Na das kann man dann natürlich auf den öffentlichen Verkehr auch übertragen und Gehwege kann man selbstverständlich auch hinterfragen. Ich wollte nur ein konkretes Beispiel zur Kostenrelation bringen. Man hätte auch schon vor 40ig Jahren den 7er bis zum Berliner Ring verlängern müssen. Wäre auch billiger und vor allem möglich gewesen.
Die Straßenbahn Richtung Gösting hätte man auch gleich ausbauen können, aber dafür gibt/gab es kein Geld und jetzt kann man sich ja Gott sei Dank auf die Bewohner beim Hirtenkloster ausreden.
Zur Frage warum Radwege immer so teuer sein müssen: Müssen sie nicht. Teuer sind sie nur, weil auf keinen Fall auch nur irgendwo eine Fläche des MIV angeknabbert werden darf.
Zwischen Leonhardplatz und Riesplatz hätte man einfach einen Fahrstreifen in einen Radweg umwandeln können. Geht nicht weil uhuhuh der arme Autofahrer.
Aber dafür gab es ja einen großen Aufschrei, dass der Radweg 800.000€ gekostet hat. Letztendlich wollte man die Radfahrer von der Straße entfernen. Ich hab kein Problem gehabt mich zur Ampel (erlaubterweise!) vorzuschlängeln - die Autofahrer schon, wie man am täglichen Gehupe und Gemecker aus dem geöffneten Fenster gehört hat.
Alternative zur Brücke beim Obi wäre ein Radweg entlang der Wiener Straße - einen Fahrstreifen in der Wiener Straße weg und dafür ein Radweg errichten. Wäre natürlich billiger gewesen.
Was ja auch lustig ist, bei den Kosten: Wenn man wie in Leonhard den 7er verlängert, werden alle weiteren Umbaumaßnahmen unter anderem Verbreiterungen für den MIV usw. dem Projekt zu gerechnet. Werden Straßen erweitert oder erneuert, kostet das quasi nix, weil man ja wegen Kanalgrabungen und ähnlichem sowieso neu asphaltieren musste.
Der Radweg von der Keplerbrücke zum Geidorfplatz ist fast nicht mehr benützbar, weil zu manchen Zeiten komplett überlastet. Daneben gibt es zwei Fahrstreifen Richtung Osten die nicht einmal zu Stoßzeiten benötigt würden. Dafür wird nicht einmal ein von Gemeinde und auch dem Land ursprünglich abgesegneter/beschlossener (und auch finanzierter) Kreuzungsumbau durchgeführt, obwohl eine Fahrspur in der Jahngasse absolut nicht gebraucht würde.
Ich hab kein Problem damit, dass in die Infrastruktur des MIV investiert wird, aber gerade Städte wie Graz sollten sich ernsthaft Gedanken machen, ob es wirklich zielführend ist, den MIV immer weiter zu fördern, während die sanfte Mobilität gerade noch so irgendwie geduldet wird.
Was bringt denn der Südgürtel wirklich? Mehr Verkehr, weil die Leute sich denken, dass sie jetzt viel schneller von A nach B kommen als wenn sie die Öffis oder das Fahrrad benutzen, weil für die letztgenannten keine bzw. nur minimale Verbesserungen herausschauen. Letztendlich wird der Verkehr am Liebenauer Gürtel und in der Puntigamer Straße (westlich der Mur) deutlich zu nehmen (mit entsprechender stärker Belastung der anschließenden Straßen) und die Puntigamer Straße (östlich der Mur) einen vielleicht etwas geringeren Verkehr aufweisen.
Appropos: Die schönen neuen Grazer Plätze sind eh alle zubetoniert worden!