Zum Hauptinhalt springen
  • Wir sind gesiedelt! -> NEUES FORUM

    Sollte keine E-Mail gekommen sein, bitte um Neuregistrierung.

Thema: Die Murgasse als Brennpunkt (27055-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Benutzer und 1 Gast betrachten dieses Thema.
Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Antwort #15
Richtig! Das herumdoktern hilft nichts! Klar ist, dass eine innenstadtnahe Entlastungsstrecke her - und die kann nur über die Neutorgasse verlaufen. Klar ist aber auch, dass die Verkehrsbeziehungen am Hauptplatz in alle Stadteile mit den schon genannten Fahrgast- bzw. Ein- und Aussteigerzahlen berücksichtigt werden muss - will heißen: mit einer Linie Hauptplatz in Richtung Annenstraße wird es nicht getan sein. Ich denke, dass man - abgesehen von 4er und 5er - sicher zwei Linien mit mindestens 10 Fahrten pro Linie/Richtung/Stunde benötigt. Darauf muss die Infrastruktur ausgelegt sein (und nicht umgekehrt). Außerdem muss auch für den Störungsfall noch genug Kapazität vorhanden sein.

Bei der Gleisverschlingung in der Murgasse ist auch die Frage, wie lange die ist bzw. sein muss bzw. ob es keine andere Lösung gibt (Verlegung des Gehsteigs in den Hausbereich).

Alles in allem glaube ich, dass Diskussion über eine Gleisverschlingung etc. eine "Phantomdiskussion" ist. Man soll die Murgasse wie geplant saniert. Punkt. Und sich möglicht schnell auf eine Umsetzung eine wirklichen Entlastungsstrecke einigen und diese wirklich rasch umsetzen (inkl. einer Schleife beim Südtiroler Platz). Und dann ist mal alles einigermaßen fein.

An einen nochmaligen Umbau des Jakominiplatzes glaube ich nicht - da kommen max. "kosmetische" Maßnahmen ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Amon
Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Antwort #16
Zitat
An einen nochmaligen Umbau des Jakominiplatzes glaube ich nicht - da kommen max. "kosmetische" Maßnahmen ...


Der Jakominiplatz gehört aber grunderneuert. Erstens die Vorbereitung für weitere Linienausbauten. Zweites die Anpassung der Bahnsteighöhen (da soll es aber angeblich Probleme mit den ausfahrbaren Trittstufen geben). Drittens eine funktionale Überdachung der Wartebereiche. Viertens stationäre Fahrscheinautomaten. Und natürlich ist auch die Optik des Platzes derzeit ziemlich schäbig und steht in keinem Verhältnis zur Bedeutung, die dieser Platz im Grazer ÖPNV-Netz hat. Letzteres ist in der Tat eine kosmetische Maßnahme, der Rest betrifft aber die Funktionalität dieses Knotens.

Zitat
Klar ist, dass eine innenstadtnahe Entlastungsstrecke her - und die kann nur über die Neutorgasse verlaufen.


Der Meinung bin ic auch. Die einzige sinnvolle Lösung wäre eine zweigleisige (!) Entlastungsstraße parallel zur Herrengasse durch die Neutorgasse. Das kostet natürlich Parkplätze bzw. müsste die obere Neutorgasse dann endgültig für den MIV gesperrt werden. Da werden dann wohl dieselben Leute protesieren, die sich jetzt bei der Murgasse beschweren. Nachteilig ist hierbei natürlich, dass der Hauptplatz nicht direkt erreichbar ist, allerdings würde eine Station im Bereich Neutorgasse/Franziskanerplatz und eine zweite beim Landesmuseum dieses Problem relativieren. In beiden Fällen ist der Fußweg zum Hauptplatz recht kurz.

