Mir ist schon klar, ein bisschen "anders" ist die Situation am Grazer Sonnenfelsplatz schon (kein Schwerverkehr, etc..)...

Kein Schwerverkehr am Sonnenfelsplatz? Aber immerhin eine der größten Autobusdichten! Zum Asphalt: das jetzt zu Sehende ist ja wohl nur eine Grundschichte. Soweit ich gehört habe, kommt an der Oberfläche eine farbige Schicht Spezialbelag drüber (mehrere Farben). Technische Details zu diesem Belag sind mir nicht bekannt.

lg 200er

Kein Schwerverkehr am Sonnenfelsplatz? Aber immerhin eine der größten Autobusdichten!

Und erst die Bierwagen!
LG!Christian

Gleinstätten ist wohl ein Materialfehler, denn es gibt ja genug viel befahrene gepflasterte Straßen.

Abgesehen davon ist ein loses Pflaster auf Sandbett für die Dauerbelastung nicht optimal - siehe auch Bahnhofsvorplatz, die gepflasterten Rampen an den befahrbaren Haltestellenkaps, etc. ABER: es gäbe ja auch noch das gute alte Granitpflaster, bei dem die Steine mit Zement verbunden sind. Solche Straßen überdauerten Jahrzehnte.
Gerade in der Murgasse wäre eine Fortführung der Herrengassen/Hauptplatz-Pflasterung bis zur Hauptbrücke bzw. am Südtirolerplatz eine Komplettierung mit der dort vorherschenden Pflasterung wünschenswert gewesen.
Hier am Sonnenfelsplatz stört der Ashalt weniger (ist Ortsbildmäßig dank Mensa und Chemiegebäude sowieso schon am A....), und das Aufbringen der Farbe ist wohl eine rasche wie verhältnismäßig billige Möglichkeit, das alles attraktiver zu gestalten.
Was ich nur befürchte: die Farbe wird nie mehr ergänzt oder gar erneuert werde, bis alles abgewittert ist. Siehe z.B. die Punkte am Jakominiplatz, oder auch die Rote "Jakomini-Laufbahn", die nach Bauarbeiten auch schon so manchen schwarzen Fleck hat.

Inzwischen ist alles "schwarz". Nur die letzte Deckschicht fehlt noch (wurde heute begonnen).

Shared Space nimmt Form an

Die Arbeiten am neu gestalteten Sonnenfelsplatz bei der Grazer Uni gehen in die Endphase. Ab 11. Oktober ist der "Platz für alle" wieder offen.
An einem großen Teil des Sonnenfelsplatzes bei der Uni Graz ist bereits die neue Farbgestaltung aufgebracht. Am 11. Oktober wird eröffnet

Die Neugestaltung des Sonnenfelsplatzes geht in die Zielgerade. Auch das Wetter spielt mit, sind die Bauausführenden der Firma Wilfling am Platz an der Uni (früher Unikreisverkehr) erleichtert, bringen sie doch dieser Tage jede Menge Farbe auf, wozu trockenes, warmes Wetter ideal ist. Die viele Farbe wird dem Platz ein völlig neues Gesicht verleihen und gemäß Shared Space strukturieren.

Mit 11. Oktober ist es dann so weit, der Platz wird für alle geöffnet und damit hat auch Graz neben Gleinstätten einen Verkehrsknoten, der ohne Verkehrszeichen und klassische Straßenmarkierungen auskommen wird.
Farbsignale

Doch Farbe spielt am Sonnenfelsplatz neu eine zentrale Rolle: Die auf dem Boden aufgebrachten Farben Anthrazit, Hellblau, Intensivrot, Grün, Braun und Beige leiten sich von den angrenzenden Häuserfronten ab. 70 Tonnen Farbe sind es insgesamt, erklärt Projektleiter Thomas Fischer von der Stadtbaudirektion.

Es handelt sich dabei um eingefärbte Zementschlemme, die vier Zentimeter dick auf den grobkörnigen Asphaltuntergrund aufgetragen wird. Das hoch belastbare Material kann leicht gereinigt werden. Und setzt Signale: "Das Hellbeige des Platzes hebt sich von den übrigen Straßen so stark ab, dass jeder Autofahrer weiß, hoppla jetzt kommt ein anderer Bereich", sagt Fischer.

Ein durchgehend gefärbter Bereich jedenfalls soll den "sicheren Bereich" signalisieren, in dem auch Kinder gefahrlos unterwegs sein können. Dort sollen auch keine "störenden" Einbauten wie Briefkasten oder Verkaufsständer stehen. Die "Finger" zur Mitte hin sollen eine "optische Bremswirkung" erzielen.
Hafenboller

Interessante Elemente bekommt der Platz zusätzlich durch insgesamt 50 "Sitzmöbel" aus Beton, die farblich dem jeweiligen Bodenbelag angeglichen sind. "Sie sehen aus wie Hafenboller, 42 haben eine Höhe von circa 45 Zentimetern, acht werden 85 Zentimeter hoch sein. Sie sollen an den Bushaltestellen als Sitzgelegenheit dienen, die Höheren sind zum Anlehnen", sagt Fischer. Im Bereich Zinzendorfgasse/Halbärthgasse wird auch ein Trinkbrunnen aufgestellt. Ende Oktober werden noch Bäume gesetzt.

