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Thema: Kreuzfahrtschiff-Unglück vor der Toskana - "Es war wie auf der Titanic" (6953-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Michael
  • Styria Mobile Team
Kreuzfahrtschiff-Unglück vor der Toskana - "Es war wie auf der Titanic"

Kreuzfahrtschiff-Unglück vor der Toskana - "Es war wie auf der Titanic"

Während Experten nach der Ursache für die Havarie der "Costa Concordia" suchen, berichten Passagiere von der dramatischen Situation auf dem Kreuzfahrtsschiff. Menschen sprangen in Panik ins kalte Wasser, andere kämpften um die Schwimmwesten. Eine Frau sprach das aus, was sie viele dachten: "Es war wie auf der Titanic".
Ungläubiges Staunen: Das Kreuzfahrtschiff liegt direkt vor der Küste


Bei einem Schiffsunglück vor der Westküste Italiens sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen, 14 Personen wurden verletzt, zwei davon schwer. Mehrere Passagiere und Crew-Mitglieder galten noch als vermisst. Bei den Toten handelt es sich um zwei Franzosen und einen Peruaner. Die "Costa Concordia" mit mehr als 4.200 Menschen an Bord, darunter 74 Österreicher, war am späten Freitagabend aus noch ungeklärter Ursache zwischen der Insel Giglio und der Toskana auf Grund gelaufen. Auf der linken Seite klaffte ein etwa 70 Meter langer Riss. Das Schiff habe schwere Schlagseite und sich um 80 Grad nach Steuerbord geneigt, berichteten die Hafenbehörden. Schiffskapitän Francesco Schettino bestritt Vermutungen, dass ein menschlicher Fehler für die Tragödie verantwortlich sei. "Das Schiff hat einen Felsen gerammt, der in den Seekarten nicht eingetragen war. Laut den Seekarten hätten wir dort genügend Grund unter uns haben sollen", sagte Schettino in einem TV-Interview. Er selber sei am Steuer gewesen, als sich das Unglück ereignete.


Passagiere sprangen ins Wasser

An Bord brach Panik aus, mehrere Passagiere sprangen ins Wasser. Ein 70-Jähriger erlitt in dem kalten Wasser einen Herzinfarkt und starb. Eine im achten Monat schwangere Frau wurde in Sicherheit gebracht. Rettungsboote, Hubschrauber und in der Gegend kreuzende Schiffe brachten die Menschen auf die nahe gelegene Insel Giglio, wo sie die Nacht in Schulen, Kirchen und Privathäusern verbrachten. Das Schiff war zuvor nach Angaben des Betreibers, der Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere, in Civitavecchia nahe Rom zu einer Mittelmeerkreuzfahrt aufgebrochen und sollte nach Palermo, Cagliari, Palma de Mallorca, Barcelona und Marseille fahren. An der Rettung der Passagiere und der Besatzung beteiligten sich mehrere andere Schiffe, die in der Region unterwegs gewesen seien.

Ein Geretteter berichtete, er habe einen lauten Knall gehört. Zunächst sei dann von Problemen mit der Elektrik die Rede gewesen, bevor eine Anweisung zum Anlegen von Rettungswesten ergangen sei. Ein Frau sagte, sie habe sich "wie auf der Titanic" gefühlt, als das Schiff zur Abendzeit Schlagseite bekommen habe. "Es gab zu wenig Schwimmwesten an Bord, die Leuten kämpften, um eine zu bekommen. Es war furchtbar. An Bord ist totale Panik ausgebrochen, einige Leute sind ins eisige Wasser gesprungen", berichtete eine Zeugin.

