und Krottendorf
https://youtu.be/QdnA2PCak9E

Eine tolle Animation, aber ich denke, wenn man diese Straße baut, braucht man die GKB nach Köflach gar nicht mehr elektrifizieren.  :'(
Liebe Grüße
Martin

Re: Neubau B70 zwischen Mosskirchen und Krottendorf
Antwort #1
Ja bitte - die Straße wird groß ausgebaut- während die Bahntrasse weiterhin eingleisig und offenbar nicht elektrifiziert bleibt - so schaut zukunftsweisende Verkehrspalnung á la Land Steiermark aus - da fehlen mir echt die Worte. Hätte ich da was zu sagen, würde ich die Verantwortlichen für derartige Verbrechen an der Menschheit und Natur schon längst mit dem nassen Fetzen verjagt!

  • Vitus
Re: Neubau B70 zwischen Mosskirchen und Krottendorf
Antwort #2
Ja bitte - die Straße wird groß ausgebaut- während die Bahntrasse weiterhin eingleisig und offenbar nicht elektrifiziert bleibt - so schaut zukunftsweisende Verkehrspalnung á la Land Steiermark aus - da fehlen mir echt die Worte. Hätte ich da was zu sagen, würde ich die Verantwortlichen für derartige Verbrechen an der Menschheit und Natur schon längst mit dem nassen Fetzen verjagt!


Wenn es nach Dir ginge sollen die Straßen vielleicht so: http://andraktiv.de/img_20190427_102300 aussehen.
Hmm, Rechtschreibfehler gefunden? Kein Problem. Schenke ich Dir!!

  • 5484
Re: Neubau B70 zwischen Mosskirchen und Krottendorf
Antwort #3
Wohl eher so, man muss ja nicht immer gleich alles emotionalisieren

Die Notwendigkeit erschließt sich mir auch nicht ganz

Re: Neubau B70 zwischen Mosskirchen und Krottendorf
Antwort #4
Naja, in Zeiten wo Klimawandel und Bodenversiegelung omnipräsent sind eine neue Straße zu bauen, um damit noch mehr Straßenverkehr anzulocken, wo es noch dazu ohnehin eine vorhandene Straße gibt, ist ganz klar ein falsches Signal. Natürlich, die vorhandene Straße führt durch ein Ortsgebiet, aber St. Johann ob Hohenburg braucht nun wirklich keine Umfahrung.

Außerdem hat das Land Steiermark ohnehin "kein Geld", also sollte man über derartige Projekte gar nicht erst nachdenken!

Re: Neubau B70 zwischen Mosskirchen und Krottendorf
Antwort #5
Natürlich sind alle, die gegen Straßenneubauten sind, Nestbeschmutzer.

Wenn es so einfach wäre, Eisenbahnen oder Straßenbahnen auszubauen, wie Straßen, hätten wir kein Verkehrsproblem.

Und logischerweise klotzt man dann bei so einem Projekt natürlich, in Wirklichkeit würde kleinere Maßnahmen entlang der B70 schon reichen, aber das will ja keiner zugeben und das Geld (kommt ja z. T. vom Bund) MUSS natürlich ausgegeben werden, sonst verfällt es und für andere Projekte (z. B. beim ÖV) darf es nicht verwendet werden.

Die Reden zum Umweltschutz sind leider immer nur noch Heuchelei - der Herr Scheuer, seines Zeichen "Verkehrsminister" in D fordert jetzt, die geplanten strengeren Abgasnormen zu verschieben, damit die Autoindustrie (die 2020 - auch Dank staatlicher Förderung, wie z. B. Kurzarbeit und In D Umsatzsteuerreduktionen - noch nie so viele Milliarden an ihre Aktionäre ausschüttet) in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation keinen zu großen "Innovationsdruck" bekommen soll. Da kann ich nur lachen und gleichzeitig treibt es mir die Zornesröte ins Gesicht!

Dass ein solcher (und nicht nur dieser) Straßenbau das absolut falsche Signal ist, brauchen wir reden, aber spätestens mit dem Argument des Wirtschaftsstandortes kommt dann das nächste Totschlagargument! Und natürlich, dass man nicht ins Mittelalter zurückmöchte o. ä. (halt blöd, dass dort schon eine längst ausgebaute Straße existiert), aber Hauptsache man bringt so ein Argument, gell Vitus?

