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Thema: Die Altstadt Bim tourt durch Graz (38902-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
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Re: Die Altstadt Bim tourt durch Graz
Antwort #75
Gratisbim bleibt: Bilanz kam unter die Räder

Die vorerst für ein Jahr geplante Altstadtbim sei ein Erfolg und fährt weiter - ab sofort gar "unbefristet", heißt es. Doch das Resümee lässt Fragen offen.

Es herrschen ganz offenbar schweigsame Wochen in Graz: Das reicht von den "Geheimverhandlungen" der Parteien wegen des neuen Doppelbudgets bis zu fehlenden Kommentaren zum möglichen Start des Feinstaubtickets (wir berichteten).

Doch auch bei einem zweiten Öffi-Projekt "vergaß" man bislang auf klärende Stellungnahmen: Denn die sogenannte Altstadtbim, die ja zu kostenlosen Fahrten in der Grazer Innenstadt einlädt (siehe Grafik rechts oben), war als Pilotprojekt nur ein Jahr lang anberaumt - also von September 2013 bis September 2014. Und nun?

Auf Anfrage der Kleinen Zeitung bestätigt man zum einen das, was sich längst abzeichnete: Die Gratisbim fährt definitiv weiter, sie sei ein Erfolg, heißt es. Der überraschende Nachsatz: Dieses Angebot sei nicht länger limitiert, "sondern ist ab sofort unbefristet", betonen sowohl Verkehrsstadtrat Mario Eustacchio (FP) als auch Holding-Graz-Vorstand Wolfgang Malik.

Doch dem Vernehmen nach musste man sich dazu kürzlich bei einer durchaus hitzigen Sitzung erst zusammenraufen. Denn dieses Treffen offenbarte eines: Niemand kann nach einem Jahr Altstadtbim mit einer klaren Bilanz dienen.

Also tauchen im Windschatten dieses ambitionierten Unterfangens folgende Fragen auf: Was kostete die Gratisbim? Knapp 500.000 Euro. Diesen Umsatzrückgang verrät Holding-Chef Malik. Und wer übernimmt das? Die Stadt Graz als "Mutter" der Holding? Malik schüttelt den Kopf: "Cash wird nicht fließen, aber die Stadt wird tolerant sein und uns diesen Rückgang anerkennen." Und andererseits könne man die Altstadtbim als Marketinginstrument der Holding betrachten - eben als Investition.

Also: Bis zum Ende des Jahres wird die Holding den Verlust durch andere Mehreinnahmen (etwa beim Jobticket) ausgleichen oder die "Mutter" Stadt ein Auge zudrücken müssen. Was bewirkte die Altstadtbim bei der Zahl der Fahrgäste? Hat sie Grazer zum Umsteigen motiviert? Kam sie gut an? Auch das ist unklar, weil es schwer messbar sei, wie man betont. Fix ist eines: Eine Umfrage unter Fahrgästen oder eine wissenschaftliche Studie wurde heuer kurioserweise gar nicht mehr durchgeführt. Die letzte Evaluierung, in Auftrag gegeben von Stadtrat Eustacchio, stammt aus dem Advent 2013 (siehe rechts): Kurz nach dem Start des Projekts meinten damals 39,6 Prozent der 307 befragten Personen, dass sie das Gratisangebot als "sehr attraktiv" empfinden würden.

"Fest steht, dass es bei den Kurzstreckentickets einen Rückgang gegeben hat", betont Holding-Chef Malik. Daraus lasse sich ableiten, dass viele das neue Gratisangebot genutzt haben. Hinzu komme, dass die Anzahl der Fahrgäste zuletzt jährlich gestiegen ist und auch für 2014 sei wieder ein Zuwachs zu erwarten. Kombiniert mit der Tatsache, dass man laufend positive Rückmeldungen bekommen habe, bedeute dies: "Die Altstadtbim war und ist ein Erfolg", so Malik.