Ob der neue Platz die Herausforderung schafft, wird man sehen. Immerhin: 15.000 Fahrzeuge frequentieren ihn täglich und zu Spitzenzeiten 3400 Fußgänger und 640 Radfahrer pro Stunde.
HELMUT BAST



Sonnenfelsplatz neu

Budget: 750.000 Euro beträgt das Gesamtbudget für die Umgestaltung, inklusive Erneuerung der darunter liegenden Leitungen. Die Baukosten allein betragen 550.000 Euro.
Shared Space: Die Idee kommt aus Holland, das Prinzip lautet: Alle Verkehrsteilnehmer sind gleichberechtigt, der öffentliche Raum kommt ohne Verkehrszeichen und ohne übliche Straßenmarkierungen aus.
Neue Mobilitätskultur: Der Platz wird zum Ort der menschlichen und sozialen Begegnung.



Experiment

Die Herausforderung ist groß: 15.000 Fahrzeuge frequentieren den Sonnenfelsplatz täglich. Und 3400 Fußgänger und 640 Radfahrer pro Stunde tummeln sich zu Spitzenzeiten.
Und genau diesen Platz hat Verkehrsreferentin Lisa Rücker auserkoren, um den Grazern dort das Prinzip Shared Space nahezubringen.
Das holländische Modell kommt ja ohne Verkehrszeichen und Markierungen aus. Ein Experiment, das etwa im südsteirischen Gleinstätten bereits bestens funktioniert.
Mit 11. Oktober bricht Graz am Sonnenfelsplatz nun also ebenfalls in neue "regellose" Zeiten auf. Fußgänger, Rad- und Autofahrer sollen sich den Platz gleichberechtigt teilen (Seiten 22/23).
Stets gab es Kritik an den hohen Kosten von 750.000 Euro. Gelingt das Experiment, ist das wohl schnell vergessen. Geht es schief, kommt dann wieder der Kreisverkehr?

Sie erreichen den Autor unter
helmut.bast@kleinezeitung.at
HELMUT BAST

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2840800/shared-space-nimmt-form.story

Ein paar Fotos von gestern:

Den Stangen (vermutlich Lampen?), die auf den Fotos scheinbar auch in der Fahrbahn liegen, gebe ich allerhöchstens eine Woche, bis sie zerkratzt, verbeult oder gar umgefahren sind.
Ansonsten bin ich echt gespannt, wie der Platz bei dem Verkehrsvolk so ankommen wird!

Tonnenweise Leichenberge, zerkratzte Vehikel oder eine perfekte Harmonie oder irgendwas dazwischen.

Hab mir auch gleich gedacht, dass die Masten leiden werden. Noch interessanter wird wie der Belag nach einem Winter aussehen wird. Hoffentlich hat man einen guten Gewährleistungsvertrag.

Mir kommt die Straße bei der Haltestelle des 39ers vor der Mensa verdammt eng vor. Kann aber auch nur eine optische Täuschung sein. Generell wüsste ich als Autofahrer nicht, wo ich lang fahren muss bei den vielen Linien. Ich werde mir das nach Fertigstellung mal anschauen aber ich befürchte Schlimmes. 

Das ist mir auch aufgefallen; ich habe aber leider momentan kein genaueres Foto von diesem Abschnitt. Dachte zuerst schon an eine Einbahnführung, so schmal ist mir der Bereich vorgekommen.

Noch interessanter wird wie der Belag nach einem Winter aussehen wird. Hoffentlich hat man einen guten Gewährleistungsvertrag.

Wenn der Belag jenes Material ist, das ich vermute, sollte das kein Problem sein.

 ... "eingefärbte Zementschlämme, hoch belastbar" ... (Thomas Fischer)

LG!Christian

Eine linguistische Frage in dem Zusammenhang: da steht "Es handelt sich dabei um eingefärbte Zementschlemme, die vier Zentimeter dick auf den grobkörnigen Asphaltuntergrund aufgetragen wird." Das klingt so, als wäre "Schlemme" ein richtiges Wort (hier im Singular verwendet) - ist das wahr, oder meint der Autor wohl das Pluralwort "Schlämme" (von Schlamm)?

Google findet zu "Zementsschlemme" ca. 900 Einträge, zu "Zementschlämme" ca. 22.500.

Tonnenweise Leichenberge, zerkratzte Vehikel oder eine perfekte Harmonie oder irgendwas dazwischen.

Vor allem viel Aufregung in der Lokalpresse und dies ist ja am wichtigsten ...

Das ganze wird sich sicher einspielen, so wie sich über die Jahre auch Temp 30 eingespielt hat (nicht immer so, wie man es sich wünschen würde, aber es hat sich eingespielt ...).

W.