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Thema: Straßenbahnausbau 2023ff (155601-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #390
Wir sprechen über zwei unterschiedlichen paar Schuhe - du redest von Einreich-/konkreten Umsetzungsplänen, ich rede davon, dass man eine Grundsatzplanung für Trassensicherung, Detailstudien etc. über Jahrzehnte hinweg machen muss, die dann in der Folge entsprechend weiter vertieft werden müssen.

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • 38ger
Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #391
Wir sprechen über zwei unterschiedlichen paar Schuhe - du redest von Einreich-/konkreten Umsetzungsplänen, ich rede davon, dass man eine Grundsatzplanung für Trassensicherung, Detailstudien etc. über Jahrzehnte hinweg machen muss, die dann in der Folge entsprechend weiter vertieft werden müssen.

W.

Gut, dennoch bleib ich dabei, dass bei solchen Grundsatzplanungen ganz oft eben kein vertieftes Projekt folgt und dass solchen Konzepten meistens schon nach wenigen Jahren trotzdem Projekte folgen, die den Zielsetzungen der Konzepte widersprechen, weil sie einfach nicht beachtet werden bzw. politisch das konkrete Projekt dann doch gewünscht wird usw.

Um wieder zum Thema Straßenbahnausbau 2023ff zurückzukommen: Was komplett fehlt in Graz sind barrierefreie Einstiege in Bus und Bim. Bahnsteige, die so hoch sind, dass man tatsächlich nicht bzw. kaum hochsteigen muss in Bim und Bus (bei letzterem vermutlich weniger wichtig Dank Kneeling-Funktion)

Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #392
Gut, dennoch bleib ich dabei, dass bei solchen Grundsatzplanungen ganz oft eben kein vertieftes Projekt folgt und dass solchen Konzepten meistens schon nach wenigen Jahren trotzdem Projekte folgen, die den Zielsetzungen der Konzepte widersprechen, weil sie einfach nicht beachtet werden bzw. politisch das konkrete Projekt dann doch gewünscht wird usw.

Wenn man sich nicht frühzeitig - und in der Verkehrs- und Stadtplanung reden wir da von JahrzehnteN - was überlegt, kann man am Ende halt nix bauen, weil es keine freien Trassen mehr gibt. Ist halt so. Wenn wir weiterhin so weiterwurschteln wie bisher, wird der Tramausbau weiterhin nur Stückwerk bleiben. Im Straßenbau ist man da schon seit Jahrzehnten deutlich weiter ...

Zitat

Um wieder zum Thema Straßenbahnausbau 2023ff zurückzukommen: Was komplett fehlt in Graz sind barrierefreie Einstiege in Bus und Bim. Bahnsteige, die so hoch sind, dass man tatsächlich nicht bzw. kaum hochsteigen muss in Bim und Bus (bei letzterem vermutlich weniger wichtig Dank Kneeling-Funktion)

Das wäre ein ziemlicher Paradigmenwechsel, da man sich aus stadtplanerischen Gründen schon vor Jahrzehnten dafür entschieden hat, das Gehsteige (auch bei Haltestellen) nicht über eine gewisse Höhe hinaus gehen soll. Dass man im Bereich von Haltestellen, Bahnsteige erhöhen sollte, ist spätestens mit der Einführung der Niederflurfahrzeuge ein Thema. Bis dato gibt es da keine Änderung der Haltung, was v. a. bei der Straßenbahn entweder teure oder zeitaufwendige Technik bedingt, teilweise auch beim Bus. Ist schade, widerspricht mMn nach der Forderung, dass Behinderte möglichst selbständig leben und bringt auch entsprechende Probleme im täglichen Betriebsablauf. Die Verantwortlichen wollen das aber so.

Dieses Thema ist also nix Neues und kommt alle paar Jahre (ergebnislos) wieder auf den Tisch.

W.

"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • 38ger
Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #393
Jetzt pendelst Du aber zwischen Realpolitik und vorausschauenden Visionen. Denn wenn man schon daran glaubt, dass die Berücksichtigung einer Trassenfreihaltung zu deren Bau führt, dann kann man auch daran glauben, dass man Hauptverkehrsstraßen radikal anders gestaltet. Letzteres halte ich in Österreich in naher bis mittlerer Zukunft zwar eh auch nicht für realistisch, aber grundsätzlich kann man auch Hauptverkehrsstraßen von Durchzugsverkehr befreien durch gegenläufige Einbahnen oder multimodale Verkehrsfilter.

Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #394
Jetzt pendelst Du aber zwischen Realpolitik und vorausschauenden Visionen. Denn wenn man schon daran glaubt, dass die Berücksichtigung einer Trassenfreihaltung zu deren Bau führt, dann kann man auch daran glauben, dass man Hauptverkehrsstraßen radikal anders gestaltet. Letzteres halte ich in Österreich in naher bis mittlerer Zukunft zwar eh auch nicht für realistisch, aber grundsätzlich kann man auch Hauptverkehrsstraßen von Durchzugsverkehr befreien durch gegenläufige Einbahnen oder multimodale Verkehrsfilter.
Zu Recht

Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #395
Jetzt pendelst Du aber zwischen Realpolitik und vorausschauenden Visionen. Denn wenn man schon daran glaubt, dass die Berücksichtigung einer Trassenfreihaltung zu deren Bau führt, dann kann man auch daran glauben, dass man Hauptverkehrsstraßen radikal anders gestaltet. Letzteres halte ich in Österreich in naher bis mittlerer Zukunft zwar eh auch nicht für realistisch, aber grundsätzlich kann man auch Hauptverkehrsstraßen von Durchzugsverkehr befreien durch gegenläufige Einbahnen oder multimodale Verkehrsfilter.

