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Verkehr => IV - Straßenverkehr => Graz => Thema gestartet von: Ragnitztal am April 15, 2018, 16:19:53

Titel: Tempo 30 in Graz auch auf Vorrangstraßen?
Beitrag von: Ragnitztal am April 15, 2018, 16:19:53
Nachdem in Berlin Tempo 30 auf größeren Straßen getestet wird, befürworten einige Verkehrsexperten auch in Graz Tempo 30- Teststrecken auf stärker befahrenen Vorrangstraßen.

Bericht in der heutigen Kleinen Zeitung:
http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5405745/Berlin-testet-es_Braucht-Graz-Tempo-30-auch-auf-Vorrangstrassen
Titel: Re: Tempo 30 in Graz auch auf Vorrangstraßen?
Beitrag von: Telefonzentrale am April 15, 2018, 17:28:13
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Welche Verkehrsexperten befürworten dieses Vorhaben? Wird das für den ÖV auch gelten?

Besten Dank!
Titel: Re: Tempo 30 in Graz auch auf Vorrangstraßen?
Beitrag von: Ragnitztal am April 15, 2018, 18:22:31
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Welche Verkehrsexperten befürworten dieses Vorhaben? Wird das für den ÖV auch gelten?

Besten Dank!

Hier der Artikel aus der heutigen Printausgabe der Kleinen Zeitung, S.34-35. Ich hoffe, man kann 's lesen:
Titel: Re: Tempo 30 in Graz auch auf Vorrangstraßen?
Beitrag von: Moderator1 am September 06, 2021, 19:45:58
https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/6030226/Tempo-30-vor-Ausweitung_Wo-es-weitere-30erZonen-in-Graz-geben-koennte
Titel: Re: Tempo 30 in Graz auch auf Vorrangstraßen?
Beitrag von: Cerberus2 am September 07, 2021, 09:20:29
30km/h global ist nicht nur eine unzumutbare Einschränkung des ÖV, sondern auch des Radverkehrs.
Titel: Re: Tempo 30 in Graz auch auf Vorrangstraßen?
Beitrag von: Bus 15 O530 Citaro L am September 07, 2021, 10:17:50
30km/h global ist nicht nur eine unzumutbare Einschränkung des ÖV, sondern auch des Radverkehrs.
Warum des Radverkehrs?

Der Radverkehr wäre der große Gewinner! Wo fährst du lieber mit dem Fahrrad? Auf einer Straße, wo die Autos mit 50+ an dir vorbeizischen, oder auf einer Straße, wo die Autos mit ca. 30 an dir vorbeifahren?

Also bei mir ist es ganz klar die zweite Variante. Deshalb suche ich mir immer entweder Straßen mit Radwegen oder 30er Straßen, wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin.



Beim ÖV würde die Durchschnittsgeschwindigkeit durch die kurzen Haltestellenabstände wohl nur sehr gering sinken. Es würde also beim MIV deutlich mehr Auswirkungen auf die Fahrzeit haben und dadurch den ÖV stärken.
Für Straßenbahnen kann ma aber sicher auf eigenen Gleiskörpern trotzdem eine höhere Geschwindigkeit erlauben.
Titel: Re: Tempo 30 in Graz auch auf Vorrangstraßen?
Beitrag von: FlipsP am September 07, 2021, 11:18:33
Einsteht etwas von globalen 30 km/h?
Titel: Re: Tempo 30 in Graz auch auf Vorrangstraßen?
Beitrag von: Commanderr am September 07, 2021, 14:35:37
Tempo 30 flächendeckend: Nein danke! Die Busse sind ohnehin schon so langsam unterwegs und wären dadurch nur noch uninteressanter! Und als ,,Selbst-Vielradfahrer" meine ich: Radfahrer gehören auf eigene Radwege und nicht auf die Fahrbahnen direkt daneben, ganz egal welche Tempobeschränkungen gelten!
Ansonsten kann man sich bitte jeden Meter Radweg gleich ganz sparen!
Titel: Re: Tempo 30 in Graz auch auf Vorrangstraßen?
Beitrag von: FlipsP am September 07, 2021, 15:31:03
Ich frage noch einmal: Wo steht etwas von flächendeckendem Tempo 30?
Titel: Re: Tempo 30 in Graz auch auf Vorrangstraßen?
Beitrag von: Cerberus2 am September 07, 2021, 19:31:55
30km/h global ist nicht nur eine unzumutbare Einschränkung des ÖV, sondern auch des Radverkehrs.
Warum des Radverkehrs?

