Weg frei für RadfahrerEs ist so weit: Mitte April werden einzelne Fußgängerzonen in der Innenstadt für Radfahrer geöffnet.
Mitte April werden einzelne Fußgängerzonen in der Innenstadt für Radfahrer geöffnet
Voller Vorfreude rieb sich mancher Grazer Pedalritter die Hände, als Anfang des Jahres das geplante Öffnen einzelner Fußgängerzonen verkündet wurde. Mitte April ist es nun so weit: Die ins Auge gefassten Flaniermeilen werden für Radfahrer durchlässiger gemacht. "Ja, wir wollen rund um Ostern starten", verrät Verkehrsreferentin Lisa Rücker (Grüne).
Wie geplant? Nicht ganz: Stempfergasse: Während die Sporgasse weiterhin tabu bleibt, wird die Stempfergasse nun doch geöffnet - allerdings nur für zufahrende Radfahrer. Ein "Hinausschießen auf die Herrengasse" werde es nicht spielen, heißt es.
Herrengasse: Die Grazer Einkaufsmeile soll zeitlich beschränkt befahrbar sein - entweder von 19 bis sieben Uhr oder von 20 bis acht Uhr. "Das ist noch nicht entschieden, ich tendiere aber eher zu Variante zwei", so Rücker.
Bermuda-Dreieck: Den Glockenspiel- und den Mehlplatz sollen Pedalritter ganztags überqueren können. Rücker tüftelt zusätzlich an einer Freigabe des Färberplatzes, "schließlich sollen die Schüler das Ferdinandeum mit dem Rad erreichen können."
Stadtpark: Was längst praktiziert wird, ist ab Mitte April legal: Die Stadt erlaubt die Direttissima von der Zinzendorfgasse zum Cafe Promenade - pikanterweise gegen den Widerstand des eigenen Naturschutzbeauftragten.
Startfreigabe. Doch mit der Startfreigabe hebt Rücker auch den Zeigefinger: "Das Ganze kann nur mit rücksichtsvollen Radlern funktionieren." Um das Gefühl für die leicht angezogene Bremse zu schärfen, bastelt die Verkehrsreferentin derzeit mit Studenten der FH-Joanneum an einer großen Bewusstseins-Kampagne. Und zur Sicherheit wird die Grazer Polizei begleitend verstärkt kontrollieren.
MICHAEL SARIA
AngeblichEs mag am teils eisigen Gegenwind liegen. Oder am Helm, der zu eng eingestellt ist. In jedem Fall bleiben bei vielen Menschen in jenem Augenblick, in dem sie ein paar Mal in die Pedale treten, so genannte "Spaßbremsen" namens Toleranz und Weitsicht auf der Strecke. Es geht bloß noch um den schnellsten Weg von A nach B - mag da kommen, was wolle.
Dass es gar noch ein Alzerl ruppiger geht, könnte sich ab Mitte April in der Grazer Innenstadt zeigen: Wenn nämlich Verkehrsreferentin Lisa Rücker Radlerrouten in einzelnen Fußgängerzonen gewährt. Und Pedalritter ganz legal die Wege der Flaneure dieser Stadt kreuzen.
Es sei denn, wir Radfahrer nehmen uns bei der Nase und ab und zu die Bremse zur Hand. Und rollen kommod, aber lässig an den Fußgängern vorbei. Es soll trotzdem Spaß machen. Angeblich.
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