Aha, wieso kann dann im beispielsweise im Bahnhof Hengsberg darauf verzichtet werden?
Wenn ,,Geld keine Rolle spielt". Dann wäre auch sicher der Bahnhof Hengsberg mit Schutzweichen ausgestattet. Dann hätte man aber auch den gezeigten Bahnhof auf BEIDEN Seiten mit Schutzweichen ausgestattet.
Solche Kritiken in der Form sollte man sich sparen. Dass die ÖBB Infrastruktur versucht bzw. gezwungen wird zu sparen/Kosten zu optimieren, hat man ja auch an dem zwischenzeitlich eingesparten zweiten Gleis beim Flughafenast oder auch am langsameren/verzögerten Bau beim Koralmtunnel gemerkt.
Was jedoch natürlich berechtigt ist, ist zu hinterfragen, wieso gerade dieser eine Bahnhof auf EINER Seite Schutzweichen bekommt.
Eine Vermutung meinerseits ist, dass Bahnhöfe auf Hochgeschwindigkeitsstrecken, die entgegen der normalen Planungsrichtlinie nicht in der Ebene errichtet wurden, auf der ,,bergab" liegenden Seite Schutzweichen benötigen, um ein unkontrolliertes Entrollen eines Zuges oder Zugteiles zu verhindern. ETCS Level 2 könnte in so einem Fall auch nur bedingt Unfälle verhindern.
Möglicherweise liegt ja der Bahnhof in einer Steigung/einem Gefälle, die/das so stark ist, dass die Schutzweichen vorgeschrieben/notwendig sind. Unabhängig vom tatsächlichen Grund, kann man aber sicher sagen, dass man sie weder zum Spaß, oder weil man zu viel Geld hat, eingebaut hat.
In Italien bleiben beim Bau von Hochleistungsstrecken regelmäßig (aber nicht immer) die "alten" Streckenabschnitte, die ja die Ortskerne besser erschließen, erhalten.
War eine solche Strategie eigentlich in Österreich jemals Teil der Debatte?
Wurde z.B. auf der Westbahn und im Inntal genau so gemacht. Fern- und Güterverkehr fahren auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke, der Nahverkehr fährt auf der alten Strecke und erschließt einige Bahnhöfe, die von der neuen Strecke nicht erschlossen werden.
Die Koralmbahn ist halt großteils eine wirkliche Neubaustrecke und keine Ausbaustrecke. Aber auch hier bleibt z.B. die alte GKB Strecke auch zwischen Wettmannstätten und dem Bahnhof Weststeiermark erhalten, da man dadurch die Orte besser erschließen kann.
Die Situation am kärntner Abschnitt kenne ich jetzt leider nicht so gut, aber falls dort die Bestandsstrecke nicht erhalten bleiben sollte, wird das eine der von dir auch aus Italien erwähnten Ausnahmen sein.