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Thema: Chanson da Muhr - G7-Artikel vom 30.1.2011 (6518-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • 200er
Chanson da Muhr - G7-Artikel vom 30.1.2011
In der Beilage zur Kleinen Zeitung G7 vom 30.1.2011 wird die HGL-Lady Muhr wie folgt zitiert:

Frau Muhr, die GVB heißen jetzt Graz Linien. Aber ist das mit Pannen um Variobahn, Ticketautomaten und Cityrunner nicht ein denkbar schlechter Start unter neuem Namen?

BARBARA MUHR: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, ein neuer Name noch kein neues Unternehmen. Aber der Name GVB war schon so beschädigt, dass er in Pension geschickt werden musste. Was soll ich zu den Pannen sagen? Wo gearbeitet wird, passieren Fehler. Aber wir modernisieren das Unternehmen, führen ein Kundenmanagement ein, restrukturieren und modernisieren. Mit Februar führen wir etwa eine App zum Ticketkaufen per iPhone ein.

Schon, aber jetzt schimpft Graz halt über die Linien statt über die GVB. Ist das besser?

MUHR: Das ist wie im Fußball. Jeder glaubt, er ist ein Experte für öffentlichen Verkehr und redet mit, auch mit null Erfahrung. Wir stehen halt in der Auslage. Aber ich sehe es positiv, dass sich die Menschen mit uns beschäftigen, dass das ein wichtiges Thema ist. Und wir stellen uns ja neu auf, um besser zu werden.

Wie lange wird es dauern, bis die Grazer nicht mehr GVB, sondern Graz Linien sagen?

MUHR: Ich schätze drei Jahre.

BERND HECKE

Hahaha! "Jeder glaubt, er ist ein Experte für öffentlichen Verkehr und redet mit, auch mit null Erfahrung."  :hammer: Welch weise Selbsterkenntnis!  :banana:

lg 200er




  • flow
Re: Chanson da Muhr - G7-Artikel vom 30.1.2011
Antwort #1
Hahaha, ein besonderes Schmankerl zum Abschluss des Tages, vielen Dank!  :lol:
Morteratsch - fermeda sün dumanda

Re: Chanson da Muhr - G7-Artikel vom 30.1.2011
Antwort #2
Für einen Verkehrsbetrieb, der versucht, sich "neu aufzustellen und zu verbessern" wäre es
vielleicht eine gute Idee, in dieser Richtung auch einmal Taten zu setzen
(für die Zukunft der Stadt Graz wäre das sowieso überlebenswichtig),
die da zB wären:

- Konsequente Schaffung von eigenen Trassen (StrabVO1999) und Vorrangschaltungen
  an LSA,  als Voraussetzung für das Erreichen einer gewissen Fahrplanstabilität, akzeptabler
  Reisegeschwindigkeiten und nicht zuletzt einer maßgeblichen Reduktion der Betriebskosten,

- Errichtung von zeitgemäßen und behindertengerechten Haltestellen samt entsprechendem
  Witterungsschutz, umfassender (und verlässlicher!!!) Fahrgastinformation, kurzen Umsteigewegen etc,

- Erneuerung des Wagengparks mit Fahrzeugen, die dem (zukünftigen!!!) Fahrgastaufkommen
  und einem zeitgemäßen Komfort entsprechen und nicht nur der in der Werkstätte bereits
  vorhandenen Infrastruktur, und die darüberhinaus auch in der Lage sind, mit den ganz speziellen
  Anforderungen des Grazer Netzes zurecht zu kommen,

- Eine einheitliche und allgemein verständliche Linien- und Zielinformation sowohl an den Fahrzeugen,
  als auch an den Haltestellen und in den in Fahrplänen, auch und va in Ausnahmefällen (SEV...)
  sowie eine freizügige und dem Bedarf angepasste Einsatzmöglichkeit aller Fahrzeuge auf allen Strecken,

- bedarfsgerechte Ausweitung der Betriebszeiten,

Die Liste lässt sich sicher noch ergänzen, aus meiner Sicht sind das einmal die wichtigsten Punkte,
die umgesetzt gehören, um den ernsthaften Willen zu einer Neupositionierung des ÖPNV in Graz
zu demonstrieren, bevor man an einen weiteren Netzausbau auch nur zu denken braucht...




Dass der Name GVB "schon so beschädigt" gewesen wäre, ist mir zumindest neu, der Name GrazLinien
ist jedenfalls jetzt schon schwer beschädigt.

