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Thema: Kurzparkzonen (185497-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • ptg
Re: Kurzparkzonen
Antwort #300
Man kann ja den Parkraum dort "privatisieren" und gegen entsprechende Abgeltung des Parkraumes diesen an die Anrainer verpachten/vermieten und mittels versperrbarer Absperrgitter "sichern".
Eigentlich war es ja bisher ein Witz, dass öffentlicher Raum, der durch die Steuerzahler erhalten und gepflegt/gereinigt wurde, einigen besser betuchten, privilegierten Personen vorbehalten war.

edit: Weil Leute Verkehrszeichen und die Zusatztafeln nicht richtig verstehen/sie ignorieren, diese abzumontieren, halte ich für den falschen Ansatz/Begründung

Re: Kurzparkzonen
Antwort #301

Man kanns nicht allen Recht machen.  ::)


Das geht anders: Verkehrspolitik ist nicht so einfach wie mancher glaubt - die Fahrverbote hatten dort nämlich schon ihren Sinn und wer nicht lesen kann ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Martin
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Re: Kurzparkzonen
Antwort #302
Neue Parktarife: Holpriger Start

Grazer Lenker zwischen Ärger und Verwunderung: Dafür sorgten am Dienstag Details der neuen Parktarife, die Graz-Homepage und "alte" Automaten.

Gestern war es also so weit: Die neuen Parktarife traten überall in Graz in Kraft. Überall? Von wegen. So mancher Autolenker pendelte zwischen Verwunderung und Freude, als er plötzlich einen Parkscheinautomaten entdeckte, auf dem nicht nur die alten Gebühren weiterhin angeführt waren, sondern auch verlangt wurden: So kostete gestern früh in der Schönaugasse (Grüne Zone) ein Tagesticket weiterhin bloß fünf statt sieben Euro.

Dazu passte, dass der alte 5-Euro-Tarif auch weiterhin auf der Homepage der Stadt Graz ausgewiesen wurde - erst gegen Mittag folgte die Korrektur.
Günther Janezic, Geschäftsführer des Grazer Parkraumservice (GPS), liefert des Rätsels Lösung: "Wir haben auf diese Parkscheinautomaten keineswegs vergessen. Aber wir konnten die Umstellung erst mit Inkrafttreten der Verordnung starten, also erst am 1. Oktober." Und auch dann sei dies nicht per Knopfdruck möglich, "sondern ein Techniker fährt jeden Automaten ab und spielt die neue Software drauf". Von insgesamt 900 Stück schaffe man täglich 70. Janezic: "Zur Freude vieler Autofahrer wird man in manchen Grazer Straßen eine Zeit lang weiterhin die alten Parkgebühren bezahlen."
Irritationen durch Brief
Für Irritationen sorgt ein Brief von Parkgebühren-Referatsleiter Gottfried Pobatschnig an Besitzer von schadstoffärmeren Fahrzeugen. In dem Schreiben kündigt er das Ende des "Umweltparkens" an. Schadstoffärmere Fahrzeuge wie Hybridautos konnten bisher ja zum geringeren Tarif in der Blauen Zone parken. Jetzt heißt es: "Die gebührenrechtliche Privilegierung des Umweltparkens für schadstoffarme Fahrzeuge war und ist stets kritisch zu betrachten", "die Bevorzugung nicht zielführend". Das Schreiben erreichte aber auch einen Besitzer eines speziellen Plug-in-Hybriden (Batterien werden an der Steckdose aufgeladen) - der darf aber angeblich laut der neuen Parkverordnung weiterhin günstiger parken . . .
DIDI HUBMANN, MICHAEL SARIA

------------------------------------------------

Betrachtungsweise

So einfach geht's: Fragt man nach der Sinnhaftigkeit einer Maßnahme, sagt der Beamte: "Die Politik hat sich eben dafür entschieden."