An Bord befanden sich rund 3.200 Passagiere, die meisten davon Ausländer, und etwa 1.000 Mitarbeiter des Schiffs. Zu den Passagieren zählten auch 74 Österreicher, berichtete die Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere auf Anfrage der Austria Presse Agentur Aus der Badeortschaft Porto Santo Stefano, in der die überlebenden Passagiere versorgt wurden, wurden Busse organisiert, die die Österreicher in die ligurische Hafenstadt Savona bringen sollten. Von hier aus sollten sie in die Heimat zurückkehren. Zu den Touristen, die an Bord gewesen waren, zählte auch der Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden (S). Er blieb unverletzt.


Österreicher werden mit Bussen zurückkehren

Die österreichischen Passagiere, die sich an Bord befanden, werden aus der Hafenstadt Savona in die Heimat zurückkehren. Aus der Badeortschaft Porto Santo Stefano wurden Busse organisiert, die die Österreicher nach Savona bringen sollten. "Von Porto Santo Stefano werden die Transfers nach Österreich organisiert", berichtete Antonio Vezzoso, Mitarbeiter des Kitzbüheler Reiseveranstalters Eurotours, wo mehrere österreichische Passagiere die Kreuzfahrt gebucht hatten. Vezzoso traf in Porto Santo Stefano mehrere österreichische Passagiere. "Die Situation ist unter Kontrolle, den Umständen entsprechend geht es ihnen gut", sagte er im Gespräch mit der Austria Presse Agentur. 74 österreichische Passagiere befanden sich an Bord des Schiffes. Von einigen von ihnen fehlen noch Informationen.

Ein menschlicher Fehler oder ein Defekt des elektronischen Systems sind laut Experten die wahrscheinlichsten Ursachen des Unglücks. "Es bestehen keine Zweifel, dass das Schiff gegen einen Felsen gestoßen ist. Man muss jetzt feststellen warum. Es kann sich um einen menschlichen Fehler oder auch um einen Defekt der elektronischen Geräte gehandelt haben", sagte ein Experte, der die Costa Concordia aus der Nähe überprüfen konnte. Fachleute vermuten, dass sich das Schiff zu stark der Insel Giglio genähert habe. Das Schiff hätte fünf Seemeilen von der Inselküste entfernt fahren müssen, doch bis dorthin war es nur eine Meile. Die Staatsanwaltschaft von Grosseto hat Ermittlungen in die Wege geleitet. Laut der Hafenbehörde von Livorno könnte ein technischer Defekt das Unglück verursacht haben. Der Kapitän wurde lange befragt.


Schock beim Veranstalter

Costa Crociere bezeichnete das Schiffsunglück als eine bestürzende Tragödie. "Das ist der tragischste Moment in der 64-jährigen Geschichte des Unternehmens. Wir sind sprachlos", sagte der Generaldirektor der Gesellschaft, Gianni Onorato. Den Angehörigen der Opfer sprach die in Genua ansässige Gesellschaft in einer Mitteilung am Samstag ihr Beileid aus. Man werde alles unternehmen, um die Passagiere und die Besatzungsmitglieder der "Costa Concordia" zu betreuen und im höchsten Maße mit den Behörden zusammenarbeiten, um die Ursachen des Unfalls zu klären.



Fotoserie: Kreuzfahrtschiff-Unglück vor der Toskana

Video: Italien: Kreuzfahrtschiff läuft auf Grund

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/2922462/panischer-kampf-um-schwimmwesten.story



Unglaublich - Da kann man von Glück reden, dass das Schiff ziemlich nahe an Land war. Auch wenn das offenbar die Ursache des Unglückes war. :-\
  • Zuletzt geändert: Januar 14, 2012, 19:18:22 von Michael
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Kreuzfahrtschiff-Unglück vor der Toskana - "Es war wie auf der Titanic"
Antwort #1
Unglaublich, dass scheinbar auch eine Überlebende der Titanic-Katastrophe 1912 mit an Bord war  :hehe:

  • Stipe
Re: Kreuzfahrtschiff-Unglück vor der Toskana - "Es war wie auf der Titanic"
Antwort #2
Das Pech musst erst zweimal haben! Originell fand ich auch die Berichte, die vom "eiskalten" Wasser berichteten. 13-14 Grad sind jetzt nicht gerade Thermalniveau, aber die Redakteure würden sich schön aufregen, wenn sie ein eiskaltes Bier ordern und dann eine 14 Grad warme Brühe bekämen...

