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Verkehr => ÖPNV - Allgemein => Thema gestartet von: amoser am Dezember 03, 2021, 14:01:29

Titel: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: amoser am Dezember 03, 2021, 14:01:29
Um die CO2 neutrale Ver- und Entsorgungskette für Gewerbe- und Industrieparks sicherzustellen, schlagen die ÖBB zusätzlich vor, in Zukunft einen Bahnanschluss zur Voraussetzung für die Genehmigung von Gewerbe- und Industrieparks zu machen.
Aus dem Kommentar zur AWG-Novelle.
Wie man am Wildwuchs der Gewerbe- und Industrieverbauung am Beispiel Kalsdorf sieht, ist es dafür höchste Eisenbahn.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: FlipsP am Dezember 03, 2021, 14:43:09
Als Bahnanschluss genügt ein Bahnhof im Umfeld. Dafür braucht es keine Anschlussbahn.

Für Kalsdorf würde sich also nichts ändern.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: amoser am Dezember 03, 2021, 15:05:17
Wo willst du in Kalsdorf etwas ver- bzw. entladen? Der kurze Truber-Stutzen ist dafür wohl kaum geeignet. Es ist erfreulich, dass es Leute gibt, die deine bahnrestriktive Meinung mit der es nie zu einer Verlagerung von Transportanteilen auf die Schiene kommt, nicht haben.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: FlipsP am Dezember 03, 2021, 15:10:26
Cargo Center Graz eventuell?

Außerdem könnte man auch am Bahnhof Kalsdorf noch Lademöglichkeiten errichten.

Meine Meinung ist jedenfalls nicht bahnrestriktiv, nur bin ich halt diesbezüglich nicht im letzten Jahrtausend steckengeblieben.

Es ist schlauer viele Unternehmen nutzen einen Bahnanschluss (zB direkt am Bahnhof), als man baut 10 Anschlüsse und keiner wird gut genutzt.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: amoser am Dezember 03, 2021, 15:38:02
Die zitierten Überlegungen sind nicht von mir, decken sich aber mit meiner Meinung. Ein Logistikbetrieb in der Größenordnung der Gebr. Weiss hätte ohne AB überhaupt nicht gebaut werden dürfen. Für die Betriebe westlich davon, wäre zumindest ein "AB- Stammgleis" vorzusehen gewesen, wenn der Raum Kalsdorf  nicht zur Hölle des LKW-Verkehrs mutieren soll. Das CCG kann diese Funktion nicht erfüllen.
 
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: FlipsP am Dezember 03, 2021, 15:38:51
Die zitierten Überlegungen habe ich auch nicht in Abrede gestellt.
Aber Bahnanschluss ist nicht gleich Anschlussbahn.

Das CCG kann diese Funktion nicht erfüllen.

Weil?
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: amoser am Dezember 03, 2021, 15:51:02
Weil du dann die erwähnte LKW-Hölle schaffst und u. a. das Problem mit der A9 noch weiter verschärft wird.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: FlipsP am Dezember 03, 2021, 17:31:00
Weil du dann die erwähnte LKW-Hölle schaffst und u. a. das Problem mit der A9 noch weiter verschärft wird.

Die ,,LKW Hölle" die es aktuell schon gibt (es ist ja ein bestehendes Gewerbegebiet und kein neues) wird neu geschaffen?
Auf der A9 gibt es kein Problem, dass verstärkt werden könnte, weil der LKW Verkehr schon da ist.