In der Chefetage des Parkgebührenreferats hat man also die Verantwortlichen dafür gefunden, warum ein Großteil der Hybridautos nicht mehr am günstigeren Umweltparken teilnehmen darf.
Über 300 Hybridautos sind derzeit in Graz gemeldet. Für die rund 80 Elektroautos, die man sich als Privater fast nicht leisten kann, bleiben die Vergünstigungen beim Umweltparken erhalten. Hybridautos können aber auch (kürzere und längere) Strecken elektrisch zurücklegen. Gerade in der Stadt geben sie damit weniger Emissionen ab.
In der Chefetage des Parkgebührenreferats hört man dazu: Beim Parken legen die Hybridautos aber keine Strecken zurück. Klar, so kann man das Thema natürlich auch betrachten.

Sie erreichen den Autor unter
didi.hubmann@kleinezeitung.at

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/allgemein/automotor/3425739/neue-parktarife-holpriger-start.story
Liebe Grüße
Martin

Re: Kurzparkzonen
Antwort #303
Wär sowieo nicht schlecht die Tarife weiter zu erhöhen, insbesondere die Anwohnerkarten um ein paar Hundert Prozent zu erhöhen. Inzwischen ists ja wirklich schon lästig wie mühsam es ist einen Parkplatz zu finden. Wenn man die Preise signifikant erhöht überlegen sichs mit Glück einige da es ihnen zu teuer ist und verzichten aufs Auto.

  • ptg
Re: Kurzparkzonen
Antwort #304
MMn gehört die allgemeine Breite limiert auf 2 m, wo weniger Platz ist z.b auch nur 1,8 m und wer am Gehsteig steht oder über die blaue/grüne Linie drüber steht, wird bestraft (/abgeschleppt).
Dann gibt es halt Parkplätze, wo man nur mit einem kleinen, kompakten stehen kann. Das wäre vielleicht eine Möglichkeit diese Flut an Riesenschüsseln - und da gehört ja ein Kompaktwagen heutzutage auch schon dazu - einzudämmen. 
In einigen (vielen in der Altstadt) Gassen/Straßen ist der Gehsteig, überhaupt mit Kinderwagen, oft kaum benützbar oder der Fahrradstreifen wird als zusätzlicher Parkraum angesehen. 

Re: Kurzparkzonen
Antwort #305

Wär sowieo nicht schlecht die Tarife weiter zu erhöhen, insbesondere die Anwohnerkarten um ein paar Hundert Prozent zu erhöhen.

Gleichzeitig müsste man alle anderen Parktarife ("Nicht-Anwohnerkarten") um ein paar Tausend Prozent erhöhen! Es darf in der ganzen Stadt keinen gratis Parkplatz mehr geben! Auch die Tarife der Parkgaragen müssten mindestens 20x so teuer sein als wie bisher!


Inzwischen ists ja wirklich schon lästig wie mühsam es ist einen Parkplatz zu finden.

Als Anrainer ist es wirklich eine Sauerei, dass Nichtanrainer überhaupt in der selben Straße wie die Anrainer parken dürfen! Sollen die "Fremden" doch irgendwo draußen vor der Stadt parken müssen!

*Ironie aus*
Meinst Du Deinen Satz "insbesondere die Anwohnerkarten um ein paar Hundert Prozent zu erhöhen" wirklich ernst? Willst Du in jeder Straße, egal wo, nur Parkflächen für Dich allein oder wie, womöglich noch umsonst? Oder wie soll man Deinen Satz sonst verstehen? Du findest also nur mühsam einen Parkplatz, etwa vor Deinem Haus? Oder doch irgendwo anders, wo Dir die dortigen Anrainer "Deine" Parkmöglichkeiten wegnehmen?

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Kurzparkzonen
Antwort #306
Pendler in Graz ausgebremst

Das schmerzt: Das Pauschalticket für die Grüne Zone wurde nicht nur empfindlich teurer, es gilt auch nur noch für eine ausgewählte Zone.


Für so manchen Autofahrer - Pendler von auswärts genauso wie Binnenpendler innerhalb der Stadt - war das fast wie im Schlaraffenland. Sie kauften sich ein Monatsticket um 34 Euro und konnten damit in allen Grünen Zonen quer durch das Stadtgebiet parken. Damit ist es jetzt allerdings vorbei. Man zahlt für einen Monat 42 Euro und man darf sein Auto nur noch in einer - vorher ausgewählten - Parkzone abstellen.