Mein Mitgefühl gilt den Opfern, das es einens dieser Schiffe weniger gibt finde ich aber grundsätzlich begrüßenswert.

  • Ch. Wagner
Re: Kreuzfahrtschiff-Unglück vor der Toskana - "Es war wie auf der Titanic"
Antwort #3
Weh tut das der Hannoverschen Rückversicherung und der Carnival, der Besitzerin des Schiffes bzw. der Reederei - übrigens auch der Aida(s) und Cunard. Der Carnival brechen derzeit die Aktien weg. Das ist mir allerdings sowas von wuascht. Die Carnival bleibt aber auch noch auf einigen Kosten sitzen, das Schiff war ausgebucht und Ersatz für 2012 ist natürlich nicht vorhanden. Aber die nächste Costa wird schon gebaut, das Geschäft boomt. Vorallem sehe ich noch Probleme mit dem Treibstoff, der noch an Bord ist - der sollte doch auch noch abgetankt werden. Und da kann man nur hoffen, daß das Schiff nicht abrutscht. Ach ja, @Stipe, so richtig warm ist es auch nicht, wennst mit dem Abendfetzerl ins Wasser springst, und unterkühlt ist man schon schnell. Ein bisserl Nachdenken tät nicht schaden.
LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Stipe
Re: Kreuzfahrtschiff-Unglück vor der Toskana - "Es war wie auf der Titanic"
Antwort #4
Danke, dass du dich um meine Denkfähigkeit sorgst.

Zu den Fakten: Bei eiskaltem Wasser, sagen wir mal 5 Grad, überlebt man 1-2 Stunden, wenn's gut geht. Bei 15 Grad hat man je nach Konstitution 3 bis 9 Stunden Zeit, um gerettet zu werden. Ist also schon ein Unterschied. Außerdem habe ich - genau besehen - nur die Formulierung "eiskaltes Wasser" für den Temperaturbereich "13 bis 14 Grad" kritisiert. Brauchst auch nicht nachdenken, genau lesen reicht schon.

  • Ch. Wagner
Re: Kreuzfahrtschiff-Unglück vor der Toskana - "Es war wie auf der Titanic"
Antwort #5

Danke, dass du dich um meine Denkfähigkeit sorgst.


Ja, so sind wir Gutmenschen
Erstellt am: Januar 16, 2012, 15:13:55

Brauchst auch nicht nachdenken, genau lesen reicht schon.


Kein schlechter Tipp, schau mer amal.
LG!Christian

PS: Wegen einsetzender Schiffsbewegungen wurde die Rettungsaktion vorläufig eingestellt.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Kreuzfahrtschiff-Unglück vor der Toskana - "Es war wie auf der Titanic"
Antwort #6
Zitat
Bei eiskaltem Wasser, sagen wir mal 5 Grad, überlebt man 1-2 Stunden, wenn's gut geht.

Ohne nachergehende Reanimation sind es bei 2° 3 Minuten, bei 5° werden es maximal 10 sein.
2 Stunden sind aber auch mit anschließender Hilfe utopisch...
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

  • Stipe
Re: Kreuzfahrtschiff-Unglück vor der Toskana - "Es war wie auf der Titanic"
Antwort #7
Meine Werte sind aus dem Gedächtnis und mögen falsch sein, kann sein, dass ein Neopren oder sowas die Zeit verlängert?

Jetzt hab ich noch ein Dokument der Kreuzerabteilung des Deutschen Seglerverbandes gefunden (http://www.schiffergilde-berlin.de/inhalt/download/Ueberleben.pdf), die 1 Stunde bei 5 Grad und 6 Stunden bei 15 Grad bis zur Bewusstlosigkeit angeben.


