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Thema: Aus dem Gemeinderat (189413-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Re: Aus dem Gemeinderat
Antwort #420
1 Tag vor der Mathematik-Matura, ich habe zwar noch nichts dafür gelernt, aber immerhin habe ich die Schuhe geputzt, mein Zimmer aufgeräumt, meinen Kasten ausgeräumt und neu sortiert, und ja, Englisch habe ich auch gelernt (die E-Matura war gestern, ist Sinnbild für den langen 6er). Ja, wirklich, man kann nicht sagen, dass nichts passiert ist...  ;D
Ja, nur ist die Mathematik-Matura nicht die Politik, die Parameter ändern sich halt alle paar Jahre.

Und dass wesentliche Projekte aus der Sicht eines Teil der Verkehrspolitiker und Bürger nicht umgesetzt wurden, ist ja nicht zu leugnen, z. T. aus Fehlern von Politik und Verwaltung, z. B. im Umgang mit der 6er-Volksbefragung etc pp. Oder wechselnden Mehrheiten. Oder veränderten personellen Konstellationen. Die Gründe sind sicher vielfältig.

Zitat
Ich will alle Verlängerungen, die seither passiert sind, nicht schlecht reden, aber ein Großteil davon ist halt "passiert", weil es gerade günstig machbar war. Der 1er war damals schon in Planung (Eröffnung UKH 1981) und wurde ja "schon" 12 Jahre später zum UKH verlängert, der 4er, 5er, NVD-HBF waren anderen Projekten geschuldet, wo sie halt passend "mitrutschten", 3/6 Laudongasse war eine Verlegenheitslösung, 1 Laudongasse eine Einsparung und der 7er eine Notwendigkeit für den MIV.
Ja, der 6er war geplant und konnte 28 Jahre nach dem BIG-Artikel als Erfolg seinerzeitigen Planungen verbucht werden.

Da werden dir die damals (und z. T. heute noch) Agierenden wahrscheinlich was anderes erzählen, weil solche Projekt sicher nicht "passieren". Es gab bei einigen sicherlich günstige Parameter. Problem war und ist, dass man nicht die wesentlichen Kernprojekte (v. a. die Entlastungsstrecke da nicht auch realisiert hat). Und erste Ideen zu einer 6er-Verlängerung gab es - ich habe jetzt die Unterlagen nicht zur Hand - schon recht bald nach der Einstellung der alten Strecke nach St. Peter-Ort, ebenso wie für eine Entlastungsstrecke kurz nach der Einstellung des 6ers über den Griesplatz. Beides war 1971!

Zitat
Die Entlastungsstrecke war an sich nie mit der SW-Linie gekoppelt, erst als Nagl das bau-fertige Projekt Neutorgasse verhinderte (es waren mWn die Weichen für die Hauptbrücke im Zuge der Sanierung als Vorleistung schon eingeplant) wählte man aus Verlegenheit die Variante über die Elisabethinergasse und verknüpfte sie aus Gründen der Kostenreduzierung mit der dringend nötigen SW-Linie. Diese wurde ja 2011 von unserem damaligen (und jetzigen) Bürgermeister für Inbetriebnahme 2018 angekündigt. Nun, was daraus wurde und wie es ablief wissen wir alle...

Ich habe jetzt die zeitlichen Abläufe nicht mehr in Erinnerung, aber die Sistierung der Neutorgassen-Linie muss irgendwann Mitte der 1990er-Jahre passiert sein. Damals wollte man im Rahmen der Südwestlinie eine Strecke über den Griesplatz weiter nach Don Bosco bauen (da gab es auch schon die - favorisierte - Variante über den Citypark) und via Elisabethinergasse an die Annenstraße anbinden (ich habe das Projekt immer "Innenstadtumfahrungsstrecke" genannt, weil es durch die räumliche Distanz zur Herrengasse zu keiner wirklichen Entlastung gekommen wäre - da wird es sicherlich von einem User Widerspruch geben, aber ich bleibe da bei meiner Meinung, wenngleich die Strecke mit bzw. zusätzlich zur Entlastungsstrecke natürlich Sinn gemacht hätte). Und durch die ganzen Verzögerungen und politischen Diskussion rund um die Südwestlinie im Konkreten und den Straßenbahnausbau im Allgemeinen ist diese Maßnahme halt immer weiter aufgeschoben worden und andere Projekte wurde "vorgezogen".