LG Rainer


  • flow
Re: Chanson da Muhr - G7-Artikel vom 30.1.2011
Antwort #3
Wie wär's, wenn man das der Frau Muhr schickt?  :one:

Schlimmstenfalls kommt eine Antwort à la "Jeder glaubt, er ist ein Experte für öffentlichen Verkehr und redet mit, auch mit null Erfahrung."
Morteratsch - fermeda sün dumanda

Re: Chanson da Muhr - G7-Artikel vom 30.1.2011
Antwort #4
Also das mit dem App für das IPhone stößt mir irgendwie sauer auf. Wann hören Unternehmen endlich damit auf Apple mit solchen Aktionen zu unterstützen und quasi gratis Werbung zu machen? Genauso verhält es sich mit dem ganzen Facebook-Schmarrn auf jeder Internet-Website. Schrecklich!

Und bei der Aussage der Muhr mit den Experten habe ich auch sehr schmunzeln müssen.  :hehe:  Selbst hat sie nämlich auch (noch) nicht viel Ahnung von der Materie. Sie ist mit Sicherheit sehr engagiert und wird hinsichtlich Qualitätsmanagement etwas ändern aber aus meiner Sicht haben andere Sachen mehr Priorität. Bevor ich großartig irgendwelche Imagekampagnen, Spielerein (siehe IPhone-App) oder sonst was durchführe, muss einfach das System dahinter funktionieren. Das tut es aus meiner Sicht einfach noch nicht (siehe z.B. Variobahnen, Fahrkartenautomaten zu Beginn).

Das Image der neuen Holding ist derzeit nicht besser als das der GVB. Der Weg nach oben ist also noch lang.
  • Zuletzt geändert: Februar 04, 2011, 15:33:58 von Darkdriver

Re: Chanson da Muhr - G7-Artikel vom 30.1.2011
Antwort #5

Das Image der neuen Holding ist derzeit nicht besser als das der GVB. Der Weg nach oben ist also noch lang.


Wie wahr, wie wahr ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Chanson da Muhr - G7-Artikel vom 30.1.2011
Antwort #6
Zitat
Das Image der neuen Holding ist derzeit nicht besser als das der GVB. Der Weg nach oben ist also noch lang.


GVB hat sich sehr lange gehalten und wurde nicht so rasch beschädigt wie Graz Linien!

Zitat
Also das mit dem App für das IPhone stößt mir irgendwie sauer auf. Wann hören Unternehmen endlich damit auf Apple mit solchen Aktionen zu unterstützen und quasi gratis Werbung zu machen? Genauso verhällt es sich mit dem ganzen Facebook-Schmarrn auf jeder Internet-Website. Schrecklich!

Ein App kann auch ein praktisches Tool sein, etwa ein GL Fahrplan App.

Zitat
Und bei der Aussage an der Muhr mit den Experten habe ich auch sehr schmunzeln müssen.  hehe  Selbst hat sie nämlich auch (noch) nicht viel Ahnung von der Materie. Sie ist mit Sicherheit sehr engagiert und wird hinsichtlich Qualitätsmanagement etwas ändern aber aus meiner Sicht haben andere Sachen mehr Priorität. Bevor ich großartig irgendwelche Imagekampagnen, Spielerein (siehe IPhone-App) oder sonst was durchführe, muss einfach das System dahinter funktionieren. Das tut es aus meiner Sicht einfach noch nicht (siehe z.B. Variobahnen, Fahrkartenautomaten zu Beginn).

Die HGL sollte sich mal mit dem RBL Anzeigen am Jakominiplatz beschäftigen, jeden zweiten Tag fallen die RBL Anzeigen dort aus.

Zitat
Konsequente Schaffung von eigenen Trassen (StrabVO1999) und Vorrangschaltungen
  an LSA,  als Voraussetzung für das Erreichen einer gewissen Fahrplanstabilität, akzeptabler
  Reisegeschwindigkeiten und nicht zuletzt einer maßgeblichen Reduktion der Betriebskosten,

Was macht man mit den Autoverkehr?

Zitat
- bedarfsgerechte Ausweitung der Betriebszeiten,

Ein 00:00 Knoten am Jakominiplatz könnte doch möglich sein?