Ich glaube, dass bei einer geringen Zugfrequenz und einer Absenkung der Gehwege auf Straßenniveau in der Murgasse (Sicherheitsproblem?), die Gasse auch zweigleisig für Fußgänger attraktiv wäre. In französischen Fußgängerzonen verzichtet man ja auch bewusst auf eine bauliche Abtrennung zwischen Fußgängern und Tramgleisen.

Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Antwort #17
Ok, eine Sanierung des Jakominiplatzes ist sicher notwendig, aber nicht mehr. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Stadt nochmals 10 oder 15 Mio. Euro in die Hand nimmt und das verändert. Außerdem ist der Platz ja Mitte der 1990er-Jahre genau auf den Netzausbau in Richtung Westen umgebaut worden.

Die Anmerkung zu den Bahnsteighöhen verstehe ich nicht. Da ist ansich nix geplant - auch wenn es sinnvoll wäre. Probleme, wenn es überhaupt welche gibt, wären ja eh nur fahrzeugseitig.

Den Rest würde ich eher als kosmetische Operationen bezeichnen.

Zur Entlastungsstrecke: ob da Parkplätze entfallen oder nicht, ist völlig unerheblich (leider ist da die Poltik viel zu "weich", siehe Sparbersbachgasse). Da geht es um eine entsprechende Infrastruktur - und klar: die Strecke MUSS zweigleisig sein, was anderes wäre ja ein Schildbürgerstreich! Und das ganze wird nur mit Einschränkungen beim MIV funktionieren - die Strecke ist zu weichtig, da kann es keine Kompromisse geben!

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Amon
Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Antwort #18
Zitat
Außerdem ist der Platz ja Mitte der 1990er-Jahre genau auf den Netzausbau in Richtung Westen umgebaut worden.


Ja, aber offenbar mit wenig Weitblick. Denn sowohl eine Südwest-, als auch eine Nordwestlinie, als auch alle Linien, die eine Innenstadt-Entlastungsstrecke benutzen würden, müssten den Bahnsteigbereich der derzeitigen Linien 13, 26, 31, 39 usw. benutzen. Dieser Bahnsteig ist aber so kurz, dass gerade einmal 2 Straßenbahnzüge hintereinander Platz haben (von dem Fall, dass irgendwann längere Züge im Einsatz sein könnten, rede ich jetzt gar nicht). Vielleicht könnte man einen zusätzlichen Bahnsteig im Bereich der Bus-Wendeanlage schaffen?

Und das mit den fehlenden überdachten Wartebereichen (mMn gehört der Bahnsteig auf ganzer Länge überdacht. Die Fahrgastzahlen am Jakominiplatz würden dies rechtfertigen) würde ich nicht als rein kosmetisches Problem sehen. Immerhin werden die Fahrgäste buchstäblich im Regen stehen gelassen.

Zitat
Die Anmerkung zu den Bahnsteighöhen verstehe ich nicht.


Wünschenswert - und vielerorts selbstverständlich - wäre eine Bahnsteighöhe, die 100% niveaufreien Zugang zu Niederflurzügen ermöglicht. Die ausfahrbaren Trittstufen der älteren Fahrzeuge würden dann aber direkt in den Bahnsteig "einfahren". Außerdem ist es problematisch, wenn der Bahnsteig in einem Gleisbogen liegt (am Jakominiplatz leider die Regel). Beides spricht leider dagegen und geplant ist natürlich garnichts. Immerhn werden auch neue Bahnsteige (Laudongasse, Hbf usw.) mit den üblichen, niedrigen 11 (?) cm gebaut.
  • Zuletzt geändert: Februar 27, 2011, 14:04:46 von Amon

Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Antwort #19
Die Frage, ob der Jakominiplatz-Umbau mit oder ohne Weitblick gemacht wurde, ist schwer zu sagen.

