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Thema: [KORALMBAHN] - Presseberichte (314993-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Michael
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[KORALMBAHN] - Presseberichte
Koralmbahn erhält gesamteuropäische Dimension

Jahrhundert-Projekt zwischen Steiermark und Kärnten wird Teil des Baltisch-Adriatischen Korridors. SPÖ: EU-Gelder lukrieren.


Die Koralmbahn zwischen der Steiermark und Kärnten erhält eine gesamteuropäische Dimension. Die EU-Verkehrsminister unterschrieben jetzt eine Absichtserklärung, wonach dieses Jahrhundertprojekt Teil des Baltisch-Adriatischen-Korridors werden soll. Die SPÖ fordert jetzt dazu auf, sich umgehend um eine EU-Kofinanzierung zu bemühen.

Absichtserklärung. Im Rahmen der Konferenz des EU-Verkehrsministerrates in Luxemburg wurde eine Absichtserklärung ("Letter of Intent") unterschrieben, in welcher Österreich, Italien, die Slowakei, Tschechien und Polen den "Baltisch-Adriatischen-Korridor" fixierten. Dieser Eisenbahn-Korridor von Danzig über Wien, Graz und Klagenfurt nach Triest, Venedig und Bologna soll in das hochrangige europäische Schienennetz übernommen werden. Ein Teil dieser Achse ist die derzeit in Bau befindliche Koralmbahn.

Kosten. Das Bahnprojekt kostet laut bisherigen Berechnungen insgesamt vier Milliarden Euro. Laut Landeshauptmann Jörg Haider (B) sind sind 135 Mio. Euro auf Kärntner Seite bereits verbaut. Die Fertigstellung des Gesamtprojektes ist mit 2016 terminisiert. Kärntens Verkehrslandesrat Gerhard Dörfer (B) verspricht, "weiter mit Vehemenz für das Projekt auf EU-Ebene einzutreten". Man hoffe, dass es auch von der nächsten Bundesregierung "so tatkräftig unterstützt wird wie bisher."

Meinungsverschiedenheiten. Ganz anders sieht dies die Kärntner SPÖ-Fraktionsführerin im Nationalrat, Melitta Trunk: Sie habe sich jahrelang bemüht, dass die Koralmbahn seitens des Bundes und des Landes Kärnten nicht als Regionalstrecke, sondern als internationale Verkehrsverbindung betrachtet werde.

Hingegen hätte Verkehrsminister Hubert Gorbach (B) die internationale Bedeutung dieser Verkehrsverbindung "jahrelang ignoriert". Jetzt sei es dringend erforderlich, dass das Land Kärnten Anträge zur Kofinanzierung seitens der EU einbringe, damit rasch Geld nach Kärnten fließe, betonte die SPÖ-Politikern.  

Quelle: www.kleine.at
  • Zuletzt geändert: Oktober 16, 2011, 14:22:36 von Michael
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • GuiAra
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #1
Na zum Glück. Grundsätzlich hatte man ja schon von Anfang an diesen Plan dieses "Korridor" über Graz usw fliessen zu lassen.
Jedoch wurde aufgrund der Streiterein bzgl. bestimmter Tunnels dieser Plan immer unwahrscheinlicher und man hatte sich überlegt über Ungarn und Slowenien zu bauen.
Dadurch wäre wirklich langfristig sehr viel Geld verloren gegangen.

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #2
Zitat

Jedoch wurde aufgrund der Streiterein bzgl. bestimmter Tunnels dieser Plan immer unwahrscheinlicher und man hatte sich überlegt über Ungarn und Slowenien zu bauen.
Dadurch wäre wirklich langfristig sehr viel Geld verloren gegangen.


Zum Glück hört man von dieser Umfahrung nichts mehr.  ::)

Soviel ich weiss, können dort nur Dieselfahrzeuge eingesetzt werden.

Also ich denke, dass die Koralmbahn ohne SBT keinen Sinn macht. Da können
wir nur hoffen, dass diese Projekte jetzt durchgezogen werden. Nicht das die
Politiker die Projekte jetzt in der Schublade verschwinden lassen.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • GuiAra
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #3
Wäre wie du sagst wünschenswert.
Der SBT denke ich muss kommen, um überhaupt diesen Korridor zu schaffen.
Ansonsten wird wieder alles in Frage gestellt.

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #4
Ein internes Papier bezweifelt den Kundennutzen. Keine Kostendeckung für Pottendorfer Linie.


Der Ausbau der Koralmbahn, ein vor allem vom Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (B) eingefordertes Bahnprojekt, ist laut einem internen Papier der ÖBB weder notwendig noch sinnvoll. Deswegen soll er in der Prioritätenliste für den weiteren Bahnausbau seitens der schwer verschuldeten Staatsbahn zurückgestuft werden, schreibt "Der Standard" in der Wochenendausgabe.

Kundennutzen fehlt. Für den auf vier Mrd. Euro geschätzten Ausbau der Koralmbahn samt Tunnel fehlt nicht nur das Geld, sondern auch der Kundennutzen. Weder ÖBB-Personen- noch Güterverkehr brauchen das Projekt, so die Tageszeitung. Mit Ausnahme einer Zulaufstrecke zum Güterverkehrsterminal Werndorf bei Graz (nach Wettmannstätten), haben sämtliche Baulose Priorität 5, also die niedrigste im Bahnausbauprogramm, heißt es.