Das unterschreibt auch Heimo Maieritsch, Citymanager und somit (Ansprech-)Partner der Innenstadtwirtschaft: Zwar habe auch er keine Studie auf seinem Schreibtisch liegen - "aber die Unternehmer im Zentrum geben mir ständig ein positives Feedback. Von daher sind wir alle sehr froh darüber, dass die Altstadtbim definitiv fortgeführt wird."
MICHAEL SARIA

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3762344/gratisbim-bleibt-bilanz-kam-unter-raeder.story
Liebe Grüße
Martin

Re: Die Altstadt Bim tourt durch Graz
Antwort #76
"Kurzstreckentickets" - ich muss irgendetwas übersehen haben!

Re: Die Altstadt Bim tourt durch Graz
Antwort #77
Altstadtbim: Freie Fahrt kostet 600.000 Euro

Seit zwei Jahren ist eine Straßenbahnfahrt in der Grazer Innenstadt gratis. Mit einer neuen Info-Offensive will die Holding das Angebot noch bekannter machen.

Hauptplatz und Jakominiplatz plus eins - das ist die Altstadtbim. Oder anders: Vom Südtirolerplatz bis zum Finanzamt, vom Kaiser-Josef-Platz oder dem Dietrichsteinplatz zum Schloßbergplatz kann man in Graz kostenlos mit der Straßenbahn fahren. Und das seit nun zwei Jahren.

"Dieser Modellversuch ist längst eine Öffi-Erfolgsgeschichte", sind Verkehrsstadtrat Mario Eustacchio (FPÖ) und Barbara Muhr, im Holding-Vorstand für die Graz Linien zuständig, überzeugt. Um das kostenlose Angebot noch breiter bekannt zu machen, startet die Stadt nun eine neue Info-Kampagne - und baut dabei auf die Unternehmner in der Innenstadt. Sie seien es ja, die von der Maßnahme profitieren.

Die Holding wird neue Infoflyer auflegen lassen, bei GrazTourismus in der Herrengasse, in Hotels und Gastro-Bertieben, aber eben auch in Handelsunternehmen, die auf der Strecke der Altstadtbim liegen. Darüber hinaus werden die Aufkleber an den Wartehäuschen erneuert und im Internet ordentlich getrommelt.

Die Altstadtbim wurde vor zwei Jahren eingeführt und im Vorjahr unbefristet verlängert. Was die Maßnahme konkret bringt und wie viele Fahrgäste das Gratis-Angebot nutzen, kann man bei der Holding nicht sagen. Auch zu den Kosten gibt es keine offiziellen Zahlen. Intern wird der Aufwand mit 600.000 Euro beziffert durch weniger verkaufte Stundentickets.


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/s/steiermark/graz/4792953/Graz_Altstadtbim_Freie-Fahrt-kostet-600000-Euro
"... und zu den Fenstern schauten lebendige Menschenköpfe heraus, und schrecklich schnell ging's, und ein solches Brausen war, dass einem der Verstand stillstand."
 - Peter Rosegger (erste Begegnung mit der Semmeringbahn)

  • Martin
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Re: Die Altstadt Bim tourt durch Graz
Antwort #78
Gandapropa
:-X
Liebe Grüße
Martin

Re: Die Altstadt Bim tourt durch Graz
Antwort #79
In der aktuellen Ausgabe der Grazer Woche- Grazer Unternehmer fordert Ausweitung der Altstadtbim:

29.11.2017, 06:00 Uhr

Unternehmer Kurt Otter fordert: Graz würde von einer erweiterten Altstadtbim profitieren!

Unternehmer Kurt Otter spricht sich für eine Ausweitung der Altstadtbim aus und meint, dass dies für die ganze Stadt positiv wäre.


Kurt Otter meint, dass sich eine Ausweitung des Freifahrtangebots der Altstadtbim positiv auswirken würde.
Mit 9. September 2013 startete die Initiative probeweise für ein Jahr, am 11. September 2014 wurde sie auf unbestimmte Zeit fix eingeführt: Die Altstadtbim kann - mit jeder Straßenbahnlinie - jeweils eine Haltestelle in alle Richtungen vom Haupt- und Jakominiplatz kostenlos genutzt werden und erfreut sich bei Grazern wie Touristen großer Beliebtheit. Der Unternehmer Kurt Otter, der seinen Betrieb in der Annenstraße hat, wünscht sich eine Ausweitung der Altstadtbim und meint, dass dies der gesamten Innenstadt, den Unternehmern und Grazern großen Nutzen bringen würde.

