Re: Der Radweg-Thread
Antwort #229 –
Zum Thema Rechtsregel: Heute hat mich (weider einmal) ein Autofahrer fast aufgegabelt Ecke Schanzelgasse - Rembrandgasse. Nach Bremsung (auch meinerseits) und Gehupe des Herrn, habe ich ihn darauf aufmerksam gemacht, dass hier die Rechtsregel gilt.
Seine Antwort war, dass ich aus einer Sackgasse (Schanzelgasse) komme und deswegen die Rechtsregel nicht gilt.
Das sind dann genau die Autofahrer, die sich über die Radler aufregen
Leider gibts immer wieder dazu Auffassungsunterschiede von allen Verkehrsteilnehmern!
Es stimmt, dass es auch die Fließverkehrsregel gibt, dass man, wenn man aus dem ruhenden Verkehr kommt, gegenüber dem fließenden Verkehr Nachrang hat. Aber diese Regel gilt lediglich wenn man von einem Parkplatz, einer Ein-/Ausfahrt, oder ähnliches weg- bzw. rausfährt, aber nicht an einer "normalen" Kreuzung.
Eine Sackgasse ist keine Begründung, dass die Rechtsregel nicht gilt. (Leider gehen hier die Meinungen auseinander da man meint, dass in einer Sackgasse kein Fließverkehr stattfinden kann. Hier kommt es aber sicher um die Länge der Sackgasse drauf an, ob das nur ein "Stumpf" wie eine Ein-/Ausfahrt ist, oder ob es eben eine längere Sackgasse ist.)
Leider sehr viel Unwissenheit auch oft im Straßenverkehr ....
Dabei gibt es 2 Probleme:
Wie schon festgehalten: bei einer Kreuzung mit einer Sackgasse gilt allgemein die Rechtsregel, außer sie wäre durch bauliche Maßnahmen als untergeordnete Straße klar erkenntlich.
Die Schanzelgasse ist gar keine Sackgasse.
Wobei mir das speziell an dieser Kreuzung in beiden Richtungen schon mehrfach passiert ist. Ich weiß nicht warum viele gerade an der Kreuzung die Rechtsregel komplett ignorieren.
Wenn es mit der Disziplinlosigkeit vieler Radfahrer so weitergeht, werden Vorfälle wie der gestrige sich häufen und der Ruf nach Fahrradkennzeichen lauter werden:
Radfahrerin beging Fahrerflucht
Eine unbekannte Fahrradlenkerin verursachte Mittwochmorgen im Bereich der Kreuzung Schmiedgasse - Kaiserfeldgasse einen Verkehrsunfall mit einer 74-jährigen Radfahrerin, die schwer verletzt wurde. Die Unbekannte fuhr ohne ihre Daten bekannt zu geben weiter.
Am Mittwoch überquerte eine 74-jährige Grazerin mit ihrem Fahrrad die Kreuzung Schmiedgasse - Kaiserfeldgasse. Aus Richtung Westen fuhr eine unbekannte Radfahrerin auf der Kaiserfeldgasse und stieß im Kreuzungsbereich gegen die Pensionistin, die durch den Anprall auf die Fahrbahn stürzte. Die Frau erlitt eine schwere Hüftverletzung.
Frau gab Daten nicht bekannt
Die unbekannte Radfahrerin kam nicht zu Sturz und tat den Unfall als ,,ist ja eh nichts passiert" ab. Als Zeugen und Ersthelfer die Rettung verständigten, setzte die unbekannte Rothaarige, die etwa 40 Jahre sein soll, ihre Fahrt auf der Schmiedgasse in Richtung Norden fort, ohne zuvor ihre Daten bekannt gegeben zu haben.
Quelle: orf.at
Aus diesem Vorfall eine allgemeine "Disziplinlosigkeit vieler Radfahrer" abzuleiten, halte ich für übertrieben.
Außerdem kann es Straßenbahnern (wie TW 222) ja nur recht sein. Die ältere Dame war sicher so ein Verkehrshindernis, dass vor der Straßenbahn herumzuckelt und so schuld an all den Verspätungen der letzten Jahr bei den Öffis war. (Wenn Radler nicht disziplinlos ihrem Rowdytum frönen, sind sie ja ein langsames Verkehrshindernis )
Sucht man in regionews nach Fahrerflucht : stehen da 5 Vorfälle in den letzten 3 Tagen mit PKWs (mit Nummerntafeln) zu Buche, wobei 2x Radfahrer die Leidtragenden waren.
21.8.2013
Salzburg Stadt: Radfahrer angefahren und Fahrerflucht begangen - Polizei sucht Zeugen
Ein Zeuge in Bundesheeruniform hat die Daten des flüchtigen PKW notiert.
21.8.2013
Verkehrsunfall mit Fahrerflucht in Innsbruck
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20.8.2013
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