  • Ch. Wagner
Re: Kreuzfahrtschiff-Unglück vor der Toskana - "Es war wie auf der Titanic"
Antwort #8
Wenn man a bisserl nachliest, gibt es dazu gesicherte Daten: Wassertemperatur unter 15 Grad: unmittelbarer Tod nach 3' - 5' durch Akutreaktion, Ertrinken nach 3' - 30' durch Verlust der Muskelkraft, dann erst tritt die Phase der Hypothermie ein, ab einer Körpertemperatur unter 30 Grad tritt der Tod ein. Schließlich kann immer noch während oder auch noch Stunden nach der Bergung der Tod durch Kollaps eintreten.
Wie ich immer sage: Lesen bildet.
LG! Christian

PS: @Stipe hat auch nachgelesen. Da steht dann aber auch, daß es spezielle Kälteschutzanzüge sein müssten. Die hat aber ein Kreuzfahrtschiff sicher nicht mit, es sei denn, es wird in Polargegenden gekreuzt.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Stipe
Re: Kreuzfahrtschiff-Unglück vor der Toskana - "Es war wie auf der Titanic"
Antwort #9

PS: @Stipe hat auch nachgelesen. Da steht dann aber auch, daß es spezielle Kälteschutzanzüge sein müssten. Die hat aber ein Kreuzfahrtschiff sicher nicht mit, es sei denn, es wird in Polargegenden gekreuzt.


Nein, ich habe die Seite drei gelesen, wo von leichter Kleidung und Rettungsweste die Rede ist... egal... langsam wird's off topic, oder?

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Kreuzfahrtschiff-Unglück vor der Toskana - "Es war wie auf der Titanic"
Antwort #10
Zitat
dass ein Neopren oder sowas die Zeit verlängert?

Definitiv, das ist ja u.a. auch d er Sinn eines Neoprenanzuges.

Zitat
Wassertemperatur unter 15 Grad: unmittelbarer Tod nach 3' - 5' durch Akutreaktion, Ertrinken nach 3' - 30' durch Verlust der Muskelkraft, dann erst tritt die Phase der Hypothermie ein, ab einer Körpertemperatur unter 30 Grad tritt der Tod ein.

Das stimmt so nicht ganz. Es gibt Leute (insbesondere Kinder) die 45 Minuten unter einer Eisdecke überlebt haben, da bei einer Unterkühlung der Sauerstoffbedarf geringer wird.
Als Hypotonie bezeichnet man eine Unterkühlung, und die trifft defintiv nicht erst nach 30 Minuten im 5° kalten Wasser ein.
Der Tod ist unter 30 Grad kaum zu bestimmen und nicht zwingend. Kritisch wird es unter 27°, aber auch das ist kein sicheres Anzeichen für den Tod...

Zitat
Schließlich kann immer noch während oder auch noch Stunden nach der Bergung der Tod durch Kollaps eintreten.

Wobei ein Kollaps selten zum Tod führt.

lg
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-Gustavo Petro

  • Ch. Wagner
Re: Kreuzfahrtschiff-Unglück vor der Toskana - "Es war wie auf der Titanic"
Antwort #11

Als Hypotonie bezeichnet man eine Unterkühlung, 


... einen zu niedrigen Blutdruck!
Jo mei, die leidigen Fachausdrücke.
LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Kreuzfahrtschiff-Unglück vor der Toskana - "Es war wie auf der Titanic"
Antwort #12
Verdammt, ich meinte natürlich Hypothermie, was ich ja auch zitiert habe...
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

Re: Kreuzfahrtschiff-Unglück vor der Toskana - "Es war wie auf der Titanic"
Antwort #13
Fakt ist, die Brückenmannschaft ist wissentlich ein Risiko eingegangen, für das Menschen mit ihrem Leben bezahlen mussten.