Durch einen Bahnanschluss für das Gewerbegebiet Kalsdorf über das CCG würde also kein weiterer Verkehr geschaffen, aber außer zwischen Kalsdorf und Werndorf würde man die A9 von Verkehr entlasten. Diese Fahrren könnten aber auch entlang der Bahn absolviert werden. In Zukunft wird man sogar zwischen Gewerbegebiet Kalsdorf und CCG ohne Autobahn fahren können und könnte somit die gesamte A9 entlasten.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: amoser am Dezember 03, 2021, 19:30:02
Ich möchte nicht wieder in eine Endlos-Diskussion kommen, aber einige Gedanken darf ich dir noch schreiben:. In Kalsdorf wächst westlich vom Bahnhof aktuell ein Gewerbe-, Industrie- oder Logistiktempel nach dem anderen. Wenn die alle in Betrieb gehen, wird Kalsdorf sicher "erwachen" und Unmut und Widerstand der Menschen werden zu vernehmen sein, da die Luftgüte, aber auch das lächerlich schmal dimensionierte Straßennetz die Anrainer und Verkehrsteilnehmer trotz des Ausbaues der Spange B 67 - A 9 enorm nerven werden. Die Südbahn-Begleitstraße, die übrigens auch eine Walking-Strecke ist, kann wie die viel zu schmal dimensionierten Unterführungen den LKW-Verkehr schon jetzt kaum mehr aufnehmen und es kommt andauernd zu Stausituationen bei Begegnungen. Diesen Straßenzügen würdest du mit deiner Lösung zum CCG noch weitere Verkehrsflüsse aufbürden. Wenn Betriebe einen Gleisanschluss haben, kommt wenigstens ein Teil dieser Transporte gar nicht auf die Straße, sondern gleich auf die Bahn. Vernimm am Beispiel Voitsberg, dass dort ihm Bahnhofsbereich ein Verladegleis geschaffen wird, obwohl nur einige Km weiter im Bahnhof Bärnbach Lade- und Anschlussgleise brach liegen. Die Lösung zur Eindämmung des LKW-Verkehrs und dessen teilweiser Verlagerung auf die Bahn kann daher nur durch den Bau und die Schaffung zusätzlicher Ladestellen passieren.
Dass die Zeiten vorbei sind, in der jeder Kleinbetrieb ein Anschlussgleis hatte ist mir klar und bekannt. Ebenso weiss ich, dass es im heutigen Österreich ungefähr 2.000 AB gegeben hat, davon etwa 500 mit Eigenbetrieb und rund 1.450 eigenen Lokomotiven bzw. Triebfahrzeugen. Heute gibt es rund 1.000 AB, wovon etwa 1/3 "ruht" und nur mehr rund 120 mit Eigenbetrieb, davon gut 1/3 mit Zweiwegefahrzeugen, Straßenfahrzeugen oder Spillanlagen.
LG
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: FlipsP am Dezember 03, 2021, 20:14:58
Die Lösung zur Eindämmung des LKW-Verkehrs und dessen teilweiser Verlagerung auf die Bahn kann daher nur durch den Bau und die Schaffung zusätzlicher Ladestellen passieren


Eben nicht! Es ist nicht alles schwarz oder weiß. Genau so ist der LKW nicht nur böse und die Bahn nur toll.
Genau diese Einstellung ist nämlich unter anderem ein Hemmschuh für mehr Güter auf der Bahn!

Es gibt durchaus gute Kombinationslösungen. Eine extrem gute davon sind Container und WAB Brücken.
Die Bahn kann nicht gut Einzelwagen- und Verteilverkehr, der LKW kann das sehr gut! Andererseits ist die Bahn Spitze im Massentransport.

Wenn man also mehr Güter auf der Bahn haben will, dann ist es ein sehr guter Weg bestehende Infrastruktur, wie den CCG zu nutzen und auszubauen. Die Bahn muss nicht zwingend an die Laderampe der Betriebe fahren, denn Betriebe wie GLS oder DPD in Kalsdorf könnten vermutlich nicht mal einen Wagen täglich füllen. Was die aber können: Sie schaffen es WAB oder Container zu füllen und diese könnte am nahen CCG auf die Bahn verladen werden.

Es wäre um Einiges schlauer diese Wege zu kommunizieren und anzubieten, als auf den Betrieben herumzuhacken, weil sie keinen eigenen Bahnanschluss haben.


