Zum Hauptinhalt springen
  • Wir sind gesiedelt! -> NEUES FORUM

    Sollte keine E-Mail gekommen sein, bitte um Neuregistrierung.

Thema: Der Radweg-Thread (297824-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Benutzer und 3 Gäste betrachten dieses Thema.
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #435
Siegi, bist du´s?

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Der Radweg-Thread
Antwort #436
Übrigens, einen richtigen Radhighway in Graz gibt's eh, nämlich von Süden an der Eisenbahn entlang, an Puntigam vorbei bis Don Bosco - das ist echt ein super Radweg. Dann versandet er halt einfach...

Der geht eh durch bis zum Hauptbahnhof, also wer sich hier schon aufregt, dem kann man auch nicht helfen. Ich bin selbst auch Radfahrer und kann mich darüber nicht aufregen. Auf der weiteren Strecke von der Kirche Don Bosco nach Norden fährt man halt auf Nebenstraßen und das auch ohne abbiegen, ab dem Zeitpunkt wo man die Kärntner Straße überquert... Oder willst du mit deinem Rad immer schneller als 30 km/h fahren?

Eine sehr gute Ost-West Verbindung ist auch der Radweg von der Schönaubrücke der Ostbahn entlang zur Kirche Don Bosco und weiter der Peter-Rosegger-Straße entlang. Nur muss man ab dort dann auf der Straßganger Straße weiter fahren...

  • kroko
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #437
Zitat
Der geht eh durch bis zum Hauptbahnhof, also wer sich hier schon aufregt, dem kann man auch nicht helfen.

Naja, Nebenstraßen sind halt kein "Radhighway". Bei Don Bosco ist's ein bisschen lästig queren, und dann fährt man zwischen Schwerindustrie-Betrieben mit reichlich LKW-Verkehr durch. Bin das letztens mit kleinen Kindern gefahren, nicht besonders einladend.

Das was jetzt unter "Radhighway" diskutiert wird schaut ganz anders aus: kreuzungsfrei oder wenige Kreuzungen, falls Kreuzungen dann nur ganz wenige mit Nachrang, und vor allem kein oder fast kein KfZ-Verkehr und ganz sicher kein LKW-Verkehr.

  • ptg
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #438
Übrigens, einen richtigen Radhighway in Graz gibt's eh, nämlich von Süden an der Eisenbahn entlang, an Puntigam vorbei bis Don Bosco - das ist echt ein super Radweg. Dann versandet er halt einfach...

Der geht eh durch bis zum Hauptbahnhof, also wer sich hier schon aufregt, dem kann man auch nicht helfen. Ich bin selbst auch Radfahrer und kann mich darüber nicht aufregen. Auf der weiteren Strecke von der Kirche Don Bosco nach Norden fährt man halt auf Nebenstraßen und das auch ohne abbiegen, ab dem Zeitpunkt wo man die Kärntner Straße überquert... Oder willst du mit deinem Rad immer schneller als 30 km/h fahren?

Eine sehr gute Ost-West Verbindung ist auch der Radweg von der Schönaubrücke der Ostbahn entlang zur Kirche Don Bosco und weiter der Peter-Rosegger-Straße entlang. Nur muss man ab dort dann auf der Straßganger Straße weiter fahren...
Kroko hat sich nicht aufgreregt sondern festgestellt, dass das ein richtiger Radhighway ist und dass sich der Radhighway vor Don Bosco mehr oder weniger auflöst - das ist wohl auch eine korrekte Feststellung.
Danach gibt es halbwegs vernünftige Möglichkeiten Richtung Norden weiterzukommen, aber von einer guten Radwegverbindung sehe ich da nichts.  Unter einem Highway verstehen die meisten eine Strecke auf der man Vorrang genießt und nicht dass man an einer Ampel 3 Minuten stehen muss, weil erst Auto Auto Auto kommt, dann der ÖV und dann diese lästigen Fußgänger und Radfahrer .
Grundsätzlich ist das Radwegenetz für den Normalfahrer in Graz recht gut, könnte aber in Graz recht einfach deutlich verbessert werden, in dem man in den Nebenstraßen die "Radweg Ende"-Markierungen entfernen würde bzw. den wichtigsten Radwegen Vorrang einräumen würde (Querung bei der Landesturnhalle oder im Mariatrostertal, wo man bei jedem Querstraßerl ein Stoppschild hat). Was hilft mir ein recht gut ausgebauter Radweg in der Wickenburggasse, wenn ich dann bei der Landesturnhalle damit beschäftigt werde auf Radfahrer vom Paulustor und Geidorfplatz sowie Fußgänger am Radweg zu achten und dabei noch nach hinten schauen muss, ob Autos mit hoher Geschwindigkeit ohne Vorankündigung (=Blinken) die Jahngasse raufbrettern wollen, weil man es Autofahrern nicht zu muten kann wegen Radfahrern links und rechts zu schauen - für Fußgänger beim Zebrastreifen 2m weiter ist es aber schon möglich.
Und wenn es nur der eine Baum ist, der die Sicht versperrt, dann sollte man sich halt überlegen, ob man den nicht opfert (700 Bäume +/-7000 für ein Kraftwerk zu fällen, ist ja auch kein Problem) oder den Geh- und Radweg 10m weiter in die Jahngasse zieht, damit die Autofahrer mit ihren Augerl nach links und rechts schauen können.

