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Thema: Copacabana wird zum Wohnpark (6769-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Michael
  • Styria Mobile Team
Copacabana wird zum Wohnpark

Copacabana wird zum Wohnpark

Investoren wollen den Schotterteich zum neuen Wohnzentrum von Kalsdorf machen. Anträge auf Umwidmung sind schon eingebracht. Der öffentliche Badebereich schrumpft aufs Südufer.
60.000 Quadratmeter ist das Areal östlich der Copacabana groß, das nun entwickelt werden soll


Dazu gibt es von mir keinen Kommentar", hört man beim Grazer Immobilienmulti Karl-Heinz Arlati, der im Hintergrund längst die Fäden zieht. Und auch die Kalsdorfer Bürgermeisterin Ursula Rauch schweigt wochenlang, wenn es um die Zukunftspläne für den Schotterteich Copacabana geht, der im Grenzgebiet zwischen Kalsdorf und Feldkirchen bei Graz liegt. Nur der Kapitän der Badeoase, der Grazer Rechtsanwalt Manfred Rath, hält mit dem Vorhaben nicht hinterm Berg: "Ja, wir haben die Anträge auf Umwidmung eingereicht."

Damit ist für die Schottergrube, die seit 20 Jahren als Copacabana sonnenhungrige Wasserratten aus dem Großraum nach Kalsdorf bringt, endgültig ein Paradigmenwechsel programmiert. War man bisher Badeoase mit angrenzendem Wohnbau, wird man künftig wohl zu dem Kalsdorfer Wohnzentrum mit einem kleinen öffentlichen Badestrand. Geht mit den Umwidmungen alles klar, die spätestens im Mai mit der Revision des Flächenwidmungsplanes im Kalsdorfer Gemeinderat beschlossen werden sollen, wird nach dem West- und Nord- bis 2013/14 auch noch das Ostufer samt Hinterland mit Wohnungen verbaut.

Was - nach mehrmaliger Nachfrage - auch von Bürgermeisterin Rauch als Zukunftsvision bestätigt wird: Die Gemeinde arbeitet an einem Masterplan und mit den Raumordnern vom Land auch an einem Verkehrskonzept für die B 67 (die Zufahrtsstraße zum Flughafen). Rauch ist aber eines wichtig: "Wir wollen die Copacabana als Badeoase für die Öffentlichkeit erhalten."


Luxus-Badeoase

Rath will östlich des Teichs bis zur Bahntrasse rund 60.000 Quadratmeter entwickeln: "Da sind 60 bis 80 Wohneinheiten realisierbar, aber auch Rad- und Gehwege sowie Liegeflächen vorgesehen." Der Damm zur Eisenbahn wird aufgestockt, auch Aufforstungen sind geplant. Es soll ein hochqualitativer Wohnpark werden. Mit Teichzugang und für die erste Reihe mit "Privatstrand".

Der Copacabana-Eigentümer betont auch, dass der südliche Teil des Areals weiter als Badestrand der Öffentlichkeit zur Verfügung steht: "Wir werden um das Restaurant Malibu, wo wir ja schon Sand aufgeschüttet haben, Standard und Infrastruktur deutlich heben. Hier soll es Raum für 1500 Tagesgäste mit Liege geben. Das Restaurant wird mit Seeterrasse auf einen ganz neuen Level gebracht."

Südlich der Copacabana warten übrigens noch weitere rund 60.000 m2 auf eine Umwidmung. Auf dem Fink-Areal, wo einst eine Bauschuttdeponie war, planen die Immobilienentwickler von Heros mit Geschäftsführer Fritz Gande ebenfalls Wohnbau.


Zahlen

48 Wohneinheiten wurden am West- und Nordufer der Copacabana in den letzten Jahren bereits gebaut.

1500 Badegäste sonnen sich an guten Tagen am Teich in Kalsdorf. So viele sollen ab 2013 auch am verkleinerten Strand Platz finden.

3 Lokale (der Grieche, der Beach-Club und das Malibu) gibt es derzeit am Teich. Der Grieche bleibt, das Malibu wird attraktiviert.

20 Jahre ist es her, seit die ehemalige Schottergrube der Baufirma Ast offiziell zum Badeteich wurde.



Quelle: http://www.kleinezeitung.at/g7/index.do
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • kayjay
Re: Copacabana wird zum Wohnpark
Antwort #1
gleich hinterm Flughafen, ohne öffentliche Anbindung....wunderbar.

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Copacabana wird zum Wohnpark
Antwort #2

Fährt dort nicht eine Regionalbuslinie vorbei?
Regionalbus 650, fast im Stundentakt.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • kayjay
Re: Copacabana wird zum Wohnpark
Antwort #3
Im Stundentakt, sensationell.

  • Torx
Re: Copacabana wird zum Wohnpark
Antwort #4
Natürlich... Luxus-Wohnpark. Fehlt noch das Penthouse in der ersten Reihe am Strand. Und wieso hat die Bürgermeisterin das Wort "nachhaltig" nicht verwendet?