"Damit wollen wir den nicht gerade umweltfreundlichen Binnenpendler-Verkehr etwas reduzieren und Autofahrer zum Umstieg auf den öffentlichen Verkehr motivieren", erklärte Geschäftsführer Günter Janezic vom Grazer Parkraumservice bei der Präsentation des "Parken neu" zusammen mit den Stadträten Mario Eustacchio (FPÖ) und Gerhard Rüsch (ÖVP).

Für manche Autofahrer gibt es aber auch eine beruhigende Meldung: "Alle Ausnahmegenehmigungen, die bis Montag, 30. September, ausgestellt wurden, behalten ihre Gültigkeit, auch wenn es noch zwei Jahre sind", sagt Gottfried Pobatschnig, der Leiter des Parkgebührenreferates, weil Zweifel aufgekommen waren. Und in manchen Zonen kann kurzfristig noch zum alten Tarif geparkt werden, bis die Automaten umgestellt sind - dort gibt es eine Schonfrist.

Wie schon berichtet, kostet die halbe Stunde in der Blauen Zone jetzt 90 Cent (bisher 60), in der Grünen Zone 60 Cent (bisher 40).

HANS ANDREJ

VIDEO von der Pressekonferenz: http://www.kleinezeitung.at/allgemein/video/multimedia.do?action=showEntry_VideoDetail&project=462&id=360795

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3426781/pendler-ausgebremst.story
Liebe Grüße
Martin

  • kestrel
Re: Kurzparkzonen
Antwort #307
Grazer Citybewohner fordern Parkplätze

In Graz gibt es rund 130.000 angemeldete Autos, weitere 110.000 pendeln täglich ein. Ein Parkplatz in der City ist eine Rarität. Genervte Anrainer fordern eigene Abstellmöglichkeiten. Doch die Stadt winkt ab

Graz - "Will man uns aus der Innenstadt vertreiben?", fragt Johann Zotter verärgert. Wenn in den Straßenzügen rund um den Hauptplatz die Aufbauten für diverse Events wie "Aufsteirern", Autorennen, das Stadtfest oder den Stadtmarathon beginnen, sei es "am besten, die Stadt mit dem Auto gleich zu verlassen". Denn das Auto in der Innenstadt während dieser turbulenten Tage vom Parkplatz wegzubewegen bedeute, bis zum Ende der Veranstaltungen irgendwo am Stadtrand parken zu müssen, denn innerstädtisch sei dann alles gerammelt zu.

Da sei es eben sinnvoller, für eine gewisse Zeit gleich ganz aus der Stadt zu flüchten, sagt Anrainervertreter Zotter, der unweit des Grazer Hauptplatzes wohnt und beklagt, dass Graz eben anders sei. Nicht wie Wien oder Salzburg, wo man sich bemühe, für Innenstadtbewohner Parkplätze zu schaffen. Eigene Autostellplätze für Bewohner der City stünden hier in Graz nicht einmal zur Diskussion. Die Situation habe sich seit letztem Monat weiter verschärft, weil nun auch Fahrverbotstafeln abmontiert worden seien, die ein gewisses Regulativ dargestellt hätten.
Rechtsunsicherheit beseitigt

Zotter: "Der Stadtregierung ist es völlig egal, wie die Innenstadtbewohner zu einem Parkplatz kommen, aber wenn man will, dass die City weiter bewohnt wird, muss man auch schauen, dass es hier Parkplätze für Anrainer gibt."

Im Büro des zuständigen Stadtrates Mario Eustaccio (FPÖ) sieht man keinen Grund einzugreifen. Hier gehe es lediglich um privilegierte Interessen. Der Abbau der Fahrverbotstafeln sei die Beseitigung einer Rechtsunsicherheit gewesen. Die zahlreichen Ausnahmen auf den Tafeln seien verwirrend gewesen, sagt Stadtratssprecher Ernst Brandl. Durch die Eliminierung der Ausnahmen habe nun jeder das gleiche Recht auf einen Parkplatz. Die Schaffung eigener Anrainerparkplätze stehe nicht auf der Agenda.
Eklatantes Problem

"Das würde auch keinen Sinn machen", sagt Günther Janezic, Chef des Grazer Parkraumservices. Zumal das Grazer System für das innerstädtische Parken sinnvoller sei als jenes in Wien. Stadtbewohner könnten sich für klar umrissene Parkzonen rund um ihren Wohnbereich eine Ausnahmegenehmigung besorgen. Kosten für die Zonen im Kernbereich: 8,50 Euro im Monat.

