Ein bisserl Realsatire nach einem langen Unitag. Naja. 

Gefahr für die öffentliche Sicherheit

BZÖ Graz, you made my day.

Sonnenfelsplatz
Der Shared Space in Graz wird noch barrierefrei
Bericht | Bianca Blei, 21. Oktober 2011 06:15

Stadtbaudirektor Bertram Werle über ein Projekt, für das innerhalb einer Woche das fertige Konzept feststand

"Eigentlich hätte der andere jetzt Vorrang gehabt", sagt Bertram Werle, Stadtbaudirektor von Graz und zeigt auf den neu eröffneten Shared Space. "Aber es hat offensichtlich auch so funktioniert." Werle steht mitten am Sonnenfelsplatz, der seit gut einer Woche eröffnet ist und gibt sich zufrieden: "Auch wenn sich die Leute noch nicht daran gewöhnt haben, dass nun einfach die Straßenverkehrsordnung und der Rechtsvorrang gilt, setzt niemand mit Gewalt seinen Vorrang durch."

Werle meint, das liege vor allem daran, dass der ursprüngliche Kreisverkehrcharakter des Platzes beibehalten wurde und die VerkehrsteilnehmerInnen noch immer die Runde fahren. Obwohl es auch erlaubt wäre, einfach nach links abzubiegen. Nachdem es in dem öffentlichen Raum nun keine Bodenmarkierungen, Verkehrszeichen oder Ampelanlagen gibt, dürfte man als fahrender Verkehrsteilnehmer im Rahmen der Straßenverkehrsordnung den Platz überall queren.

Fußgänger rasch, Fahrende mit Rechtsvorrang

Für FußgängerInnen gilt die Regel: rasch, ohne stehenzubleiben und nicht überraschend die Straße überqueren. FahrradfahrerInnen und AutolenkerInnen müssen außerdem auf die Rechtsregel und den Vertrauensgrundsatz achten. Für letztgenannte Gruppe kommt noch hinzu, dass die Geschwindigkeit, "in mehrdeutigen oder verkehrstechnisch unklaren Situationen, den örtlichen Verhältnissen anzupassen ist".

Pro Stunde drängen sich in der verkehrsreichsten Zeit bis zu 1.300 Autos, 1.700 RadfahrerInnen und über 3.000 FußgängerInnen am Sonnenfelsplatz. Das hohe Verkehrsaufkommen war laut Werle auch ein Grund, dass der Platz vor drei Jahren für das Verkehrskonzept ausgewählt wurde. "Außerdem hätte der Platz sowieso sarniert werden müssen", erklärt der Stadtbaudirektor.

Eine "Charette" als Zufriedenheitsmodell

Über das endgültige Aussehen des öffentlichen etwa 4.000 Quadratmeter großen Raumes, der auch die angrenzenden Straßenzüge miteinbezieht, wurde Ende 2009 in einer so genannten "Charette" entschieden: Innerhalb einer Woche wurde das fertige Konzept mit aktiver Beteiligung der Bevölkerung entwickelt.

So wurden auch Wünsche, wie mehr Platz für FußgängerInnen, Grünflächen und ein Trinkwasserbrunnen, berücksichtigt. "Natürlich konnten wir nicht auf alle Vorschläge eingehen, manchmal muss man Kompromisse machen", sagt Werle. "Bei zu vielen Grünflächen würde der Verkehr irgendwann auch nicht mehr fließen." Stolz ist der Stadtbaudirektor aber auf die Tatsache, dass nun etwa 30 Prozent des Platzes den FußgängerInnen vorbehalten sind, anstatt der bisherigen zehn Prozent.

Barrierefreiheit

Abgeschlossen ist der Umbau des Sonnenfelsplatzes aber noch nicht. Es fehlen noch die geplanten acht Bäume, die auf den Verkehr bremsend wirken sollen, und das Blindenleitsystem. Nachdem das Konzept des Shared Space darauf beruht, dass zwischen den VerkehrsteilnehmerInnen Kommunikation vor allem durch Augenkontakt stattfindet, wären blinde Menschen von der Nutzung ausgeschlossen.

Deshalb sollen ab dem 24. Oktober Bodenplatten mit Rillen an den Hausmauern entlang rund um den Platz führen. Dieses System hat sich bereits in der Stadt bewährt. Um die schwächeren Personengruppen vor dem motorisierten Verkehr zu schützen, wurden außerdem bauliche Abgrenzungen in Form von Steinblöcken zwischen Haupt- und Nebenverkehrsfläche angebracht.

