Für die Historiker unter uns: Bequem durch die Jahrzehnte surfen
Bequem durch die Jahrzehnte surfen
Zeitungspapier ist nicht für die Ewigkeit gemacht. Wie aber erhält sich ein Land dann sein mediales Gedächtnis? Indem die Zeitungen digitalisiert und übers Internet abrufbar werden.
Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern", lautet ein alter Spruch. Die Zeitung von vorgestern jedoch bekommt schon wieder einen ganz anderen Stellenwert. Geschweige denn die Zeitungen von anno dazumal.
Plötzlich wird das Altpapier zum wertvollen Zeitdokument, das eine wissenschaftliche Arbeitshilfe darstellt. Bloß, wie kommt man an sie heran, will man sich nicht tagelang durch Archive wühlen? Über 3,5 Millionen Seiten umfasst ja schon allein die Kleine Zeitung seit 1904.
Das Problem stellt sich demnächst nicht mehr, da das Steiermärkische Landesarchiv unter Federführung von Hofrat Josef Riegler seit 2004 die Digitalisierung der steirischen Printmedien in die Hand genommen hat. Nach Abklärung rechtlicher und technischer Feinheiten begann eine wahre Monsterarbeit, um ein Stück Kulturgut zu erhalten. Das Land investierte 396.000 Euro und die m4!-Mediendienstleistungs GmbH optimierte die digitalen Daten. Denn die gute Lesbarkeit der vergilbten und befleckten Blätter war Trumpf.
"Wir arbeiten alles auf bis zu dem Zeitpunkt, an dem ein Medium eingestellt wurde oder bis es dieses als E-Paper gibt", erklärt Riegler. Also wurden alte Archivbände fachkundig bearbeitet und Millionen Seiten eingescannt, auch komplizierte technische Tricks mussten angewandt werden, damit die Kosten nicht explodierten. Um die Zeitungen durchsuchbar zu machen, setzte man OCR-Technik (Optical Character Reading) ein. Der Gesamtspeicherbedarf beträgt acht Terabyte (8000 Gigabyte) auf einem Zentralserver im Landesbereich.
Das Ergebnis: Die Kleine Zeitung und der Grazer Montag sind bereits vollständig digital erfasst, die Neue Zeit hat nur noch kleine Lücken, von der Tagespost (früher Steirerblatt) fehlen noch die Ausgaben vor 1930.
Ab Mitte 2010 ist es dann so weit. "Wir zeigen dem Benutzer die Zeitungsseiten im originalen Erscheinungsbild", freut sich der Hofrat. Im Landesarchiv kann man auf mehreren PCs mit Suchfunktion in die Vergangenheit surfen - mit unlimitiertem Zugang, auch Kopien zum persönlichen Gebrauch werden möglich sein. Ein Probebetrieb findet bereits statt. Weitere Zugänge wird es in der Landesbibliothek (nach Bezug des neuen Hauses) geben, in den Redaktionen der Kleinen Zeitung und in den Pressestellen der Regierungsbüros.
Einen bequemen Zugriff übers Internet von zu Hause aus gibt es dann auch - zum Lesen "so weit es urheberrechtlich im Internet möglich ist", schränkt Riegler ein. Damit meint er alte Bildrechte, die erst 70 Jahre nach dem Tod des Fotografen erlöschen.
Quelle: Kleine Zeitung
http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2298395/bequem-jahrzehnte-surfen.story
Das ist was sehr positives und wird uns sehr weiterhelfen.
Auch wenn es im Internet Einschränkungen geben wird.
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.