Das Parkproblem sei in Graz aber ohne Zweifel eklatant. Es gebe 130.000 angemeldete Autos in der Stadt, täglich pendeln aber 110.000 Fahrzeuge ein. Immer brisanter werde auch das Problem der Abstellplätze für motorisierte Zweiräder, hier gebe es zweistellige Zuwachsraten. Wie diese in der Innenstadt in den nächsten Jahren unterzubringen seien, darüber werde in den kommenden Monaten gesondert in Arbeitskreisen beraten. Es werde wohl zu Parkrestriktionen für Zweiradbenutzer kommen müssen, vermutet Günther Janezic.


Quelle: http://derstandard.at/1381370624086/Grazer-Citybewohner-fordern-Parkplaetze
  • Zuletzt geändert: November 07, 2013, 22:37:45 von Martin

Re: Kurzparkzonen
Antwort #308
Zitat

Es werde wohl zu Parkrestriktionen für Zweiradbenutzer kommen müssen, vermutet Günther Janezic.[/color]


Klar, wie wäre es eigentlich mit dem Ausbau des ÖV?

Hier wäre eine PA von Fahrgast und PBG notwendig!!!

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Kurzparkzonen
Antwort #309
Parkgebühren: Unternehmer wehren sich

Graz hat seit Oktober höhere Parktarife. Nun beklagen Unternehmer, dass die Umsätze leiden und Kunden ausbleiben. Was sie vorschlagen - und wie die Politik reagiert.
Julia Suppan-Verdino, Christian Wachmann und Alexandra Sperl

Das Szenario passt wie die Faust aufs Aug: Freitag, 12 Uhr, Fototermin für diesen Bericht - und entlang der Erzherzog-Johann-Allee in Graz sind sechs Kurzparkplätze frei. "Das hätte es früher Freitagmittag nie gegeben. Aber jetzt zeigen die im Oktober erhöhten Parktarife halt ihre Wirkung", ist sich Alexandra Sperl sicher. "Viele überlegen dreimal, ob sie für kurze Erledigungen so viel Geld in den Automaten stecken."

Damit ist die Chefin des Cafés Promenade beim Stadtpark keineswegs allein: Auch Julia Suppan-Verdino von der Bären-Apotheke (Herrengasse) spricht von Umsatzrückgängen seit Oktober - und von Laufkunden, die mehr denn je zu Einkaufszentren samt Gratis-Stellplatz ausweichen. Und bei Christian Wachmanns Papierfachgeschäft Schediwy in der Sporgasse drücken die neuen Parktarife ebenfalls aufs Geschäft: "Kein Wunder: 90 Cent für die halbe Stunde in der Blauen Zone! Zu Schilling-Zeiten hätte man sich gefragt, ob man sich in dieser Stadt noch spürt."

Gratwanderung
Seit 1. Oktober kosten 30 Minuten in der Blauen Zone eben 90 Cent (bislang 60 Cent) und in der Grünen Zone 60 Cent (statt 40). Sperl, Suppan-Verdino und Wachmann sind ob der Herausforderungen für den Handel im Zentrum sicher: "Die neuen Parktarife verschärfen die Lage."

Alle drei sind sich der vielfachen Gratwanderung bewusst: So wollen sie die Wirtschaft in der Innenstadt nicht öffentlich schlechtmachen, "aber irgendwann muss man Achtung rufen".