Finanzielle Performance. Dies gehe aus der dem Rahmenplan 2007-2011 beigelegten Nutzenbetrachtung hervor, die am kommenden Mittwoch dem Aufsichtsrat der ÖBB-Infrastruktur Bau AG vorgelegt werde. "Befriedigend" bis "Nicht genügend" falle darüber hinaus die finanzielle Performance der umstrittenen unterirdischen Verbindung zwischen Graz und Klagenfurt aus: Trotz zugesicherter Kostenbeteiligung der Länder Kärnten und Steiermark gebe es bei der finanziellen Deckung nur die Noten "Drei bis Fünf" - oder gar "keine" wie beim Terminal Werndorf.

Zeche. Was das in Signalfarben markierte Papier, das dem "Standard" vorliege, noch belege: Die Bahnhofsoffensive werde aus Geldmangel vorerst doch vor dem Westbahnhof enden müssen, um den Wiener Hauptbahnhof durchzubringen. Was die grüne Verkehrssprecherin Gabriela Moser folgendermaßen kommentiert: "Die Pendler zahlen wieder einmal die Zeche für ein Mega-Projekt." 

Quelle: www.kleine.at


Obs wahr ist? Wahrscheinlich schon.  :-\

Naja, wenn kein Geld da ist, dann werden halt die Prioritäten anders gesetzt werden müssen. Ob dann am bestehende Tunnel Betriebskosten anfallen werden?
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #5
Haider pocht auf gültigen Vertrag für Koralmtunnel
Für großes Aufsehen hat in Kärnten und der Steiermark die Ankündigung der ÖBB gesorgt, den Bau der Koralmbahn verschieben zu wollen. Bei Nichteinhaltung des Vertrages denkt Haider an Klage.


BZÖ-Generalsekreater Gerald Grosz, LH Jörg Haider und LH Stv. Gerhard Dörfler bei der Pressekonfernz   Foto: Reuters
Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (B) pochte am Samstag in Klagenfurt auf einen Vertrag aus dem Jahr 2004, der beinhaltet, dass der Tunnel ab 2008 gebaut und 2018 fertig gestellt werden soll. Der Kontrakt wurde von Bund, den Ländern Kärnten und Steiermark, der Eisenbahn-Hochleistungsstrecken AG sowie der ÖBB unterzeichnet. Bei Nichteinhaltung denkt Haider an eine Klage.

140 Millionen Euro. "Wir haben einen gültigen Vertrag, der jederzeit einklagbar ist", erklärte Haider vor Journalisten. Um das Risiko einer Verschiebung des Projektes zu vermeiden, hätten sich die damalige steirische Landeschefin Waltraud Klasnic und er darauf verständigt, jeweils 140 Millionen Euro zu dem Gesamtprojekt bei zu steuern. "Dieser Zahlungsbeitrag ist mit Beginn des Tunnelbaues, also 2008, fällig", erläuterte der BZÖ-Politiker. Mit der Eigenleistung hätten sich die beiden Bundesländer das Recht erworben, "dass es keine Verschiebung gibt".

"ÖBB überfordert". Die bisher in die Vorlaufstrecke und in den Sondierungsstollen investierten 260 Mio. Euro des rund vier Milliarden teuren Projektes seien zur Gänze von der ÖBB gekommen, sagte Haider. "Bei der ÖBB ist man jedoch offenbar mit Aufgaben überfordert", meinte der Landeshauptmann in Richtung ÖBB-Holding-Vorstand Martin Huber. "Huber sollte sich überlegen, Verkehrsminister im Iran zu werden", spielte Kärntens Verkehrslandesrat Gerhard Dörfler (B) auf umstrittene Investitionen der Bundesbahnen in Teharan an.

Aufschwung . "Für die SPÖ war es immer klar, dass der Koralmtunnel ein unverzichtbarer Bestandteil ist", erklärte die Kärntner SPÖ-Chefin Gaby Schaunig. Unumstritten sei es auch, dass der Bau der Koralmbahn der gesamten Region einen wirtschaftlichen Aufschwung bringe.




Auch steirische Politiker setzen auf Koralmtunnel-Vertrag
Voves-Sprecher: Steirischer und Kärntner Landeshauptmann "auf einer Linie".


Der steirische Landeshauptmann Franz Voves   Foto: AP
Zum Wirbel rund um das ÖBB-Projekt Koralmtunnel hieß es am Samstag aus dem Büro des steirischen Landeshauptmann Franz Voves (S), er werde sich mit aller Vehemenz für den Bau einsetzen und das Thema auch bei den Regierungsverhandlungen in Wien zur Sprache bringen. Die steirische Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder (V) erklärte, sie erwarte sich die Einhaltung des Koralmvertrages auch von einer zukünftigen Bundesregierung. Ebenso zu Wort meldeten sich Grünen-Landessprecher Werner Kogler, der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (V) und der Vorsitzende der Jungen Wirtschaft Graz, Achim Ertl.

Eine Linie. Die beiden Landeshauptleute von Kärnten und der Steiermark seien diesbezüglich auf einer Linie, Voves hätte gestern noch mit Haider telefoniert. Es gebe immerhin einen Vertrag zwischen Bund, Land und ÖBB und entsprechende Beschlüsse, so ein Sprecher aus dem Voves-Büro. Laut Edlinger-Ploder sind alle rechtlichen Voraussetzungen für das Bauvorhaben bereits erfüllt und wesentliche Vorarbeiten geleistet. Jede Verzögerung würde nicht nur Mehrkosten verursachen, sondern auch die Arbeitslosigkeit bei betroffenen Baufirmen steigern.

