(http://www.styria-mobile.at/pics/forum/graz_future.jpg)
Von T. Schweighofer und E. Peternel
redaktion@media21.at
Wie wir selbst in 40 Jahren aussehen, können wir uns noch einigermaßen vorstellen - doch wie sieht die Stadt rund um uns aus? ,,der Grazer" wollte das genau wissen - und bat dafür Experten zu Wort.
Städtebaulich etwa wird sich einiges tun: Graz wird so zur Stadt der Wolkenkratzer werden - was natürlich mit dem Anwachsen der Bevölkerungszahl zu tun hat: Bis 2050 werden nämlich bis zu 450.000 Menschen in Graz wohnen, hat die Landesstatistik Steiermark errechnet. ,,Die Grundstücksreserven reichen dafür niemals aus", so Johann Zancanella, Professor für Städtebau an der TU Graz. Eingemeindungen und Hochhäuser sind damit die Folge - trotz derzeitigen Hochhaus-Verbots und Altstadt-Schutzes: ,,Es wird Hochhäuser geben müssen! Nur durch Gebäudehöhe schafft man Freiraum."
Jedoch - das Bevölkerungswachstum bringt auch negative Aspekte mit sich: Steuert die Politik nicht dagegen, werden sich Slums bilden - ,,je stärker der Bebauungsdruck ist, desto mehr ärmere Menschen siedeln sich an".
Auch eine U-Bahn wird kommen müssen, so Zancanella: ,,Wenn jetzt ein Betrunkener auf den Herrengassen-Gleisen liegt, steht ja der öffentliche Verkehr. Eine U-Bahn ist der einzige Weg, die zunehmende Frequenz aufzufangen."
Was indes das Klima angeht, wird uns einiges bevorstehen: In Graz wird es 2050 viel heißer sein - die Durchschnittstemperatur wird um bis zu 2,5 Grad zunehmen, so das Ergebnis einer Klimaforschung von Wolfgang Loibl von den Austria Research Centers. Niederschläge nehmen ab, Hitzetage zu; Frost wird es kaum mehr geben.
Aber auch das hat etwas Positives an sich: Durch die vermehrten Sonnentage wird die Solartechnik in den Vordergrund rücken.
Quelle: www.grazer.at
Schön, das sich eine Zeitung dieses Thema annimmt. ;D
Ist das jetzt wieder ein Fehler oder gilt das Hochhausverbot noch immer?
Auf jeden Fall sollte es nicht so aussehen, wie auf der Fotomontage.
Na da wird wieder mal fantasiert! - Und eine U-Bahn zahlt sich auch für 450.000 Menschen noch nicht aus. :P
PS: auch "nett" das WTC nach Graz zu photoshoppen ::)
HUGH -
Die "Topzeitung" hat gesprochen.... :hehe:
Das Sommerloch ist offenbar noch immer ein bisschen zu spüren....
GLG
G111
Vielleicht stimmen die Hochrechnungen ja. :-)
Bevölkerung mit Hauptwohnsitz in Graz:
Gesamt: 259.038
Stand 1. Juli 2010
Sicher dagegen ist, daß es wesentlich mehr alte (Über 75) als junge (unter 17) Leute geben wird. Das Bild sieht heute dickbäuchig aus, 2050 wie eine am Kopf stehende Pyramide.
LG!Christian
Statistik Austria hat das ja auch bestätigt - bis 2050 sollen in Graz und im Großraum Graz knapp 100.000 Menschen mehr leben.
Und die 260.000 Einwohner sind ja nur die Hauptwohnsitze, dazu kommen noch ein paar tausend Zweitwohnsitze sowie die Studenten, die man ja versucht mit ein paar Zuckerl (Mobilitätsgutschein) an die Stadt zu binden. In Graz halten sich dann während des Semesters so gegen 290.000 Menschen auf.
Man braucht auch nur zu schauen, was alles an Wohnbau passiert und Leerstand gibt es dort de facto nicht (mehr).
Es wird also eine ziemliche Herausforderung die Infrastruktur (v. a. Öffentlicher Verkehr, Schulen) dieser Entwicklung anzupassen.
W.