Tatsache ist auch, dass in jeder Seekarte (wie die vom Unglücksort der Hafeneinfahrt Giglio) die Untiefen sehrwohl eingezeichnet sind und dass alle vorgegebenen Fahrtrouten für Schiffe dieser Größe viel weiter östich liegen! Und das sowohl in Seekarten in Papierform, als auch in elektrionischer Form.

Seit Jahrzehnten können so große Schiffe ohne Probleme per GPS und Co. navigieren, dabei würde der Autopilot niemals das Risiko eingehen, so knapp an Inseln heran oder ausserhalb der vorgesehenen Route zu fahren!
Dieser Kapitän hat sichtlich keine Ahnung davon, wie er sein Ex-Schiffchen zu steuern hatte!  
Leider ist es so, dass genau in diesem Moment noch viele weitere Idioten-Kapitäne da draußen herumschippern. Ob die etwas aus diesem Unglück lernen? Ich wage das zu bezweifeln! Ist halt leider genauso wie im Straßenverkehr. Trotz täglicher Unglücke fahren die meisten genauso leichtsinnig weiter, wie bisher...  >:(

Bemerkung:
Zu spät das Schiff geräumt, viel zu spät die Boote zu Wasser gelassen, zu viele Passagiere, die lieber Fotos und Videos machten, als sich zu den Evakuierungspunkten zu begeben oder anderen zu helfen, Leute, die ohne Schwimmwesten ins kalte Wasser sprangen, eine Crew, die nicht an ein Unglück solchen Ausmaßes geglaubt und dadurch nicht reagiert hatte, usw. usw.
Ich denke, diese Liste könnte man seitenweise weiterführen!

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Kreuzfahrtschiff-Unglück vor der Toskana - "Es war wie auf der Titanic"
Antwort #14
Angst im Rettungsboot

Grazer Paar erlebte bange Augenblicke an Bord des havarierten Kreuzfahrtschiffs "Costa Concordia".

Dramatische Stunden haben Herbert Nöst (58) und Maria Schadler (47) in der Nacht auf Samstag durchgemacht. Die Betreiber des Café Bali in der Steyrergasse haben die Havarie der "Costa Concordia" hautnah miterlebt - nur Stunden vor dem geplanten Ende ihrer Kreuzfahrt.

"Wir sind bei der Vorstellung eines italienischen Magiers im Theater des Schiffes gewesen. Plötzlich hat es einen Rumpler gemacht, Gläser sind geflogen und kurz darauf ist das Licht ausgegangen", erinnert sich Nöst an das Unglück. "Dann haben überall Kinder geschrien."

1,5 Stunden habe es gedauert, bis man in ein Rettungsboot steigen konnte. "Da tauchten schon erste Gerüchte auf, dass der Kapitän das Schiff bereits verlassen hat", so Schadler. Im Rettungsboot hat das Paar die schlimmsten Momente erlebt. Mit Hammer und Schlegel habe gearbeitet werden müssen, um das Boot überhaupt lösen zu können.

"Auf einmal ist das Kreuzfahrtschiff gekippt und das Rettungsboot ist mit uns mehrere Meter abgesunken. In dem Moment haben wir gedacht, wir werden vom Schiff erdrückt", schildert der 58-Jährige die bangen Augenblicke.

In T-Shirt und kurzen Hosen kam das Paar, das nur die Reisepässe retten konnte, auf der nahe gelegenen Isola del Giglio an. Dort wurden bereits zahlreiche Touristen versorgt. "Viele waren in Aludecken eingewickelt, manche wurden reanimiert."

Eine Kirche diente als Zuflucht, mit Priester- und Ministrantengewändern wärmten sich leicht bekleidete Opfer bei Temperaturen unter zehn Grad. Einwohner brachten Wasser und Orangen herbei. "Eine Kreuzfahrt machen wir aber nicht so schnell wieder", so die beiden unisono.
RAINER BRINSKELLE

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2924001/angst-rettungsboot.story
Liebe Grüße
Martin