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Thema: Ausbau Straßenbahnnetz (481851-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #840
Na bitte, dieses Ding stellt die Lösung des Grazer Problems dar  :o  ;D  ;D  ;D
......

Mit kaum 300.000 EW ist Graz für diese gummibereifte Rumpelkiste noch viel  zu klein! Für Graz wird ein derartiges Verkehrsmittel erst interessant, wenn es nur mehr eine markierte Linie benötigt .......
Von der Definition her ist es ein E-Bus (mit allen seinen in Graz schon bekannten Vorzügen), mit einem Fahrer, der sich die Streckenführung nicht merken kann.
Ich denke, die Technik, die bewirkt, dass dieses Ding den strichlierten Linien nachläuft, wird viel teurer sein als die, die eine Straßenbahn auf Schienen hält. Vor allem ist diese auch viel ausgereifter. Außerdem stammt dieses Fahrzeug von einem der Hersteller, der uns schon länger mit E-Bussen Kopfzerbrechen bereitet.

Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #841
.....
Außerdem stammt dieses Fahrzeug von einem der Hersteller, der uns schon länger mit E-Bussen Kopfzerbrechen bereitet.

.... und den Fahrgästen und den Verantwortlichen noch zusätzlich Fahrplan-Zerbrechen.
Trotz Klimakrise und absehbares Ende des Verbrennungsmotors setzen viele große Firmen einzig auf den Straßenverkehr und errichten sogar Logistikzentren ohne  Bahnanschluss.

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #842
Ich würde dieses System nicht lächerlich machen. Während die Europäer auf den alt hergebrachten Lösungen sitzen und diskutieren (Schiene vs. Asphalt), sind die Chinesen innovativ und entwickeln ein scheinbar billiges straßenbahnähnliches System samt Schienenbonus (beziehungsweise Stricherlbonus).

Ich denke an die umfassenden Möglichkeiten, die dieses System bietet: Eigene Trassen, die vielleicht sogar begrünt werden können und dank der elektronischen Spurführung nur dünne Asphaltstreifen benötigen. Vor einer großen Veranstaltung oder Baustelle werden einfach die Stricherl über einen kurzen Umweg gezogen und sorgen somit für einen unkomplizierten und zuverlässigen SEV. Verlängerungen wie beim Thema Reininghaus oder Routenumlegungen, wie sie für den Uni-Einser schon lange gefordert werden, können mit vernachlässigbaren Aufwand schnell und günstig umgesetzt werden. Trotzdem scheint sich dieses System viele Fahrgäste transportieren zu können und durch die Streckengebundenheit (Stricherl, die man zum Beispiel je nach Linie andersfarbig gestalten könnte) die Vorteile einer Straßenbahn mit sich zu bringen. Lediglich beim Thema Energieeffizienz hinkt dieses System dem Rad-Schienesystem hinterher, wobei im Stadtverkehr der Rollwiderstand eher eine untergeordnete Rolle spielt.

Während der Obus die Nachteile von Straßenbahn und Bus kombiniert, scheint hier das Gegenteil der Fall zu sein. Definitiv eine interessante und zukunftsweisende Idee, die der Stadtentwicklung im Gegensatz zu verrückten Projekten wie der Murseilbahn oder dem Tunnelbus wirklich weiterhelfen könnte.

Meine Gedanken beruhen nur auf der Information des oben geposteten Links, aber vielversprechend klingt das auf jeden Fall.
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #843
Ich denke an die umfassenden Möglichkeiten, die dieses System bietet: Eigene Trassen, die vielleicht sogar begrünt werden können und dank der elektronischen Spurführung nur dünne Asphaltstreifen benötigen.
Wo soll denn dann bitte der "Stricherl-Ersatzverkehr" fahren? Der Bus muss doch in Graz auf exakt der gleichen Strecke fahren können, weshalb es sichtlich immer durchgehend breite zubetonierte Strecken sein müssen. (Siehe z.B. Unterflurtrasse am NVK Hauptbahnhof, zubetonierte CvH, künftig zubetonierte Strecke nach Mariatrost, grausliche Annenstraße, etc.)
Halbwegs hübsche Streckenteile gibt es somit nur mehr in St.Peter (Sankt Peter Pfarrweg) und zum Murpark, obwohl dort auch mehr Grün micht schafen würde.
 
Rein technisch frage ich mich wie sich die Dinger bei Starkregen oder Schneefahrbahn verhalten, wenn die Markierungen gar nicht sichtbar sind. Warten die dann auf den Frühling und Sonnenschein?
Exakte Spurfindung sollte heutzutage auch ohne zusätzliche Markierungen möglich sein, mittels exakter elektronischen Karten, GPS, Laser-, Radar-, Infrarot- und Ultraschallabtastung der Umgebung, Funkkontakt zu Ampeln, Haltestellen, vorausfahrenden Fahrzeugen usw.
Wie auch immer, egal wie gut auch der Stricherlbus tatsächlich wäre, für Öffis (vorallem dem Tramausbau) gibts in Graz viel zu wenig Geld und noch weniger Unterstützung der Großparteien. Hoffen wir, dass sich das raschest ändert!

Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #844
Ich würde dieses System nicht lächerlich machen. Während die Europäer auf den alt hergebrachten Lösungen sitzen und diskutieren (Schiene vs. Asphalt), sind die Chinesen innovativ und entwickeln ein scheinbar billiges straßenbahnähnliches System samt Schienenbonus (beziehungsweise Stricherlbonus).

Optische Spurführung ist aber auch das nichts neues, damit hat man in Frankreich und Deutschland schon vor >10 Jahren herumexperimentiert (https://de.wikipedia.org/wiki/Spurbus#Optische_Spurf.C3.BChrung) - hat damals schon nicht gscheit funktioniert. Aber ok, die Technik ist inzwischen weiter.
Allerdings löst eine andere Spurführungstechnik noch immer nicht die grundsätzlichen Probleme, die all diesen "trams sur pneus" gemeinsam sind (Spurrillenbildung, mieser Fahrkomfort, vergleichsweise geringe Kapazität, höherer Energieverbrauch, ...). In Frankreich werden die ersten Linien ja bereits auf echte Straßenbahn umgebaut (nicht zuletzt auch schlicht aus Kostengründen: wenn man die Fahrbahn alle paar Jahre sanieren muss ist es irgendwann billiger gleich Schienen zu verlegen).

Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #845
Das Gefährt bleibt trotz aller Fortschritte ein rumpelnder Gummiradler, der die Zuverlässigkeit und den Fahrkomfort einer auf Schienen laufenden Straßenbahn nie erreichen wird.
Trotz Klimakrise und absehbares Ende des Verbrennungsmotors setzen viele große Firmen einzig auf den Straßenverkehr und errichten sogar Logistikzentren ohne  Bahnanschluss.

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #846
Wo soll denn dann bitte der "Stricherl-Ersatzverkehr" fahren? Der Bus muss doch in Graz auf exakt der gleichen Strecke fahren können, weshalb es sichtlich immer durchgehend breite zubetonierte Strecken sein müssen. (Siehe z.B. Unterflurtrasse am NVK Hauptbahnhof, zubetonierte CvH, künftig zubetonierte Strecke nach Mariatrost, grausliche Annenstraße, etc.)
Halbwegs hübsche Streckenteile gibt es somit nur mehr in St.Peter (Sankt Peter Pfarrweg) und zum Murpark, obwohl dort auch mehr Grün micht schafen würde.
Das ist jetzt aber ein Argument für den Stricherlbus. Dieser könnte einfach selbst den SEV übernehmen, indem Stricherl auf die Ersatzstrecke gepinselt werden.
 
Exakte Spurfindung sollte heutzutage auch ohne zusätzliche Markierungen möglich sein, mittels exakter elektronischen Karten, GPS, Laser-, Radar-, Infrarot- und Ultraschallabtastung der Umgebung, Funkkontakt zu Ampeln, Haltestellen, vorausfahrenden Fahrzeugen usw.
Mag sein, darunter leider jedoch der Schienen-/Stricherlbonus.

Zitat
Optische Spurführung ist aber auch das nichts neues, damit hat man in Frankreich und Deutschland schon vor >10 Jahren herumexperimentiert (https://de.wikipedia.org/wiki/Spurbus#Optische_Spurf.C3.BChrung) - hat damals schon nicht gscheit funktioniert. Aber ok, die Technik ist inzwischen weiter.
Laut dem Wikipediaartikel sind aber über 300 dieser Stricherlbusse unterwegs. Außerdem handelt es sich scheinbar um eine Art Spurbus, während der Link von Martin wesentlich längere Fahrzeuge zeigt.

Das Gefährt bleibt trotz aller Fortschritte ein rumpelnder Gummiradler, der die Zuverlässigkeit und den Fahrkomfort einer auf Schienen laufenden Straßenbahn nie erreichen wird.
Du meinst unser zuverlässiges Straßenbahnnetz, dass bei jeder kleinsten Störung auf den absolut unzumutbaren SEV zurückgreifen muss?

Ich sage ja nicht, dass dieses Projekt alle Probleme lösen wird. Es lohnt sich aber sicherlich ab und zu über den Tellerrand zu schauen und nicht mit Scheuklappen durchs Leben zu gehen.
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

  • HGLF
Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #847
Laut einem YouTube-Video soll der "Stricherlbus" Baustellen oder Unfälle auch ohne Stricherl am Boden umfahren können. Somit wäre wohl auch Schnee auf der Fahrbahn oder ähnliches kein Problem.

https://youtu.be/RnGyaPgrGKQ

Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #848
Dann bräuchte der Bus ohnehin nie zusätzlichen Bodenmarkierungen!?

  • Ch. Wagner
Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #849
Die Animation täuscht natürlich darüber hinweg, daß es bis jetzt nur ein kleines befahrbares Straßenstück gibt (zu sehen in Spiegelonline). Und da ist er natürlich genauso eine Rumpelkiste wie die anderen Busse auch. Zumal 10 min Ladezeit für 25 km Fahrt a bissi wenig ist.
Und wenn keine Stricherl auf der Fahrbahn sind, dann ist er ein Bus wie jeder andere auch. Jedenfalls ausgereift ist das System noch nicht.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #850
.....
Du meinst unser zuverlässiges Straßenbahnnetz, dass bei jeder kleinsten Störung auf den absolut unzumutbaren SEV zurückgreifen muss?
......

Das liegt nach vielen versäumten Jahren der Umsetzung einer Entlastungs-/Umfahrungs- oder Wie-immer-Strecke nicht am System Straßenbahn sondern an den Köpfen (klingt etwas hohl), die für diesen Missstand verantwortlich. sind.
Trotz Klimakrise und absehbares Ende des Verbrennungsmotors setzen viele große Firmen einzig auf den Straßenverkehr und errichten sogar Logistikzentren ohne  Bahnanschluss.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #851
Der Sonnenkönig hat gesprochen:

Liebe Grüße
Martin

Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #852
Was habe ich gesagt ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #853
Wenn Nagl daraus etwas macht, ist dagegen nichts einzuwenden! Wenn er es jedoch nur tut, um den Stillstand zu verlängern, um unbrauchbare alternative Lösungen zu begutachten oder sich mit einer Blockade am politischen Gegner zu rächen, wäre das eine Sauerei ersten Ranges und eine unverantwortliche Vorgangsweise für ein zukunftsweisendes öffentliches Verkehrsnetz in Graz.
Zur Sache:
Nicht verstehen kann ich, warum die Linie 8 in der vorliegenden Form "technisch" nicht machbar sein sollte. Es gibt Für die Südwestlinie m.E. aber sicher bessere Lösungen (z.B. Linie 7 + Straßgangerstraße). Ebenso trifft man mit einer Entlastungsstrecke durch die Neutorgasse drei Fliegen mit einem Schlag: Neben einer Entbündelung des Nadelöhrs Herrengasse ist damit eine ideale Ersatzstrecke für die Westlinien bei Blockaden in der Achse Hauptplatz - Herrengasse und ein Anschluss des Nebenzentrums Andreas Hofer-Platz gegeben.
Trotz Klimakrise und absehbares Ende des Verbrennungsmotors setzen viele große Firmen einzig auf den Straßenverkehr und errichten sogar Logistikzentren ohne  Bahnanschluss.

Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #854
Was er daraus machen wird? Das kann man doch an einer Hand abzählen ...

1. kein Geld für die Umsetzung von (fast) fertig geplanten Straßenbahnprojekten (Reininghaus-Spange, SmartCity) im Budget 2017/18, was dann 2019 ff passiert, werden wir dann sehen (jedenfalls sind die Eröffnungstermine "sicherheitshalber" schon einmal auf 2021 verschoben ...
2. Absage der Südwestlinie, d. h. man muss da wieder von NULL anfangen, dass wird mindestens 10 Jahre dauern, bis es da wieder ein spruchreifes Projekt gibt - ich gebe diesem Projekt überhaupt keine politische Chance mehr in dieser Konstellation - daher schon meine Forderung bei der Reininghausspange weiter Richtung Straßenganger Straße zu planen und zu bauen
3. Entlastungsstrecke: durch den Investitionsstau und fehlende Mittel wird die Planung sicher auch erst mittelfristig abgeschlossen werden können (abgesehen von der Varianten im Bereich Südtiroler Platz/Belgiergasse) und ein Baubeginn ist dann erst mit der neuen GR-Periode (sofern man über 5 Jahre schafft) 2022 zu erwarten - es wäre das sinnvollste Projekt, dass man leider jetzt fast 2 Jahrzehnte ignoriert hat ...
4. Und die anderen Projekte? Nordwestlinie, Tramverlängerungen etc., die werden auch alle sanft einschlafen (in Richtung Gösting hat man eh schon Fakten geschaffen, weil über die Hirtenkloster-Trasse - Dank Nagl & Co - nie eine Straßenbahn fahren wird)
5. Wird der Nagl von seinen Lieblingsprojekten (Murgondel, Elektrobusse), sicherlich eines umsetzen wollen (bzw. müssen) - sieht also schlecht aus für den Straßenbahnausbau in Graz ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)