In den Nachtstunden  00:00-05:00 Uhr am Wochenende gehört endlich ein durchgehender Nachtverkehr, ist etwa in Linz und Innsbruck schon Standard am Wochenende.  ;)
LG TW 581

  • 4010
Re: Chanson da Muhr - G7-Artikel vom 30.1.2011
Antwort #7

Zitat
Also das mit dem App für das IPhone stößt mir irgendwie sauer auf. Wann hören Unternehmen endlich damit auf Apple mit solchen Aktionen zu unterstützen und quasi gratis Werbung zu machen? Genauso verhällt es sich mit dem ganzen Facebook-Schmarrn auf jeder Internet-Website. Schrecklich!

Ein App kann auch ein praktisches Tool sein, etwa ein GL Fahrplan App.


Richtig. Wenn man eine iPhone- und eine Android-App hat, dann hat man sowieso einen großen Teil der Leute abgedeckt, die Internet auf ihrem Handy wirklich regelmäßig benutzen. Das ist einfach kundenfreundlich und gehört zu einem modernen Unternehmen dazu.

Re: Chanson da Muhr - G7-Artikel vom 30.1.2011
Antwort #8
Frau Muhr sollte sich mit dem gesamten RBL mal genauer beschäftigen (ist ja leider nur ein "Schönwetter"-RBL, im Ernstfall geht nämlich wenig bis nix) bzw. mit dem Verantwortlichen dahinter (der übrigens auch für die zeitgerechete Umstellung der Cityrunner-Zielanzeigen und Bestellung der neuen Brosebänder verantwortlich gewesen wäre) - da liegt nämlich viel im Argen.

Ich fürchte halt nur, dass die liebe Frau davon keine Ahnung haben wird. Es ist halt echt schade, dass man wieder keinen ÖV-Fachmann für diesen Posten genommen hat, sondern irgendwie einen Quotenposten schaffen musste!

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Chanson da Muhr - G7-Artikel vom 30.1.2011
Antwort #9

Schlimmstenfalls kommt eine Antwort à la "Jeder glaubt, er ist ein Experte für öffentlichen Verkehr und redet mit, auch mit null Erfahrung."


Ich glaube, auf diesem Gebiet könnte ich es mit der Erfahrung von Frau Muhr gerade noch aufnehmen...  :lol:


Was macht man mit dem Autoverkehr?


Ich hab gar nicht gewußt, dass Dir der so am Herzen liegt!  :frech:

(Warum wird in dieser Stadt eigentlich nie die Frage gestellt, was mit der Straßenbahn wirklich passiert???? )


Aber was soll wirklich mit dem Autoverkehr passieren? Grundsätzlich gar nichts!
Der MIV muss nach meiner Ansicht nur konsequent von den Gleisbereichen ferngehalten werden.
Das geht in den meisten Fällen durch bauliche Trennung, an manchen Stellen ist damit natürlich
eine Reduktion der KFZ- Fahrspuren und die Auflassung von Stellplätzen verbunden (die Streichung
der durch die P&R- Häuser Murpark und Fölling ersetzten Stellplätze ist ja ohnehin bis heute nicht
erfolgt [und diese daher auch noch nicht fertig]).
Einzelne neuralgische Punkte (Leonhardstraße, Münzgrabenstraße, Sparbersbachgasse...) wird man halt
auch für den MIV sperren müssen. Diese drei bis vier Kilometer sollten bei einer Gesamtlänge des Grazer
Straßennetzes von 770 km aber eigentlich nicht sonderlich ins Gewicht fallen...

Ich glaube nicht, dass es notwendig ist, so rigoros vorzugehen wie zB in Frankreich. Wenn, ohne
darüberhinausgehende restriktive Maßnahmen, nur die Straßenbahn vom übrigen Verkehr getrennt
wird, sehen die Menschen selber, welches Verkehrsmittel im Stadtverkehr am effizientesten und auch
am schnellsten ist und werden auch von sich aus umsteigen.

Bei der Anlage von Radwegen war es ja auch in Graz immer schon möglich, die Flächen für den MIV zu
reduzieren - der Rückbau der Keplerstraße von vier auf zwei Fahrspuren ist dafür ja nur das prominenteste,
aber keineswegs das einzige Beispiel.
Und - baulich getrennte - Straßenbahntrassen haben für mich zumindest eine weitaus höhere Priorität
als Radwege.

LG Rainer

Re: Chanson da Muhr - G7-Artikel vom 30.1.2011
Antwort #10
Zitat
Ich hab gar nicht gewußt, dass Dir der so am Herzen liegt!  frech

Ich bin für eigene Trassen für die Straßenbahnen und Busse, aber das geschieht in Graz ja sehr zögerlich!