Zweitens stellt sich die Frage, ob das die Meinung der meisten Unternehmer im Zentrum widerspiegelt. Heimo Maieritsch vom städtischen Citymanagement relativiert: Ja, er habe Klagen über die neuen Tarife vernommen, "aber nur vereinzelt". Im Gegenzug würden viele Händler die Sache entspannt sehen. "Natürlich ist jede Erhöhung wenig erfreulich. Zusätzlich sind die Zeiten im stationären Handel durch den verstärkten Online-Handel sehr herausfordernd. Besondere Aktionen wie die Gratis-Altstadtbim sind daher gefragt."

Womit Punkt drei der Widersprüche erwähnt wäre: Während man im Rathaus die Gratis-Bim als "Rolltreppe" und Rutsche für den Innenstadthandel sieht, schütteln einzelne Unternehmer den Kopf: "Damit bringe ich die Leute erst recht dazu, das Zentrum zu überbrücken und an den Geschäften vorbeizufahren."

Und schließlich: Hat nicht das Parkraumservice (GPS) verkündet, dass die höheren Tarife die meisten Lenker quasi kalt lassen - und die Zahl der Parkvorgänge gegenüber Oktober 2012 gar gestiegen ist? Alexandra Sperl: "Ich weiß. Aber subjektiv sagt mir der Blick auf die Parklücken vor meinem Café etwas anderes."

Die Vorschläge zum Gegensteuern reichen von Parkgutscheinen für Einkaufskunden bis zu 15-Minuten-Abrechnungen an den Automaten - ganz abgesehen von günstigeren Parktarifen.

Im Büro von Wirtschaftsstadtrat Gerhard Rüsch (VP) schüttelt man den Kopf: Ein direkter Zusammenhang zwischen höheren Parkgebühren und Umsatzrückgängen sei "nicht herstellbar". Und selbstverständlich habe man mit der Einführung der neuen Gebühren auch Hilfen für die Wirtschaft eingeplant - eben die Gratis-Bim oder auch die künftige Park+Ride-Anlage in Puntigam.
MICHAEL SARIA

Fakten

10.000 Parkvorgänge liegt der Oktober 2013 (nach Einführung der neuen Tarife) gegenüber dem Oktober 2012 im Plus - laut Parkraumservice waren es gesamt 668.776. Das dürfte auch neuen Stellflächen geschuldet sein. Die Zahl der über Automaten abgewickelten Parkfälle ging um ein Prozent zurück.

31.000 Passanten flanieren zu Spitzenzeiten die Grazer Herrengasse auf und ab - an einem Tag. Das Joanneum Research hat im Vorjahr auch erhoben, dass das Wetter eine wesentliche Rolle spielt: Zehn zusätzliche Plusgrade lassen die Frequenz um rund 4000 Passanten steigen.

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Fatal
Auf dem Foto sind Lücken zwischen parkenden Autos zu erkennen. Ungewöhnlich für eine Stadt wie Graz mit all ihrem Parkdruck, oder?
Aber ist dies nun Zufall? Oder doch der Beweis für die Folgen der im Oktober massiv erhöhten Parktarife (wovon die drei Unternehmer im Vordergrund überzeugt sind)?
Die vielen Fragezeichen verdeutlichen: Nix ist fix. Das gilt auch für die Analyse des Aufschreies der Unternehmer: Wenn Umsätze zurückgehen, liegt dies an höheren Parktarifen in Graz oder an der generell angespannten Wirtschaftslage?
Fest steht zweierlei: Der Handel und die Gastronomie in der Grazer Innenstadt sind präsent. Aktiv. Kreativ. Und regelmäßig preisverdächtig.
Aber: Handel und Gastronomie sind auch unter Druck - was unter anderem mit der Kaufkraft und der Konkurrenz im Internet zu tun hat. Und nun kommen eben höhere Parktarife hinzu.
Ob die Stadt mit Gratis-Altstadtbim und Park+Ride-Anlagen gleichsam das richtige Trostpflaster für Unternehmer bereithat, wird sich weisen - die einstige Millionensubvention der Tiefgaragenpreise war ja ein teurer Fehlgriff.
Bis dahin sollten Politik und Wirtschaftskammer den Aufschrei einzelner Unternehmer ernst nehmen: Auch wenn dieser von subjektiven Eindrücken ausgelöst wird - objektiv wäre es in Zeiten wie diesen fatal, das zu negieren.

