Fix: Drei-Tages-Karte gibt's ab Ostern - doch Fahrgastbeirat fehlt der Nutzen für Grazer. Und: Ergebnis der Kundenumfrage ist da.
In Sachen Zufriedenheit der Kunden geben die Grazer Verkehrsbetriebe (GVB) neuerdings ordentlich Gas. Im Sommer 2008 wurde ja der "Fahrgastbeirat" installiert, im Oktober eine große Internet-Umfrage gestartet - und nun ist auch jene Neuerung endlich auf Schiene, die vermeintlich den Nerv vieler Fahrgäste treffen soll: Denn schon in Kürze wird das Drei-Tages-Ticket vom Stapel gelassen.
Kaufpreis. "Ja, wir starten damit zu Ostern", verrät GVB-Planungschef Andreas Solymos der Kleinen Zeitung. Der Kaufpreis werde "knapp unter zehn Euro" liegen. Dass der Startschuss zum Auftakt der Touristensaison fällt, kommt nicht von ungefähr: Das Modell der Drei-Tages-Karte - mit dem Erwerb sind Vergünstigungen verbunden, etwa bei Museen - richtet sich in erster Linie an Gäste der Murmetropole.
Vergünstigungen. Ein Vorstoß, den Alois Schützenhöfer, Sprecher des Fahrgastbeirates, begrüßt - und zugleich kritisiert. "Auf Grazer selbst werden diese Vergünstigungen wohl nicht den großen Reiz ausüben. Daher werden wir uns weiter um eine Dreitageskarte bemühen, die auch ihnen zugute kommt."
Neue Karte. Auch Verkehrsstadträtin Lisa Rücker (Grüne) ist einerseits "erleichtert", dass die neue Karte endlich zum Zug kommt. Andererseits tüftelt sie längst an neuen Ticketmodellen für eine breitere Zielgruppe: So sind sowohl das Umweltticket (die 24-Stunden-Karte im Zehnerblock) als auch die Job-Karte (Firmen kaufen günstigere Kontingente für Arbeitnehmer) für einen Start im Frühjahr vorgesehen.
Umfrage: Lob und Tadel. Bereits im Oktober 2008 kam das "Kundenbarometer" ins Rollen: Bei dieser Umfrage waren Fahrgäste eingeladen, die Verkehrsbetriebe im Internet via Schulnotensystem zu bewerten. Letztlich wurden die Angaben von knapp 600 Personen ausgewertet, seit kurzem liegt das Ergebnis vor:
Info-Politik: Einer der Hauptkritikpunkte. Informationen über Störungen oder Verspätungen seien
Mangelware, sowohl in den Fahrzeugen (Umfragenote: 3,2) als auch bei Haltestellen (3,3).
Sicherheit: Die "persönliche Sicherheit" wird von den Fahrgästen unterschiedlich bewertet: An Haltestellen und am Abend fühlen sie sich tendenziell eher unsicher (Note: 3), tagsüber und in den Fahrzeugen selbst ist das Wohlbefinden größer (2).
Liniennetz: Die meisten sind mit dem Liniennetz durchaus zufrieden, die Anschlüsse an andere Linien werden kritisch bewertet.
Pünktlichkeit/Taktfrequenz: Hier sind nach Meinung vieler Fahrgäste noch Wünsche offen.
Komfort/Sauberkeit: Der Komfort in den Fahrzeugen wird mit der Note 2,9 bewertet.
Tarife: Das Preis-Leistungs-Verhältnis wird kritisch bewertet, vor allem bei der Stundenkarte und beim 10er-Block. Die Jahreskarte schneidet am besten ab. Internet: Der Online-Auftritt der GVB kommt gut weg (Note: 2,1).
Umfrage-Ergebnisse, die zugleich einen Arbeitsauftrag darstellen: "Die einzelnen Punkte werden nun analysiert. Und wo es möglich ist, wird es natürlich Verbesserungen geben", so Graz-AG-Sprecher Gerald Pichler.
MICHAEL SARIA
Quelle:
www.kleine.atWurde ja Zeit. Wieso sollte sich das 3-Tages-Ticket für Grazer nicht attraktiv sein. Wird ja immerhin billiger als 3 einzelne 24-Stunden Karten sein.