Prioritätenreihung. Grünen-Landessprecher Abg. Werner Kogler verlangte in einer Aussendung "nachvollziehbare volkswirtschaftliche Gesamtbewertungen statt Primitiv-Föderalismus der jeweiligen Landeshauptleute von Wien bis Kärnten". Seriöse Prioritätenreihung hieße bei großen Infrastrukturprojekten vor allem volkswirtschaftliche Investitionskriterien heranzuziehen, ÖBB-interne betriebswirtschaftliche Papiere seien keine alleinige Entscheidungsgrundlage.

Geringschätzung. Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (V) erklärte in einer Aussendung, die Steiermark dürfe nicht von der Grünen zur Grauen Mark mutieren, "nur weil in den Vorstandsetagen der ÖBB Österreich an den Grenzen von Nieder- und Oberösterreich endet". Semmering- und Koralmtunnel seien Beweise für die Geringschätzung der südlichen Bundesländer.

"Schachzug der ÖBB". Der Vorsitzende der Jungen Wirtschaft Graz, Achim Ertl, ärgerte sich über "diesen neuen Schachzug der ÖBB" und vermutete dahinter eine Intrige aus Wien, "um den dortigen Bahnhofneubau schneller vorantreiben zu können". 

Quelle: www.kleine.at


Total vergessen, dass da ein Vertrag abgeschlossen wurde. Aber irgendwie scheint es mir so, dass sie nur auf der Westbahn bauen und die Südbahn vollkommen im Stich lassen.  :-\
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Michael
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Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #6
Koralmtunnel: Kommt außerordentliche ÖBB-Sitzung?
zurückEine außerordentliche ÖBB-Hauptversammlung, in deren Zuge ÖBB-Holding-Vorstand Martin Huber abberufen werden könnte, "ist in Vorbereitung". Das teilte der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (BZÖ) heute in einer Aussendung mit. Der Entscheidung für eine Hauptversammlung sei ein Gespräch mit dem Alleineigentümervertreter der ÖBB, Vizekanzler Hubert Gorbach (BZÖ), vorausgegangen.

Eine Abberufung Hubers werde in letzter Konsequenz dann notwendig, wenn die ÖBB "vertragsbrüchig" würden und sich an den per Vertrag fixierten Bau des Koralmtunnels nicht mehr gebunden fühlten, erklärte Haider. Um Huber absetzen zu können, müsste im Rahmen der Hauptversammlung eine aktienrechtliche Sonderprüfung durchgeführt werden.

Steirischer SPÖ-Klubobmann übt scharfe Kritik
Nach der Aufregung über ein mögliches Aus für den Koralmtunnel kommt heute auch heftige Kritik vom steirischen SPÖ-Klubobmann Walter Kröpfl.

Quelle: www.orf.at
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Michael
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Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #7
ÖBB sagt Ja zum Koralmtunnel, aber der Bund soll zahlen
Vorstand der ÖBB-Holding Huber bestätigt dem Bau des Koralmtunnels höchste Priorität. ÖBB-Chef Huber bestätigt nun: Der Bau des Koralmtunnels hat höchste Priorität. Vom Bund brauche man aber bis 2012 zusätzlich 300 Millionen Euro im Jahr. Zuvor hatte es geheißen, die ÖBB sehen darin kaum einen Nutzen und hätten auch nicht die nötigen finanziellen Mittel.


Was schon seit Monaten bekannt war, ist jetzt amtlich: Beim Bahnausbau fehlt das Geld. Die bisherigen Bauaufträge des Bundes seien mit den bisherigen 1,2 Milliarden Euro Haftungsrahmen jedoch nicht zu erfüllen, sagte ÖBB-Chef Martin Huber am Montag erstmals öffentlich in einem eilig einberufenen Pressegespräch.

Internes Papier. Losgetreten hat die neue Finanzierungsdebatte einmal mehr der umstrittene neue Koralmtunnel zwischen Graz und Klagenfurt. Für Kärnten und Steiermark hat er oberste Priorität, die ÖBB sehen darin kaum einen Nutzen und haben auch nicht die nötigen Mittel, steht in einem internen Papier, das der Aufsichtsrat der ÖBB Infrastruktur Bau AG am Mittwoch diskutieren wird. Trotzdem haben die ÖBB vom Bund für das Projekt den zwingenden Auftrag erhalten.

Koralm oberste Priorität. Kein Problem, sagt Huber jetzt. Der Ausbau der Koralm-Strecke stehe nicht zur Diskussion - ebenso wenig wie die Westbahn und der Hauptbahnhof Wien. Letztere hätten auch für die ÖBB oberste Priorität. Sollten die ÖBB aber wirklich alle Bauaufträge erfüllen, die der Bund der Bahn mit auf den Weg gegeben hat, brauche man zusätzlich im Durchschnitt 300 Millionen Euro im Jahr und das zumindest bis 2012.

Finanzierung. Allein mit Einsparungen seien die Zusatzkosten nicht zu finanzieren. Die Produktivität der ÖBB sei seit der Reform im Jahr 2005 um 15 Prozent gestiegen und werde sich heuer noch einmal um mehr als 10 Prozent erhöhen. Im Einkauf würden die ÖBB heuer über 100 Millionen Euro einsparen. "Die Koralmbahn hat aber ein Volumen von über 4 Milliarden Euro. Das werden wir durch Einsparungen nicht aufbringen können", sagte Huber.

"Kräftige Aktion". Geht es nach dem ÖBB-Holding-Vorstand, sollte die Bahnfinanzierung auch Gegenstand der Koalitionsverhandlungen werden. Erhöhe der Bund die Mittel nicht gleich, würde "um 2012 herum eine kräftigere Aktion notwendig" oder es müssten andere Bahnprojekte als die genannten gestrichen, verschoben oder verlangsamt werden - was wiederum nicht Ziel der ÖBB sei, denn: "Die Projekte ins nächste Jahrzehnt zu verschieben, macht sie nicht billiger", warnte Huber.