Sie erreichen den Autor unter

michael.saria@kleinezeitung.at
MICHAEL SARIA
Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3488580/parkgebuehren-unternehmer-wehren-sich.story
Liebe Grüße
Martin

  • ptg
Re: Kurzparkzonen
Antwort #310
Zitat
Feinstaub in Graz: Unrühmlicher Dreifachsieg
Platz eins, zwei und drei gehen an Graz - die drei Messstellen mit den österreichweit schlechtesten Feinstaubwerten stehen hier - und die Politik setzt weiter auf alte Maßnahmen
.....
FPÖ-Verkehrsstadtrat Mario Eustacchio winkt aber ab. Für ihn ist die Maßnahme "nicht zielführend", er will die Öffis attraktiver machen, um so die Menschen zum Umstieg zu bewegen.

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3510038/unruehmlicher-dreifachsieg.story

Und dann wird gegen Maßnahmen die eventuell auch einen lenkenden Effekt haben - Parkgebührenerhöhung - gewettert wie nur was und tagelang von Betroffenen berichtet.

Die Tariferhöhung beim öffentlichen Verkehr ist (/wird Ende Juni) wieder einmal nur eine Randnotiz wert (sein):
Zitat
Öffentlicher Verkehr: Und selbstverständlich muss man die Erhöhung der Tarife für Bus und Tram mit 1. Juli heurigen Jahres einkalkulieren. Laut Vertrag dürfen die Unternehmen bis zum 1,75-fachen des Verbraucherpreisindex anheben. Experten rechnen mit einer Erhöhung um rund 3,5 Prozent.

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/3510039/zur-kassa-bitte.story
Ob so der ÖV attraktiver wird? Die Haupt-"attraktivität" ergibt sich bei den meisten noch immer durchs Geldbörsl.

Wäre ja schön wenn die Kleine Zeitung den gleichen journalistischen Enthusiasmus beim ÖV an den Tag legte wie beim MIV.
Obwohl Enthusiasmus haben sie eh, wenn es darum geht negativ darüber zu berichten.

Re: Kurzparkzonen
Antwort #311
Das Problem ist halt, es ist kein Geld für den ÖV vorhanden, wie also soll derselbe attraktiver werden.

Die neuen Gelenkbusse sind zwar sehr nett, was die Reduktion von Überfüllungen (und die eine oder andere Verspätung betrifft) hilfreich, damit wird aber nicht unbedingt das System ÖV attraktiver für Umsteiger.

Wesentliche Maßnahmen - neben ANGEBOTSVERDICHTUNGEN - sind halt auch BESCHLEUNIGUNGSMASSNAHMEN (Busspuren, eigene Tramtrasse, Ampelvorrangschaltungen, die IMMER FUNKTIONIEREN etc.) und die gehen halt zu Lasten des MIV; das wird aber zwei FP-Verkehrsverantwortlichen in Stadt und Land leider nicht umzusetzen sein, weil da entsprechend ideologisch (!) agiert wird. Dafür setzt man dann zusätzliche Busse und Trams ein, um die gröbsten Löcher zu stopfen, anstatt diese für wirkliche Angebotsverbesserungen zu nutzen.

Wenn man nämlich konsequent beschleunigen würde, wären die Linien nicht nur pünktlicher, sondern man könnte sich auch Fahrzeuge im Umlauf sparen, die im Gegensatz wieder für zumindest punktuelle Verbesserungen zu Verfügung stehen würden (ohne das die Stadt dafür einen Cent mehr ausgeben müsste).

Vielleicht sollte man den beiden Verkehrsreferent mal diese Rechnung präsentieren - aber hws. wird das wegen der FP-Verkehrsideologie (Autofahrer sind nun mal ein Hauptklientel der FP in Graz) bei einem Ohr hinein und beim anderen hinausgehen. Leider ...