Zitat
Einzelne neuralgische Punkte (Leonhardstraße, Münzgrabenstraße, Sparbersbachgasse...) wird man halt
auch für den MIV sperren müssen. Diese drei bis vier Kilometer sollten bei einer Gesamtlänge des Grazer
Straßennetzes von 770 km aber eigentlich nicht sonderlich ins Gewicht fallen...


Hätte man auch schon die Reitschulgasse komplett für den MIV sperren können, aber ist nicht passiert, damit sinkt auch die Hoffnung, dass man etwa einen kleinen Teil der Leonhardstraße MIV frei bekommt, höchstens einige Parkplätze werden verschwinden.

Zitat
Das geht in den meisten Fällen durch bauliche Trennung, an manchen Stellen ist damit natürlich
eine Reduktion der KFZ- Fahrspuren und die Auflassung von Stellplätzen verbunden (die Streichung
der durch die P&R- Häuser Murpark und Fölling ersetzten Stellplätze ist ja ohnehin bis heute nicht
erfolgt [und diese daher auch noch nicht fertig]).


Das musst aber den Anwohner erzählen, bis jetzt haben die alle einen Parkplatz vor der Haustüre, als Ersatz könnte man doch in einer Seitengasse Ersatzparkplätze anbieten oder man baut eine  einen Volksgarage für die betroffen Anwohner. 

Das Vorbild Conrad von Hötzendorf Straße von der Trennung MIV und Straßenbahn ist eine Katastrophe und daher braucht man neue Lösungen.

LG TW 581

Re: Chanson da Muhr - G7-Artikel vom 30.1.2011
Antwort #11

Ich bin für eigene Trassen für die Straßenbahnen und Busse, aber das geschieht in Graz ja sehr zögerlich!


Eigentlich geschieht es nicht !  :boese:
(Außer an Stellen, wo der MIV davon profitiert...)


Das musst aber den Anwohner erzählen, bis jetzt haben die alle einen Parkplatz vor der Haustüre, [...]


Auch die Anrainer würden davon profitieren, wenn der "Parkplatzsuchverkehr" abnehmen würde, was bei einer
spürbaren Verringerung der Stellplätze automatisch die Folge wäre.


Das Vorbild Conrad von Hötzendorf Straße von der Trennung MIV und Straßenbahn ist eine Katastrophe und daher braucht man neue Lösungen.


Welches Vorbild? Welche Trennung?

Ich gehe in keiner Weise davon aus, dass irgendeine dieser Anregungen jemals umgesetzt werden wird.
Ich habe nur das Bedürfnis verspürt, mich als einer der von Frau Muhr zitierten "selbsternannten Experten mit null Ahnung"
(welch wunderbar kompetente Ausdrucksweise für jemanden in ihrer Position!!!!!!!) zu outen.
Dass sie und ihr Team das wesentlich besser machen werden, ist mir schon klar... :P

LG Rainer

Re: Chanson da Muhr - G7-Artikel vom 30.1.2011
Antwort #12


Ich bin für eigene Trassen für die Straßenbahnen und Busse, aber das geschieht in Graz ja sehr zögerlich!


Eigentlich geschieht es nicht !  :boese:
(Außer an Stellen, wo der MIV davon profitiert...)


Ich versteh's, und möchte auch mehr - aber der Franz-Josef-Kai Umbau war sicher nicht für den MIV (um etwas zu nennen).

Re: Chanson da Muhr - G7-Artikel vom 30.1.2011
Antwort #13
 :one: Genau diesen Abschnitt hab ich gemeint.
Kunststück, es ist ja auch der einzige, in dem die Straßenbahn im Bestandsnetz in den
letzten 30 Jahren einen eigenen Gleiskörper erhalten hat!
(Obwohl ja auch das mangels einer wirklichen baulichen Abtrennung eigentlich keiner ist...  :P )

Und wenn die Durchlässigkeit des Straßenzuges für den MIV dabei nicht verbessert
worden wäre, wäre dieser Umbau niemals umgesetzt worden.

LG Rainer

Re: Chanson da Muhr - G7-Artikel vom 30.1.2011
Antwort #14

Und - baulich getrennte - Straßenbahntrassen haben für mich zumindest eine weitaus höhere Priorität
als Radwege.

LG Rainer


BRAVO!!!!!