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Thema: Henry am Zug (53203-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Stipe
Re: Henry am Zug
Antwort #75

Ich weiß schon, dass im Gastgewerbe die Mitarbeiterfluktuation groß ist, spricht nicht für die meisten (anderen) Arbeitgeber ....


Das könnte aber auch an der Branche an sich liegen (und an Kunden, die Restaurantpreise mit denen im Supermarkt vergleichen und an den hohen Lohnnebenkosten, auch an sinkender Kaufkraft). Es ist ja kein Wunder, dass nach 10 Jahren mehr als die Hälfte der Hotelfachschulabsolventen aus Gleichenberg nicht mehr in dieser Branche arbeitet.

Re: Henry am Zug
Antwort #76

...vor allem in Verbindung mit dem Hungerlohn...


Welchem Hungerlohn. Wenn in der Gastronomie der Mindestlohn €1.400,- brutto beträgt würde ich eine Entlohnung von € 1.600,- aufwärts wohl kaum als Hungerlohn bezeichnen. Und was das ungarische Personal betrifft, welches zweifelsohne deutlich weniger verdient, muss man trotzdem sagen, dass auch dieser Verdienst für ungarische Verhältnisse doch durchaus sehr akzeptabel ist.

  • Hubert Voller
Re: Henry am Zug
Antwort #77
Bei den ÖBB ist die Neuausschreibung für das Catering angelaufen - Henry am Zug stellt alle Mitarbeiter in Österreich an.



Während die Affäre um die mutmaßliche Arbeitszeit-Überschreitung und Ruhezeitunterschreitung beim Bahn-Caterer Henry am Zug viel Staub aufwirbelt, läuft bei den ÖBB unter der Führung von Christian Kern in Sachen " Essen auf Rädern" bereits alles auf Schiene.

,,Wir haben einen aufrechten Vertrag mit Henry am Zug bis 2017, ein vorzeitiger Ausstieg ist derzeit kein Thema", sagt ÖBB-Sprecher Michael Braun zum KURIER. " Wir sind weiter um gute Partnerschaft bemüht, so gibt es auch laufende Gespräche auf operativer und auch Managementebene mit Henry am Zug, um weiterhin ein gutes Einvernehmen und eine hohe Servicequalität im Zug für die Kunden sicherzustellen." Nachsatz: "Wir haben ja zum Beispiel bereits das Einvernehmen gefunden, dass alle Henry am Zug alle seine Mitarbeiter in Österreich anstellt."
"Dogudan war schlecht beraten"

Laut Vida-Gewerkschafter Gerhard Tauchner soll das Problem mit den mutmaßlich unterbezahlten ungarischen Henry-Beschäftigten bereits mit April 2016 Geschichte sein. Diese sollen aber über eine Personalleasingfirma angeheuert worden sein. Indes legt der Gewerkschafter Wert auf die Feststellung, dass er und seine Kollegen bereits seit Juni 2013 auf das Problem hingewiesen haben, dass die Dienstleistungen von Henry am Zug in Österreich erfolgen und diese Mitarbeiter nach dem österreichischen Kollektivertrag zu bezahlen sind. Die Gewerkschaft hat sich diese Rechtsansicht mit einem 18 Seiten starken Gutachten von der Universitätsprofessorin Michaela Windisch-Graetz untermauern lassen.  Mit der Expertise soll der Verdacht des Sozialdumpings erhärtet worden sein.

"Ich glaube gar nicht, dass Herr Dogudan das mit Absicht gemacht hat, ich glaube aber, dass er in diesem Fall schlecht beraten war", sagt Tauchner im Gespräch mit dem KURIER. "Er hätte sich den ganzen Ärger ersparen können."
Stewards on train

Dieses Vorhaben wird die Gewerkschaft vida und Berend Tusch, den Vorsitzenden der Vida-Sparte Tourismus, besonders freuen. Wie der KURIER berichtet, wird es zwischen DO-&-CO-Konzernboss Attila Dogudan und Tusch ein Sondierungsgespräch in Sachen Henry am Zug geben. Einen entsprechenden Kollektivertrag für reisende Kellner (Stewards on train) muss aber die Wirtschaftskammer mit der Gewerkschaft austüfteln.
Europaweite Ausschreibung