Der Radverkehr wäre der große Gewinner! Wo fährst du lieber mit dem Fahrrad? Auf einer Straße, wo die Autos mit 50+ an dir vorbeizischen, oder auf einer Straße, wo die Autos mit ca. 30 an dir vorbeifahren?
Ich fahre weit genug vom Fahrbahnrand entfernt, dass die Spur mir gehört. Damit ist es mir egal, ob auf der Spur daneben 30, 50 oder 70 gelten.

Radfahrer gehören auf eigene Radwege und nicht auf die Fahrbahnen direkt daneben, ganz egal welche Tempobeschränkungen gelten!
Dieser Meinung bin ich nicht. Fahrräder sind Fahrzeuge wie jedes andere auch.

Ansonsten kann man sich bitte jeden Meter Radweg gleich ganz sparen!
Bitte gerne. Jeder Meter Radweg weniger reduziert die typischen radwegspezifischen Probleme wie zum Beispiel Unfälle mit abbiegenden KFZ.
Titel: Re: Tempo 30 in Graz auch auf Vorrangstraßen?
Beitrag von: 4020er am September 07, 2021, 21:34:27
Ansonsten kann man sich bitte jeden Meter Radweg gleich ganz sparen!
Bitte gerne. Jeder Meter Radweg weniger reduziert die typischen radwegspezifischen Probleme wie zum Beispiel Unfälle mit abbiegenden KFZ.
Behauptest du gerade allen Ernstes Straßen mit Kfz-Verkehr seien für Radfahrende sicherer oder attraktiver als Radwege?
Titel: Re: Tempo 30 in Graz auch auf Vorrangstraßen?
Beitrag von: Cerberus2 am September 08, 2021, 06:55:54
Ansonsten kann man sich bitte jeden Meter Radweg gleich ganz sparen!
Bitte gerne. Jeder Meter Radweg weniger reduziert die typischen radwegspezifischen Probleme wie zum Beispiel Unfälle mit abbiegenden KFZ.
Behauptest du gerade allen Ernstes Straßen mit Kfz-Verkehr seien für Radfahrende sicherer oder attraktiver als Radwege?
Ja. Der LKW hinter mir ist sicherer als der, der blind vor mir rechts über den Radweg abbiegt.

