Re: Lipizzaner-Resort Köflach
Antwort #2 –
Ich bin zwar kein BWLer, habe aber doch ein wenig ein Zahlengefühl, um mal so überschlagsmäßig Dinge ausrechnen zu können.
Wenn der Komplex 480 Betten bekommen soll, und sagen wir mal 400 davon belegt sind, dann wären aufgrund der Angaben Personal und Investition folgende Kosten pro Bett und Tag fällig:
1x Angestellter 8h (bei sagen wir mal 10€ Brutto fallen für den Dienstgeber durch div. Rücklagen und Abgaben etwa 20€ an) -> 160€
Refinanzierung Investment auf fiktive 12 Jahre (10 Mio/Jahr): 70€
Damit wären pro Bett alleine zur Deckung dieser Kosten 230€ nötig, macht pro Zimmer 460€/Nacht.
Da aber ja auch Betriebskosten, Werbekosten, Reparaturen, Lebensmittel etc. nötig sind, wird man hier wohl nochmals locker 40€ drauflegen können, dann wären wir schon bei 500€/Zimmer/Nacht. Da wurde aber immer noch kein Gewinn gemacht.
UND: dieser Berechnung liegt zugrunde, dass die Auslastung das gesamte Jahr über 400 von 480 Betten beträgt, also 83%
In der Saison 2019/20 war die Auslastung der österreichischen Hotels lt. Statistik Austria bei 33,3% im Winter bzw. 26,3% im Sommer, wobei die Gruppe der 4 und 5-Stern Betriebe die größte Auslastung mit 40,5% bzw. 33,6% hatte.
Rechnen wir als im günstigeren Fall (wobei ich Piber eher als reinen Sommerbetrieb sehen würde) mit den 40%, dann läge der reale Zimmerpreis wohl noch immer deutlich über 1000€/Nacht. Ob man damit so viele Pferdefreunde ansprechen kann?
Ich denke, dass man hier schon sehr tief in die BWL-Trickkiste mit Umwegrentabilität, Werbewert etc. greifen muss, um dieses Projekt in dieser Dimension wirtschaftlich darstellen zu können.
Positiv jedenfalls, dass angeblich keine öffentlichen Gelder hier versenkt werden sollen...