Wobei zuerst einmal die Frage geklärt werden müsste, ob es bei der Maßnahme um ein
Gut Ding
handelt, fällt das ganze Projekt doch hauptsächlich in die Kategoerie "Ausbau Straßennetz".
Natürlich ist ein Neubau gerade dieser Endstation in absehbarer Zeit unumgänglich, die
Anlage der Haltestelle mit zwei in der Geraden liegenden Gleisen, die auch den Einsatz
längerer Fahrzeuge erlauben und zu mehr Flexibilität im Betrieb beitragen, stellt eine
absolute Notwendigkeit dar.
Dass durch die geringfügige Vergrößerung der Schleife die Anbindung des LKH und auch
des Siedlungsgebietes um die Billrothgasse entscheidend verbessert wird, sollte auch
außer Frage stehen. (Das Ganze fällt für mich auch nicht in die Kategorie "Ausbau", sondern
bestenfalls "Aufarbeitung von Versäumnissen"...)
Aber gerade der wichtigste Punkt in diesem Zusammenhang, nämlich die Anlage eines
abgetrennten Bahnkörpers in der Riesstraße, wird dabei natürlich nicht einmal angedacht,
im Gegenteil wird durch den primär angestrebten Ausbau des Straßennetzes die Situation
für die Straßenbahn dort noch katastrophaler werden, als sie ohnehin schon ist und auch
ein Anreiz zum Umstieg auf das eigene KFZ gegeben, schließlich wird ja auch hier wieder
"entlastet" und "freie Fahrt für freie (?? eher VP-hörige und dadurch hochgradig unfreie)
Bürger" propagiert.
Dabei gehört gerade der Streckenabschnitt von der Maiffredygasse nach St. Leonhard
zu den Paradebeispielen für die letztrangige Behandlung des ÖPNV in Graz, und das,
obwohl es sich dabei um einen der am stärksten belasteten Abschnitte im Netz handelt.
Daher hätten gerade in dieser Relation drastische Maßnahmen zur Beschleunigung und
zum Abbau von Behinderungen des Straßenbahnbetriebes oberste Priorität.
Es wird Aufgabe der nächsten Generation von Verkehrspolitikern und -planern sein, diese
Fehler wieder zu korrigieren und Aufgabe der nächsten Generation von Steuerzahlern,
diese Maßnahmen zu finanzieren...
LG Rainer