PS: Die Bewohner von Kalsdorf und Werndorf werden sicher keinen Unmut oder Widerstand gegen diese Firmen zeigen, denn erstens leben diese Gemeinden sehr gut davon und zweitens gibt es so gut wie keine Anrainer weil man schlauerweise das Gebiet zwischen Autobahn und Bahn zum Gewerbegebet erklärt hat. Auch die lokale Luftgüte wird in den nächsten Jahren durch eLKW (und eventuell andere Alternativen) nicht zwingend schlechter werden durch dieses Gewerbegebiet. Auch wurden die Straßen in diesem Gebiet nicht primär als Walkingstrecken errichtet.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: amoser am Dezember 03, 2021, 20:38:55
Muss noch einmal antworten: Ich sehe nicht schwarz und weiß, das kannst du meiner Formulierung "teilweise Verlagerung" entnehmen. Die Anlieferung der Container oder WAB zum CCG ist umständlich, verursacht Kosten, Zeit und erregt zusätzlichen Verkehr, sie ist daher nur fallweise zu befürworten. Sie wird daher als regelmäßige und tägliche Lösung von den von dir genannten und anderen Betrieben gar nicht angenommen. Als tägliche Lösung im regelmäßigen Verkehr ist nur ein Ladegleis im Werks- oder Standortbereich eine wirkliche Alternative. Was die Belastung der Menschen und deren Reaktion betrifft, kannst du am Beispiel der Maggstraße in Messendorf sehen. 
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: FlipsP am Dezember 03, 2021, 21:13:08
Die Anlieferung der Container oder WAB zum CCG ist umständlich, verursacht Kosten, Zeit und erregt zusätzlichen Verkehr, sie ist daher nur fallweise zu befürworten. Sie wird daher als regelmäßige und tägliche Lösung von den von dir genannten und anderen Betrieben gar nicht angenommen.

Der erste Satz ist keine Begründung für den zweiten.
Die komplette Logistik ist auf LKW ausgelegt, daher ist es nicht umständlich. Die WAB Brücken sind vorhanden, werden beladen und 5 km südlich zum CCG transportiert, wo sie auf den Zug geladen werden. Das erregt nicht mehr Verkehr, weil ja keine zusätzlichen Tonnagen transportiert werden. Die Waren werden -wie jetzt auch- auf den LKW geladen, der damit vom Gelände fährt. Anders als heute fährt dieser LKW dann aber eben nicht 700 km quer durch Europa, sondern 5 km zum CCG.

Als tägliche Lösung im regelmäßigen Verkehr ist nur ein Ladegleis im Werks- oder Standortbereich eine wirkliche Alternative.

Ja. Darum gibt es so viele und immer mehr davon :D

Was die Belastung der Menschen und deren Reaktion betrifft, kannst du am Beispiel der Maggstraße in Messendorf sehen. 

Die Maggstraße ist nicht ansatzweise mit Kalsdorf zu vergleichen!


@admin: Könntet ihr ein neues Thema dazu aufmachen? Danke!
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: amoser am Dezember 03, 2021, 22:02:31
Bitte das Thema trennen in:
- Güterverkehr auf der GKB
und
- Attraktivierung des Güterverkehrs (Für mich allerdings erledigt, da FlipsP offenbar glaubt "unfehlbar" zu sein. Allein sein Kommentar zum Vergleich Maggstraße mit Kalsdorf zeigt schon, dass er die wahre Situation gar nicht kennt, haben doch beide Standorte eine enorme Grundbelastung an LKW durch die nahezu durchgehenden Autotransporte von MAGNA)
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: amoser am Dezember 04, 2021, 05:35:57
Ich habe da eine (womöglich) interessante Beobachtung gemacht: Am Voitsberger Bahnhof wurde an einem Abstellgleis eine ca. 40 Meter lange, seitliche Beladerampe gebaut. Von der Höhe her würde sie gut zu Schiebewandwaggons passen. Eine Vermutung, zu dieser Konstruktion wäre, dass diese Rampe in Zukunft von einen lokalen Entsorgungsunternehmen genutzt wird, da jetzt ja ein neues Abfalltransportgesetz kommt.
Schiene soll künftig mehr Abfalltransporte abwickeln
Novelle zum Abfallwirtschaftsgesetz sieht schrittweise Verlagerung vor - für WKÖ-Fachverband eine Riesenchance, um Beitrag zum Klimaschutz zu leisten
Wien (OTS) - Vergangenen Freitag, den 19. November 2021, wurde die Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG) durch das Plenum des Nationalrats beschlossen. Diese sieht eine stufenweise Verringerung der Distanzen für verpflichtende Abfalltransporte vor: Ab 2023 müssen Transporte von Abfällen mit einem Gesamtgewicht von mehr als zehn Tonnen und über 300 km Transportdistanz verpflichtend auf die Schiene, ab 2024 sollen dann 200 km und ab 2026 Abfalltransporte ab 100 km Distanz auf der Schiene erfolgen.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: FlipsP am Dezember 04, 2021, 15:36:58
- Attraktivierung des Güterverkehrs (Für mich allerdings erledigt, da FlipsP offenbar glaubt "unfehlbar" zu sein. Allein sein Kommentar zum Vergleich Maggstraße mit Kalsdorf zeigt schon, dass er die wahre Situation gar nicht kennt, haben doch beide Standorte eine enorme Grundbelastung an LKW durch die nahezu durchgehenden Autotransporte von MAGNA)