Quelle: www.kleine.at


In den Fernsehnachrichten drehte sich in den vergangenen Tagen auch alles um die Koralmbahn. Wäre ja schon katastrophal,
wenn ein Baustopp verhängt wird. Die Gegend um Deutschlandsberg profitiert ja jetzt schon vom Bau. Zukünftige Tunnelarbeiter
haben werden dann in der Umgebung wohnen. Einige Arbeiter lassen gleich Häuser bauen. Tja, die Wirtschaft lebt. Ganz zu
schweigen von den vielen Puffs, die dort entstehen.  ;D
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Michael
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Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #8
Koralmbahn: Kärntner Gemeinde beeinsprucht Trasse
Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof wegen mangelnder Umweltverträglichkeit.

Während am Montag heftig über den Bau des Koralmtunnels debattiert worden ist, droht für die Hochleistungstrasse der Koralmbahn in Kärnten nun auch auf einer anderen Front Ungemach. Wie die "Salzburger Nachrichten" (SN) in ihrer Dienstag-Ausgabe berichten, hat die Gemeinde St. Kanzian am Klopeiner See die Trasse beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) beeinsprucht.

Trassenführung überprüfen. Die Gemeinde fordert die Höchstrichter in ihrem Antrag auf, die Trassenführung der Bahn zu überprüfen. Ihrer Ansicht nach ist die Trassenverordnung wegen mangelnder Umweltverträglichkeit rechtswidrig. Dabei geht es um den Streckenabschnitt zwischen Aich und Althofen an der Drau. St. Kanzian bemängelt, dass für diesen Abschnitt keine Einhausung vorgesehen ist, wie sie etwa in der Gemeinde Grafenstein errichtet wird.

Einspruch bestätigt. Die "SN" zitieren VfGH-Sprecher Christian Neuwirth, der den Einspruch bestätigt: "Ein derartiger Antrag ist bei uns eingelangt." Das Verfahren ist erst in der Anfangsphase, der VfGH hat ein Vorverfahren eingeleitet. Sollte die Trassenverordnung des Verkehrsministeriums aufgehoben werden, droht eine erhebliche Verzögerung des Projekts.

Keine UVP. Bereits 2002 hatte die Trasse die Justiz beschäftigt, der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) hob damals die Bewilligung für einen 13 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Althofen an der Drau und Klagenfurt auf. Für das vorliegende Eisenbahnvorhaben sei zu Unrecht keine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt worden, erklärte der VwGH damals. Erst im April 2003 konnten die Arbeiten wieder aufgenommen werden. 




"Werden total vernachlässigt"
ÖBB-Papier sorgt für Unmut und Ernüchterung in der Weststeiermark.

Die heilige Barbara sorgte am Montag für Ruhe auf der Baustelle im Deutschlandsberger Leibenfeld. Seit bald zwei Jahren wird dort am Erkundungsstollen für den Koralmtunnel gearbeitet. Am Tag der Bergbau-Schutzheiligen versammelten sich die Tunnelarbeiter zu einer Gedenkfeier über Tag. Mit einer Statue, die aus dem Stollen nach oben geholt wurde.

Maulkorb. Darüber, dass die Koralmbahn in höchsten ÖBB-Kreisen als wenig sinnvoll erachtet worden war, wollte sich keiner äußern, ein Maulkorb war ihnen umgehängt worden. Wie auch Projektleiter Gerhard Harer und sämtlichen Bauleitern. Eine gewisse Ernüchterung und Enttäuschung waren jedenfalls spürbar. "Weil die Steiermark und Kärnten total vernachlässigt werden."

Chance. Keinen Maulkorb ließen sich die weststeirischen Politiker verpassen: "Das Ganze war ein Störversuch der ÖBB. Aber es gibt gültige Verträge und die müssen auch eingehalten werden", meint etwa Deutschlandsbergs Bürgermeister Josef Wallner (SP). "Die Koralmbahn ist eine irrsinnige Chance für uns."

Verträge. Auch St. Martins Bürgermeister Josef Steiner (VP), stellvertretender Vorsitzender im regionalen Planungsbeirat, pocht auf gültige Verträge. "Wien und Niederösterreich brauchen Geld. Nur - so kann man nicht mit dem südlichen Raum umgehen." Nachsatz: "Ich bin aber nicht so besorgt."

Schachzug. Einen "Schachzug von Ostösterreich" vermutet hingegen sein VP-Kollege und Landtagsabgeordneter Manfred Kainz: "Um das Geld umzuleiten. Dabei haben wir in Deutschlandsberg die mieseste Verkehrsanbindung aller Bezirke."

THOMAS WIESER


Quelle: www.kleine.at


Zitat

Dabei haben wir in Deutschlandsberg die mieseste Verkehrsanbindung aller Bezirke."


Tja, das ist wahr. Da hilft auch die GKB nicht.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #9
Was bringt und was kostet der Koralmtunnel?

VON MIRIAM KOCH UND JAKOB ZIRM (Die Presse) 16.12.2006

Infrastruktur. Noch nie war ein Bahn-Projekt so umstritten, wie die Verbindung zwischen Graz und Klagenfurt.



1 Was bitte ist der "umstrittene" Koralmtunnel?


Der Koralmtunnel ist das Herzstück der geplanten Koralmbahn von Graz nach Klagenfurt. Er führt unter der Koralpe durch und soll 32,8 Kilometer lang sein. Derzeit werden Erkundungstunnel gebaut. Seit zwei Jahren gibt es einen Vertrag zwischen Bund, ÖBB, Kärnten und der Steiermark, wonach bis 2016 die Strecke gebaut werden muss.