Dazu kam dann irgendwann einmal das Versprechen des Bürgermeisters Nagl, dass durch die Kleine Neutorgasse keine Straßenbahn fahren soll. Und erst ziemlich spät (eigentlich erst im Zuge der Diskussion über die Südbahnunterführung Josef-Huber-Gasse vor einigen Jahren) wurde die Variante Neutorgasse wieder "exhumiert". Bekanntlich soll ja die SW-Linie aus verkehrlichen Gründen jetzt über die Karlauer Straße und den Citypark nach Don Bosco bzw. Reininghaus und dann weiter nach Süden geführt werden. Eine Linienführung über die Rösslmühlgasse scheitet wohl aus verkehrstechnischen Gründen aus und damit auch eine Variante einer Strecke zur Annenstraße als Innenstadtumfahrung.

Und jetzt stehen wir eigentlich wieder am Anfang. 1995 wurde durch Verkehrsaktivisten von der Plattform Fairkehr anlässlich der Verkehrsvolksbefragung eine Schienenverlegung in der Neutorgasse vorgenommen. Damals war schon alle die Dringlichkeit einer solchen Lösung klar. Knapp 30 Jahre später wird sie dann hoffentlich Wirklichkeit werden ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • PeterWitt
Re: Aus dem Gemeinderat
Antwort #421
Ja, nur ist die Mathematik-Matura nicht die Politik, die Parameter ändern sich halt alle paar Jahre.
Nun, weder bei der SW-Linie haben sich die Parameter so geändert, dass eine Realisierung nicht mehr dringlich wäre, noch bei der Entlastungsstrecke, eher das Gegenteil ist der Fall.
Dass sich Parameter ändern und dadurch Pläne verworfen werden bzw andere Projekte vorgereiht werden ist klar, wobei man auch immer bedenken muss, dass dies wechselseitig passiert - z.B. war der Ring in Graz früher in beide Richtungen befahrbar, die Umstellung auf Einbahn war ein riesen Wirbel; die Annenstraße war früher ein Stau-Hotspot, heute ist sie weitgehen Autofrei, und das, ohne dass es anderswo einen Kollaps gibt. Es ist z.B. auch die Frage, ob das Mariatrostertal heute so dicht verbaut wäre, gäbe es keine Straßenbahn (das parallel verlaufende Stiftingtal ist ja z.B. nahezu leer von größeren Siedlungsbauten, und das bei durchaus vergleichbarer Lage). Daher ist nicht nur die Straßenbahn dorthin zu bauen, wo es dringlich wäre, es wäre auch die Infrastruktur zu stellen und danach die Entwicklung der Stadt darauf anzupassen (was ohnehin passiert, da gute Infrastruktur immer eine Entwicklung der Umgebung nach sich zieht). Dieser Punkt wurde jedoch längst (z.T. schon 60er/70er Jahre) verpasst, denn nun wächst die Stadt ohne passender Infrastruktur vor sich hin und es wird umso schwieriger, diese dem Bedarf nachträglich anzupassen. Dazu muss man dann halt auch den Mut haben und Straßen wieder dem MIV zu entziehen, um den Raum anders zu nutzen - was anderswo funktioniert, könnte bei uns ja auch gehen,  nur da fehlt eben der Mut (oder die Vision).

Da werden dir die damals (und z. T. heute noch) Agierenden wahrscheinlich was anderes erzählen, weil solche Projekt sicher nicht "passieren". Es gab bei einigen sicherlich günstige Parameter. Problem war und ist, dass man nicht die wesentlichen Kernprojekte (v. a. die Entlastungsstrecke da nicht auch realisiert hat).
Nun, "passiert" ist natürlich überspitzt ausgedrückt - natürlich mussten auch solche Projekte vorbereitet, geplant, verhandeln, finanziert und gebaut werden - sie waren halt in keiner langfristigen strategischen Planung enthalten und wären weder davor noch danach realisiert worden, hätte man sich nicht bei anderen Projekten "mit dran" gehängt.

4er: ohne Bau Murpark (und Zutun des Bauherren) wäre der 4er wohl kaum zum Interspar verlängert worden
5er: wäre ohne Verlegung des Bahnhofs nicht passiert, hätte so auch keinen Sinn gehabt
7er: Ja, es wurde gebaut, aber eben nur die minimalst nötige Lösung, mit dem Ziel, die Kreuzung am Riesplatz für den MIV frei zu bekommen und eine Endstation mit Überholgleis für die doch stark frequentierte Linie 7 zu schaffen, und all dies auch bloß getrieben durch die Notwendigkeit im Zuge des Baus der  MedUni. Zum Hahnhofweg hätte man zumindest auch eine gewisse Erschließung der Siedlungen gehabt, und v.a. auch den LKH-Kindergarten angebunden, denn wenn Bedienstete ihre Kinder dort abgeben wollen können sie es beinahe nicht öffentlich, da man für 4 Stationen in eine selten verkehrende, gerade zu Stoßzeiten aufgrund ihrer ungünstigen Linienführung auch extrem unzuverlässige Buslinie umsteigen muss.
3/6er: die Verlängerung Laudongasse war ja auch keine strategische Planung, sondern eine Verlegenheitslösung als Ersatz für die am Widerstand der Bevölkerung gescheiterten verlegten Endstation bei der Remise 3, die wiederum nur deswegen nötig wurde, da man die NVD am HBF baute. Ja, die NVD war länger geplant und sicherlich auch wichtig und richtig, aber der damit verbundene "Netzausbau" ist halt quasi passiert.

Aber, es gibt ja berechtigt Grund zur Hoffnung, weil bei Smart City sowie (beinahe) bei Reininghaus plant und errichtet man die Infrastruktur schon zusammen mit der Bebauung, um alles gemeinsam in Betrieb zu nehmen.
Und ja, wenn dann eines Tages (wann immer dann wirklich...) die Entlastungsstrecke existiert, dann wird einem Netzausbau (fast) nichts mehr im Wege stehen - fast, weil dann der Knoten Jakominiplatz nach einer dringenden Lösung schreit...
Denn: wie will ich die NW und SW-Linie dort auch noch unterbringen, vor allem dann noch mit längeren Fahrzeugen? Die derzeitigen Planungen sehen ja mWn eine Führung dorthin vor.

Wie gesagt, es ist etwas geschehen, klar, vor allem auch am Wagenpark und an Begleitmaßnahmen (Haltestellenausbau z.B.). Aber, von dem Berg an anstehenden Aufgaben ist dies in meinen Augen nur die Spitze...

Re: Aus dem Gemeinderat
Antwort #422
Nun, weder bei der SW-Linie haben sich die Parameter so geändert, dass eine Realisierung nicht mehr dringlich wäre, noch bei der Entlastungsstrecke, eher das Gegenteil ist der Fall.

Die Parameter haben sich schon verändert, größtenteils in die falsche Richtung, was - wie du schreibst - die Dringlichkeit erhöht, aber auch in der Umsetzung Konsequenzen hat (bzw. hätte) - Stichwort: Südbahnunterführung Josef-Huber-Gasse!

Zitat
Dazu muss man dann halt auch den Mut haben und Straßen wieder dem MIV zu entziehen, um den Raum anders zu nutzen - was anderswo funktioniert, könnte bei uns ja auch gehen,  nur da fehlt eben der Mut (oder die Vision).

Beides, es ist ja die Krux der ganzen Sache. Siehe auch das Beispiel oben - immer noch hat der Autoverkehr sozusagen "ersessene Vorrechte" bei Planung, Finanzierung und Dringlichkeit. Das war ja, was u. a. Erich Edegger ändern wollte.

Zitat
Nun, "passiert" ist natürlich überspitzt ausgedrückt - natürlich mussten auch solche Projekte vorbereitet, geplant, verhandeln, finanziert und gebaut werden - sie waren halt in keiner langfristigen strategischen Planung enthalten und wären weder davor noch danach realisiert worden, hätte man sich nicht bei anderen Projekten "mit dran" gehängt.

Es verändern sich manchmal auch kurz- oder mittelfristig strategische Planungen, deshalb muss man sie auch immer wieder anpassen und das möglichst frühzeitig. Auf die ganzen Planungen gehe ich jetzt nicht ein, dazu gäbe es eine berufenere Person drüber zu sprechen, weil da z. T. die "Ursachen" anders liegen.

Faktum ist, es wurde gewisse Projekte umgesetzt, die ja nicht ohne verkehrliche Wirkung sind. Die wesentlichen Projekte fehlen aber noch, v. a. was eine verbesserte betriebliche Situation in Stadtzentrum und ein dringend notwendiges größeres Fahrtenangebot betrifft (Stichwort: Entlastungsstrecke - dazu braucht es aber auch noch ergänzende Maßnahmen, wie 2gleisiger Ausbau in Puntigam und teilweise Mariatrost bzw. der Schleife Wetzelsdorfs) bzw. die (Wieder-)Anbindung von dicht besiedelten Stadtbereichen (SW- und NW-Linie) an das Straßenbahnnetz.

Zitat
Aber, es gibt ja berechtigt Grund zur Hoffnung, weil bei Smart City sowie (beinahe) bei Reininghaus plant und errichtet man die Infrastruktur schon zusammen mit der Bebauung, um alles gemeinsam in Betrieb zu nehmen.

Das ist zumindest einmal der richtige Weg - es war/ist aber auch harte Arbeit aller Beteiligten, dass das so hinkommen könnte ...

Abschließend: ich bin sehr gespannt, wie die Politik sich beim Bimpaket II dahinterklemmen wird, sich um finanzielle Hilfe/Unterstützung bei Land, Bund und EU zu kümmern. Das ist ein wichtiger Faktor, wie schnell und umfassend das Paket noch in letzter Minute umgesetzt werden kann.

W.
  • Zuletzt geändert: Mai 20, 2020, 08:59:13 von Sanfte Mobilität
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
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  • Martin
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Re: Aus dem Gemeinderat
Antwort #423
Um die Unterführung Josef-Huber-Gasse ist es erstaunlich still geworden. Hier besteht vll eine kleine Hoffnung, dass die "autoliebende" Stadtregierung es hier nicht durch die UVP schafft.

Was noch immens wichtig wäre, ist die am Gemeinderat vorbeiarbeitende Geldfressmaschine "MUM 2030+" sofort abzudrehen und die dort anderweitig verwendeten Fachleute wieder auf ihre grundsätzliche Arbeit einzuschwören. - Dann könnten wir schon bald Fortschritte bei der Mariatroster Strecke oder anderen Straßenbahnausbauten sehen. - MUM kostet viel Geld und ist absolut für nichts, wenn man es genau nimmt, außer für die Traumschlösser von einem Holding Graz CEO, der eigentlich schon längst im Ruhestand sein sollte.  :-X
Liebe Grüße
Martin

Re: Aus dem Gemeinderat
Antwort #424
Um die Unterführung Josef-Huber-Gasse ist es erstaunlich still geworden. Hier besteht vll eine kleine Hoffnung, dass die "autoliebende" Stadtregierung es hier nicht durch die UVP schafft.

Schau mer mal - ich traue dem Braten nicht so recht ...

Zitat
Was noch immens wichtig wäre, ist die am Gemeinderat vorbeiarbeitende Geldfressmaschine "MUM 2030+" sofort abzudrehen und die dort anderweitig verwendeten Fachleute wieder auf ihre grundsätzliche Arbeit einzuschwören. - Dann könnten wir schon bald Fortschritte bei der Mariatroster Strecke oder anderen Straßenbahnausbauten sehen. - MUM kostet viel Geld und ist absolut für nichts, wenn man es genau nimmt, außer für die Traumschlösser von einem Holding Graz CEO, der eigentlich schon längst im Ruhestand sein sollte.  :-X

Alleine schon aus demokratiepolitischen Gründen!

Wie schon gesagt, es wird zurecht kritisiert, dass man für (Vor-)Planungen sehr viel Geld ausgegeben hat, was an anderer Stelle fehlt (das gilt übrigens auch im ÖV-Bereich, weil man sich dann dort doch anders entschieden hat ...).

W.
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Re: Aus dem Gemeinderat
Antwort #425
Um die Unterführung Josef-Huber-Gasse ist es erstaunlich still geworden.
Der Wirbel darum wird schon wieder kommen und das nicht nur im Gemeinderat. Nur Geduld, sind ja viele noch in Kurzarbeit.

Dennoch, es bräuchte eben mehr als nur "die eine Lösung", denn ein Bauwerk alleine reicht natürlich nicht aus, um sowohl den Öffi-Ausbau zu forcieren, als auch den IV besser zu lenken, d.h. raus aus den engen Gassen (vor allem rund um die Josef-Huber-Gasse und Griesplatz) und die Leute zur bevorzugten Benützung der Öffis zu bringen. Es muss einfach klar sein, dass die Anzahl der Fahrzeuge stets weiterwachsen wird. Und: Nicht jeder wird zum Umsteigen zu bewegen sein, egal wie gut das Öffi-Netz in 50 Jahren sein könnte, genau deshalb muss man überall nachbessern. 

Die Wunschliste wäre lang: Beginnend mit der raschen Umsetzung Bimpaket I + Bimpaket II, viel mehr Radwege, einen Ausbau der Unterführung Peter-Tunner-Gasse (4 spurig, dazu Geh- und Radweg beidseits), eine zusätzliche Geh- und Radweg-Unterführung auf Höhe Starhemberggasse/Zollgasse, einen Ausbau der Unterführung Friedhofgasse (2 spurig, dazu Geh- und Radweg beidseits), z.B. auch nur für Öffis und bei zwingend notwendigen Umleitungen, einen Straßenbahntunnel (Hohenstaufengasse <-> Fabriksgasse) inkl. Bau einer "echten" SW-Linie via Griesplatz/NVK-Don Bosco/Harter Straße bis nach Straßgang, einen direkten 4-spurigen Verbindungstunnel (inkl. Geh- und Radweg beidseits) von der Kreuzung Kärntner Straße/Don Bosco/Am Lindenkreuz unterhalb der Eisenbahn und unterhalb der Falkenhofgasse bis zum Karlauer Gürtel, den zweigeleisigen S-Bahn-Ausbau bis zumindest Raaba, Bimlinien nach Süd-Ost-Liebenau, St.Peter-Süd, Stattegg, zum Dürrgrabenweg, viel mehr P&R-Parkhäuser, Unterführungen Schönaugasse, Fröhlichgasse, Liebenauer Hauptstraße, Sternäckerweg, entlang der gesamten GKB-Strecke in Graz, Ausbau der GKB zweigleisig, u.v.m.

Re: Aus dem Gemeinderat
Antwort #426
Der Fokus kann eigentlich faktisch nur mehr im Ausbau des Umweltverbundes (ÖV + Rad + Fuß liegen) und nur im wirklichen Ausnahmefall beim MIV (v. a. in puncto Verkehrssicherheit, Verkehrsorganisation). Es geht um die gerechtere Aufteilung der Verkehrsflächen und schlichtweg um die Steigerung des Anteils am Gesamtverkehr durch den Umweltverbund (ein Ziel, dass es schon ewig gibt) - sinnvollerweise wäre eine Viertelung des Kuchens am besten.

Das Ziel war und ist nie gewesen, den Autoverkehr abzuschaffen, sondern auf ein erträgliches Maß zu reduzieren (bzw. nicht wachsen zu lassen). Es wäre auch unmöglich zu bewerkstelligen ALLE nur mit dem ÖV transportieren zu wollen. Ein guter Mix macht es aus. Das muss das Ziel sein!

Radwege kann man im Verhältnis sehr günstig bauen, nur wenn es immer noch Argumente dagegen gibt (siehe Joanneumring) wird das nie was werden. Graz braucht neben einem gut ausgebauten Straßenbahnnetz, auch ein entsprechendes Radwegesystem und viel mehr fußgängerfreundliche Maßnahmen!

W.
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  • Martin
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Re: Aus dem Gemeinderat
Antwort #427
Es muss einfach klar sein, dass die Anzahl der Fahrzeuge stets weiterwachsen wird. Und: Nicht jeder wird zum Umsteigen zu bewegen sein, egal wie gut das Öffi-Netz in 50 Jahren sein könnte, genau deshalb muss man überall nachbessern. 
Das muss eben um jeden Presi verhindert werden, weil die Menschen wieder mehr Platz in IHRER Stadt haben sollen und nicht die Autos.
Mit Car-Sharing oder ähnlichem kann die Zahl der KFZ in der Stadt reduziert werden und Parkplätze zu ebener Erde sollten allgemein in naher Zukunft schon als absolutes Luxusgut gesehen werden.  Der PKW als Ergänzung - dagegen ist nichts einzuwenden aber MIV muss zurückgedrängt werden. - In Wien gehts ja auch. ;)
Liebe Grüße
Martin

Re: Aus dem Gemeinderat
Antwort #428
Mit Car-Sharing oder ähnlichem kann die Zahl der KFZ in der Stadt reduziert werden und Parkplätze zu ebener Erde sollten allgemein in naher Zukunft schon als absolutes Luxusgut gesehen werden.  Der PKW als Ergänzung - dagegen ist nichts einzuwenden aber MIV muss zurückgedrängt werden. - In Wien gehts ja auch. ;)

Carsharing ist für mich maximal ein Zusatzangebot.

Was jetzt konkret Reininghaus betrifft, dort geht es um eine gut ÖV-Anbindung mittels Straßenbahn (Zentrum) und Bus (Tangential) - dort fehlt natürlich noch die SW-Linie. Und auch die Anbindung ans Eggenberger Zentrum ist nicht optimal gelöst (die Linie 66 müsste da die Verbindung herstellen anstelle in Krottendorf zu verenden oder der 35er dorthin verlängert werden, da hätte man auch eine kurze Anbindung zu Don Bosco ...)

Und das Radwegenetz muss da dringend geschaffen werden, die Unterführung Friedhofgasse ist ja dafür da, danach wird es aber schwierig.

Das wichtigste ist aber, dass Wohnen, Schule, Arbeiten und Einkaufen eher lokal geregelt werden muss. Natürlich geht das v. a. bei Schule und Arbeiten nicht immer, trotzdem muss diese Vermischung gefördert werden. Die ganze neuen Wohnblocks weiter südlich (ehem. Leykam) sind ja das Gegenbeispiel dafür, da gibt es dann den Bäcker und den Supermarkt am Eingang der Siedlung und das war es dann schon ...

W.
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Re: Aus dem Gemeinderat
Antwort #429
Im Gemeinderat wurde heute die Aufstockung der Mittel für die Innenstadtentflechtung um 631.000 € bis 2022 beschlossen:

https://www.graz.at/cms/beitrag/10351972/8106610/Gemeinderatssitzung_mit_Liveuebertragung_vom_Juni.html?fbclid=IwAR3GptjP5VXLzFUY4w1LfatPHXSm0RLgoAk5GhwSBiItcxTG_t0osaneTCU

Re: Aus dem Gemeinderat
Antwort #430


Zitat
Im Oktober 2017 hat der Gemeinderat die Planungen für die Innenstadtentflechtung der Straßenbahnlinien beauftragt. Damals ging man von Kosten für die Einreichplanung von 1,537 Millionen Euro aus. Im Rahmen der Planung haben sich einige Änderungen ergeben: So muss die Tegetthoffbrücke neu errichtet werden, weshalb die Einreichplanungen erst im nächsten Jahr abgeschlossen werden können. Die Kosten steigen bis 2022 um 631.000 Euro. Dieser zusätzliche Finanzbedarf wird durch Budget-Umschichtungen gedeckt.

Der Gemeinderat genehmigte die Erhöhung der Projektgenehmigung einstimmig.

D.h. die PLANUNGEN werden teurer. Von Umsetzung steht da gar nichts. Bis da eine Straßenbahn fährt wird wohl noch einiges an Zeit vergehen. Wenn die Einreichplanungen nächstes Jahr abgeschlossen sind, muss die Behörde noch prüfen, dann kommen noch die ganzen Genehmigungen, Ausschreibungen, Gerichtsverfahren etc. dazu. Ob sich das in den nächsten 10 Jahren ausgeht?

Re: Aus dem Gemeinderat
Antwort #431


Zitat
Im Oktober 2017 hat der Gemeinderat die Planungen für die Innenstadtentflechtung der Straßenbahnlinien beauftragt. Damals ging man von Kosten für die Einreichplanung von 1,537 Millionen Euro aus. Im Rahmen der Planung haben sich einige Änderungen ergeben: So muss die Tegetthoffbrücke neu errichtet werden, weshalb die Einreichplanungen erst im nächsten Jahr abgeschlossen werden können. Die Kosten steigen bis 2022 um 631.000 Euro. Dieser zusätzliche Finanzbedarf wird durch Budget-Umschichtungen gedeckt.

Der Gemeinderat genehmigte die Erhöhung der Projektgenehmigung einstimmig.

D.h. die PLANUNGEN werden teurer. ...

Ja, weil bei der bisherigen Finanzplanung die Kosten für den kompletten Neubau der Tegetthoffbrücke nicht eingerechnet waren.
  • Zuletzt geändert: Juni 19, 2020, 12:06:34 von Ragnitztal

Re: Aus dem Gemeinderat
Antwort #432
D.h. die PLANUNGEN werden teurer. Von Umsetzung steht da gar nichts. Bis da eine Straßenbahn fährt wird wohl noch einiges an Zeit vergehen. Wenn die Einreichplanungen nächstes Jahr abgeschlossen sind, muss die Behörde noch prüfen, dann kommen noch die ganzen Genehmigungen, Ausschreibungen, Gerichtsverfahren etc. dazu. Ob sich das in den nächsten 10 Jahren ausgeht?

Dass die Planungen bei der Vergrößerung des Planungsgegenstandes teurer werden, ist jetzt nix Neues. Und die Umsetzung sollte eigentlich in spätestens 4 Jahren erfolgt sein, immerhin beteiligt sich das Land Steiermark am derzeitigen Ausbauprogramm. Zu lange wird man daher so ein Projekt nicht auf die lange Bank schieben können.

Anders sieht es dann schon mit den Projekten nach 2023/24 (Bimpaket 2) aus, dann wird man ja von Zeithorizont von bis zu 2040 gesprochen.

W.
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Re: Aus dem Gemeinderat
Antwort #433
Zur GR-Sitzung vom 25. Februar 2021: https://www.graz.at/cms/beitrag/10365427/7768145/Gemeinderatssitzung_vom_Februar.html

ÖV-relevante Stücke:

A 10/BD - 99061/2020-1
A 10/5 - 97548/2020-2
A 8 - 2796/2021-6
Straßenraumgestaltung Münzgrabenstraße Abschnitt Hafnerriegel - Moserhofgasse
Projektgenehmigung in der Höhe von € 2,3 Mio brutto für die Jahre 2021/2022
Budgetvorsorge in Höhe von € 2,1 Mio für 2021

A 8/4 - 61449/2018
Anton-Kleinoscheg-Straße - Bushaltestelle
Übertragung vom Öffentlichen Gut der Stadt Graz einer ca. 535 m² großen Tfl. des Grundstückes Nr. 977/3, EZ 50000 in das Öffentliche Gut des Landes Steiermark sowie Übertragung in das Öffentliche Gut der Stadt Graz einer ca. 220 m² großen Tfl. des Gdst. Nr. 977/2, EZ 2142 und einer ca. 17 m² großen Tfl. des Gdst. Nr. 478/4, EZ 96, alle KG Gösting

A 10/8-003256/2021/0001
Fortschreibung der Mobilitätsstrategie der Stadt Graz - Grundsatzbeschluss

A 8 - 20081/2006/251
A 8 - 21515/2006/27
Holding Graz - Kommunale Dienstleistungen GmbH;
Masterplan ,,Maintenance Graz Linien"
I. Planungsstatus Teilprojekt ,,Steyrergasse Süd"
II. Stimmrechtsermächtigung gemäß § 87 Abs. 4 des Statuts der Landeshauptstadt Graz (Umlaufbeschluss)

W.





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Re: Aus dem Gemeinderat
Antwort #434
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
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