Grundsätzlich ist man seinerzeit davon ausgegangen, den Betrieb mit 27,5-m-Wagen zu bestreiten - deshalb auch die Länge der Bahnsteige. Und man hat damals sehr wohl die Südwestlinie und Entlastungsstrecke beim Umbau berücksichtigt. Den damaligen Planungen zu folge wäre dann auch die Vorsortierung 1, 7 und 3, 6 wieder rückgebaut worden, wenn es zu Bau von SW-Linie und Entlastungsstrecke gekommen wäre.

Natürlich haben sich in den letzten 20 Jahren einige Parameter verändert, aber dennoch ist der Jakominiplatz-Umbau betrieblich schon ein Erfolg (Schleifen, Kurzführungen etc.).

Immer schon ein Diskussionpunkt war die Frage der Fahrgastfreundlichkeit des Wetterschutzes. Der damalige Architekt hat den Platz so geplant, die Stadt hat das akzeptiert und eine Änderung der Konfiguration hat die Witwe des Architekten immer abgelehnt. Ein besserer Witterungsschutz war und ist immer noch notwendig.

Was die Bahnsteighöhe betrifft, so gibt es die Regelung in Graz, diese nicht höher zu bauen (aus stadtplanerischen Gründen etc.). Nicht nur für mich spricht hier nichts gegen eine Erhöhung der Bahnsteige.

Aber: diese Maßnahmen (Witterungsschutz, Bahnsteighöhen) stehen natürlich finanziell in keinem Vergleich zu einem neuerlichen Umbau - der sicherlich aus heutiger Sicht durchaus notwendig wäre, aber ich fürchte, der wird so bald nicht kommen ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Amon
Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Antwort #20
Zitat
und eine Änderung der Konfiguration hat die Witwe des Architekten immer abgelehnt.


Ich weiß und empfinde das als Zumutung. Wenn etwas die Funktion, die es zu erfüllen hat, nicht ausreichend erfüllt, muss es eben geändert werden, und dass sich da eine Architektenwitwe aufspielt und die Stadt sich davon beeindrucken lässt, ist nicht einzusehen. Immerhin geht es hier nicht um ein Kunstwerk, sondern um Haltestellen. Klar - Ästhetik und Design spielen bei der Stadtplanung eine wichtige Rolle, aber Funktionalität muss dennoch an erster Stelle stehen.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Antwort #21

Gut, dass es keine Linie 53 gibt!


Der "Schienenbonus" käme auch noch dazu... ;)
Liebe Grüße
Martin

Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Antwort #22
Was spricht dagegen, dass alle vom Hauptplatz nach Westen fahrenden Linien dies eingleisig über die Albrechtgasse tun (Hst. vorsortiert vor dem Rathaus), und in einer vom MIV befreiten Kurve unbehindert in die nördl. Neutorgasse einbiegen, von wo sie unmittelbar vor der Hauptbrücke/ Erzh.-Joh.-Brücke wieder auf die Stammstrecke zurückschwenken.

Vom Südtiroler Platz zum Hauptplatz kommend wäre die Murgasse dann stadteinwärts wie bisher zu befahren, mit dem Unterschied, dass dann nur mehr ein Gleis dort mittig verlegt zu sein braucht. Dann müsste sich die Stadt in Zukunft bei der Anschaffung noch breiterer Fahrzeuge (in Wirklichkeit normal breiter Fahrzeuge von 2,40 oder gar 2,65m) keine neuerlichen Sorgen bzgl. der Murgasse machen.

Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Antwort #23
Naja, da gibt es schon ein paar Sachen:

- der Bogen aus der/in die Herrengasse wäre schon ziemlich eng
- da gäbe es einen kleinen Schlenker im Bereich der Einmündung der Schmiedgasse
- die Albrechtgasse ist ziemlich schmal
- von der Albrechtgasse in die Neutorgasse kann man mit einer Straßenbahn nicht abbiegen, es müsste also das Eckhaus abgerissen werden
- die Haltestelle Herrengasse/Hauptplatz läge genau im Bereich von einigen Gastgärten ("viel Spaß" bei der Ablöse ...)
- und der gerade neu gestaltete Hauptplatz müsste wieder neu gestaltet werden

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Antwort #24
--ich habe geschrieben VOR dem Rathaus, nicht neben demselben.