2 Warum wollen Kärnten und die Steiermark den Koralmtunnel?


"Weil es Teil einer europäischen Verkehrsachse ist", sagt der Sprecher von Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider, Stefan Petzner. Würde die Bahn auf andere Strecken (vor allem den sogenannten Korridor V über Ungarn und Slowenien) ausweichen, würde dies wirtschaftspolitische Nachteile für den südösterreichischen Raum mit sich bringen. Zudem wird durch die Koralmbahn die Bahn-Fahrtzeit von Klagenfurt nach Graz von derzeit drei auf eine Stunde verringert. Auch Wien würde dadurch für Kärntner schneller erreichbar sein und Italien für Grazer. Dazu kommt, dass im Süden Österreichs das Gefühl herrscht, bei Infrastrukturbauten immer benachteiligt zu werden.


3 Warum stehen andere Bundesländer auf der Bremse? Was spricht gegen den Tunnel?


Weil der Tunnel viel Geld kostet und Österreich nicht in Geld schwimmt. Daher müssen andere Projekte, die ÖBB und Verkehrsexperten für wichtiger erachten, verschoben werden. Laut dem Verkehrsexperten der WU Wien, Sebastian Kummer, hätte der Koralmtunnel nur Sinn, wenn auch der Semmeringtunnel gebaut werde. "Das Nadelöhr auf dieser Achse ist der Semmering", sagt Kummer. Außerdem wäre für die Steiermark die Pyhrnachse mit Anbindung an Deutschland wesentlich wichtiger.


4 Was kostet die Koralmbahn im schlimmsten Fall?

Die Kosten für den Tunnel werden mit 1,7 Mrd. Euro angegeben, die Kosten für die ganze Koralm-Strecke sollen sich auf 4,2 Mrd. Euro belaufen. Kritiker wie der Verkehrsexperte Hermann Knoflacher weisen darauf hin, dass in der Schweiz ähnliche Tunnel dreimal so viel kosten. Daher erwartet er Gesamtkosten von acht Mrd. Euro für die ganze Strecke. "Und weil die Finanzierung nicht steht, kommt eine ähnlich hohe Summe an Folgekosten dazu."


5 Kann sich der Bau eines solchen Projekts je rechnen?

Für sich allein betrachtet: Nein. Allerdings lässt sich - trotz immer besserer Prognosemöglichkeiten - nicht wirklich ausrechnen, wie stark die Strecke genutzt werden wird. Zudem rechnen Kärnten und Steiermark mit einer Stärkung des Wirtschaftsstandortes durch die bessere Anbindung. Argumentiert wird auch mit Zahlen: Während der Zeit des Baus sollen 45.000 Arbeitsplätze gesichert werden, der volkswirtschaftliche Nutzen betrage 18,7 Mrd. Euro.


6 Was genau ist "volkswirtschaftlicher Nut zen"?

Eine Bahnstrecke nützt nicht nur jenen, die sie benutzen. Auch die Bauwirtschaft, ihre Eigentümer, die Banken bis hin zu den Bäckern, bei denen sich die Arbeiter ihre Semmeln kaufen, profitieren davon, genauso wie Touristen, die wegen der besseren Verbindungen überhaupt erst kommen. Allerdings sind solch weitläufige Nutzenannahmen im Verkehrsbereich ein sehr schwammiges Konstrukt und schwer zu schätzen. "Es gibt bei jedem Projekt volkswirtschaftlichen Nutzen", sagt Kummer. Die Frage sei nicht, ob gebaut werde, sondern wo gebaut werde und ob man nicht durch den Einsatz neuer Schienenfahrzeuge und einer besseren Organisation wesentlich billiger schnellere Fahrtzeiten erreichen könnte.


7 Welche Ersatzstrecken gäbe es anstelle des Koralmtunnels?

Knoflacher und Kummer plädieren für die Strecke der alten Südbahn aus der Kaiserzeit. Diese führt von Graz über Marburg durch das Drautal nach Klagenfurt. Tunnel wären auf dieser Strecke nicht notwendig. "Auch von Salzburg nach Tirol fährt man über das deutsche Eck und benutzt keinen Tunnel", sagt Knoflacher. Was gegen die Strecke über Marburg spricht: Sie ist sehr schlecht ausgebaut und hat für die slowenische Regierung auch keine Priorität. Für Kummer wäre es überlegenswert, dass die ÖBB die Strecke den Slowenen abkaufen. Auch statt des Semmeringtunnels gebe es Ersatzstrecken im Flachland - über Ungarn.


8 Welche seriösen wirtschaftlichen Untersu chungen gibt es über den Koralmtunnel?


Der "Presse" liegen - trotz mehrfacher Nachfrage an verschiedenen Stellen - keine vor. Eine Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) aus dem Jahr 2002 wird unter Verschluss gehalten.

9 Wie wichtig ist die Strecke für die Österrei chischen Bundesbahnen?

Im aktuellen Vorschlag der ÖBB für den Rahmenplan 2007 bis 2012 wird die Koralmbahn sehr schlecht bewertet. Der Nutzen für die Kunden sei wesentlich geringer als bei vielen anderen Projekten.


10 Was sind die Folgen, wenn der Tunnel nicht gebaut wird?


Haider hat angekündigt, die Einhaltung des Bau-Vertrags einzuklagen. In Vorlaufstrecke und Sondierungsstollen wurden bereits rund 260 Mio. Euro investiert. "Es wäre ein Wahnsinn, wenn nicht weitergebaut würde", sagt Petzner. "Es ist günstiger, das Projekt zu stoppen", widerspricht Knoflacher. Nur Banken und Tunnelbaufirmen würden dann eben kein Geschäft machen.