Innenstadt weiter denken
"Die Innenstadt muss weiter gedacht und erfasst werden", erklärt der Augenoptiker seine Motivation. Denn: "Graz wächst stetig, und die Grazer sind bereit, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, wenn ihnen ein gutes Angebot gemacht wird. Die Ausweitung würde viel bringen, aber nichts kosten." Gedacht als Shopping-Bim in der Altstadt hat sich das Angebot bewährt - gerade aus diesem Grund wünscht sich Otter eine Ausweitung von zumindest einer weiteren Haltestelle. "Händler in alle Richtungen würden profitieren", sagt Otter und nennt als Beispiel die Fortführung der Altstadtbim bis zur Haltestelle Roseggerhaus statt wie bisher bis zum Südtiroler Platz.
"Das Roseggerhaus ist ein Eckpunkt in Graz und auch ein Verkehrsknotenpunkt, da hier sehr viele in die Busse umsteigen." Auch die Tiefgarage Roseggerhaus könnte man laut Otter so hervorragend integrieren.

Bessere Erreichbarkeit
"In Wahrheit sind die Bereiche, die von der Altstadtbim nicht umfasst sind, auch Teile der Innenstadt", führt der Unternehmer aus. Neben der Altstadtbim-Verlängerung könnte sich der Unternehmer mehr Fußgängerzonen in Graz vorstellen, um die Menschen zu motivieren, zu Fuß zu gehen.
"Wegweiser mit Angabe der Entfernung oder der Information, wie viele Kalorien sie bei einem Fußmarsch verbrennen würden, zu touristischen Hotspots oder der Altstadtbim würden die Stadt positiv verändern, und kleine Unternehmer würden die Möglichkeit bekommen, von mehr Kunden erreicht zu werden", erklärt der "stille Kämpfer für den Westen", wie Otter sich bezeichnet.

Annenstraße für Fußgänger
"In der Annenstraße beispielsweise können die Gastronomen nicht einmal einen Gastgarten haben, weil der Platz dafür nicht vorhanden ist. Mit der Einführung einer Fußgängerzone könnte man dieses Problem lösen und würde viel mehr Menschen hierher locken", meint Otter, der sich durch die Ausweitung der Altstadtbim zumindest eine Impulssetzung in diese Richtung wünschen würde.

WOCHE-WISSEN:
Die Altstadtbim wurde von der Stadt Graz, dem Tourismusverband und Citymanagement eingeführt. Die Freifahrt kann auf folgenden Straßenbahnlinien und in folgenden Bereichen genutzt werden: 1+7: Südtiroler Platz bis Kaiser-Josef-Platz, 3+6: Südtiroler Platz bis Dietrichsteinplatz, 4+5: Schloßbergplatz bis Finanzamt, 13: Dietrichsteinplatz bis Finanzamt, 26: Jakominiplatz bis Dietrichsteinplatz

Europa im Vergleich: Hier gibt es kostenlose Öffis
Die kostenlose Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln ist verlockend, die Realisierbarkeit scheitert aber meist an der Finanzierung. Europaweit genießt man in einigen Städten Freifahrt bei Öffis. In der estnischen Hauptstadt Tallinn mit knapp 430.000 Einwohnern gibt es dieses Angebot für die Einwohner Tallins seit 2013, es wurde mittlerweile auch auf Regionalzüge ausgedehnt. In der belgischen Stadt Hasselt (70.000 Einwohner) fährt man seit 20 Jahren gratis, vor drei Jahren wurde die Freifahrt auf Kinder und Senioren eingeschränkt, Erwachsene zahlen 50 Cent. In Aubagne (Frankreich, 45.000 Einwohner) wird der kostenlose Nahverkehr seit dem Jahr 2009 angeboten und überwiegend durch eine Arbeitgeber-Abgabe finanziert. Auch im französischen Vitré und in Tórshavn auf den Färöer-Inseln gilt die Öffi-Freifahrt.