"Abgesehen von diesen Entwicklungen haben wir eine Neuausschreibung bereits gestartet - das war zwingend notwendig, weil ja der aktuelle Vertrag ausläuft. Wir müssen europaweit ausschreiben und dieser Prozess dauert entsprechend lange bis er dann wirklich abgeschlossen sein wird", sagt ÖBB-Sprecher Braun. "Das heißt: Es hätte auch eine Ausschreibung gegeben, ohne der aktuellen Diskussion beziehungsweise die Vorwürfe gegen die DO & CO-Tochterfirma Henry am Zug."
Henry muss sich neu bewerben

Für die Bahn steht viel auf dem Spiel - nämlich das Image und die Kompetenz in Sachen hochwertiger Versorgung von Reisenden mit Speis und Trank. "Obwohl wir die Qualität des Caterings in unseren Zügen im Vergleich zu früher deutlich heben konnten und auch die Kundenzufriedenheit der Bahnkunden stark gestiegen ist, sehen wir, dass das Potenzial aus der Partnerschaft Henry am Zug und ÖBB noch nicht ausgereizt ist", fügt der Bahnsprecher hinzu. "Wir sehen auch Potenzial, dass wir das Angebot im Interesse unserer Kunden gemeinsam weiter verbessern könnten." Nachsatz: "Als Voraussetzung dafür aber muss sich aber auch Henry am Zug wieder neu bewerben, die Ausschreibung und die Kriterien gelten natürlich für alle."


Quelle: Kurier;23.03.2016

l.g. rellov
Es ist besser, ein Licht zu entzünden, als über die Dunkelheit zu fluchen.

  • Stipe
Re: Henry am Zug
Antwort #78
Dann schauen wir mal, wie viele Firmen sich m den Auftrag reißen werden. Ich befürchte, da wird nichts Besseres nachkommen.

  • Metro5
Re: Henry am Zug
Antwort #79
Oder den Zugverkehr in Ö so regeln, dass Speisewagen aus den österreichischen Nachbarländern außer Deutschland, Italien oder der Schweiz kommen. Das wäre dann kostengünstiger für die Endkunden  :ätsch:

  • Ch. Wagner
Re: Henry am Zug
Antwort #80

Aber laut dem zuletzt geposteten Zeitungsartikel ist der Herr Do ja eh so ein toller und guter Arbeitgeber


Bruhahaha!
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Henry am Zug
Antwort #81

Was würdest Du davon halten, wenn Du der betroffene ungarische Staatsbürger wärst? Würdest Du Dich freuen, wenn Dein österreichischer Kollege im gleichen Betrieb dreimal soviel verdient wie Du selbst, nur weil er zufällig in Österreich geboren ist?
Ich verstehe nicht, wie man als Arbeitnehmer so eine Ungerechtigkeit auch noch verteidigen kann?


Es hängt natürlich immer von der Sichtweise ab, so wie du es formulierst, klingt es natürlich seh böse. Aber das das ungarische Personal in Ungarn zuhause ist, und dort die Lebenserhaltungskosten deutlich niedriger sind, als in Österreich sollte inzwischen schon bis zu dir durchgedrungen sein.

Auf der anderen Seite könnte ich ja genauso darüber jammern, dass ich in der Schweiz für meine derzeitige berufliche Tätigkeit in einem vergleichbaren Betrieb den dreifachen Lohn bekommen würde, tue ich aber nicht, da ich weiß, dass in der Schweiz auch das Leben und Wohnen ums doppelte bis dreifache teurer als in Österreich ist.

Re: Henry am Zug
Antwort #82

Ich hoffe, meine Formulierungen sind klar verständlich. Meiner Meinung nach klingt es nicht nur sehr böse, denn Dos Ansichten zur "Entlohnung nach Herkunft" sind sehr böse!
Es geht doch nicht um Lebenshaltungskosten in verschiedenen Ländern, es geht um die Gleichbehandlung der Mitarbeiter am gleichen Arbeitsplatz, ohne Rücksicht auf die Herkunft.


Da hast du natürlich völlig recht! Man sollte am besten gleich jedes Österreichische Unternehmen, welches auch im Ausland tätig ist, und seine Angestellten nach den dort gültigen Kollektivverträgen entlohnt, verklagen. Es ist ja eine absolute Frechheit, dass beispielsweise ein österreichischer Spar-Mitarbeiter auf Vollzeitbasis rund € 1.100,- netto verdient, während ungarische Spar-Mitarbeiter nur rund € 500,- (umgerechnet, tatsächlich in HUF) bekommt.