11 Warum können die Schweizer viel längere Tunnel als den Koralmtunnel bauen?

Weil sie das Geld haben. In der Schweiz wurde eine flächendeckende Lkw-Maut eingeführt, mit der der Bau finanziert wird.


Quelle: www.diepresse.de
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Michael
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Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #10
Der neue Infrastruktur-Minister Werner Faymann hält am Bau der Koralmbahn fest.  :D

Hier ein Bericht von der Kleinen Zeitung:




SPÖ-Verkehrsminister Faymann hält am Koralmtunnel fest
Faymann hält am umstrittenen Koralmtunnel zwischen Graz und Klagenfurt fest, den Semmeringbasistunnel hält er dagegen nicht für dringlich.


Der neue SPÖ-Verkehrsminister Werner Faymann will die Großbauprojekte für Bahn und Straße in den nächsten Wochen nach ihrer Wichtigkeit neu reihen. Dies kündigte Faymann am Wochenende in einem Interview mit dem "Ö1-Morgenjournal" an. Am umstrittenen Koralmtunnel zwischen Graz und Klagenfurt hielt der neue Minister fest. Den Semmeringbasistunnel hält er dagegen nicht für dringlich.

Vertraglich vereinbart. "Der Koralmtunnel ist vertraglich vereinbart, daher kommt er", betonte Faymann. Beim Semmering dagegen bestehe aus seiner Sicht derzeit "keine Dringlichkeit". Als Gegner gilt hier vor allem Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (V). "Ich werde mit ihm ein Gespräch führen und werde einmal genau versuchen, die Positionen, die es gibt, in Ruhe anzusehen", so Faymann.

Lokalaugenschein. Schon am Freitag, seinem zweiten Amtstag war der neue Verkehrsminister auf Lokalaugenschein in einer ÖBB-Werkstätte in Wien gewesen. Gemeinsam mit den Ländern will er jetzt Zeitpläne für Großprojekte erstellen. Als seine vorrangige Aufgabe bezeichnete er im Radiointerview aber die im angepeilten Regierungsprogramm verankerten Einsparungen von mehr als zehn Prozent im Infrastrukturbau. "Wenn fünf Minister seit dem Jahr 2000 zuständig waren für diesen Bereich, ist so oft das Steuer hin und her gerissen worden, dass in der Planung viel Geld verloren gegangen ist", so Faymann.

Aufgabenverteilung. Wie im großen Infrastrukturministerium die Aufgaben zwischen ihm und der Staatssekretärin Christa Kranzl, ebenfalls SPÖ, verteilt sind, ist noch nicht entschieden. Kranzl soll sich erst umsehen und dann, so Faymann, einen Bereich aussuchen.

Karriere. Vor seinem Ministerposten war Werner Faymann Wohnbaustadtrat in Wien, seit 1994. Schon seit längerem wird er als möglicher Nachfolger für den Wiener Bürgermeister Michael Häupl gehandelt. Das sei kein Thema für ihn, sagt Faymann, Häupl solle bei der nächsten Wahl wieder als Spitzenkandidat antreten. Nachzufolgen gebe es da nichts, sagt Faymann, und das sei gut so. Ob er selbst mit dem jetzigen Ministeramt sein berufliches Lebensziel erreicht hat, ließ er offen

Quelle: www.kleine.at




Faymann hält an Koralmtunnel fest


Der neue SPÖ-Verkehrsminister Werner Faymann will die Großbauprojekte für Bahn und Straße in den nächsten Wochen nach ihrer Wichtigkeit neu reihen. Dies kündigte Faymann am Wochenende in einem Interview mit dem "Ö1-Morgenjournal" an. Am umstrittenen Koralmtunnel zwischen Graz und Klagenfurt hielt der neue Minister fest. Den Semmeringbasistunnel hält er dagegen nicht für dringlich.

"Der Koralmtunnel ist vertraglich vereinbart, daher kommt er", betonte Faymann. Beim Semmering dagegen bestehe aus seiner Sicht derzeit "keine Dringlichkeit". Als Gegner gilt hier vor allem Niederösterreichs Landeshauptmann Pröll. "Ich werde mit ihm ein Gespräch führen und werde einmal genau versuchen, die Positionen, die es gibt, in Ruhe anzusehen", so Faymann.

Schon am Freitag, seinem zweiten Amtstag war der neue Verkehrsminister auf Lokalaugenschein in einer ÖBB-Werkstätte in Wien gewesen. Gemeinsam mit den Ländern will er jetzt Zeitpläne für Großprojekte erstellen. Als seine vorrangige Aufgabe bezeichnete er im Radiointerview aber die im angepeilten Regierungsprogramm verankerten Einsparungen von mehr als zehn Prozent im Infrastrukturbau. "Wenn fünf Minister seit dem Jahr 2000 zuständig waren für diesen Bereich, ist so oft das Steuer hin und her gerissen worden, dass in der Planung viel Geld verloren gegangen ist", so Faymann.

Wie im großen Infrastrukturministerium die Aufgaben zwischen ihm und der Staatssekretärin Christa Kranzl, ebenfalls SPÖ, verteilt sind, ist noch nicht entschieden. Kranzl soll sich erst umsehen und dann, so Faymann, einen Bereich aussuchen.