W.

"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Neubau B70 zwischen Mosskirchen und Krottendorf
Antwort #6
Ja bitte - die Straße wird groß ausgebaut- während die Bahntrasse weiterhin eingleisig und offenbar nicht elektrifiziert bleibt - so schaut zukunftsweisende Verkehrspalnung á la Land Steiermark aus - da fehlen mir echt die Worte. Hätte ich da was zu sagen, würde ich die Verantwortlichen für derartige Verbrechen an der Menschheit und Natur schon längst mit dem nassen Fetzen verjagt!


Wenn es nach Dir ginge sollen die Straßen vielleicht so: http://andraktiv.de/img_20190427_102300 aussehen.

Höherrangige Straßen mit Betonplattenbelag gibt und gab es auch in Österreich. Ein Beispiel dafür war die B 94 zwischen St. Veit/Glan und Feldkirchen in Kärnten bis in die 2000er Jahre. Trotzdem war diese Straße recht stark frequentiert.

In Österreich haben wir tatsächlich aber ganz andere eklatante Probleme. Auf die Einwohnerzahl bezogen, sind wir weltweit ganz weit vorne, was die Versiegelung von Flächen für den Straßenbau betrifft. In der Bundesländerstatistik nimmt die Versiegelung der Flächen in der Steiermark in Absolutzahlen (qkm) in den letzten Jahren am stärksten zu (noch deutlich vor dem flächengrößeren NÖ).  Anderswo gehen diese Flächen ab: z.B. als ökologische Ausgleichsflächen oder für die Landwirtschaft / Produktion für Lebensmittel.

https://www.umweltbundesamt.at/umweltthemen/boden/flaecheninanspruchnahme
https://www.vcoe.at/presse/presseaussendungen/detail/vcoe-zu-weltbodentag-verkehr-beansprucht-in-oesterreich-bereits-5-fache-flaeche-wiens

Man "darf" sich also darüber Gedanken machen.

  • TW 529
  • Global Moderator
Re: Neubau B70 zwischen Mosskirchen und Krottendorf
Antwort #7
Streit um B 70-Ausbau: Trasse quert Feld
Heftige Kontroversen sind in der Weststeiermark um den geplanten Ausbau der B 70, der Packer-Straße, ausgebrochen: Die neue Trasse soll entlang der Kainach, zwischen Mooskirchen und Krottendorf, gebaut werden. Die Wirtschaft ist dafür, die Landwirte sind dagegen.


Der Ballungsraum Köflach/Voitsberg müsse besser an die A2 angebunden werden, hieß es am Mittwoch bei einer Pressekonferenz der Wirtschaftskammer. Es gehe um 5,3 Kilometer und ein Investitionsvolumen von 55 Millionen Euro.

Bessere internationale Anbindung
Die Region hat starke Unternehmungen, sagte Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk, diese Betriebe seien international vernetzt. Die Infrastruktur in der Region hinke aber nach - daher sei die Forderung klar: ,,Diesen Lückenschluss der B 70 von Mooskirchen nach Krottendorf rasch umzusetzen." Es müsse die wirtschaftliche Entwicklung, die in dieser Region hinten nach hinke, weiter vorangebracht werden.

Ein Drittel weniger Jahreseinkommen durch Trassenbau
Klingt plausibel, würde die geplante Trasse nicht über landwirtschaftliche Gründe führen, die für die betroffenen Bauern lebenswichtig sind. Von einer Ablöse könne keine Rede sein, sagt Landwirt Josef Archan: ,,Es gibt keine Ablöse, weil wir den Grund brauchen. Unser Betrieb ist ruiniert. Der Sohn braucht ein Jahreseinkommen für die Familie, damit er leben kann, von etwa 30.000 Euro. Durch die Trasse würde dass er 10.000 bis 15.000 Euro vom Reingewinn verlieren. Damit kann die Familie nicht mehr leben."