Die gefühlte Sicherheit ist allerdings bei den meisten eine andere, da wird der LKW hinter Dir als Bedrohung wahrgenommen.
Titel: Re: Tempo 30 in Graz auch auf Vorrangstraßen?
Beitrag von: ptg am September 08, 2021, 10:29:07
Ansonsten kann man sich bitte jeden Meter Radweg gleich ganz sparen!
Bitte gerne. Jeder Meter Radweg weniger reduziert die typischen radwegspezifischen Probleme wie zum Beispiel Unfälle mit abbiegenden KFZ.
Behauptest du gerade allen Ernstes Straßen mit Kfz-Verkehr seien für Radfahrende sicherer oder attraktiver als Radwege?
Gewisse Abbiegeunfälle kann/könnte man sich sparen, wenn es statt einem Extraradweg direkt auf der Straße dahinginge.
Liegt aber auch daran, dass in Graz fast alle Kreuzungen suggerieren, dass die Straße dem Auto "gehört". Durchgehende Randsteine entlang von Geh- und Radwegen signalisieren: "He, Autofahrer! Pass auf! Du kreuzt gerade einen Geh- oder Radweg. " (In Ansätzen wie Ecke Keplerstraße/Sigmundstadl)
Bei uns wird aber durch die Gehsteigkante für Fußgänger & Radfahrer signalisiert: "Fußgänger/Radfahrer du betrittst/fährst auf die Straße, auch wenn da eine Bodenmarkierung ist, der Autofahrer ignoriert dich vielleicht trotzdem."
z.B. Keplerstraße bei der Neubaugasse.
Wenn man den Geh-und Radweg eben ausführt und die Randsteine entlang der Keplerstraße verlegte (rote Markierung), zeigte man, dem Autofahrer, dass er die Straße "verlässt" und den Geh- und Radweg kreuzt.  
Abgesehen davon wäre es auch Fahrrad(-fahrer) schonender, rollstuhl- und kinderwagenfreundlicher.
(Wenn die Autofahrer die 2cm Gehsteigkanten queren, zahlt sich wenigstens ein SUV aus  ::) )
Titel: Re: Tempo 30 in Graz auch auf Vorrangstraßen?
Beitrag von: Commanderr am September 08, 2021, 11:23:24
Die wohl einfachste Maßnahme zur Erhöhung der Sicherheit wäre, wenn alle Leute den Hausverstand verwenden und sich darüber hinaus auch an die STVO halten würden.
Aber: Der Österreicher schimpft eben gern und viel und muss ja Regeln brechen, die ein gemütliches Zusammenleben ermöglichen würden, sonst fühlt er sich ja bevormundet...
Titel: Re: Tempo 30 in Graz auch auf Vorrangstraßen?
Beitrag von: 4020er am September 09, 2021, 21:51:14
Behauptest du gerade allen Ernstes Straßen mit Kfz-Verkehr seien für Radfahrende sicherer oder attraktiver als Radwege?
Ja. Der LKW hinter mir ist sicherer als der, der blind vor mir rechts über den Radweg abbiegt.
Die gefühlte Sicherheit ist allerdings bei den meisten eine andere, da wird der LKW hinter Dir als Bedrohung wahrgenommen.
Die Auslastung von Radwegen vs. Straßen im Mischverkehr zeigt da ein deutlich anderes Bild. Außerdem ist Abbiegeverkehr nicht die einzige Unfallursache für Radfahrer und auch an signalisierten Kreuzungen mit Mischverkehr nicht auszuschließen. Von daher würde mich eine entsprechende Statistik brennend interessieren.

Die wohl einfachste Maßnahme zur Erhöhung der Sicherheit wäre, wenn alle Leute den Hausverstand verwenden und sich darüber hinaus auch an die STVO halten würden.
Unfälle sind bekanntlicherweise nie auf Fehler zurückzuführen und resultieren aus ausschließlich vorsätzlichem Verhalten.
Titel: Re: Tempo 30 in Graz auch auf Vorrangstraßen?
Beitrag von: Vitus am September 09, 2021, 22:10:37

Unfälle sind bekanntlicherweise nie auf Fehler zurückzuführen und resultieren aus ausschließlich vorsätzlichem Verhalten.


Dann wäre auch der Zusammenstoß des HGL Busses mit dem Triebwagen der GKB vorsätzlich erfolgt.  Deiner Meinung nach ist die Buslenkerin absichtlich in den Triebwagen gefahren. Wahnsinn! 



Titel: Re: Tempo 30 in Graz auch auf Vorrangstraßen?
Beitrag von: 4020er am September 09, 2021, 22:14:52
Unfälle sind bekanntlicherweise nie auf Fehler zurückzuführen und resultieren aus ausschließlich vorsätzlichem Verhalten.
Dann wäre auch der Zusammenstoß des HGL Busses mit dem Triebwagen der GKB vorsätzlich erfolgt.  Deiner Meinung nach ist die Buslenkerin absichtlich in den Triebwagen gefahren. Wahnsinn! 
Sorry, ich dachte das wäre eindeutig: Das war Sarkasmus.
Titel: Re: Tempo 30 in Graz auch auf Vorrangstraßen?
Beitrag von: Vitus am September 09, 2021, 22:18:09
Unfälle sind bekanntlicherweise nie auf Fehler zurückzuführen und resultieren aus ausschließlich vorsätzlichem Verhalten.
Dann wäre auch der Zusammenstoß des HGL Busses mit dem Triebwagen der GKB vorsätzlich erfolgt.  Deiner Meinung nach ist die Buslenkerin absichtlich in den Triebwagen gefahren. Wahnsinn! 
Sorry, ich dachte das wäre eindeutig: Das war Sarkasmus.