Quelle: www.kleine.at
  • Zuletzt geändert: Januar 13, 2007, 14:58:30 von PM
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #11
Experten: Koralmbahn muss gebaut werden
Bei einer Enquete der Sozialpartner am Freitag in Graz ist die Koralmbahn im Mittelpunkt von Expertenvorträgen gestanden. Der Tenor der Veranstaltung: Die Strecke zwischen Graz und Klagenfurt müsse unbedingt gebaut werden. 
    
    
    Regionen nicht auf dem Abstellgleis
Die Vorträge in der vollbesetzten Aula der TU Graz waren zusammengefasst ein Plädoyer für den Bau der vieldiskutierten Koralmbahn. Die Strecke müsse gebaut werden, damit die Regionen allein schon aus wirtschaftlicher Sicht nicht auf dem Abstellgleis landen. 
    
    Hervorgehoben wurde unter anderem deren Bedeutung für den Süden Österreichs, innerhalb der baltisch-adriatischen Achse, zwischen der Ostsee und Triest, und deren Bedeutung für die regionale, aber auch internationale Wirtschaft. 
    
    
    Koralm und Semmering
Immer wieder in einem Atemzug erwähnt wurde auch der Semmering-Basis-Tunnel. Beide Projekte hätten wesentliche Funktionen: Der Semmering-Tunnel bringe eine verkehrstechnische Verbesserung, sagte Helmut Adelsberger vom Verkehrsministerium; bei der Koralmbahn gehe es vor allem um den volkswirtschaftlichen Nutzen. 
    
    "Chancengleichheit der Regionen"
"Die Koralmbahn ist vor allem aus der volkswirtschaftlichen Sicht wichtig, weil es dadurch erstmalig gelingt, dass Graz als zweitgrößte Stadt Österreichs vollwertig in die Südbahn eingebunden wird", so Adelsberger.

"Was damit möglich wird, ist, dass man Chancengleichheit innerhalb der Regionen Österreichs schafft, weil dadurch die Randlage des Grazer Raumes, aber auch die Randlage von Kärnten in verkehrsgeografischer Sicht wesentlich verbessert wird." 
    
    
    "Dimension nicht hoch genug ansetzen"
Ralf Chaumet, Schweizer Eisenbahn-Experte, bezifferte den volkswirtschaftlichen Nutzen der Bahnverbindung für Kärnten und die Steiermark mit 200 Millionen Euro jährlich. Insgesamt könne die europäische Dimension einer rascheren Verbindung zwischen Ostsee und Adria nicht hoch genug eingeschätzt werden. 
    
    
    "Steiermark und Kärnten abgeschnitten"
Der Eisenbahn-"Papst" der TU Graz, Klaus Rießberger, hob hervor, dass Kärnten und die Steiermark global gesehen immer noch abgeschnitten seien. Eine Stärkung der Regionen sei unabdingbar, allein wenn man die Anbindung der Autoindustrie an internationale Märkte betrachte. 
    
    "Projekte eignen sich nicht für Wahlkampf"
An die Politiker gerichtet sagte Rießberger: "Alles muss als ein großes Ganzes gesehen werden. Die vielen, immer wieder in Österreich ausgedrückten Kleinlichkeiten, die von den Bundesländern her kommen, müssen zurückgestellt werden. Es eignen sich solche Projekte überhaupt nicht für einen Wahlkampf". 
    
    
    Von politischer Seite gab es in den Eingangsreden nur Zustimmung: Die Koralmbahn müsse gebaut werden, über parteipolitische Grenzen hinweg. 
    

Quelle: http://steiermark.orf.at
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #12
Bis zum heutigen Tag hat sich wahrscheinlich noch niemand darüber Gedanken gemacht,
was nämlich dann sein wird, wenn der SBT und der Koralmtunnel wirklich einmal fertig sein sollten!

Da kommt auf die Strecke Bruck a/d Mur - Graz eine regelrechte Verkehrslawine auf der Schiene zu.
Immerhin rollen dann die Güterzüge zweier Hauptachsen über die 2-gleisige Strecke:
1) Wien - SBT - Graz - Kärnten - Pontebbana
2) Pyhrn - Schoberpaß - Graz - Maribor

Wenn nun im Grazer Raum bis zum Jahr 2016 auch noch ein S-Bahn-System verwirklicht werden soll,
dann müßte bei den erforderlichen Umbauten diese nahende Güterzug-Lawine berücksichtigt werden.
Immerhin sind S-Bahn-Züge die Stauverursacher Nr. 1 im Schienenverkehr!

Zwischen Bruck a/d Mur und Graz fährt ein Regionalzug heute mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit
von etwa 65 km/h. Bei noch mehr geplanten Halten (Raach, Gösting) dürfte sie unter 60 km/h sinken.
Jede zusätzliche S-Bahn-Verbindung behindert die Streckendurchlässigkeit!
Ob sich auf der bestehenden 2-gleisigen Strecke ein 30 Minutentakt verwirklichen läßt,
mag bezweifelt werden !!!

LG, Empedokles
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.

Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #13

Da kommt auf die Strecke Bruck a/d Mur - Graz eine regelrechte Verkehrslawine auf der Schiene zu.
Immerhin rollen dann die Güterzüge zweier Hauptachsen über die 2-gleisige Strecke:
1) Wien - SBT - Graz - Kärnten - Pontebbana
2) Pyhrn - Schoberpaß - Graz - Maribor

+ Graz - Maribor - Zagreb - Balkan
Früher oder später werden die auch alle zur EU gehören.