Landstraße und Acker wo die neue Trasse verlaufen soll

Im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen Interessen und Biolandwirtschaft gibt es kaum einen gemeinsamen Nenner. Man mache genau das, was die Bevölkerung wolle, sagte Archan: Biologische Bewirtschaftung, Kreislaufwirtschaft, einheimische Lebensmittel, gesundes Tierwohl. ,,Alle werden nicht Vegetarier werden. Es werden manche auch weiterhin ein Schweinefleisch wollen," stellt der Landwirt fest.

Grüne und Umweltanwalt auf Seite der Bauern
Der Konflikt hat mittlerweile auch eine politische Komponente. Die Grünen im Landtag haben auf Seiten der Bauern Position bezogen, auch die steirische Umweltanwaltschaft kritisiert den hohen Flächenverbrauch durch die geplante neue Streckenführung.

Anrainer könnten erleichtert sein
Es gibt aber noch eine dritte Seite. Nämlich die jener Menschen, die an der derzeitigen B 70 leben müssen. Täglich fahren hier fast 20.000 Fahrzeuge mitten durch die Ortschaften. Die Landespolitik wird über den Ausbau der B70 entscheiden müssen. Eine Lösung, die allen Betroffenen gefällt wird es nicht geben.


https://steiermark.orf.at/stories/3101394/

  • PeterWitt
Re: Neubau B70 zwischen Mosskirchen und Krottendorf
Antwort #8
Also das Argument des Bauern kann ich ja durchaus verstehen, wenngleich es vielleicht irgendwo möglich ist eine Ersatzfläche aufzutreiben (die dann aber auch mit Mehraufwand verbunden sein würde).
Warum aber die Wirtschaft so stark von diesem Ausbau profitieren würde erschließt sich mir nicht so ganz. Vielleicht kann mir ja jemand von der WKO erklären, warum die LKW von Stölzle, Remus etc. so extrem auf dieses Stück angewiesen sind und was es wirklich um so viel besser macht, dass der Standort davon abhängt. Weil, so viele internationale Gäste werden die Werke auch nicht haben, dass man das braucht um zeitgerecht vom Flughafen beim Werk bzw. umgekehrt zu sein.

Re: Neubau B70 zwischen Mosskirchen und Krottendorf
Antwort #9
Das sieht man halt welche Prioritäten die steirische Politik hat, statt die GKB Strecken endlich auszubauen, werden lieber Straßenprojekte umgesetzt!

  • Dan
Re: Neubau B70 zwischen Mosskirchen und Krottendorf
Antwort #10
Da ich ja aus der Region stamme und die Gegebenheiten vor Ort kenne, bin ich voll gegen diesen Wahnsinn, auch wenn ich nimmer dort wohne.

Der besagte Sohn vom Bauern hat den Stall erst kürzlich noch genehmigt bekommen und jetzt das. Und Grund zukaufen geht dort nimmer so leicht. Vor allem keinen, der den Biokriterien genügte. Er will ja Bio-Schweine züchten. Da haben wir eh nur 3% Anteil in Österreich.

Das Gebiet ist ein Naherholungsgebiet, das einzige im mittleren Kainachtal. Dort kann man super spazieren gehen und radeln. Das fällt jetzt weg. Und der Mooskirchner Bürgermeister frohlockt, da wir ja einen AB-Anschluss kriegen. Super, noch immer bei der Kirche ums Kreuz.  :lol: Zumal extra die Straße von Bubendorf zur Gemeindegrenze kürzlich trotz relativ guten Zustands neu asphaltiert wurde.
Und einen Termin zur Einsicht in die Unterlagen gibt es wegen der Krönungsfeierlichkeiten nicht. Ein Schelm, wer da böses vermutet.

Mail an Fr. Pöllinger (ute.poellinger@stmk.gv.at), Umweltanwältin ist schon raus. Laut ihrer Antwort unterstützt sie die Anliegen der Bauern.

Edith meint noch, dass der Ort noch immer Mooskirchen heißt. Meinetwegen Moskirchen, wegen AHD Mos fürs heutige Moos, aber nicht Moss... Wenn geht, bitte im Titel zu ändern, danke.