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Thema: 30er beschraenkung marburgerstrasse? (5685-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • w
30er beschraenkung marburgerstrasse?
mir ist heute aufgefallen, dass es in der marburgerstrasse keine 30er beschraenkung mehr gibt.
weiss wer was darueber?

  • Bim
Re: 30er beschraenkung marburgerstrasse?
Antwort #1
War sowiso immer rechtswiedrig dieser 30er!

Nun hat das der VwGH auch erkannt! 30iger dürfen nicht wahllos ohne aussagekräftige Begründung aufgestellt bzw. verordnet werden, darum musste dieser wieder zurück genommen werden, außerdem ist die Marburgerstraße ja auch eine Vorrangstraße!

Kontrolliert werden durfte der 30iger sowiso nie - weil er ja, wie gesagt, rechtswiedrig war bzw. rechtliche Hintergründe für den 30iger fehlten - eigentlich wurden die 30iger-Tafeln anfangs ohne jegliche Verordnung aufgehängt!

  • w
Re: 30er beschraenkung marburgerstrasse?
Antwort #2

Kontrolliert werden durfte der 30iger sowiso nie

es wurde sehrwohl kontrolliert und gestraft.
rechtliche begruendungen waeren zb. der fehlende gehsteig, die kinderkrippe und der kindergarten gleich ums eck in der seitengasse.

  • Bim
Re: 30er beschraenkung marburgerstrasse?
Antwort #3
Sind dem VwGH aber zu wenig, denn wenn ich alle Dinge die sich in einer Seitengasse oder um's Eck befinden, würde man in Graz genug Gründe finden, dass man flächendeckend einen 30iger oder noch besser, 10 km/h verordnet.

Wenn man sucht, findet man immer Begründungen - diese waren aber dem VwGH zu wenig, da die Tendenz der letzten Jahre, überall die Geschwindigkeiten nach unten zu setzen, einem Grundsatz der StVO wiederspricht und zwar der "Leichtigkeit und Flüssigkeit" des Straßenverkehrs.

Der Verkehrsfluss und somit die Leichtigkeit und Flüssigkeit darf nicht mutwillig bzw. durch an Haaren herbei gezogenen Gründen gemäß der StVO und aktueller Judikatur beeinträchtigt werden - steht eben auch in der StVO, worauf die Höchstgerichte der letzten Jahre keine Wertigkeit setzten. Aktuelle Rechtssprechung nahm auf die Formulierung in der StVO, betreffend "Leichtigkeit und Flüssigkeit" des Verkehrs Rücksicht. Nach dem Höchstgericht wiedersprachen diese 30 km/h-Beschränkungen genau gegen diese Punkte.
Erstellt am: Mai 08, 2013, 22:21:59
Hätte man die Strafen beeinsprucht, hätte man höchstwahrscheinlich Recht bekommen, da die Grundlagen bzw. rechtsgültige Verordnungen zu den 30 km/h Beschränkungen fehlten, daher gab es auch einen Auftrag/Empfehlung an die Exekutive, auf diversen Straßenzügen (unter anderem die Marburgerstraße) NICHT zu kontrollieren bzw. NICHT zu strafen.

Wenn dies jedoch trotzdem gemacht wurde, wurden diese Kontrollen aus Eigenem gemacht ....

  • kroko
Re: 30er beschraenkung marburgerstrasse?
Antwort #4
Wieder mal ein Grund mehr, für Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in Städten einzutreten.

  • Bim
Re: 30er beschraenkung marburgerstrasse?
Antwort #5

Wieder mal ein Grund mehr, für Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in Städten einzutreten.


Kompletter Schwachsinn und Blödsinn! Die Stadt soll für Bürger lebensfreundlich bleiben, dazu gehört Mobilität, auch rasche Möbilität - der Stadt ist nicht geholfen, wenn alle/viele Bürger/Bewohner/Betriebe (Arbeitsplätze) abwandern!

Es wird nicht ohne Autoverkehr, aber auch nicht ohne öffentlichen Verkehr funktionieren!

Re: 30er beschraenkung marburgerstrasse?
Antwort #6
Also: wegen Tempo 30 ist noch kein einziger Arbeitsplatz in Graz verloren gegangen, dafür ist aber die Lebensqualität in den betroffenen Straßen in der Regel gestiegen und die Unfallzahlen (Verletzte, Tote) sind drastisch zurückgegangen.

Ich meine, wie lange gibt es schon Tempo 30 (ausgenommen Vorrangstraßen)? Mehr als 20 Jahre!

Die Aufhebung von Tempo 30 zu fordern, ist bitte eine Anachronismus - ich bin froh, dass sich seinerzeit der Edegger damit durchgesetzt hat. Und er hat recht behalten!!!

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Bim
Re: 30er beschraenkung marburgerstrasse?
Antwort #7
Hab auch nicht von der Aufhebung der 30iger Zonen in den Neben-/Seitenstraßen gesprochen.

Nur eine Stadt, ohne höherrangige Straßen (ohne Vorrangstraßen/Durchzugsstraßen) wird es nicht geben bzw. wäre utopisch!!!


Auf allen Straßen 30 km/h - flächendeckend wäre nicht sinnvoll, darum gings auch!


Regelgeschwindigkeit ist ohnedies schon lange 30 km/h bis auf ein paar Ausnahmen!

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: 30er beschraenkung marburgerstrasse?
Antwort #8
Wer fordert die Aufhebung von Tempo 30 auf Nebenstraßen?  ???

Eher im Gegenteil:

Wieder mal ein Grund mehr, für Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in Städten einzutreten.

Darauf bezog sich Bim's Antwort. - Da bin ich 100%ig bei ihm. - Das übergeordnete Straßennetz auf Tempo 30 zu drosseln wäre äußerst kontraproduktiv - nicht zuletzt auch für den ÖV!

Man muss den Menschen das Umsteigen auf den ÖV schmackhaft machen, dann wird der IV automatisch weniger und es bedarf keiner sinnlosen Regelmentierungen!
Liebe Grüße
Martin

Re: 30er beschraenkung marburgerstrasse?
Antwort #9
Naja, dass klang schon unterschwellig so - ganz nach dem Motto: "Frei Fahrt für freie Bürger".

Außerdem: wer sagt, dass nicht in einigen Bereichen Tempo 30 auch in Hauptverkehrsstraßen zur Verflüssigkeit und Leichtigkeit des Verkehrs beiträgt? Es ist schon klar, dass auf einer vierspurigen Straße Tempo 30 psychologisch nicht klug wäre, aber es gibt genug Ecken, wo Tempo 50 einfach zu viel ist (bzw. in vielen Fällen gar nicht gefahren werden kann).

Tempo 30 ist natürlich kein Allheilmittel gegen Stau und den überbordenden Autoverkehr, aber nicht grundsätzlich für Hauptverkehrsstraßen abzulehnen - auch aus Sicht der Verkehrssicherheit.

Die Reisegeschwindigkeiten des ÖV sind aber schon ein anderes Thema - da ist ja meist der Stau oder Gleisparker etc. das Problem, nicht die generelle Fahrgeschwindigkeit!!!

Ich habe immer noch das Gefühl, dass sich individuell motorisierte Menschen immer noch herausnehmen können, überhaupt keine oder wenige Einschränkungen im Leben hinzunehmen: Parkplatz vor dem Haus, am besten noch gratis, weiterhin ungezügelter Ausbau der Straßeninfrastruktur (Südgürtel, Umbau Knoten Graz-Ost etc. etc. etc.), keine Kostenwahrheit, Alkoholisierung als Kavaliersdelikt, Radfahrer als generelles Feindbild (obwohl das wohl gegenseitig gilt), ÖV als störendes Element (immerhin gibt das Land hundertausende Euro im Jahr aus, um sinnlose Busbuchten zu bauen, damit der Verkehr nicht "behindert" wird, obwohl das gefährlichste Situationen bei Überqueren der Straße und Herausfahren aus der Busbucht entstehen).

Ich kann dieses Geraunze nicht mehr hören, dass man keine Reglementierung will. Es wird - hws. schon bald - der Punkt kommen, wo dies nötig sein wird, weil uns die Umweltprobleme auf den Kopf fallen werden (Stichwort: Feinstaub, Ozon)!!!

Aber einige Träumen immer noch - sollen sie dies doch tun ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: 30er beschraenkung marburgerstrasse?
Antwort #10

Ich kann dieses Geraunze nicht mehr hören, dass man keine Reglementierung will. Es wird - hws. schon bald - der Punkt kommen, wo dies nötig sein wird, weil uns die Umweltprobleme auf den Kopf fallen werden (Stichwort: Feinstaub, Ozon)!!!


Sag ich ja:
Regelmentierungen sollten nicht mehr notwendig sein, wenn der ÖV gut ausgebaut ist:


Man muss den Menschen das Umsteigen auf den ÖV schmackhaft machen, dann wird der IV automatisch weniger und es bedarf keiner sinnlosen Regelmentierungen!


Das Umdenken der Verantwortlichen muss JETZT stattfinden! Wenn die Stadt kein Geld in den ÖV investiert und nur in den IV - was wird dann passieren?  ::)

Möchtest Du überall Kaphaltestellen haben? - Wäre eine Möglichkeit, allerdings ginge dann sicher ein Aufschrei durch so manches Lager   :o
Liebe Grüße
Martin

Re: 30er beschraenkung marburgerstrasse?
Antwort #11
Man kann ja nicht sagen, dass der ÖV nicht gut ausgebaut wäre (v. a. sollte man dieses Argument im negativen Sinn nicht immer als Entschuldigung anführen) - es gibt gewiss noch eine Menge Potential, aber innerhalb der Stadt Graz kann man sich schon ganz gut mit dem Umweltverbund bewegen, aber viele sind noch zu bequem, sich von ihrem Vehikel zu lösen. Auch auf den großen Eisenbahnachsen gibt es überall - spätestens seit der Einführung der S-Bahn - attraktive Verbindungen.

Natürlich ist richtig, dass schon längst in die ÖV-Infrastruktur MEHR investiert werden muss, aber die Basis ist in Graz jetzt nicht soooo schlecht ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • kroko
Re: 30er beschraenkung marburgerstrasse?
Antwort #12
Zitat
Kompletter Schwachsinn und Blödsinn! Die Stadt soll für Bürger lebensfreundlich bleiben, dazu gehört Mobilität, auch rasche Möbilität - der Stadt ist nicht geholfen, wenn alle/viele Bürger/Bewohner/Betriebe (Arbeitsplätze) abwandern!


Ist doch Unfug - genau das Gegenteil ist wahr. Genau in den Zeiten der "autogerechten Stadt" war die Abwanderung immens - und genau seit der Autoverkehr in Städten stark eingeschränkt wird, kommt es zu einer "Renaissance der Stadt".


Übrigens verlangt auch gar niemand, das hochrangige Straßennetz auf 30 km/h zu beschränken. Aber: die Regelgeschwindigkeit soll 30 km/h sein, außer es gibt einen Grund der für 50 km/h spricht. Genau das Gegenteil der aktuellen Situation also (rein juristisch - de facto macht's natürlich wenig Unterschied).