Radhighways wären von den Randbezirken bzw. Umlandgemeinden wichtig und sollen nicht primär dem Sonntagsfahrer oder dem Familienausflug dienen, sondern dem "Berufsradfahrer" eine attraktive Möglichkeit bieten schnell von A nach B zu kommen. Und dahingehend sind die Radwege allesamt eher zu vergessen. Auch weil sehr viele Wege als Geh- und Radwege ausgeführt sind.

Re: Der Radweg-Thread
Antwort #439
Das was jetzt unter "Radhighway" diskutiert wird schaut ganz anders aus: kreuzungsfrei oder wenige Kreuzungen, falls Kreuzungen dann nur ganz wenige mit Nachrang, und vor allem kein oder fast kein KfZ-Verkehr und ganz sicher kein LKW-Verkehr.

Und für mich wäre ein Kriterium: Ganz sicher kein Fußgängerverkehr. Die sind nämlich die nervigsten, weil unberechenbarsten und damit gefährlichsten Verkehrsteilnehmer.

Die Abwesenheit von Kraftfahrzeugen führt automatisch dazu, dass Fußgänger die Fläche für sich beanspruchen. Beispiel aus Wien: Prater Hauptallee: Wäre ein Radhighway, weil mit Fahrverbot für Kraftfahrzeuge beschildert. Fußgänger dürfen daher die Fahrbahn in Längsrichtung nicht begehen. Die Realität schaut deutlich anders aus.

Das Beispiel geht auch in der Gegenrichtung: Begegnungszone untere (unterste) Mariahilferstraße. In dem mittigen Straßenbereich, wo Autos fahren, sind nahezu keine Fußgänger zu finden.

  • Ch. Wagner
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #440
Und für mich wäre ein Kriterium: Ganz sicher kein Fußgängerverkehr. Die sind nämlich die nervigsten, weil unberechenbarsten und damit gefährlichsten Verkehrsteilnehmer.

Wie Recht du hast. Das denk ich mir oft am Gehsteig, wenn ein Radlfahrer daherkommt: den störe ich jetzt ganz sicher. Oder gar in der Schmiedgasse - gaunz oag! Gehört auch fußgängerfrei. Und auch die Fußgänger sollten endlich ein Vorder- und Rücklicht tragen, damit sie rechtzeitig erkannt werden. Was ja für viele Radlfahrer nicht gilt.
Also: wenn schon an einen Highway gedacht wird, so sollte man das vom Verhalten der Radfahrer abhängig machen. Solange so viele sich nicht rechtskonform verhalten, braucht man den Ausbau auch nicht.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • flow
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #441
Also meine zweitliebste Beschäftigung ist es, Fußgänger auf dem Radlweg am Glacis zu erschrecken.

Mehr Law and Order!
Morteratsch - fermeda sün dumanda

  • kroko
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #442
Zitat
Wie Recht du hast. Das denk ich mir oft am Gehsteig, wenn ein Radlfahrer daherkommt: den störe ich jetzt ganz sicher. Oder gar in der Schmiedgasse - gaunz oag! Gehört auch fußgängerfrei. Und auch die Fußgänger sollten endlich ein Vorder- und Rücklicht tragen, damit sie rechtzeitig erkannt werden. Was ja für viele Radlfahrer nicht gilt.
Also: wenn schon an einen Highway gedacht wird, so sollte man das vom Verhalten der Radfahrer abhängig machen. Solange so viele sich nicht rechtskonform verhalten, braucht man den Ausbau auch nicht.

Solang es Radfahrer gibt die am Gehsteig fahren weil es ihnen auf der Straße zu gefährlich ist, solange braucht man den Ausbau der Radwege nicht? Seltsame Logik.  :banana:

Re: Der Radweg-Thread
Antwort #443
Und für mich wäre ein Kriterium: Ganz sicher kein Fußgängerverkehr. Die sind nämlich die nervigsten, weil unberechenbarsten und damit gefährlichsten Verkehrsteilnehmer.

Wie Recht du hast. Das denk ich mir oft am Gehsteig, wenn ein Radlfahrer daherkommt: den störe ich jetzt ganz sicher. Oder gar in der Schmiedgasse - gaunz oag! Gehört auch fußgängerfrei. Und auch die Fußgänger sollten endlich ein Vorder- und Rücklicht tragen, damit sie rechtzeitig erkannt werden. Was ja für viele Radlfahrer nicht gilt.
Also: wenn schon an einen Highway gedacht wird, so sollte man das vom Verhalten der Radfahrer abhängig machen. Solange so viele sich nicht rechtskonform verhalten, braucht man den Ausbau auch nicht.

Du hast sicher recht, dass sich Radfahrer oft vorsätzlich nicht korrekt verhalten (Gehsteigfahren) und dadurch Fussgänger gefährden. Bei den Fußgängern, die unvermutet auf den Radweg treten, sehe ich zumeist keinen Vorsatz, sondern sie nehmen den Radweg einfach nicht als Fahrbahn, sondern als Gehsteig wahr.

Das Problem mit den Gehsteigradlern dürfte aber "hausgemacht" sein. Man hat angefangen, Gehsteigbereiche durch Bodenmarkierungen zu Radwegen zu erklären. So hatten Radfahrer überhaupt er einmal die Möglichkeit, das "Feeling" des Gehsteigfahrens kennen zu lernen, und zwar vollkommen legal. Und wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, im Besonderen, weil das Gehsteigfahren aus eigenem Empfinden eh ungefährlich ist, der hat halt auch geringere Hemmungen, es auch dort zu tun, wo kein Radweg ist.

  • Amon
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #444
Und für mich wäre ein Kriterium: Ganz sicher kein Fußgängerverkehr. Die sind nämlich die nervigsten, weil unberechenbarsten und damit gefährlichsten Verkehrsteilnehmer.

Wie Recht du hast. Das denk ich mir oft am Gehsteig, wenn ein Radlfahrer daherkommt: den störe ich jetzt ganz sicher. Oder gar in der Schmiedgasse - gaunz oag! Gehört auch fußgängerfrei. Und auch die Fußgänger sollten endlich ein Vorder- und Rücklicht tragen, damit sie rechtzeitig erkannt werden. Was ja für viele Radlfahrer nicht gilt.
Also: wenn schon an einen Highway gedacht wird, so sollte man das vom Verhalten der Radfahrer abhängig machen. Solange so viele sich nicht rechtskonform verhalten, braucht man den Ausbau auch nicht.

Dann fordere ich den sofortigen Stopp jedes Straßenausbaus, da sich bekanntlich auch Autofahrer/innen oftmals nicht korrekt verhalten (gelbe und rote Ampen, Vorrangregeln, Tempolimits, Abbiegeverbote...). Im Übrigen würde Gehsteigradler sehr schnell verschwinden, wenn es 1. in jeder größeren Straße zumindest einen Rad- oder Mehrzweckstreifen gäbe, sodass Radfahrer ein einerseits nicht durch stauende Autos behindert und andererseits durch waghalsige Überholmanöver gefährdet werden und 2. endlich wieder echte Radwege statt dieser unnötigen Geh-Radweg-Kombinationen gebaut würden. Soll jetzt aber keine Entschuldigung sein: Auf einem reinen Gehweg haben Radfahrer nichts verloren.

Re: Der Radweg-Thread
Antwort #445
Leider hat man in Graz die gute Entwicklung, die die Radverkehrsinfrastruktur Ende der 1980er-/Anfang der 1990er-Jahre danach nie mehr für den weiteren Ausbau nutzen können.

Ein Problem sind sicherlich die kombiniereten Geh- und Radwege, zuletzt ja bei der Bahnhofsunterführung (die Fahrradtechnisch ja absolut unterdimensioniert ist, aber unbedingt 4 Kfz-Fahrspuren haben muss) und das Fehlen richtiger und DURCHGEHENDER Radwegachsen durch die Stadt.

Und Fahrradfahrer gibt es überall auf der Welt auf Gehsteigen, nicht nur in Graz (v. a. dort wo das Fahren auf der Straße zu gefährlich ist).

Und dass sich Fußgeher und Radfahrer nicht unbedingt lieben, ist auch kein Graz-typisches Problem ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • ptg
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #446
Dazu sei auch noch anzumerken, dass das auch beim MIV zutrifft. Weil Kfz laufend breiter wurden/werden, werden ständig Gehsteige verschmälert oder um Parkplätze zu erhalten das (Teil-)Parken auf Gehsteigen erlaubt hat. In der Leonhardstraße war die verbleibende Gehwegbreite und durch das rücksichtslose Verhalten so mancher Autofahrer (über die Markierung stehen und zusätzlich eingeschlagene Vorderräder) so gering, dass wir mit dem Kinderwagen nicht nur einmal auf die Straße ausweichen mussten. Inzwischen gibt es die Parkplätze ja nicht mehr, wobei laut ProMIV-Blatt aka Kleine Zeitung die gegenüber den Vorgängern 3cm breiteren Donnerwalzen daran schuld sind, aber sicher nicht die Kfz die in den letzten 20 Jahren um gut 20 cm breiter wurden.
Inzwischen ist es auch ganz normal, dass Autofahrer, die schnell irgendwo was holen müssen, auf Geh- und Radwegen parken oder Durchgänge/-fahrten zustellen. Am Kaiser-Josef-Platz blieb früher der Gehsteig entlang des Glacis für Fußgänger frei, jetzt wird alles verparkt, wo es nur geht und als Fußgänger darf man sich zwischen den kreuz und quer parkenden Autos durchquälen.  Das wird von Fußgängern toleriert und von der Polizei ignoriert (außerhalb der Zonenüberwachungszeiten kann man in Graz parken wie man will), solange die auf der Straße im Auto beim Drehen ihrer Streifenrunden nicht behindert werden. Fußstreifen denen das vielleicht auffallen würde, gibt es ja keine mehr.

Der Hund liegt darin begraben, dass man Radfahrer nicht als eigenständige Verkehrsteilnehmergruppe sieht. Die Autofahrer wollen/brauchen immer mehr Platz und da stören die Radfahrer, also verbannt man sie wo es geht auf Geh- und Radwege. Den Fußgängern ist man ein Dorn im Auge, weil man relativ zu ihnen mit der 10fachen Geschwindigkeit unterwegs ist und zugleich in Graz Mehrzweckstreifen stets in Grazer-Maximalbreite = gesetzliche Mindestbreite ausführt und zusätzlich alle Taferl, Masten und Säulen auch noch hingestellt werden und so der Platz vielfach sehr eng bemessen ist. Als Radfahrer muss man sich oft die Edith-Klinger-Frage stellen: "Wer will mich?"
Als Radfahrer ist man durchschnittlich genauso schnell wie ein Autofahrer, aber erreicht halt nicht dessen Höchstgeschwindigkeit. Gegenüber Fußgängern erreicht man aber stets deutlich höhere Geschwindigkeiten (für mich sind  Mehrzweckstreifen daher komplett schwachsinnig). Man muss also entweder Platz auf der Straße (Radfahrstreifen) oder eigene Radwege schaffen und zugleich den Autofahrern und auch Fußgägern klar machen, dass man ein gleichwertiger Verkehrsteilnehmer ist. Solange man Radfahrer als Verkehrsübel ansieht, braucht man sich nicht wundern, wenn die sich dann auch oft nicht ganz gesetzeskonform verhalten.
MMn wären folgende Maßnahmen wichtig:
- Hauptradrouten wie bei der Querung Landesturnhalle den Vorrang gegenüber einer wenig befahrenen Nebenstraße geben
- In den Nebenstraßen die ganzen ENDE Markierungen auf Radstreifen gegen die Einbahn entfernen und dafür einfach nach der Rechtsregel vorgehen.  (Dazu müsste aber die Gesetzeslage angepasst werden, wird also länger nicht der Fall sein).
- Wichtige innerstädtische Radwege bzw. einen Radwegring errichten/verlängern und nicht nur davon faseln (Verlängerung am Ring vom Eisernen Tor bis zur  Mur und auch Richtung Raubergasse mit ordentlicher Adaptierung dieser Gasse für Radfahrer (Die Schmiedgasse ist derzeit die einzige innenstadtnahe Möglichkeit, um vom Jakominiplatz Richtung Hauptplatz zu kommen).
- Radwege aus den Randbezirken/Umland so attraktiv gestalten, dass man diese auch gerne und regulär benutzt.
- Statt Aktionen des KfV auf Radwegen vor Kreuzungen wie "auch bei grün rechts und links schauen", so in die Richtung "bei Autofahrern wird halt tolereiert, dass sie bei gelb/rot in die Kreuzung fahren" sollte man Autofahrern die Regeln z.B. einer Begegnungszone näher bringen. Wenn man mit Autofahrern redet, was da so alles geglaubt oder nicht geglaubt wird,statt sich mit der StVO auseinanderzusetzen. 


Bei den meisten Straßenbauprojekten hat man das Gefühl, dass die Planungsgespräche nach diesem Schema ablaufen: "So also irgendwie müssen wir da was für die Autofahrer machen. Auf jeden Fall breiter mit 2 oder 3 Richtungsfahrspuren?" - "Was ist mit den Fußgängern?" - "Bei dem Platz den wir haben gehen sich mit Gehsteig nicht 3 Spuren aus." - "Also nur 2 Richtungsspuren und einen breiteren Gehsteig" - "Gute Idee! Da können wird dann auch noch Bushaltestellen einbauen und dann haben wir auch noch genug Platz für die Lichtmasten und Verkehrstafeln. Der Gehweg muss eh nicht durchgehend so breit sein."
Konsens gefunden. Ausführung startet.
Während den Bauarbeiten bekommt der Radbeauftragte oder ARGUS oder wer auch immer Wind vom Projekt und es wird nachgefragt:
"Wie schaut es eigentlich mit den Radfahrern aus?"
"Welche Radfahrer. Da fahren doch keine Radfahrer und sonst können die ja auch ein bissl Umweg fahren. Die fahren ja, weil sie Radfahren wollen."
"Öhm. Nein! Die wollen auch schnell und direkt von A nach B kommen."
"Hm. Auf der Straße ist aber blöd. Da regen sich die Autofahrer dann auf, dass sie so wenig Platz haben obwohl sie im Gegensatz zu den Radfahrern so viel steuern zahlen. Die sind Sozialschmarotzer wie die Fußgänger und Öffi-Nutzer. Das ist es! Die sind wie die Fußgänger. Also können die Radfahrer doch auch auf dem breiten Gehsteig fahren. Wir machen einen Mehrzweckstreifen."
"Das geht sich mit den Masten und Verkehrszeichen nicht aus."
"Kein Problem! Der Mehrzweckstreifen kann ja stellenweise auch ein bisserl schmäler sein.  Zur Not stellen wir halt, wo es sich nicht ausgeht, eine Radwegende-Tafel hin."
"Okay. Und was machen die Radfahrer dann?"
"Die können ja absteigen und schieben oder auf der Straße fahren."
"Dann fahren sie aber gegen die Fahrtrichtung."
"Ihr blöden Radlfahrer müssts auch die ganze Zeit jammern. Jetzt haben wir eh schon alles für euch umgeplant! Schluss jetzt! So machen wird das."
Straßenumbau fertig. Am nächsten Tag die ersten Leserbriefe in der Kleinen Zeitung.
Ernst K., Autofahrer: "Da wird was so toll umgebaut mit genug Platz für die Radfahrer am Gehsteig und dann fahren die vor mir mitten auf die Straße. Die Radfahrer halten sich an nichts."
Bertha Z., Fußgängerin: "Da gibt es so viel Platz auf der Straße und dann hätte mich so ein Radfahrrowdy fast zusammengeführt. Die Radfahrer halten sich an nichts."




 

  • Ch. Wagner
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #447
Mei, de oamen Radler.

Beispiel Wetzelsdorferstraße:

Die Kosten wurden zur Hälfte von der Stadt Graz getragen.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Ch. Wagner
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #448
Und noch a bissi zum lesen: soo schlecht haben es die Radler schon nicht.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Der Radweg-Thread
Antwort #449
Und noch a bissi zum lesen: soo schlecht haben es die Radler schon nicht.

Du hast den Bericht aber auch gelesen, gell?

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)