--von der Albrechtgasse geht sich locker ein 20m-Gleisbogen aus, wenn der MIV etwas verschoben wird. Angeblich soll er Platz ja ohnehin umgestaltet werden.

In den andern Punkten geb ich dir recht. Ist kein Spaziergang, aber machbar.

Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Antwort #25
Haltestelle Ri. Westen VOR dem Rathaus.

Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Antwort #26

--ich habe geschrieben VOR dem Rathaus, nicht neben demselben.


Und die Linien 4 und 5 halten bei der alten Haltestelle?

Vor dem Rathaus wird sich wohl kaum eine 80-m-Haltestelle ausgehen, v. a. weil die im Bogen liegen wird.

Zitat

--von der Albrechtgasse geht sich locker ein 20m-Gleisbogen aus, wenn der MIV etwas verschoben wird. Angeblich soll er Platz ja ohnehin umgestaltet werden.


Nie im Leben!

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Antwort #27
Damit wäre ja der gesamte Hauptplatz zerstört (noch dazu wenn man dann direkt vor dem Rathauseingang eine Haltestelle hätte, echt tolles Bild) und man könnte den Platz dann gleich gut nutzen wie den Jakominiplatz. Da könnens dann etwa den Hauptweihnachtsmarkt samt Baum vielleicht am Karmeliterplatz aufstellen.

Ausserdem würd sich die Fahrzeit wohl schon auch deutlich erhöhen, weil zuerst bei der Einfahrt in die Albrechtgasse hat man dann eine schöne S-Kurve, in der Albrechtsgasse kann sie noch langsamer fahren als in der Murgasse da sie sich wohl eine Art shared space mit den Fussgängern und Radfahren teilen müsste, von der Harnadelkurve danach ganz zu schweigen (da kommt eine Variobahn wohl nie rum).

Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Antwort #28



Und die Linien 4 und 5 halten bei der alten Haltestelle?

Vor dem Rathaus wird sich wohl kaum eine 80-m-Haltestelle ausgehen, v. a. weil die im Bogen liegen wird.

W.


klar 4 und 5 an der alten Hst. Hab ja geschrieben: "vorsortiert".

auch 80m gehn sich aus

übrigens, der Taxi-Wendekreis neben dem billa ginge halt drauf

Zitat

--von der Albrechtgasse geht sich locker ein 20m-Gleisbogen aus, wenn der MIV etwas verschoben wird. Angeblich soll er Platz ja ohnehin umgestaltet werden.


Schau's dir mal an Ort und Stelle an, oder auch in der digitalen GIS-Katastralmappe des Landes. Das geht locker.

Zumindest verdient diese Variante eine eingehende Prüfung. Wenn aber andererseits eine komplette Innenstadt-Entlastungsstrecke gebaut werden sollte, dann wäre mM auch eine Gleisverschlingung in der Murgasse für sagen wir nur noch zwei verbliebene Linien akzeptabel.

Re: Die Murgasse als Brennpunkt
Antwort #29
Und wenn eine eingleisige Strecke durch die Murgasse führen sollte, damit rechts und links ausreichend Platz für die Fußgänger bleiben sollte, wie begegnet dann z.B. der Lieferverkehr der Straßenbahn? Wo sind dann die Weichen bzw. Verschlingungen samt Wartebereiche?
Diese ganze Diskussion ist eine reine Ablenkdiskussion, wo manche Politiker mit Scheinargumenten von den wahren Problemen, nämlich ihrem Nichtstun, ablenken wollen. In den 80ern war dies die "O-Bahn", in den 90ern die "Mini-Metro", neuerdings die "Gondel" und zuletzt die Murgasse.
Finger weg von husch-pfusch-Lösungen zulasten des ÖPNV und somit der Grazer Innenstadt!!!