Da muss ich jetzt noch einmal weiter ausholen.

Ich finde es eine Frechheit, dass ich als "unfehlbar" dargestellt werde und mir vorgeworfen wird, dass ich die Situation nicht kenne, nur weil dir meine Ansichten bzw Argumente nicht passen.

Du hast bist jetzt kein sinnvolles Argument vorgebracht. Dein einziges "Argument" lautet sinngemäß "NUR wenn Güterverkehr von "Halle zu Halle" durch die Bahn erledigt wird, ist es "guter Güterverkehr"". Das ist für mich persönlich wenig aussagend! Das ist einzig und alleine ideologisch motiviert und nicht faktenbasiert. Erst Recht weil es unmöglich ist zB alle Hallen in Kalsdorf per Bahn anzubinden. Vom Flächenverbrauch gar nicht zu sprechen.

Nur als Beispiel um zu zeigen, dass du mir einfach fälschlicherweise Unkenntnis der Situation unterstellst:

(http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?action=dlattach;topic=10969.0;attach=93298;image)

(http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?action=dlattach;topic=10969.0;attach=93300;image)

Beide Bilder von Google maps mit eigener Bearbeitung.


Wie man sieht kann man das Gewerbegebiet Maggstraße und das Gewerbegebiet Kalsdorf/Werndorf nicht miteinander vergleichen.
Ich der Maggstraße (rot markiert) liegt das Gewerbegebiet direkt an Wohnhäusern (gelb markiert) und hat somit direkte Anrainer, was klarer Weise auch zu Konflikten führt. In Kalsdorf gibt es im Prinzip keine Anrainer, da man das Gewerbegebiet schlauerweise zwischen Autobahn und Bahn errichtet (hat).
Der LKW Verkehr läuft primär entlang der grünen Linien Richtung Autobahn. Bei der Maggstraße an Wohnhäusern vorbei, in Kalsdorf/Werndorf von den Häusern weg in Richtung Autobahn.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: FlipsP am Dezember 04, 2021, 15:43:12
Ich habe da eine (womöglich) interessante Beobachtung gemacht: Am Voitsberger Bahnhof wurde an einem Abstellgleis eine ca. 40 Meter lange, seitliche Beladerampe gebaut. Von der Höhe her würde sie gut zu Schiebewandwaggons passen. Eine Vermutung, zu dieser Konstruktion wäre, dass diese Rampe in Zukunft von einen lokalen Entsorgungsunternehmen genutzt wird, da jetzt ja ein neues Abfalltransportgesetz kommt.
Schiene soll künftig mehr Abfalltransporte abwickeln
Novelle zum Abfallwirtschaftsgesetz sieht schrittweise Verlagerung vor - für WKÖ-Fachverband eine Riesenchance, um Beitrag zum Klimaschutz zu leisten
Wien (OTS) - Vergangenen Freitag, den 19. November 2021, wurde die Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG) durch das Plenum des Nationalrats beschlossen. Diese sieht eine stufenweise Verringerung der Distanzen für verpflichtende Abfalltransporte vor: Ab 2023 müssen Transporte von Abfällen mit einem Gesamtgewicht von mehr als zehn Tonnen und über 300 km Transportdistanz verpflichtend auf die Schiene, ab 2024 sollen dann 200 km und ab 2026 Abfalltransporte ab 100 km Distanz auf der Schiene erfolgen.

Das hört sich sehr gut an. Wird leider, laut Abfallberatern, aber dazu führen, dass die Entsorgungskosten steigen werden. Nicht zwingend, weil die Bahn teurer ist, aber weil die Entsorger die Umstellung nutzen werden, um höhere Preise umzusetzen.

Trotzdem positives Beispiel aus Transportsicht: Die FCC (ehemals ASA) plant schon jetzt noch mehr mit der Bahn zu transportieren.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: amoser am Dezember 04, 2021, 20:39:46
@ FlipsP: Einer der einen anderen wegen seiner Ansicht auslacht und als "veraltet" taxiert, regt sich auf, weil er als "unfehlbar" verdächtigt wird. Einfach kurios!
Dabei verbreitet er auch noch Unwahrheiten: Ich habe nie von einem guten und einen schlechten GV geschrieben, nie von einer Schwarz-Weiss-Szenerie und auch nie davon, dass er von Halle zu Halle laufe muss. Meine Meinung ist nur, dass Betriebsstandorte (besonders Logistikfirmen) in der Größenordnung der Gebr. Weiss in Kalsdorf eigentlich ohne eigenen oder naheliegenden (brauchbaren) Gleisanschluss gar nicht genehmigt werden dürften, wenn der Schienenverkehr in Hinkunft mehr Anteile bekommen soll. Diese Ansicht wird nun durch ÖBB-Experten bestätigt: Die Genehmigung von neuen Gewerbe- und Industrieparks soll künftig nur mit einem Gleisanschluss oder in der Nähe eines Gleisanschlusses erfolgen.

https://presse.oebb.at/de/presseinformationen/20210607-awg-novelle-oebb-stehen-fuer-mehr-abfalltransporte-auf-der-schiene-bereit

Natürlich bin ich auch dafür, dass alle Möglichkeiten des kombinierten Verkehrs Anwendung finden sollten, um den LKW-Verkehr aus Klimaschutzgründen zu verringern. Ich bleibe aber dabei, dass die Verkehrssituation und die Straßenbelastung durch die PKW-Transporte in der Maggstraße und in Kalsdorf ein Ausmaß angenommen haben, dass für alle Verkehrsteilnehmer schon unerträglich ist. Es ist unverantwortlich und in Zeiten der Klimaschutzdiskussion völlig unverständlich, dass kein einziger PKW, der in Thondorf oder im CCG gebaut wird, das Werk per Bahn verlässt. Dabei wäre vor allem im CCG eine optimale Eisenbahn-Infrastruktur vorhanden.

Ich ersuche den Moderator, alle Beiträge zu diesem allgemeinen, aber aktuellen Thema in einen neuen Thread "Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs" zu verschieben, da sie mit der GKB nur am Rande zu tun haben.l
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: Moderator1 am Dezember 04, 2021, 20:52:55
(...)
Ich ersuche den Moderator, alle Beiträge zu diesem allgemeinen, aber aktuellen Thema in einen neuen Thread "Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs" zu verschieben, da sie mit der GKB nur am Rande zu tun haben.l

Wurde damit erledigt.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: Moderator1 am Dezember 04, 2021, 21:24:56
2 Beiträge gelöscht
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: FlipsP am Dezember 04, 2021, 21:38:10
Ich würde sagen wir lassen die Persönlichkeiten und kommen auf das Thema zurück.

Meine Meinung ist nur, dass Betriebsstandorte (besonders Logistikfirmen) in der Größenordnung der Gebr. Weiss in Kalsdorf eigentlich ohne eigenen oder naheliegenden (brauchbaren) Gleisanschluss gar nicht genehmigt werden dürften, wenn der Schienenverkehr in Hinkunft mehr Anteile bekommen soll. Diese Ansicht wird nun durch ÖBB-Experten bestätigt: Die Genehmigung von neuen Gewerbe- und Industrieparks soll künftig nur mit einem Gleisanschluss oder in der Nähe eines Gleisanschlusses erfolgen.

https://presse.oebb.at/de/presseinformationen/20210607-awg-novelle-oebb-stehen-fuer-mehr-abfalltransporte-auf-der-schiene-bereit

Gebrüder Weiss ist 4,5 km vom größten Gleisanschluss der Steiermark entfernt! Das ist in der Nähe. Näher ist im Prinzip nur mehr das erwähnte ,,Halle zu Halle".



Natürlich bin ich auch dafür, dass alle Möglichkeiten des kombinierten Verkehrs Anwendung finden sollten, um den LKW-Verkehr aus Klimaschutzgründen zu verringern. Ich bleibe aber dabei, dass die Verkehrssituation und die Straßenbelastung durch die PKW-Transporte in der Maggstraße und in Kalsdorf ein Ausmaß angenommen haben, dass für alle Verkehrsteilnehmer schon unerträglich ist.

In der Maggstrße auf jeden Fall! In Kalsdorf ist der LKW Verkehr eh primär durch wo er sein soll und weg von den Menschen,


Es ist unverantwortlich und in Zeiten der Klimaschutzdiskussion völlig unverständlich, dass kein einziger PKW, der in Thondorf oder im CCG gebaut wird, das Werk per Bahn verlässt. Dabei wäre vor allem im CCG eine optimale Eisenbahn-Infrastruktur vorhanden.

Hier stimm ich dir zu (aber meines Wissens nach werden im CCG keine Autos assembled).
Wobei trotzdem ein Großteil der produzierten PKW per Bahn weggehen...
Problem bei Werk Thondorf ist halt auch, dass es im Prinzip aus allen Nähten platzt und wenig Platz vorhanden ist. Bahnladeanlagen würden aber recht viel Platz in Anspruch nehmen. Hier wird sich nichts ändern, bis man nicht vielleicht einen großen Schritt geht.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: FlipsP am Dezember 04, 2021, 21:39:47
2 Beiträge gelöscht

Was wurde gelöscht?
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: Vitus am Dezember 04, 2021, 22:24:01
Zumindest dieser Beitrag, dich betreffend.
den zweiten Beitrag kenne ich nicht.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: FlipsP am Dezember 05, 2021, 01:15:30
Zumindest dieser Beitrag, dich betreffend.
den zweiten Beitrag kenne ich nicht.

Damit kann ich leben.
Jemand der noch Nichts zum Thema beigetragen hat und dann meint, mit sowas seinen Lebensmoment zu erhaschen, ist mir eher egal.

Verstehe auch, das das gelöscht wurde.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: amoser am Dezember 05, 2021, 04:45:01
Bin auch für eine sachliche Diskussion.
Zu MAGNA: Vom CCG ist noch nie ein PKW per Bahn ausgeliefert worden. Auf den neu geschaffenen LKW-Abstell- und Ladeplätzen in der Maggstraße und am Firmenstandort von Frikus in Kalsdorf sieht man, dass eine beträchtliche Menge der produzierten PKW die Steiermark auf der Straße verlässt.
Zum Flächenbedarf: Für den LKW-Verkehr werden an den Betriebsstandorten viel mehr Flächen vergeudet und versiegelt als durch den Bau eines Ladegleises notwendig wären. Beispielsweise  könnte der seit 10 Jahren brach liegende Übergabebhf. in Raaba längst für einen Umladeplatz für Inputlieferungen oder Auslieferungen per Bahn genützt werden.
Man will sich den Bahntransport offensichtlich nicht "antun", weil es einfacher ist, dieTransporte einem straßenbenützenden Frächter zu übergeben und hat daher die ganze Lager- und Zubringerlogistik unter dem Druck des *Just in time" dem LKW anvertraut.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: FlipsP am Dezember 05, 2021, 09:26:59
Weißt du, dass am CCG PKW gefertigt werden?
Ich weiß nur von einer Komponentenfertigung.

Beim Flächenverbrauch darfst du nicht vergessen, dass die ,,LKW Flächen" nicht wirklich reduziert werden können, weil diese trotzdem benötigt werden. Würde man also jede Halle mit einem Gleis anschließen wäre das zusätzlicher Flächenverbrauch.

Der Übergabebahnhof Raaba ist da eine gute Idee, aber wie würdest du diesen denn nutzen?
Dort sind 4 Gleise und daneben ist kein Platz mehr für Ladearbeiten.

Ich würde eher sagen, dass man die ganze Logistik Speditionen anvertraut hat, die primär auf den LKW setzen. Dort müsste man eher ansetzen. Möglichkeiten den LKW Anteil zu reduzieren (ersetzen geht sicher nicht) gibt es genug. Das müsste aber wahrscheinlich proaktiv auf Seiten der Bahnlogistiker beginnen. Der Akku des Jaguar ipace kommt beispielsweise von LG Chem, also entweder aus Polen oder gleich aus Asien (also einem Hafen vermutlich im Bereich D-NL-B). Ein Akku hat eine Masse von ca 650 kg und im Jahr werden ungefähr 20.000 Fahrzeuge gefertigt. Das entspricht ca 6 bis 10 Ganzzügen pro Jahr, also ein Zug alle 1-2 Monate und benötigt somit auf beiden Seiten Lagerflächen für 1-2 Monaten. Das wird schwer vereinbar mit der heutigen Logistik. Eher könnte man die Bahn nutzen, indem man einzelne Container mit bestehenden Zügen nach Graz bringt. Von sen Häfen aus sicher möglich, von Polen weiß ich es nicht, aber vermutlich auch.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: Ch. Wagner am Dezember 05, 2021, 10:27:29

Ein Großteil der LKW fährt allerdings leer zurück. Sie sind nur Lagerhallenersatz. Wenn man allerdings die derzeitige Situation betrachtet, in der Spediteure händeringend Fahrer suchen, wird sich das auch wohl bald ändern.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: Commanderr am Dezember 05, 2021, 10:35:29

jede Halle mit einem Gleis anschließen wäre das zusätzlicher Flächenverbrauch.
Nein. Die Schienen nehmen keinen zusätzlichen Platz weg. Sie können sogar als Fahrspur verwendet werden, wie es in Großbetrieben durchaus üblich ist (z.B. Brauerei Puntigam). Für LKW-Ladebereiche benötigt man in der Breite sogar deutlich mehr Platz. Und überdachen oder in die Halle integrieren lassen sich die Schienen natürlich auch.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: FlipsP am Dezember 05, 2021, 10:42:54

Ein Großteil der LKW fährt allerdings leer zurück. Sie sind nur Lagerhallenersatz. Wenn man allerdings die derzeitige Situation betrachtet, in der Spediteure händeringend Fahrer suchen, wird sich das auch wohl bald ändern.

Die Leerfahrten werden so gut es geht vermieden, ein Teil bleibt aber natürlich.
Das gilt leider aber auch für den Zug. Denn der Ganzzug aus Polen wird vermutlich keine Waren (zumindest wenig) von Graz nach Polen finden.

Und auch bei den Bahnen herrscht Personalmangel, wobei man hier mit einer Person natürlich  mehr schaffen kann.



jede Halle mit einem Gleis anschließen wäre das zusätzlicher Flächenverbrauch.
Nein. Die Schienen nehmen keinen zusätzlichen Platz weg. Sie können sogar als Fahrspur verwendet werden, wie es in Großbetrieben durchaus üblich ist (z.B. Brauerei Puntigam). Für LKW-Ladebereiche benötigt man in der Breite sogar deutlich mehr Platz. Und überdachen oder in die Halle integrieren lassen sich die Schienen natürlich auch.