Kleiner Mangel

Aufgrund dieser Maßnahmen, waren auch die Blinden- und Behindertenverbände von dem Projekt überzeugt. "Eigentlich gab es nur einzelne Bürger, die skeptisch waren", erinnert sich Werle. Die habe man noch während der Planungsphase zu überzeugen versucht. Bei manchen KritikerInnen habe das funktioniert, bei anderen nicht. Aber: "Jedes neue Projekt erzeugt im besten Fall Interesse oder auch Skepsis", weiß der Baustadtdirektor. "Denn, wer hat schon Erfahrungen mit Shared Space?"

Obwohl Werle zu "100 Prozent hinter dem Projekt" steht, stört ihn doch eine Kleinigkeit: "Die Färbung des Asphalts ist nicht stark genug." Änderungsbedarf sieht er deshalb aber nicht. Die farblichen Unterschiede seien trotzdem zu erkennen. Mit einem ersten Evaluierungsbericht rechnet Werle dann gegen Ende des Jahres. Man wolle "sich zuerst einmal das Geschehen eine Zeitlang anschauen". (Bianca Blei, derStandard.at, 21.10.2011)


Quelle: http://derstandard.at/1318726387968/Sonnenfelsplatz-Der-Shared-Space-in-Graz-wird-noch-barrierefrei

Na da sind ja mit obigen Bericht fast alle schon diskutierten Fragen fast(ganz?) beantwortet.

Ich bin jetzt auch ein paar mal über den SFP (Sonnenfelsplatz) gefahren (als Radfahrer) und habe mir einige Zeit den Platz und das Fahrverhalten so angesehen (als stehender Fußgänger) :

Mein Fazit: Gute Idee, aber leider ganz schlecht umgesetzt.

Wegen dem Minikreis in der Mitte wird der Platz von der Mehrheit der Auto- und Radfahrer als Kreisverkehr benutzt, nur mit dem Unterschied das die Autofahrer beim Verlassen des Kreises nicht mehr blinken, anscheinend weil es ja kein Kreisverkehr mehr ist.

Ich hab mich zweimal wirklich lange hingestellt und die meisten Autofahrer halten die Vorrangregeln wie bei einem Kreisverkehr ein.

Falls das so bleibt hat der ganze Umbau nicht viel gebracht, da der Uni-Kreisverkehr weiterhin so benutzt wird wie immer....

Der Rückbau wird rund 800.000 Euro kosten, denn es darf ja ruhig "ein bisserl mehr sein". 

Okay okay ich schreib ja schon Sonnenfelsplatz...
So wie andere zu faul sind ein paar Meter zu Fuß zu gehen, geht es mir halt hin und wieder beim schreiben.

@newsflash oder um es richtig auszudrücken "an den Autor newsflash gerichtet (bzw.) beziehungsweise auf seinen Kommentar bezogen": 
Dass im Prinzip alle (vor allem Autofahrer) nach den Regeln des Kreisverkehrs weiterfahren, ist mir auch aufgefallen. Viele müssen sich auch erst darauf einstellen, welche Vorteile das Prinzip bringen kann und wird. Teilweise jahrzehntelange Fahrgewohnheiten ändern sich nicht so schnell und müssen erst durch bewusstes Denken/Handeln neu angepasst werden, sofern man sich mit dem Konzept auch auseinandersetzt.
Ein Problem bleibt dabei der vorhandene, noch dazu erhabene Minikreis, der eben einen Kreisverkehr suggeriert.

Die Mitglieder des BZÖ (zumindest die Verfasser des Antrages) sind der gewaltigen Aufgabe eines Geteilten-Platz-Konzeptes beziehungsweise der Straßenverkehrsordnung wohl nicht gewachsen. 

an christian (ch.wagner) gerichtet:
Der Rest war auf einen Kommentar von PatSpeez bezogen wie man vielleicht daran erkennt, dass ich seinen Textteil bei mir mit eingefügt habe.

Im Übrigen ist die Schreibweise LG!Christian auch nicht korrekt. Nach LG, egal ob verkürzt oder ausgeschrieben, kommt kein Satzzeichen und es fehlt zumindest ein Leerzeichen, da ja "LG!Christian" wohl nicht der Rufname ist. 

PatSpeez bezogen wie man vielleicht daran erkennt, dass ich seinen Textteil bei mir mit eingefügt habe.
Im Übrigen ist die Schreibweise LG!Christian auch nicht korrekt. Nach LG, egal ob verkürzt oder ausgeschrieben, kommt kein Satzzeichen und es fehlt zumindest ein Leerzeichen, da ja "LG!Christian" wohl nicht der Rufname ist. 