Dann überlege vorher , was Du schreibst"!!!!

Titel: Re: Tempo 30 in Graz auch auf Vorrangstraßen?
Beitrag von: PeterWitt am September 09, 2021, 22:51:00
Ein gewisser Vorsatz ist aber mitunter schon dabei, wenn auch nicht der zum Unfall.  Aber man fährt halt "ein bisserl schneller und schaut eh wegen der Radarboxen", "die Ampel war schon sehr Dunkelgrün, aber das geht sich schon noch aus", "da Abbiegen/Überholen/Stehen bleiben ist zwar verboten, aber ich lass mich schon nicht erwischen...", "ein kurzes SMS schreiben, ja mei, die Straße ist eh leer" - solches Verhalten, das etwas Biegen und Brechen der StVO, das ist meist schon vorsätzlich und führt unweigerlich auch zu Unfällen.
Titel: Re: Tempo 30 in Graz auch auf Vorrangstraßen?
Beitrag von: FlipsP am September 09, 2021, 23:12:17
Unfälle sind bekanntlicherweise nie auf Fehler zurückzuführen und resultieren aus ausschließlich vorsätzlichem Verhalten.
Dann wäre auch der Zusammenstoß des HGL Busses mit dem Triebwagen der GKB vorsätzlich erfolgt.  Deiner Meinung nach ist die Buslenkerin absichtlich in den Triebwagen gefahren. Wahnsinn! 
Sorry, ich dachte das wäre eindeutig: Das war Sarkasmus.

Dann überlege vorher , was Du schreibst"!!!!

Wenn man auf den Kontext achtet, hätte man recht einfach gemerkt, dass hier Sarkasmus im Spiel war und damit hat 4020er auch vollkommen recht!
Titel: Re: Tempo 30 in Graz auch auf Vorrangstraßen?
Beitrag von: 4020er am September 10, 2021, 13:44:43
Ein gewisser Vorsatz ist aber mitunter schon dabei, wenn auch nicht der zum Unfall.  Aber man fährt halt "ein bisserl schneller und schaut eh wegen der Radarboxen", "die Ampel war schon sehr Dunkelgrün, aber das geht sich schon noch aus", "da Abbiegen/Überholen/Stehen bleiben ist zwar verboten, aber ich lass mich schon nicht erwischen...", "ein kurzes SMS schreiben, ja mei, die Straße ist eh leer" - solches Verhalten, das etwas Biegen und Brechen der StVO, das ist meist schon vorsätzlich und führt unweigerlich auch zu Unfällen.
Dem stimme ich vollumfänglich zu und das kritisiere ich auch immer wieder. Hier gehört meiner Meinung nach stärker durchgegriffen.

Nur war habe ich ein Problem mit diesem Satz:
Die wohl einfachste Maßnahme zur Erhöhung der Sicherheit wäre, wenn alle Leute den Hausverstand verwenden und sich darüber hinaus auch an die STVO halten würden.
Erstens ist das keine Maßnahme, sondern ein Wunschdenken.
Zweitens wäre demnach der einzige notwendige Paragraph der StVO, dass die Schädigung anderer Verkehrsteilnehmer nicht erlaubt ist. Denn wenn sich daran alle halten würden, gäbe es keine Unfälle.
Drittens gehört es nun einmal zu sinnvollem Risikomanagement mögliche Fehlerquellen (in diesem Fall insbesondere menschliche) zu evaluieren und in die Gestaltung des Verkehrsraums mit einfließen zu lassen.