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Thema: Grüne Welle für Bus und Bim (1684-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Grüne Welle für Bus und Bim
Grüne Welle für Bus und Bim


Ein Interview mit DI Andreas Solymos.


Der Begriff ,,Grüne Welle" ist in aller Munde, aber was steckt eigentlich hinter diesem Fachbegriff?

 Bei einer ,,Grünen Welle" werden die Ampelanlagen so geschaltet, dass man beim Befahren der Straße mit einer bestimmten Geschwindigkeit jede Ampel in ihrer Grünphase antrifft. Der Vorteil liegt dabei in einem kontinuierlicheren Verkehrsfluss. Die Umsetzung dieser Maßnahmen in Graz führt auch für Busse und Bims nicht nur punktuell an einzelnen Kreuzungen zur Reduktion von Verlustzeiten, sondern insbesondere durch konsequente Anwendung entlang von Linienästen zu spürbaren Beschleunigungseffekten.

 Auf den ,,Öffentlichen Verkehr" umgemünzt heißt das, dass die Öffis ihre Fahrgäste noch schneller ans Ziel bringen?

Ja, bei einer ,,Grünen Welle" für den öffentlichen Verkehr werden die Ampelanlagen so geschaltet, dass bei Sondersignalen nur für Busse und Bims genau zum richtigen Zeitpunkt kurz eine freie Fahrt angezeigt wird, danach wird wieder in den Regelablauf der Ampelschaltung gewechselt. Fahren Busse und Bims im allgemeinen Verkehr mit, haben auch die anderen grün.
Die dadurch verringerte Wartezeit vor den Ampeln wirkt sich natürlich positiv für unsere Fahrgäste aus. Wir können deutlich besser den Fahrplan einhalten, Verspätungen reduzieren und sind noch attraktiver für unsere KundInnen.

Werden damit nicht andere Verkehrsteilnehmer benachteiligt?

Nein, auf keinen Fall. Gibt es Sondersignale, so wird lediglich der Zeitpunkt dafür optimiert: Fahren Busse oder Straßenbahnen im Allgemeinverkehr mit, wie z.  B. in der Triesterstraße oder am Kalvariengürtel , profitieren auch die anderen Verkehrsteilnehmer von den angepassten Grünzeiten. Aufgrund jahrelanger Erfahrungen haben sorgfältig geplante und bereits realisierte Optimierungsschaltungen keinerlei negative Auswirkungen auf andere Verkehrsteilnehmergruppen.

Aufmerksamen Verkehrsteilnehmerinnen fällt dieses Phänomen der Grünen Welle in letzter Zeit verstärkt auf. Ist das die Realität?

 Ja, gemeinsam mit der Stadt Graz arbeiten wir stetig an Verbesserungen an unserem Angebot. Bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten wird der öffentliche Verkehr in der steirischen Landeshauptstadt beschleunigt und in die Grüne Welle für Busse und Bims investiert. Die Stadt Graz bekennt sich in ihren verkehrspolitischen Leitlinien zur Grünen Welle für den Öffentlichen Verkehr. Damit handelt sie im Einklang mit zahlreichen mitteleuropäischen Städten von Aachen bis Zürich.

Worin sehen Sie den Nutzen dieser Maßnahmen?

Durch gezielte Vorrangschaltungen sowie eigene Fahrtrassen sind Bus und Bims im Stadtgebiet möglichst verzögerungsfrei, zuverlässig, ökologisch und wirtschaftlich unterwegs. So wird in Zeiten eines verstärkten Umwelt- und Mobilitätsbewusstseins ein wichtiges Zeichen gesetzt und Graz noch lebenswerter. Und angesichts der hohen Spritpreise wird der Öffentliche Verkehr auch weiterhin als Alternative zum eigenen PKW zunehmend interessant. Daher ist ein attraktiverer Öffentlicher Verkehr ein Schritt in die richtige Richtung. Bedenkt man, dass man um das Geld einer Jahreskarte in Graz sein eigenes Auto nur vier bis sechs Mal volltanken kann, liegt das Umsteigen wohl auf der Hand.

Welche Auswirkungen hat das für die AutofahrerInnen?

Erfahrungen aus anderen Städten zeigen, dass der Autoverkehr dadurch keine nennenswerten Nachteile hat. Autofahrer, die sich dicht vor oder hinter dem Bus befinden, profitieren sogar von der Vorrangschaltung. Und nachdem der Bus die Ampel überquert hat, wird das Ampelschaltprogramm schnellstmöglich wieder im normalen Rhythmus fortgesetzt.

DI Andreas Solymos ist seit 1991 bei den Graz Linien beschäftigt und verantwortlicher Spartenbereichsleiter für Planungsmanagement und Infrastruktur. Neben dieser Tätigkeit wirkt er als Obmann beim Musikverein der Graz Linien und dem Tramway-Museum mit. Er ist verheiratet und Vater zweier Töchter. Als Nicht-Grazer pendelt er täglich mit der S-Bahn und den Graz Linien zu seinem Arbeitsplatz und bezeichnet sich selbst als einen der kritischsten Kunden von Graz Linien.

Wir laden alle Fahrgäste ein, ihr Feedback direkt an uns zu adressieren! So können wir noch zeitnaher reagieren und auf die Wünsche unserer Fahrgäste eingehen. Unser KundInnenservice ist unter linien@holding-graz.at oder Tel. 0316-887-8804 erreichbar. 

Quelle: http://www.holding-graz.at/de/unternehmen/news27062011welle.html
Liebe Grüße
Martin