Alle anderen Maßnahmen sind max. Placebos und kleben nicht ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • kroko
Re: Kurzparkzonen
Antwort #312
"Es ist kein Geld vorhanden" ist Unsinn. Geld ist sehr wohl vorhanden - aber die Prioritäten sind eben nicht so, dass der öffentliche Verkehr damit massiv gestärkt würde. Verkehrspolitik ist in Graz (und Österreich) immer noch zu einem sehr großen Grad Autoverkehrspolitik.

Re: Kurzparkzonen
Antwort #313

"Es ist kein Geld vorhanden" ist Unsinn. Geld ist sehr wohl vorhanden - aber die Prioritäten sind eben nicht so, dass der öffentliche Verkehr damit massiv gestärkt würde. Verkehrspolitik ist in Graz (und Österreich) immer noch zu einem sehr großen Grad Autoverkehrspolitik.


Ich habe nicht geschrieben, dass kein Geld vorhanden ist, sondern, dass "kein Geld für den ÖV vorhanden" ist - wenn man die Prioritäten richtig sähe, würde man sich als zuständiger Referent (zumal in der Stadt noch als Teil der Koalition - im Land ist es etwas anders) darum kümmern, um entsprechende (!) Projekte aufzustellen.

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Kurzparkzonen
Antwort #314
OHNE WORTE:  :lol:

Parksheriffs vergaßen auf Zone

Blaue Zone am Rosenberggürtel blieb jahrelang unkontrolliert, jetzt setzte es plötzlich Strafen.


Foto © Fuchs
Sehen aus wie Privatparkplätze, sind aber keine: Das wurde Dutzenden Bewohnern am Rosenberggürtel schmerzvoll bewusst

Von "absoluter Willkür" sprechen Anrainer, von "höchster Zeit zu handeln" das Parkgebührenreferat der Stadt. Kern der Aufregung sind Dutzende Strafzettel, die die Parkwächter am Freitag vor mehreren Wohnhäusern am Rosenberggürtel in Geidorf verteilt haben. Der vorläufige Schlusspunkt einer kuriosen Situation, die dort jahrelang vorgeherrscht hat.

Bei den Bewohnern der Häuser Rosenberggürtel 21 bis 25 ist der Ärger wegen des jüngsten Strafzettelregens beträchtlich. "Die Parkplätze vor diesen Häusern waren immer zonenfrei", ärgert sich einer von ihnen. "Und plötzlich soll das ab 28. Februar anders sein? Auf welcher Grundlage?"

Tatsächlich hat das Parkgebührenreferat am Freitag das Parkraumservice angewiesen, die etwas abseits gelegenen Abstellplätze ab sofort als Blaue Zone zu kontrollieren. Bloß: "Die Blaue Zone gilt dort eigentlich schon seit 2011, dass wissen die Bewohner auch", sagt Gottfried Pobatschnig, Leiter des Parkgebührenreferats. "Die Flächen wurden bisher einfach nicht kontrolliert."

Wie es dazu gekommen ist? "Bis 2011 gab es für diese Flächen eine privatrechtliche Vereinbarung, die sie von der Zone ausgenommen hat", erläutert Pobatschnig. Als diese auslief, sei die Überwachung zwar beantragt worden, habe sich aber verzögert und schließlich - tja, das weiß keiner genau. Irgendwie hat man die Abstellplätze dann vergessen.

Bis vergangenen Freitag. Ärgerlich für jene ohne Parkticket, doch Pobatschnig betont: "Nur weil nicht kontrolliert wurde, heißt das nicht, dass die Zone nicht gilt." Dennoch will er bei den Strafzetteln vom Freitag ein Auge zudrücken. "Wer sie aufs Amt bringt, muss nicht zahlen. Das war dann aber wirklich der letzte Schuss vor den Bug."

Übrigens: Bei der freitäglichen Kontrolle der Fläche gingen die Parkwächter gleich mit etwas zu viel Eifer ans Werk. Sie verteilten auch vor dem Nachbarhaus Nummer 27 Strafen. Der dortige Parkplatz ist aber wirklich privat. Die dort bezogenen Strafen müssen nicht beglichen werden.
GÜNTER PILCH

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3565398/parksheriffs-vergassen-zone.story




Faschingsscherz oder nicht?
Liebe Grüße
Martin