Stimmt schon, aber bei Doppelnutzen Bahn/LKW könnte es sein, dass sich beide in die Quere kommen. Dazu kommt ja auch noch die Fläche, um mit der bahn überhaupt an die Hallen zu kommen (denke da beispielsweise an GLS in Kalsdorf). Alles nicht so einfach.

In Hallen integrieren kann man natürlich beides.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: FlipsP am Dezember 05, 2021, 16:42:50
Sinnvoll wäre es vielleicht, wenn man im Gewerbegebiet Kalsdorf/Werndorf mal eine Umfrage unter den Unternehmen startet, welche regelmäßigen Ziele die Waren haben. Dann könnte man darauf aufbauend ein Konzept erarbeiten.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: Commanderr am Dezember 06, 2021, 08:55:09
eine Umfrage unter den Unternehmen startet, welche regelmäßigen Ziele die Waren haben. Dann könnte man darauf aufbauend ein Konzept erarbeiten.
Das wäre auch meiner Meinung nach der richtige Weg und sollte auch flächendeckend durchgeführt und umgesetzt werden. Es würde zusätzliche Jobs bringen und obendrein wäre es auch ein wertvoller Beitrag zur Reduktion an vermeidbaren LKW-Fahrten.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: Ch. Wagner am Dezember 06, 2021, 09:29:06
Sinnvoll wäre es vielleicht, wenn man im Gewerbegebiet Kalsdorf/Werndorf mal eine Umfrage unter den Unternehmen startet, welche regelmäßigen Ziele die Waren haben. Dann könnte man darauf aufbauend ein Konzept erarbeiten.




Ich halte die Unternehmer nicht für so deppat, daß sie nicht selbst wüßten, was sie machen wollen. Möglicherweise erinnern sie sich auch an das Debakel bei Spar.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: FlipsP am Dezember 06, 2021, 09:51:07
Sinnvoll wäre es vielleicht, wenn man im Gewerbegebiet Kalsdorf/Werndorf mal eine Umfrage unter den Unternehmen startet, welche regelmäßigen Ziele die Waren haben. Dann könnte man darauf aufbauend ein Konzept erarbeiten.




Ich halte die Unternehmer nicht für so deppat, daß sie nicht selbst wüßten, was sie machen wollen. Möglicherweise erinnern sie sich auch an das Debakel bei Spar.

Das mach ich auch nicht!

Aber vielleicht brauchen die Unternehmen jemanden, der sagt, was möglich ist?

Weil vielleicht hätten die Unternehmen dort einen Container pro Woche oder pro Tag und denken gar nicht auf den Zug (das ist der größte Punkt: Die Bahn ist hier nicht wirklich im Gedächtnis und wenn dann meist negativ), weil es ja nur ein Container ist.
Wenn man aber an Hand einer Umfrage aufzeigen kann, dass es auf bestimmten Relationen schon heute eine Bahnverbindung gäbe oder vielleicht sogar auf Basis dieser Umfrage eine neue Verbindung etabliert werden kann (quasi zugeschnitten auf die Bedürfnisse der Unternehmen dort), dann wäre das ein großer Schritt in Richtung Reduzierung des LKW Verkehrs.

Deine Spar Bemerkung ist ja das beste Beispiel: Die Verbindung muss ja nicht zwingend RCA fahren.

PS: Weiß vielleicht jemand welche Verbindungen es aktuell ab/an CCG gibt? Es gab mal eine Auflistung, diese finde ich aber nicht mehr.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 10, 2022, 13:19:16
Auch der VCÖ legt den Finger in die Wunde: https://www.sn.at/wirtschaft/oesterreich/mit-der-bahn-werden-immer-weniger-gueter-transportiert-115196014

W.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 16, 2022, 18:57:50
Die Kosten aka der billige Lkw sind und bleiben ein Problem im Güterverkehr: https://tirol.orf.at/stories/3138795/

W.
Titel: Re: Attraktivierung des Eisenbahn-Güterverkehrs
Beitrag von: 222 am Februar 26, 2022, 21:42:18
https://vorarlberg.orf.at/stories/3144869/

LG
222