  • Ch. Wagner
Re: Copacabana wird zum Wohnpark
Antwort #5


Fährt dort nicht eine Regionalbuslinie vorbei?
Regionalbus 650, fast im Stundentakt.


Der ist aber nicht für die Zielgruppe gedacht, die werden doch nicht ihre SUVs stehenlassen und mit dem "gemeinen Volk" fahren.
LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Tom
Re: Copacabana wird zum Wohnpark
Antwort #6
So ein sch* ...

War mal eine herrliche Badegelegenheit, die auch von mir sehr oft genutzt wurde. Bis dann diese tolle Idee auftauchte und mal die erste Wohnblöcke dazugebaut, und rundherum vom Badesee (oder wie mans halt nennt) teilweise weggerissen wurde.

  • kayjay
Re: Copacabana wird zum Wohnpark
Antwort #7
Die Gemeinde soll zuerst mal schauen wie sie da eine gescheite Infrastruktur hinstellen kann (vorallem Schulen, Kindergärten,öffentlichen Verkehr) dann darf sie sich Gedanken darum machen, was man dorthin baut.....
Planloser geht es ja nicht mehr.

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Copacabana wird zum Wohnpark
Antwort #8

Die Verwertung des ,,Paradieses"

Wohnpark Copacabana: Der Kampf um das Teichufer ist eröffnet. Und Kalsdorf muss den Missstand der dauerbewohnten Feriensiedlung rechtlich sanieren.

Mit einer Bürgerinformation ging es mit den Plänen zur Verbauung des Oststrandes der Copacabana in Kalsdorf nun in die nächste Runde. Die Diskussionen zeigen, es wird ein heißes Match der Eigentümer und Investoren, dem Copacabana-Eigentümer und Rechtsanwalt Manfred Rath und dem Immobilien-Entwickler Karl-Heinz Arlati, gegen Anrainer und Gemeinde werden. Wie berichtet wollen die beiden ja - nachdem West- und Nordufer des Schotterteichs bereits verbaut sind - nun auch das Ostufer samt Hinterland entwickeln. Der Plan: Die Schottergrube soll durch 80 neue Wohneinheiten zur Goldgrube werden. Bestes Verkaufsargument: der Seeblick in der ersten Reihe und der Privatstrand, der auch für die hinteren Wohnanlagen eingeplant ist.

Eben da spießt es sich. Die Anrainer, aber auch Bürgermeisterin Ursula Rauch, machen sich dafür stark, ,,dass der Strandbereich öffentlich zugänglich bleibt". Und Raumplaner Andreas Ankowitsch vom Planungsbüro Pumpernigg, der für die Gemeinde am örtlichen Entwicklungskonzept, den Flächenwidmungsplanänderungen und dem Verkehrskonzept feilt, will ,,verhindern, dass es hier zum Kärnten-Syndrom kommt". Soll heißen, dass der Badeteichstrand - so wie bei den Kärntner Seen - mit Zäunen bis ins Wasser hinein zur privaten Sperrzone wird. Doch diese Hoffnung dürfte sich eher nicht erfüllen. Rath lässt durchblicken, dass das Ostufer nur einen halböffentlichen Strand bekommen wird, der nur den Bewohnern offensteht. Letztes Rückzugsgebiet für Sonnenhungrige bleibt dann das kurze Südufer mit dem Restaurant Malibu, das weiter als Badestrand betrieben werden soll. Die Gemeinde wiederum wird den Investoren einiges an Infrastruktur-Investitionen aufhalsen, bevor sie hier ihre Wohnoase auf 60 Hektar realisieren. So müssen sie an der Flughafenstraße zwei Verkehrsknoten zur Erschließung der Wohnsiedlung finanzieren und es soll ein Lärmschutzdamm zur Südbahn und die Durchwegung des Areals für Radfahrer umgesetzt werden.

Zu sanieren ist bei der Gesamtplanung aus Sicht des Raumplaners auch ein anderer Missstand. Ankowitsch: ,,Die schon jetzt bestehenden Wohneinheiten sind ja eigentlich nach der Widmung nur als Ferienhäuser zu nutzen, de facto aber ganzjährig bewohnt." Das soll bei der Revision des Flächenwidmungsplanes durch eine Änderung in ,,Wohngebiet" rechtlich endlich saniert werden.


Quelle: G7 | http://www.kleinezeitung.at/g7/index.do
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • FlipsP
Re: Copacabana wird zum Wohnpark
Antwort #9
Kalsdorf | Der große Copa-Zwist
Die Mischung aus Wohnen am Wasser und öffentlichem Badesee sorgt für Zündstoff. Um die Copacabana laufen mehrere Verfahren.