Am besten sorgt man doch gleich dafür, dass jedes nach Osteuropa expandierendes österreichisches Unternehmen deswegen eingeht, dass tut sicher der Wirtschaft gut und die Gewerkschaft freut sich auch!

  • Ch. Wagner
Re: Henry am Zug
Antwort #83
Ungarn gehört zu den Ländern mit höchster Jahresarbeitszeit und mit geringstem Lohn. Und nicht einmal das hat Do&Co eingehalten.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Henry am Zug
Antwort #84
Man muss aufpassen, dass der Schuss nicht nach hinten losgeht:

Eine generelle Entlohnung der Tätigkeit zum KV der jeweiligen durchfahrenen Länder, in denen die Dienstleistung ebracht wird, wird offenbar angestrebt und erscheint durchaus gerecht.

Nur läuft der österreichische Mitarbeiter Gefahr, im Sinne der gegenseitigen KV Gerechtigkeit für den in Ungarn geleisteten Arbeitsanteil  den (niederen) ungarischen KV zu bekommen!  :-\ Und das würde einen Einkommensverlust des Österreichers bedeuten, natürlich eine Verbesserung des ungarischen Mitarbeiters. Beide werden dann für den gleichen Zuglauf gleich entlohnt - gleiche Leistung, gleiche Arbeit!

Nur der Österreicher bleibt auf den höheren Lebenserhaltungskosten sitzen und ist der Dumme  :(

Wie man nun argumentieren kann, in allen Fällen den österreichischen KV auch für Tätigkeiten in Ungarn zu bekommen, würde mich interessieren. Eventuell schreiben ja VIDA-Kundige hier mit.

Wie Do&Co auf eine reine Anwendung des österreichischen KV reagieren wird, ist auch klar: Der Ungar fährt nur in Ungarn, und der Österreicher in Österreich und D. Da wird eben an der Grenze, spätestens in Wien gewechselt. Was für den Ungarn wiederum keine Verbesserung seines Einkommens bedeutet  :-\



Re: Henry am Zug
Antwort #86

http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/newsletter/4956642/Henry-am-Zug_DoCo-lost-Vertrag-mit-OBB-auf-?_vl_backlink=/home/index.do

Sans jetzt zufrieden, Herr W. und Herr Z.?


Was soll'n das? Sollen wir den Unternehmen denn alles durchgehen lassen, bis hin zum Rechtsbruch?

  • Hubert Voller
Re: Henry am Zug
Antwort #87
Die einseitige Vertragsauflösung von Seiten Do & Co wird sicherlich ein Entschädigungsverfahren nach sich ziehen. PV AG hat Do & Co keinen Grund dazu gegeben den gültigen Vertrag vorzeitig zu kündigen.(lt. den Medienberichten)
Zitat
Die ÖBB-Personenverkehrs AG pocht auch nach der vorzeitigen Vertragsauflösung durch Do & Co darauf, dass sie mit der Do-&-Co-Tochter "Henry am Zug" einen aufrechten Vertrag hat, der bis 2017 läuft.


l.g. rellov
Es ist besser, ein Licht zu entzünden, als über die Dunkelheit zu fluchen.

  • Ch. Wagner
Re: Henry am Zug
Antwort #88

Sans jetzt zufrieden, Herr W. und Herr Z.?


Das freut mich jetzt, daß es - wie 5047 meint - Dietmar und ich den Wirtschaftsflüchtling Herrn Dogudan enttarnt und ihn in den Ruin getrieben haben.

BRUHAHAHA !
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Stipe
Re: Henry am Zug
Antwort #89
Ich versteh die Freude nur sehr bedingt. Was, wenn auf Grund der nicht für das Eisenbahnwesen passenden Bestimmungen sich kein Nachfolger findet. Kein Bordservice mehr und 600 Arbeitslose mehr, das ist dann ein Grund zum Jubeln? Meine Herren, in welcher Traumwelt leben Sie denn? Dort wo das Geld vom Himmel fällt?

Denkt mal drüber nach, dass gerade ich als ehemaliger Gastgewerbler und offenbar ein Zweiter, der die Branche gut kennt, Verständnis für Do&Co haben - wir wissen vielleicht besser, von was wir reden.