Uijegerl, erwischt.
Das habe ich immerieder gehört, daß ich zuwenig Abstand halte.
LG! Christian

Der Rückbau wird rund 800.000 Euro kosten, denn es darf ja ruhig "ein bisserl mehr sein". 

Darf ich auch mal in deine Glaskugel schauen, großer Prophet? Und warum soll der Platz eigentlich rückgebaut werden?

Darf ich auch mal in deine Glaskugel schauen, großer Prophet? Und warum soll der Platz eigentlich rückgebaut werden?

Nein, in meine allwissende Glaskugel darf nur ich schauen! 

Warum der Platz rückgebaut werden soll, weiß aber sichtlich Herr Schröck, denn ich bezog mich nur auf dessen Antrag!

"Hier ist Gefahr im Verzug, weswegen der Platz umgehend einem Rückbau unterzogen werden muss."

Daraus schließe ich, dass nachdem die Arbeiten etwa 750.000 Euronen gekostet haben, ein neuerlicher Rückbau sicherlich mehr kosten würde, da im Winter Bauarbeiten sowieso teurer sind! Alles klar? 

*Ironiemodus aus*: Ich persönlich finde den Platz schon okey so, nur dass Gehsteige statt der Stangen sinnvoller gewesen wären. Aber das ist nur meine Meinung!

Siehe ein paar Postings weiter vorne:

Schau was die "üblichen Verdächtigen" herausgefunden haben:
http://www.graz.at/cms/dokumente/10180796_1618648/6e40d3fd/Antrag%20schr%C3%B6ck%20Sonnenfelsplatz.pdf 

Ich persönlich finde den Platz schon okey so, nur dass Gehsteige statt der Stangen sinnvoller gewesen wären. Aber das ist nur meine Meinung!

Naja, dadurch würde der optische Eindruck eines gemeinsam nutzbaren Platzes für alle wieder verloren gehen und es gäbe erst wieder Gehsteige für Fußgänger und eine "Strasse" für den übrigen Verkehr. In Gleistätten gibt es auch Poller entlang des Shared Space.

Bald wird der Platz wohl eh recht hässlich ausschaun wenn das Blindenleitsystem fertig ist. Diskret schaut wohl anders aus, wenn man sich den halbfertigen Bereich vorm Spar anschaut. Lang wirds zwar wohl nicht so extrem Kohlenschwarz bleiben, aber es gibt ja auch andere Möglichkeiten als solch hässliche Matten aufzukleben. Diese gibts ja einerseits in leichteren Farben, oder andereseits hätte man überhaupt einzelne Streifen aufkleben können, hält an anderen Orten ja auch ewig.
Wobeis natürlich überhaupt schöner gewesen wäre wenn mans eingefräst hätte. So stimmt ja auch das ganze Farbmuster absolut nicht mehr, einerseits wird der breite Randstreifen zu einem schmalen Seitenstreifen, andereseits sind die ganzen schmalen Querstreifen somit abgeschnitten vom Randstreifen. Da hätte man sich den teuern Spass gleich sparen können und Einheitsasphalt nehmen können.

Heute bei meiner Fahrt über den Platz habe ich bereits den ersten angefahrenen Poller entdeckt. Freu mich schon auf den ersten Schnee, wenn die niedrigen Begrenzungssteine zugeschoben werden. 

Freu mich schon auf den ersten Schnee, wenn die niedrigen Begrenzungssteine zugeschoben werden

Die "niedrigen Begrenzungssteine" sollen noch vor dem Winter gegen richtige Sitzelemente ausgetauscht werden. (Ob das wirklich noch rechtzeitig passiert steht natürlich auf einem anderen Blatt).

Was haltet ihr von der Idee so zu parken, wie auf diesem Foto ersichtlich? Es ist zwar nicht ganz im Sinne des Erfinders, aber möglicherweise völlig legal. Es gibt hier keine Verbotsschilder, das Auto parkt nicht auf einem Gehweg, (fast) weit genug weg von der Ecke und auch (fast) am äußersten rechten Fahrbahnrand. Auch ist die Fahrbahn hier breit genug. Eine kreative Möglichkeit, in nächster Nähe diverser Geschäfte und Gastlokale zu parken! Oder findet jemand doch ein Argument aus der StVO, einen Parker wie diesen hier abzustrafen?

lg 200er