Ganz ehrlich, ab 400.000 Leuten in Graz sollte man sich ernsthaft Gedanken über eine Mini-U-Bahn machen! Allein zur Attraktivierung der Innenstadt gehört zumindest die Bim hier unterirdisch gelegt!
Allein zur Attraktivierung der Innenstadt gehört zumindest die Bim hier unterirdisch gelegt!
Warum? - In der Fuzo stört sie nicht und wenn sie sonst überall über eigene Trassen verfügt und dementsprechend flott und attraktiv ist, kann man sich die teure "Tieferlegung" ersparen und lieber neue Linien bauen.
Finde schon, dass sie stört (Lieferanten, Dienstleistungsunternehmen, Gefahr für Kinder, Verzögerung bei Betrunkenen usw.). Kenne auch keine Stadt in der die Straßenbahn durch die Haupteinkausstraße fährt, wäre lustig, wenn durch die Kärntnerstraße in Wien die Bim fähre.
In Linz fährt die Tram auch Mitten durch die Innenstadt und glaub mir, die Geschäfte in der Wiener Mariahilferstraße wären froh, wenn sie anstatt des Autoverkehrs noch immer die Tram hätten.
Die Haltestellenabstände bei der U-Bahn sind nämlich schon sehr groß.
Graz bräuchte natürlich eine Entlastungsstrecke für die Herrengasse, denn dort ists natürlich ein Problem am Vormittag zu den Ladezeiten.
Kinder müssen eben aufpassen - das ist eine reine Erziehungssache ;) - und Betrunkene gibt es tagsüber wohl eher nicht so viele - hoffe ich :gluck:
In Linz fährt die Bim nicht komplett über den Hauptplatz. Nehme meine Aussage zurück, weil diese nicht korrekt ist. ;-)
Mir kam die Bim in Linz am Hauptplatz einfach nicht so störend vor wie in Graz.
Mfg,
Mario
In Linz fährt die Bim nicht komplett über den Hauptplatz.
Das hoffe ich aber doch, daß nicht nur Straßenbahnteile dort fahren.
LG!Christian
Ganz ehrlich, ab 400.000 Leuten in Graz sollte man sich ernsthaft Gedanken über eine Mini-U-Bahn machen! Allein zur Attraktivierung der Innenstadt gehört zumindest die Bim hier unterirdisch gelegt!
Es ist NICHT davon die Rede gewesen, dass in Graz 100.000 Menschen mehr leben, sondern im Großraum (das wären dann ca. 450.000). Außerdem hatten die wir Mini-U-Bahn-Diskussion schon - Ergebnis: am Effizientesten ist der Ausbau des Straßenbahnnetzes ...
W.
"Bis 2050 werden nämlich bis zu 450.000 Menschen in Graz wohnen"
So stehts im Artikel
"Bis 2050 werden nämlich bis zu 450.000 Menschen in Graz wohnen"
So stehts im Artikel
Muss ja nicht unbedingt richtig sein, was da eine Zeitung von sich gibt.
Im Moment leben in Graz knapp 260.000 Menschen, demnach wäre das ja fast eine Verdoppelung der Einwohner. Es soll "nur" eine Zuwachs von 100.000 für den Großraum geben.
W.
Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. ;D
In Linz fährt die Bim nicht komplett über den Hauptplatz.
Das hoffe ich aber doch, daß nicht nur Straßenbahnteile dort fahren.
LG!Christian
Es fahren natürlich alle 4 Linien am Linzer Hauptplatz. Und bis auf die Pöstlingbergbahn fahren auch alle durch die Landstraße.
International sind Straßenbahnen - auch dicht befahren - in Fußgängerzonen nirgends ein Problem.
Was den Lieferverkehr betrifft: den könnte man sicher auch teilweise mit der Strab machen, die meisten Geschäfte verwenden heutzutage ohnehin Rollcontainer für die Anlieferung, die ließen sich mit einem entsprechend adaptierten Straßenbahntriebwagen oder -anhängern recht einfach und effizient absetzen und wieder einsammeln; wenn es den laufenden Betrieb zu sehr stört kann man notfalls sicher auch irgendwo ein kurzes Ladegleis unterbringen. Jahrzehntelang gab es auf der Grazer Straßenbahn Güterverkehr, warum nicht auch in Zukunft wieder?
Auch mit 450000 Einwohnern im Großraum Graz bleibt die Straßenbahn das bestgeeignete Verkehrsmittel, denn die Bevölkerungs
dichte wird in Graz (hoffentlich) nie das Niveau einer Großstadt erreichen. Auch wenn im Grazer Becken mal eine halbe Million Menschen lebt: die werden sicher nicht alle in der Innenstadt arbeiten (dazu bräuchten wir hier wirklich einige Wolkenkratzer, damit sich das rein platzmäßig ausgeht) :)
Jahrzehntelang gab es auf der Grazer Straßenbahn Güterverkehr, warum nicht auch in Zukunft wieder?
Wir leben in Graz. Das wäre viel zu effizient. :lol:
Aber Dresden macht es ja mt der CarGo-Tram (mMn noch dazu ein ausgezeichneter Name) wunderbar vor. Auch Basel hat mWn eine Gütertram, die aber hauptsächlich zur Müllentsorgung dient.
lg
Jahrzehntelang gab es auf der Grazer Straßenbahn Güterverkehr, warum nicht auch in Zukunft wieder?
Wir leben in Graz. Das wäre viel zu effizient. :lol:
Zugegeben: Effizient wäre es wohl nur in den seltensten Fällen, da die meisten Geschäfte - insbesondere die großen Ketten - ja mit LKW beliefert werden und da mit einer Güterstraßenbahn natürlich einmal mehr umgeladen werden muss. Aber dafür könnte man so eine komplett autofreie Innenstadt realisieren - was m.E. die "Effizienzeinbuße" durchaus rechtfertigen würde.
Würde ich so nicht sagen. Mit einer Güterstaßenbahn kann man sicher 3 LKW-Ladungen aufnehmen - und ich glaube, die Tram ist billiger als 3 LKW.
.. und ich glaube, die Tram ist billiger als 3 LKW.
Die Straßenbahn war nicht einmal zur Zeit der zweiten Ölkrise (Anfang der 80er) billiger als die entsprechende Menge an LKWs. Nicht umsonst wurde das damals in der DDR großflächig eingeführte Projekt schon nach kurzer Zeit (= unmittelbar nach Ende der Ölknappheit) wieder eingestellt.
Und das alles trotz der in dieser Hinsicht "besseren" Rahmenbedingungen:
* Tram fährt mit billigen Strom aus einheimischer Braunkohle (kein Import)
* LKW braucht importierte Mineralölprodukte
* Keine freie Marktwirtschaft sondern Planwirtschaft und damit reibungslose und kurzfristige Umstellung möglich.
Das alles heißt natürlich nicht, daß Sonderfälle wie die Gütertram in Dresden nicht trotzdem wirtschaftlich sinnvoll sein können. 8)
Würde ich so nicht sagen. Mit einer Güterstaßenbahn kann man sicher 3 LKW-Ladungen aufnehmen - und ich glaube, die Tram ist billiger als 3 LKW.
Wenn man für die gesamte Transportkette die Wahl hat vielleicht. Nur führen zum (um jetzt mal ein Beispiel zu nehmen) Billa-Zentrallager und zu 99.99% der Billa-Filialen keine Straßenbahnschienen. Daher wird die Ware dort sowieso mal in einen LKW verladen, der dann die Filialen abklappert. Für eine Billa-Filiale in der Herrengasse müsste man das Zeug dann nochmal extra auf die Bim umladen, und spätestens dann (in der Praxis schon lange vorher) ist sie deutlich teurer.
Da müsste also die Stadt eine Entscheidung treffen ob sie eine autofreie Innenstadt will und zum Rewe-Konzern sagen: "Für euch ist es egal ob ihr die Rollcontainer in der Herrengasse oder beim Straßenbahn-Umladeterminal abstellt, wir übernehmen den Transport zur Filiale." Denn Rewe wird sicher nicht bereit sein noch extra viel dafür zu zahlen ihre Transportkette zu ändern (ein bisschen was wird schon gehen, weil die Herrengasse natürlich ein extrem attraktiver Standort ist, aber die Stadt wird auf jeden Fall zuschießen müssen).