Alles auf Schiene?

G7 auf Testfahrt: Wie pünktlich sind die Ersatzbusse? Plus: Wie viel Logistik hinter dem Schienenersatzverkehr steckt.
Ein seltenes Expemplar ist zurzeit der Annenviertel-Express

"Steig ein, so einen Bus gibt es vielleicht erst in hundert Jahren wieder." Michael Emms, pensionierter Busfahrer und momentan Aushilfe-Chauffeur im Annenviertel-Express, macht die Entscheidung nicht schwer, ob wir eine Runde mit dem knallpinken Kleinbus fahren sollen. Während der öffentliche Verkehr - Linien 1, 3, 6 und 7 - in Graz durch Ersatzbusse auf Schiene gebracht wird, hat das Annenviertel für die Baustellenzeit sogar eine Bereicherung erhalten.

Vier Mal pro Stunde und acht Stunden pro Tag zieht der Bus, "hauptberuflich" als Schulbus in Mariatrost beschäftigt, seine Runden zwischen C&A, Marienplatz, Esperantoplatz und Niesenbergerstraße. Aufgrund der Farbe kommt der auf Anregung der Geschäftsleute eingerichtete, kostenlose Bus vor allem bei jungen Fahrgästen gut an. "Gestern ist eine Dame mit ihren Kindern sogar drei Mal gefahren", erzählt Emms.
Planung

Zugegeben, nicht alle Ersatzbusse sind so hübsch anzusehen, trotzdem steckt auch hinter den farblich gedeckteren Exemplaren eine ordentliche Portion planungsintensive Zeit. Genauer gesagt, sechs Monate, wie Andreas Solymos, Leiter des Planungsmanagements der Graz Linien weiß. "Bereits zum Jahreswechsel müssen Schienen und Weichen bestellt werden, weil die Teile eine extrem lange Lieferzeit haben."

Danach macht man sich an Planung der Teilstrecken und Berechnung der Leistungsstunden der Autobusse. "Busfahrer können deshalb in den Sommermonaten nicht überaus lange auf Urlaub gehen." Rund zwei Monate vor Beginn der Baustellen gilt es dann mit der Fahrgastinformation zu starten und Formelles für die Ersatzhaltestellen zu regeln. Andreas Solymos: "Hier geht's großteils um Aufhebungen von Halte- und Abbiegeverboten. Die größte Herausforderung liegt darin, dass es in Graz keine Bustrassen gibt, weil wir Wartezeiten so kurz wie möglich halten wollen."

Hier der Testbericht von G7
http://www.kleinezeitung.at/system/galleries/upload/4/7/2/3068218/dieteststrecken.pdf

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/g7/3068218/alles-schiene.story

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Alles auf Schiene?

Juli 17, 2012, 11:24:07

Alles auf Schiene?

G7 auf Testfahrt: Wie pünktlich sind die Ersatzbusse? Plus: Wie viel Logistik hinter dem Schienenersatzverkehr steckt.
Ein seltenes Expemplar ist zurzeit der Annenviertel-Express

"Steig ein, so einen Bus gibt es vielleicht erst in hundert Jahren wieder." Michael Emms, pensionierter Busfahrer und momentan Aushilfe-Chauffeur im Annenviertel-Express, macht die Entscheidung nicht schwer, ob wir eine Runde mit dem knallpinken Kleinbus fahren sollen. Während der öffentliche Verkehr - Linien 1, 3, 6 und 7 - in Graz durch Ersatzbusse auf Schiene gebracht wird, hat das Annenviertel für die Baustellenzeit sogar eine Bereicherung erhalten.

Vier Mal pro Stunde und acht Stunden pro Tag zieht der Bus, "hauptberuflich" als Schulbus in Mariatrost beschäftigt, seine Runden zwischen C&A, Marienplatz, Esperantoplatz und Niesenbergerstraße. Aufgrund der Farbe kommt der auf Anregung der Geschäftsleute eingerichtete, kostenlose Bus vor allem bei jungen Fahrgästen gut an. "Gestern ist eine Dame mit ihren Kindern sogar drei Mal gefahren", erzählt Emms.
Planung

Zugegeben, nicht alle Ersatzbusse sind so hübsch anzusehen, trotzdem steckt auch hinter den farblich gedeckteren Exemplaren eine ordentliche Portion planungsintensive Zeit. Genauer gesagt, sechs Monate, wie Andreas Solymos, Leiter des Planungsmanagements der Graz Linien weiß. "Bereits zum Jahreswechsel müssen Schienen und Weichen bestellt werden, weil die Teile eine extrem lange Lieferzeit haben."

Danach macht man sich an Planung der Teilstrecken und Berechnung der Leistungsstunden der Autobusse. "Busfahrer können deshalb in den Sommermonaten nicht überaus lange auf Urlaub gehen." Rund zwei Monate vor Beginn der Baustellen gilt es dann mit der Fahrgastinformation zu starten und Formelles für die Ersatzhaltestellen zu regeln. Andreas Solymos: "Hier geht's großteils um Aufhebungen von Halte- und Abbiegeverboten. Die größte Herausforderung liegt darin, dass es in Graz keine Bustrassen gibt, weil wir Wartezeiten so kurz wie möglich halten wollen."

Hier der Testbericht von G7
http://www.kleinezeitung.at/system/galleries/upload/4/7/2/3068218/dieteststrecken.pdf

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/g7/3068218/alles-schiene.story

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