Allerdings frag ich mich, ob die Pyhrn-Schober Strecke da wirklich so viel ausmachen wird, weil die ja auf absehbare Zeit auch großteils nur eingleisig ist. Über den Pyhrn fahren momentan laut Infrastrukturatlas 2003 gerade mal 39 Güterzüge an einem durchschnittlichen Arbeitstag, davon nur 27 Ferngüterzüge, das wird ohne durchgehende Ausbauten sicher nicht so stark zunehmen.
Der Semmering hat da auf jeden Fall das größere Potential, da fahren jetzt schon 118 Güterzüge täglich, und im Mürztal kommen da noch einmal 67 dazu (=185 zwischen Mürzzuschlag und Bruck, dazu noch 78 Personenzüge). Aber die fahren natürlich ohne KAB nicht alle weiter Richtung Graz. Zwischen Bruck und Graz waren es 2003 111 Güterzüge und 102 Personenzüge täglich, also im Vergleich zur Mürztalstrecke noch Potential.

Zitat

Zwischen Bruck a/d Mur und Graz fährt ein Regionalzug heute mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit
von etwa 65 km/h. Bei noch mehr geplanten Halten (Raach, Gösting) dürfte sie unter 60 km/h sinken.

Und was hat ein Güterzug für eine Durchschnittsgeschwindigkeit?

Zitat

Jede zusätzliche S-Bahn-Verbindung behindert die Streckendurchlässigkeit!
Ob sich auf der bestehenden 2-gleisigen Strecke ein 30 Minutentakt verwirklichen läßt,
mag bezweifelt werden !!!

Ein 30 Minutentakt bedeutet 4 Züge pro Stunde. Mit angenommenen Betriebszeiten einer S-Bahn von 4:30 bis Mitternacht wären das also 80 zusätzliche Züge. Da aber sicher nicht den ganzen Tag 30er Takt gefahren wird, werdens wohl eher 60 sein. Das sollte sich beim heutigen Verkehr leicht ausgehn, da ja dafür sicher Regionalzüge wegfallen werden.
Wenn die KAB aber tatsächlich einiges an zusätzlichem Verkehr verursachen wird (damit mein ich jetzt ab 30 Güterzüge+), dann wirds definitiv eng. Wobei ich trotzdem nicht glaub, dass da gleich ein 3. Gleis nötig ist, sondern man mit den Optimierungen, mit denen man angeblich eh schon angefangen hat, auch einiges herausholen können müsste.
Man sollte aber auch später noch einiges über die alte Strecke zur Pontebbana schicken können, vom Semmering kommend ist der Geschwindigkeitsvorteil da ja nicht so groß, dafür ist die KAB sicher teurer. Und Güterzüge, bei denen die Zeit nicht so eine große Rolle spielt und die nicht über Graz bzw. Werndorf fahren müssen, können ja die Bestandstrecke nützen.

Soweit meine Überlegungen zum Thema Stau im Murtal ;D
MfG, Christian

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #14
Hoppsala - den Thread habe ich wohl überflogen.

Zitat

Da kommt auf die Strecke Bruck a/d Mur - Graz eine regelrechte Verkehrslawine auf der Schiene zu.
Immerhin rollen dann die Güterzüge zweier Hauptachsen über die 2-gleisige Strecke:


Und erst recht, wenn die S-Bahn fertig ist. Sollte sie mal fahren - werden dann die Regionalzüge noch bestehen bleiben?

Ohne Ausbau zwischen Graz und Bruck, werden wir einen Flaschenhals haben.


AFAIK werden in den nächsten Jahren folgende Bauleistungen durchgeführt:

Ausbau Bahnhof Peggau-Deutschfeistritz
Ausbau/Überholgleis Gratwein-Gratkorn
Überleitstelle zwischen Gratwein-Gratkorn und Stübing
sowie Umbau der Weichen im Bereich des Grazer Hauptbahnhofes bis Gösting. Derzeit max. befahrbare Geschwindigkeit: 60 km/h

Nur das kann auch nicht alles sein

Streckenbegradigungen
vor allem der Peugener Bogen gehört abgeschafft.

Zitat

Immerhin sind S-Bahn-Züge die Stauverursacher Nr. 1 im Schienenverkehr!


Ganz genau - Wenn wir zu unseren Nachbarn rüberblicken, schaut das dort ganz anders aus.

Zitat

Über den Pyhrn fahren momentan laut Infrastrukturatlas 2003 gerade mal 39 Güterzüge an einem durchschnittlichen Arbeitstag, davon nur 27 Ferngüterzüge, das wird ohne durchgehende Ausbauten sicher nicht so stark zunehmen.


Ist am steigen - Stichwort Export "CargoCenterGraz" - bin sehr gespannt, wie sich das weiterentwickelt.


Bei der S-Bahn könnte es folgendermaßen aussehen:

Graz - Bruck jede Stunde

und noch zusätzlich

Graz - Frohnleiten jede Stunde

Ergibt also zwischen Graz und Frohnleiten ein 30 Minuten Takt.

Für die eiligen soll der IC zwischen Graz und Bruck ohne Halt durchfahren.
Fahrzeit: 30 Minuten mit Streckenbegradigungen noch weniger.

Zitat

Wobei ich trotzdem nicht glaub, dass da gleich ein 3. Gleis nötig ist, sondern man mit den Optimierungen, mit denen man angeblich eh schon angefangen hat, auch einiges herausholen können müsste.


A bisserl wird da sicher noch zu schaffen sein.

Zitat

Soweit meine Überlegungen zum Thema Stau im Murtal  ;D


;D

Wirtschaftlich, wird die Süd- und Weststeiermark sicher einiges aufholen. Die Lage sowie die Infrastruktur ist ja da entscheidende. ;)
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile