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Thema: S 81 - Trofaich  (38441-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • 38ger
Re: S 81 - Trofaich
Antwort #30
Ehrlich gesagt finde ich es besser alle 15 Minuten einen Bus zu führen, als alle 30 Minuten eine (Stummel-)"S-Bahn".
Das einzige, was mir sauer aufstößt, ist dass man die eigentliche Stärke des Busses links liegen lässt, also die Weiterführung ab Trofaiach. Da wäre zumindest zur HVZ an Werktagen ein 30-Minuten-Takt bis Eisenerz denkbar, generell ein 60-Minuten-Takt über Eisenerz hinaus bis Hieflau und zumindest alle 2 Stunden eine Führung darüber hinaus über Großreifling, St. Gallen und Altenmarkt bis zum Bahnanschluss in Kleinreifling, der zumindest zur HVZ auf einen Stundentakt bis Altenmarkt verdichtet sein sollte.

Im ländlichen Raum der Steiermark wäre es mMn wichtiger Geld in attraktivere Verbindungen auf den bestehenden Bahnlinien zu etablieren, also die Anbindung von Bad Aussee, Schladming und Murau, etwa durch die Durchbindung der Regionalzüge Schladming-Selzthal, Selzthal-Stainach, Stainach-Bruck und Bruck-Kapfenberg, aber auch durch eine Verdichtung der Murtalbahn, welche meiner Meinung nach ohnehin massiv verdichtet gehört mit modernem Zugmaterial.

Re: S 81 - Trofaich
Antwort #31
Habe nichts gegen ein Busangebot, das über Trofaiach hinausgeht und mit einer S 81 vertaktet ist. Von der zu erwartenden Frequenz übertrifft dieser S-Bahn-Zweig die Strecken nach Bad Radkersburg, Übelbach oder Murau um einige tausend Fahrgäste im Jahr bei (teilweiser) Herstellung einer neuen, jedoch im Verhältnis kurzen Infrastruktur.  Mit ein wenig Geschick bei der Fahrplanabstimmung könnte es damit  im Zentralraum Mur/Mürz Verdichtungszüge in der Relation Kapfenberg - Bruck - Leoben - Trofaiach geben, während der Bus den unmittelbaren Nahverkehr Leoben - Trofaich - (x) leistet.
Trotz Klimakrise und absehbares Ende des Verbrennungsmotors setzen viele große Firmen einzig auf den Straßenverkehr und errichten sogar Logistikzentren ohne  Bahnanschluss.

  • FlipsP
Re: S 81 - Trofaich
Antwort #32
@38ger und amoser: Recht habt ihr beide!

Mir wäre natürlich auch die Bahn lieber als der Bus. Es wurde aber in meinen Augen ein guter Kompromiss mit dem 15 Min Takt gefunden. Ich hoffe nur, dass dieser auch wirklich so veröffentlicht und vermarktet wird.  Wenn sich der Fahrgast erst zusammenreimen muss, dass dort ein 15 Minuten Takt besteht, der aus 3 Linien gebildet wird fällt es dem Fahrgast bestimmt nicht leicht umzusteigen. Bei mir jedenfalls besteht die kleine Hoffnung, dass aus dem Bustakt ein großer Erfolg wird und man in ein paar Jahren auf die Bahn umschwenken muss um die Fahrgäste zu befördern.
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

Re: S 81 - Trofaich
Antwort #33
Du bist aber optimistisch. Ich denke eher, dass mit dem Beschluss des Buskonzeptes die Bahn weggerissen oder brachgelassen wird. In der Präsentation, die Sanfte Mobilität in einem vorhergehenden Post verlinkt hat, würde das Konzept der Beibehaltung des Status Quo 11 Millionen Euro für die Infrastruktur kosten, die mit dem Vollbuskonzept einfach wegfallen. Wo die wohl gelandet wären?

  • FlipsP
Re: S 81 - Trofaich
Antwort #34
Du bist aber optimistisch. Ich denke eher, dass mit dem Beschluss des Buskonzeptes die Bahn weggerissen oder brachgelassen wird. In der Präsentation, die Sanfte Mobilität in einem vorhergehenden Post verlinkt hat, würde das Konzept der Beibehaltung des Status Quo 11 Millionen Euro für die Infrastruktur kosten, die mit dem Vollbuskonzept einfach wegfallen. Wo die wohl gelandet wären?

Soweit mir bekannt ist, gibt es dort noch Güterverkehr. Also wird man die Bahn nicht wegreißen bzw. warum hatte man das dann nicht schon nach der Einstellung des Verkehrs gemacht?
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

Re: S 81 - Trofaich
Antwort #35
Ehrlich gesagt finde ich es besser alle 15 Minuten einen Bus zu führen, als alle 30 Minuten eine (Stummel-)"S-Bahn".

Eine Stummel-S-Bahn wäre es ja nur, wenn sie zwischen Leoben und Trofaiach pendeln würde. Das wäre in der Tat nicht sinnvoll.
Eine durchgehende S-Bahn von Trofaiach bis Kapfenberg würde hingegen alle relevanten Städte der Region verbinden und attraktive Reisezeiten ermöglichen.
Der Nachteil des Umsteigezwanges in Troafaich (von Vordernberg+Eisenerz kommend) würde durch den Durchbindeeffekt (Wegfall des Umsteigezwanges von Trofaiach nach Bruck und Kapfenberg in Leoben) mE deutlich aufgewogen. Man braucht sich nur die Einwohnerzahl der jeweiligen Orte ansehen und überlegen, welche Relationen wichtiger sind...


Provodnik

Re: S 81 - Trofaich
Antwort #36
Dazu gäbe es auch die Option für durchgehende Verbindungen nach Graz (immerhin fährt da jetzt auch ein Bus).

Insgesamt schade, da hat man sich eine gute Chance für die Stärkung des Bahnverkehrs im obersteirischen Zentralraum entgehen lassen.

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: S 81 - Trofaich
Antwort #37
Pressemeldung Land Steiermark, 28.11.2016: Die Inbetriebnahme der zwei neuen S-Bahn-Linien S8 und S9 am 11. Dezember von Mürzzuschlag über Bruck an der Mur bis Unzmarkt war einmal mehr Anlass, die Potenziale und Möglichkeiten der Bahnstrecke von Leoben nach Trofaiach als S-Bahn mit Buskonzepten zu vergleichen. Das Land Steiermark sowie die Gemeinden Leoben, St. Peter-Freienstein und Trofaiach gaben heute im Rahmen einer Pressekonferenz in Trofaiach nach Abschluss eines gemeinsamen Planungsprozesses folgende Empfehlung ab: "Es soll künftig ein 15min-Takt im Busverkehr realisiert werden. Diese Variante erzielt im Vergleich mit einer S-Bahn bessere Nachfrageeffekte und dies bei geringeren Betriebs- und deutlich geringeren Investitionskosten", so der steirische Verkehrslandesrat Anton Lang.
Lang präsentierte heute im Trofaiacher Rathaus gemeinsam mit der Verkehrssprecherin der SP-Fraktion im Landtag, LAbg. Helga Ahrer und den BürgermeisterInnen Mario Abl aus Trofaiach und Anita Weinkogl aus St. Peter-Freienstein sowie dem Vertreter der Stadtgemeinde Leoben, GR Heinz Ahrer und Werner Reiterlehner von der Verkehrsabteilung des Landes dieses regionale Verkehrs-Konzept. "Unsere Beharrlichkeit hat sich ausgezahlt. Uns geht es mit diesem innovativen Konzept vor allem darum, dass es im Bezirk künftig möglichst überall eine Anbindung an den Öffentlichen Verkehr gibt", so Lang. Den Bus im Viertel-Stunden-Takt von Leoben nach Trofaiach soll es übrigens ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 geben. "Aber auch für Vordernberg/Eisenerz, das Liesingtal und St. Stefan ob Leoben soll es Verbesserungen geben", versprach der Verkehrslandesrat. Sehr zufrieden zeigten sich sowohl die SP-Verkehrssprecherin Helga Ahrer als auch die anwesenden BürgermeisterInnen. "Das ist eine enorme Qualitätssteigerung für unsere PendlerInnen und eine weitere Maßnahme im Kampf gegen die Abwanderung", so die regionalen VerantwortungsträgerInnen einhellig.
Drei Planfälle sind mit dem Ist-Zustand bis zum Prognosehorizont 2025/2030 verglichen worden. Die Varianten bauen auf den Prinzipien einer Attraktivierung des Busverkehrs bzw. der Reaktivierung der Schienenstrecke für den Personenverkehr zwischen Leoben Hauptbahnhof und Trofaiach - Gladen Nord auf:
• Variante 1 Vollbus: Das ÖV-Angebot wird auf einen 15min-Takt verdichtet, wobei sich die Buslinien nach Eisenerz (820er) und Trofaiach (TN und TW) überlagern.
• Variante 2.1. Bahn/Bus alternierend: Sowohl die reaktivierte Eisenbahn als auch das Busangebot werden jeweils im 30min-Takt geführt und verschränken sich insgesamt zu einem 15-min-Takt zwischen Trofaiach und Leoben.
• Variante 2.2: Vollbahn: Ausschließlich die S-Bahn wird im 30min-Takt geführt.
Es zeigt sich, dass ein dichtes Taktangebot (15 min-Takt) mit plus 700 bis 800 zusätzlichen Einsteigern pro Tag sehr positive Effekte aufweist. Die Vollbahn-Variante 2.2 bleibt jedoch trotz der Einberechnung des Schienenbonus und des damit einhergehenden deutlich höheren Potenzials sogar hinter der bestehenden Nachfrage zurück (-100 Einsteiger pro Tag bei der Variante Vollbahn). Die Streckenlänge von knapp 11 km mit acht Haltestellen erlaubt es nämlich nicht, gegenüber dem Busangebot mit seiner umsteigefreien Weiterführung nach Trofaiach-West und Eisenerz die wesentlichen Stärken der Eisenbahn - Kapazität und -Geschwindigkeit auszuspielen.
Die von den gefahrenen Fahrzeugkilometern abhängigen jährlichen zusätzlichen Betriebskosten liegen bei Variante 1.1 (Vollbus) bei rund EUR 300.000,--, bei Variante 2.1 (Bahn/Bus alternierend) bei rund EUR 1,7 Mio. und bei Variante 2.2 (Vollbahn) bei rund EUR 1,2 Mio. Die jeweiligen Kilometersätze ergeben sich aus bereits erfolgten Bestellungen und Ausschreibungen bei S-Bahn und RegioBus.

Re: S 81 - Trofaich
Antwort #38
Kann keine neuen Erkenntnisse entnehmen! Man will die Bahn aus unterschiedlichen Motiven nicht reaktivieren, hat man sie doch schon vor Jahren zur Freude von RCA und VA (der bedarfsorientierte Güterverkehr braucht endlich auf diese lästige und regelmäßige Störquelle PV keine Rücksicht mehr zu nehmen) und dem Busunternehmen (die Konkurrenz wurde endlich ausgeschaltet) endlich beseitigt. Fakt ist - ich wiederhole mich - eine bestehende, elektrifizierte Bahnstrecke in einem Zentralraum wird zur Optimierung eines S-Bahnverkehrs nicht genützt und einige Lokalpolitiker haben sich wieder einen zu bewundernden Umfaller geleistet. Prognose: Der Bus wird jetzt verdichtet und in weiterer Folge still und leise wegen mangelnder Inanspruchnahme langsam wieder auf die vorherige Bedeutungslosigkeit ausgedünnt. Eine durchgreifende Attraktivierung eines modernen Nahverkehrs findet damit nicht statt und die vorhandene Infrastruktur der Eisenbahn wird nicht genützt! Das ist Verkehrspolitik made in Lyoming, Styria and Austria as this is known in many other situations.
Nachsatz: Das Geld für den Variantenvergleich war hinaus geschmissen, da das Ergebnis schon im Vorhinein erwünscht und bekannt war!
Trotz Klimakrise und absehbares Ende des Verbrennungsmotors setzen viele große Firmen einzig auf den Straßenverkehr und errichten sogar Logistikzentren ohne  Bahnanschluss.

Re: S 81 - Trofaich
Antwort #39
Zumal es schon vor Jahren eine Machbarkeitsstudie gab ...

Ich verstehe es auch nicht!

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: S 81 - Trofaich
Antwort #40
Jetzt ist es fix, ab Fahrplanwechsel  fährt der Bus im 15-Minutentakt von Leoben nach Trofaiach, die Äste nach Gimplach bzw. Gladen werden im Halbstundentakt weitergeführt.
Im Bereich des Parkplatzes gegenüber der ehemaligen Billa-Filiale in der Trofaiacher Hauptstraße wird im kommendem Jahr ein neuer Busterminal errichtet.
Die Signale TN und TW sind dann auch Geschichte, künftig wird die Linie nach Gladen die Nummer 20 erhalten, jene nach Gimplach die Nummer 21.

Die Linien nach Proleb und Niklasdorf erhalten die Nummern 30 und 31, womit die Buchstabenlinien nun komplett Geschichte sind.

Das Angebot auf der ÖBB Postbuslinie 820 nach Eisenerz wird auch verbessert. Unter anderem Stundentakt von Mo-Sa mit Verstärkern unter der Woche. Außerdem wird die Betriebszeit unter der Woche um 2 Stunden verlängert, womit die letzte Abfahrt in Leoben um 20:32 nach Eisenerz sein wird.