Von Robert Preis | 07.32 Uhr, 24. Jänner 2020

An der Copacabana hängt der Haussegen schief, die Gräben zwischen Besitzer, Bewohnern, Immobiliengesellschaften, Badegästen und schließlich Behörden werden immer tiefer. Die Liste der Beschwerden und Beschuldigungen ist lang und liest sich (in Kurzfassung) wie folgt:
An der Ostseite droht der Grundeigentümer Copacabana-Besuchern Klagen an, sollten sie den Weg um die Badeanlage betreten. Der Bereich ist eingezäunt.

Einige Anrainer (die Namen sind der Redaktion bekannt) legen dagegen ihr Veto ein und berufen sich auf ein Schreiben der Landesregierung aus dem Jahr 2016, in dem betont wird, ,,dass dieser Bereich nicht einzuzäunen" sei und ,,öffentlich zugänglich" sein müsse. Es handelt sich dabei um eine 20 Meter breite Uferzone.

Es gibt zu viele Interessen an der Copacabana. Derzeit laufen drei Verfahren mit der Aufsichtsbehörde.

Andrea Teschinegg von der Abteilung 13 des Landes erklärt zwar, dass es 2016 ,,noch kein konkretes Problem gab, da der Ostteil noch nicht bebaut war". Deshalb sei das Schreiben ,,sehr allgemein" gehalten. Sie fügt aber hinzu: ,,Wenn dieser Weg jedoch wirklich nicht nur durch Tafeln, sondern auch durch einen Zaun abgetrennt ist, widerspricht das der Festlegung im Baubescheid und der Zaun dürfte eigentlich von der Gemeinde abgerissen werden."

Das Problem wird sich im Sommer wohl verschärfen, denn die einstige Eisdiele im Süden des Badesees wurde von der C&P Immobilien, die im Ostteil der ,,Copa" Wohnungen vermittelt, gekauft. Künftig soll in der Diele ein Bootshaus ausschließlich für diese Bewohner zur Verfügung stehen - auch dieser Bereich soll dem Vernehmen nach eingezäunt werden und wieder bis an den See reichen.

Von Anfang an hat man es verabsäumt, die Fronten und Besitzverhältnisse an der Copa zu klären

Außerdem fordern Teile der Anrainer eine Erhöhung der Lärmschutzwand im Westen und eine 70er-Beschränkung auf der Landesstraße sowie einen Zebrastreifen. Und noch dazu würde der Schulbus die vorgesehene Haltestellen-Bucht im Süden nicht anfahren. Im Herbst fand die vorläufig letzte Hausversammlung wegen der vielen Anliegen statt. ,,Wir lassen uns nicht länger an der Nase herumführen", ärgert sich eine Bewohnerin. ,,Von Anfang an hat man es verabsäumt, die Fronten und Besitzverhältnisse an der Copa zu klären. Jetzt wird der Unmut immer größer. Mittlerweile geht hier schon jeder gegen jeden vor."

In der Tat laufen derzeit gleich drei Verfahren in der Causa. Bürgermeister Manfred Komericky (SPÖ) stattete den Anrainern noch vor Weihnachten einen Besuch ab und versprach Lösungen. SP-Gemeinderat Peter Tabor, Obmann des Ausschusses für Raumordnung, Verkehr und Wirtschaft in Kalsdorf, sieht indes ,,das Problem darin, dass es um zu viele Interessen geht". Faktum sei, ,,dass das gesamte Grundstück im Privatbesitz ist und die Gemeinde lediglich einen Weg besitzt, der die Leute zum Wald führt". Von einem Bescheid oder einer gegenteiligen Feststellung der Landesregierung weiß er nichts.

Für Tabor steht jedenfalls fest, alles müsse ,,auf zivilrechtlichem Wege" zu klären sein. Dass es überhaupt zur diffusen Rechtslage rund um den Seeweg kommen konnte, erklärt er so: ,,Es gibt widersprüchliche Aussagen im seinerzeit erstellten räumlichen Leitbild. Dieser Fehler des Ziviltechnikers soll nun ausgebügelt werden."

Hintergrund: Derzeit wird der Flächenwidmungsplan der Gemeinde überarbeitet. Das Thema Schulbus sei Tabor dagegen ,,völlig neu", die Gemeinde plane aber die Errichtung eines City-Busses, der die Anbindung insgesamt verbessere. Und er sieht auch eine verkehrstechnische Lösung bei der Südausfahrt der ,,Copa". ,,Seit 2013 peilen wir dort eine Ampelregelung an. Diese, wie auch der 70er, hängt aber mit den großen Baustellen der nächsten Jahre zusammen: Koralmbahn und Autobahnzubringer Bierbaumerstraße." Eine Lösung wird also auch hier noch auf sich warten lassen.

Der Besitzer der Copacabana wollte sich gestern in der Causa übrigens nicht zu Wort melden.


Kalsdorf Dergroße CopaZwist

Das finde ich interessant. Baustelle Koralmbahn ist klar, aber was soll den am Autobahnzubringer Bierbaumerstraße kommen? Weiß dazu jemand Näheres?
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates