Zum Hauptinhalt springen
  • Wir sind gesiedelt! -> NEUES FORUM

    Sollte keine E-Mail gekommen sein, bitte um Neuregistrierung.

Thema: Der Radweg-Thread (296856-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Benutzer und 1 Gast betrachten dieses Thema.
  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #75

Die Tücke mit der Lücke

Radhauptstadt Graz im Check der Radlobby: über Lücken bei Hauptverkehrsachsen, Stillstand und Fortschritte im System.

Seit Juli ist Graz wieder Rad-Hauptstadt der Republik. Das bestimmten zumindest 2710 vom Verkehrsclub Österreich befragte Personen. Im Baustellensommer voller Baugruben und Umleitungen war der Reality Check nur schwer möglich. Nun, da die Adern der Stadt geflickt sind, Straßenbahnen Fahrt aufnehmen, Autos wieder freie Bahn haben, baten wir die Radlobby Argus zur Streckenanalyse.


Das letzte Rad

Wie radfahrfreundlich ist Graz? ,,Sagen wir es so: Der Radverkehr spielt noch immer eine untergeordnete Rolle. Zuerst kommen fahrende Autos, danach die ruhenden, dann Fußgänger und zuletzt wir Radfahrer", kritisiert Argus-Obfrau Heidi Schmitt. Was die Radaktiven besonders stört: ,,dass viele Dinge zwar angekündigt, aber nie umgesetzt werden".

Erster Kritikpunkt: Die 13 Hauptradrouten führen zwar zum Zentrum hin. ,,Die Idee, diese wie ein Spinnennetz mit radtauglichen Wegen zu verknüpfen, ist aber ad acta gelegt." Und das, so Stephan Landgraf, spüre man besonders in dicht besiedelten Außenbezirken wie Liebenau, St. Peter oder Gösting. Sieben Lücken im System (siehe Grafik links) orteten sie dazu an Hauptverkehrsachsen wie der Liebenauer Hauptstraße (,,eine reine Autostraße") oder an der noch bis 2013 lahmgelegten Bahnhofsbaustelle. ,,Es fehlt eine Querverbindung Ost-West", klagen sie. Stichwort: Peter-Tunner-Gasse.


Kurzes Stück, langer Umweg

Nicht immer sind es die großen Achsen, manchmal hapert's an wenigen Metern: Das Ringen am Joanneumring als Jakominiplatz-Umfahrung bleibe, klagen Lobbyisten, seit Monaten blockiert. Ein schwarz-grünes Politikum.

Oder: Der Durchstich zwischen Hafnerriegel und Steyrergasse würde vielen den täglichen Spießradroutenlauf erleichtern. ,,Uns geht es nicht um die Erschaffung neuer Hauptradrouten, sondern darum, dass wir flüssig radfahren können." Und darum, dass auf Hauptverkehrsrouten wie jener nach Mariatrost auch ruhig wir vor Autos Vorrang haben können.

Abseits der Tücken mit den Lücken kritisieren sie PR-Gags wie die Ferien-Radlbim (30.000 Euro Zuschuss von der Stadt). Vizebürgermeisterin Lisa Rücker kontert der Kritik mit mehreren Lückenschlüssen, durch die sie heuer und nächstes Jahr Grazer Radler besser in Fahrt bringen will (siehe Interview unten).

Argus streut aber auch Rosen: Radfahrer seien in den letzten Jahren sichtbarer geworden. Und die anstehenden Ausbauten begrüße man.



INTERVIEW

,,Jeder Meter mit Blut und Schweiß erkämpft"

Frau Vizebürgermeisterin, die Radlobby Argus kritisiert, dass in der Grazer Verkehrspolitik an Radler immer noch zuletzt gedacht wird. Ist Grün da mit seinen Plänen gescheitert?

LISA RÜCKER: Nein. Wir diskutieren Verteilungsfragen für Verkehrsteilnehmer intensiv. Ich entscheide aber nicht allein und die ÖVP als Koalitionspartner zieht oft nicht mit. Sobald ein Parkplatz betroffen ist, wackelt ein Projekt schon wieder. Jeder Meter Radweg wird mit Blut und Schweiß erkämpft.

Es gibt auch Kritik, weil Sie kurze Radwege zu immensen Kosten realisieren, wie etwa jenen beim LKH um 600.000 Euro.

RÜCKER: Da geht es meist um wichtige Lückenschlüsse im Wegenetz, die eine Radhauptstadt schaffen muss. Diese wurden seit Jahren nicht erledigt, weil sie kompliziert und teuer sind. Da geht es um Grundstücksablösen oder Denkmalschutzauflagen wie beim LKH, wo übrigens das Land die Hälfte finanzierte.

Welche Radwegprojekte kommen 2011/12 noch?

RÜCKER: Die Trennung des Rad- und Gehwegs am Lendkai, ich plane trotz Veto des Landes den Radweg von der Wickenburggasse via Busspur in der Humboldtstraße bis zur Bergmanngasse und wir realisieren auch die wichtige Radwegverlängerung am rechten Murufer bis zum Shopping Nord. Außerdem bauen wir auch an neuen Radwegabschnitten entlang des Andritz- und des Leonhardbachs und planen am Radweg Plüddemanngasse entlang der Friedhofsmauer.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/g7/index.do


Grafik -> http://epaper.kleinezeitung.at/edition-kzg/data/20110911/pages/20110911.KLEINEZEITUNG.G7_HAUPTBLATT.6_0.pdf
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • kroko
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #76
Aktueller Kommentar aus Lisa Rückers Blog zum Umbau Jahngasse:

Zum Radausbau und vor allem zur dringenden Entschärfung der sehr gefährlichen Ecke Jahngasse/Grabenstraße/Humboldtstraße:
Also auch das ist eine haarsträubend unglaubliche Geschichte! Dieses Projekt wurde geplant, mit dem Land (weil es sich um eine Landesstraße handelt) abgestimmt, in der Stadt mehrheitlich entschieden und ausgeschrieben. Wir sind längst startbereit.
Die FPÖ ist aber dagegen, weil ca. 50 Meter Fahrspur (von insgesamt drei Spuren!) dafür reduziert werden müssten. Und nachdem es auf Landesebene einen neuen Verkehrsreferenten gibt, der sich als großer Autofan erweist, ist nun alles anders: Wir brauchen vom Land ein Straßenrechtliches Verfahren. So ein Verfahren wäre rechtlich an und für sich kein Problem und insbesondere nachdem das im Vorfeld ja schon geklärt wurde (allerdings noch unter der Vorgängerin von LR Kurzmann)
Seit dem Zeitpunkt, an dem wir umsetzen wollten (im Frühjahr 2011), gibt es eine politische Weisung vom Landesrat an seine Verkehrsabteilung, dieses Ansuchen erst gar nicht an die zuständige Abteilung weiterzuleiten, damit die Frist nicht zu laufen beginnt, weil es rechtlich keine große Frage sein dürfte. Wir haben versucht, als Stadt dieses Ansuchen direkt an die Rechtsabteilung zu stellen. Ob das zulässig ist, darüber streiten nun die JuristInnen. Mit dem für die SteuerzahlerInnen sehr erfreulichen Nebeneffekt, dass wir eine neue Ausschreibung machen können und diese sicher teurer wird, als wir sie schon im letzten Jahr hatten. Außerdem hat Herr Landesrat die an und für sich vereinbarte 50%Beteiligung, die sonst zwischen Land und Stadt (seit der Kooperation mit Kristina Edlinger-Ploder) üblich ist, abgesagt. Aber das würden wir übernehmen. Insoferne weiß ich wirklich nicht, wann das Projekt kommt. Wir werden weiter dafür kämpfen! Soviel zu den Untiefen auf unseren Radwegen!


http://lisaruecker.at/wohnstrassen-und-bustrassen-und-andere-zwangsbegluckungen/comment-page-1/#comment-1341

Re: Der Radweg-Thread
Antwort #77
Hat eigentlich jemand Pläne der geplanten Maßnahmen?
Ich kann mir nicht so recht vorstellen was dort geplant ist.

Re: Der Radweg-Thread
Antwort #78

Hat eigentlich jemand Pläne der geplanten Maßnahmen?
Ich kann mir nicht so recht vorstellen was dort geplant ist.


So wie das klingt würde wohl die rechte Fahrspur bzw. die Parkspur am Anfang der Jahngasse (dort wo sie noch dreispurig ist) aufgelassen und dafür dort der Radweg in weiterem Bogen um die Kurve gelegt und/oder eine großere Wartefläche für die Fußgänger vor der Ampel angelegt. Wäre für den Rad- und Fußgängerverkehr dort wirklich fein, weil das Eck mehr als gefährlich ist. Und eine Fahrspur weniger würde dem Autoverkehr dort in keiner Weise schaden, da sowohl Grabenstraße als auch Wickenburggasse ohnehin auch nur zweispurig sind. Für die paar Autos die dann die Jahngasse hinauf fahren braucht man keine eigene Spur. Ganz nebenbei würde das auch die Situation am Beginn der Parkstraße entschärfen, wo öfter ortsunkundige die aus der Wickenburggasse auf der rechten Spur daherkommen bemerken dass sie nach links müssen und sich irgendwie reinquetschen. Und für die Radwegkreuzung wäre es auch nur gut wenn die Taxler in die Jahngasse hinauf eine kleine Schikane hätten, denn auch dort kommt es oft zu gefährlichen Situationen weil Autofahrer die Radwegkreuzung (und ihre Wartepflicht an ebendieser) ignorieren.

Re: Der Radweg-Thread
Antwort #79
Richtig, eigentlich ein Projekt für die Verkehrssicherheit im Allgemeinen.

Über den "Kurzen" kann man je nur den Kopf schütteln ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Amon
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #80
An der Kreuzung Radweg/Jahngasse haben die Autofahrer (leider) Vorrang. An beiden Seiten der Radüberfahrt steht ein Schild "Vorrang geben" (also: Wartepflicht für die Radfahrer). Ich fahre dort recht oft und bin mir deshalb sicher.

Wie bereits erwähnt wäre im konkreten Fall ja nur die Spur Richtung Paulustor betroffen, die ohnehin seit Einführung des Linksabieegeverbotes nur noch von Taxis und Lieferanten, sowie als Zufahrt zu Parkplätzen verwendet werden darf. Kurzmann tut hingegen so, als wäre die Hauptverkehrsroute (= Richtung Geidorfplatz) betroffen, was schlichtweg falsch ist.

Re: Der Radweg-Thread
Antwort #81

An der Kreuzung Radweg/Jahngasse haben die Autofahrer (leider) Vorrang. An beiden Seiten der Radüberfahrt steht ein Schild "Vorrang geben" (also: Wartepflicht für die Radfahrer). Ich fahre dort recht oft und bin mir deshalb sicher.


Hmm, dann ist das wieder mal eine widersprüchliche Kennzeichnung, denn wenn ich mich recht erinnere gibt es dort am Boden eine Blockmarkierung.

  • kroko
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #82
Radfahrer haben dort ganz sicher Nachrang. Es sind jedenfalls eigene "Vorrang geben"-Schilder auf dem Radweg aufgestellt. Auf der ARGUS-Homepage steht dazu: Aus "Sicherheitsgründen" war ja der Vorrang vor einigen Jahren zum Nachteil der RadlerInnen umgedreht worden.

Dass die Streichung der Spur ein Problem wäre und zu Staus führen würde, kann nur jemand behaupten, der die Situation dort nicht kennt (vielleicht trifft das auf Kurzmann zu?) Jedenfalls kann mir niemand erklären, dass der Autoverkehr dort dringend eine eigene Rechtsabbiegespur (in eine kleine Nebengasse) braucht. Schade, dass der Umbau gescheitert ist - mit Edlinger-Ploder war die Sache offenbar schon fix paktiert und knapp vor der Umsetzung.
  • Zuletzt geändert: September 15, 2011, 17:46:44 von kroko

  • PeterWitt
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #83
Da kann ich Kroko nur Recht geben - ursprünglich war es eine normale Radüberfahrt, da aber die Radler v.a. vom Geidorfplatz kommend recht rasant über die Überfahrt fuhren und diese zugleich für die KFZ-Lenker von einem Baum versteckt werden, wurde die Wartepflicht für Radfahrer eingeführt.
Ob Radfreundlich oder nicht, sinnvoll auf jeden Fall, und besser als ein "Absteigen und Schieben".

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #84
Das Fehlen der dritten Fahrspur könnte sich allerdings in der Grabenstraße durchaus negativ auswirken.
Die Grünphase von der Grabenstraße kommend ist ziemlich kurz bemessen, wenn dort die dritte Spur fehlt...

In der Jahngasse selbst ist die dritte Spur nicht mehr notwendig.

Was die Radfahrüberfahrt betrifft:
Das Gefälle ladet ja durchaus zum "Rasen" ein. Für Sicherheit von Radlern und Autofahrern ist das Vorrang geben dort leider unerlässlich...

Wenn nicht immer jeder auf seinem Recht beharren würde, ginge es im Strassenverkehr auch oft leichter.
Ich bin ja schon auf den Sonnenfelsplatz gespannt.
Liebe Grüße
Martin

  • kroko
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #85
Was mit der dritten Spur in der Grabenstraße passieren soll weiß ich nicht - logisch wäre natürlich, dass die auch wegkommt, aber mir sind keinerlei Pläne dazu bekannt. Dass die Spur dort fehlen würde glaub ich eigentlich nicht: natürlich wird durch eine dreispurige Wartefläche vor der Ampel der Durchfluss erhöht, aber wenn wenig Verkehr ist ist das sowieso wurscht, und wenn viel Verkehr ist staut sich's soundso beim Geidorfplatz, da bringt's dann nichts wenn man eine Kreuzung vorher mehr Autos durchbringt.

Re: Der Radweg-Thread
Antwort #86
Zumal die dritte Geradeaus-Spur ja direkt in die Jahngasse führt und keine Auswirkungen auf den Haupt-Strom in Richtung Geidorfplatz hätte ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Amon
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #87
Aus der dritten Geradeaus-Spur in der Grabenstraße soll laut Rücker eine Rechtsabbiegespur in die Wickenburggasse werden.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #88
Die gibt's jetzt extra rechts davon...  ;)
Liebe Grüße
Martin

  • Amon
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #89
Ist aber ziemlich kurz geraten. Außerdem ist die Wickenburggasse eh vierspurig, also könnte man auch zwei Rechtsabbiegespuren haben.