Quelle: https://www.meinbezirk.at/graz/lokales/unternehmer-kurt-otter-fordert-graz-wuerde-von-einer-erweiterten-altstadtbim-profitieren-d2332962.html?cp=Kurationsbox

  • PeterWitt
Re: Die Altstadt Bim tourt durch Graz
Antwort #80
Annenstraße für Fußgänger
"In der Annenstraße beispielsweise können die Gastronomen nicht einmal einen Gastgarten haben, weil der Platz dafür nicht vorhanden ist. Mit der Einführung einer Fußgängerzone könnte man dieses Problem lösen und würde viel mehr Menschen hierher locken", meint Otter, der sich durch die Ausweitung der Altstadtbim zumindest eine Impulssetzung in diese Richtung wünschen würde.

:one:
Endlich einmal ein Unternehmer, der auch weiß dass es ohne Auto geht, wenn man in der Innenstadt sitzt. Und gerade die Annenstraße bietet sich ja dafür wie nur was an, ist sie doch eigentlich (vom Nutzen für MIV-Kundschaften) schon eine FuZo, nur eben leider noch ohne passender Gestaltung und mit Durchzugsverkehr.
Es kann ja wohl niemand ernsthaft argumentieren, dass die Autofahrer beim Durchfahren in die Schaufenster blicken und der PKW-Verkehr dort deswegen so wichtig ist. ::)
Straße sperren, Zufahrt für Anrainer gewähren, Lieferverkehr wie in Herrengasse, und der Rest für ÖV/Fahrrad und Fußgänger. Dazu eine Gestaltung wie z.B. die Mariahilferstraße in Wien, und die Annenstraße hätte wieder Zukunft...

Ob man dafür wirklich die Gratis-Straßenbahn bis zum HBF benötigt sei dahingestellt - wenn würde ich die ja eher nur bis Esperantoplatz führen, dann bringe ich vielleicht sogar ein paar Leute dazu, die eine Station zu gehen und belebe so die Straße zusätzlich....

Re: Die Altstadt Bim tourt durch Graz
Antwort #81
Man könnte ja in der Annenstraße so ein System a la  Mariahilfer Straße machen, dazu müsste man halt den zentralen Bereich nochmals ordentlich umgestalten ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Die Altstadt Bim tourt durch Graz
Antwort #82
Im Artikel ist sowieso nur von der Verlängerung um eine Station (also zwischen Südtiroler Platz und Roseggerhaus) die Rede. Aber die Idee ist unbedingt weiterzuverfolgen -- auch aus Sicherheitsgründen, ist doch beim stadteinwärtigen Einstieg bei der Haltestelle Roseggerhaus die Querung der Fahrbahn notwendig  --, und wenn die Idee aus der ,,Wirtschaft" kommt, könnte sie sogar versehentlich umgesetzt werden.

EDIT: Roseggerhaus mit nur einem s.
  • Zuletzt geändert: November 30, 2017, 16:57:29 von Zeitgenosse

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Die Altstadt Bim tourt durch Graz
Antwort #83
Ohne Worte...
Liebe Grüße
Martin

  • TW 529
  • Global Moderator
Re: Die Altstadt Bim tourt durch Graz
Antwort #84
Wenn man eh durchgehend vom Kaiser-Josef-Platz nach Andritz kommt, ohne umzusteigen....  ::)

Re: Die Altstadt Bim tourt durch Graz
Antwort #85
Wenn man eh durchgehend vom Kaiser-Josef-Platz nach Andritz kommt, ohne umzusteigen....  ::)
Wennst Glück hast kommst in der Gleisdorfer Gasse zu Fuß irgendwo an der Baustelle vorbei...

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Die Altstadt Bim tourt durch Graz
Antwort #86
Ja aber abgesehen von der Baustelle trotzdem ein Schildbürgerstreich...
Liebe Grüße
Martin

  • TW 529
  • Global Moderator
Re: Die Altstadt Bim tourt durch Graz
Antwort #87