Es geht einfach darum, aus dem Gesichtspunkt von Verkehrs- und Stadtplanung langfristig zu agieren. Das ist natürlich etwas zwische Realpolitik und Visionen. In der jetzigen Situation sind wir doch nur, weil wir keine Projekte "auf Halde" haben, um Geld abgreifen zu können. Man schaue einmal nach Wien. Die Vision U-Bahn vor Jahrzehnten etabliert, mit einem Wunschnetz, dass sich freilich immer wieder anpasst, aber laufend und stetig ausgebaut.

Sowas brauchen wir für Graz. Und du glaubst doch ehrlich nicht, dass sich der MIV und ihre Lobby so einfach Straßenraum nehmen lässt. Am Ende ist dann so, dass die Tram im Mischverkehr mitfahren darf - nomen es omen: Straßenbahn, aber wirklich zukunftsfähig ist das nicht.

Aktuelles Beispiel: GKB-Unterführung Alte Poststraße - dort hat die Weitsicht gefehlt, sie so bauen, dass dort einmal auch eine Straßenbahn auf eigener Trasse fahren könnte (was davor und danach problemlos möglich wäre) - jetzt ist es ein Nadelöhr der neuen Strecke und wird zu Problemen führen. Anderes Beispiel: die eigene Gleistrasse auf der Schönaubrücke wurde in den 1980ern aus Kostengründen eingespart, weil man die Tram eh mit Ampelvorrang beschleunigen kann. Das Ergebnis sieht man jeden Tag ...

Das meine ich mit vorausschauender Planung - damit man sich möglichst viele (alle gehen eh nicht) Optionen offen halten und v. a. verkehrlich und stadtplanerisch gestalten und nicht nur bloß reagieren, wie heute ...

W.
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(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • 38ger
Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #396
Wien ist mit der U-Bahn aber genau das beste Beispiel dafür, dass ständig alle Planungen über den Haufen geworfen werden. Grundsätzlich hast Du ja Recht, realpolitisch klappt das aber eben kaum. Gerade beim U2/U5-Ausbau wurde ja kurzfristig einfach das bereits zugesagte Geld von der U2 Süd in einen komplett neuen Topf verschoben und auch sonst war die U1 nach Oberlaa keine zehn Jahre vor deren Eröffnung immer bis Rothneusiedl geplant. Die U3 sollte eigentlich nach Breitensee statt nach Ottakring führen, nach Simmering sollte die Trasse eigentlich über St. Marx statt über Erdberg führen usw. usf.

Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #397
Wien ist mit der U-Bahn aber genau das beste Beispiel dafür, dass ständig alle Planungen über den Haufen geworfen werden. Grundsätzlich hast Du ja Recht, realpolitisch klappt das aber eben kaum. Gerade beim U2/U5-Ausbau wurde ja kurzfristig einfach das bereits zugesagte Geld von der U2 Süd in einen komplett neuen Topf verschoben und auch sonst war die U1 nach Oberlaa keine zehn Jahre vor deren Eröffnung immer bis Rothneusiedl geplant. Die U3 sollte eigentlich nach Breitensee statt nach Ottakring führen, nach Simmering sollte die Trasse eigentlich über St. Marx statt über Erdberg führen usw. usf.

Das es im Detail dann - aus realpolitschen Gründen (wie du sagen würdest) - Änderung gibt, ist ja ganz klar, aber ohne die VORplanungen, Konzepte etc. über Jahrzehnte hinweg gäbe es da auch keine Änderungen, sondern schlichtweg nix. Kurzum: man muss frühzeitig klären, welche Optionen man hat, wenn man das nicht macht, hat man schlimmstenfalls keine oder nur sehr schlechte - weil die Welt um einen herum nicht schläft. Und was nicht gesichert oder vorgeplant ist, existiert dann halt nicht. Da hat man dann halt Pech. Wir hatten und haben in Graz leider zu oft Pech, weil Dinge dann nicht mehr gehen (siehe Südwestlinie durch Rösslmühlgasse - wäre das unter Dach und gewesen, hätte es nie die Diskussion um diesen depperten Tunnel unter der Marienhütte gegeben, jetzt muss die Tram halt anders geführt werden, weil es verkehrstechnisch - angeblich - nicht mehr anders geht. Klassischer Fall von Eigentor!).

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #398
Beginnt nun ein Verschiebespiel der neuen Art? Wird die Innenstadt-Umleitung nun wieder verschoben? In einem aktuellen Budgetbericht wird darüber spekuliert ...
Sollte das so sein, war es ein blanker Hohn, dass der Bau einer U-Bahn angedacht wurde.
Trotz Klimakrise und absehbares Ende des Verbrennungsmotors setzen viele große Firmen einzig auf den Straßenverkehr und errichten sogar Logistikzentren ohne  Bahnanschluss.

Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #399
Quelle? Damit meine ich, wo der Bericht zu finden wäre ...

Naja, die U-Bahn-Idee war ja nichts anderes als das Hinauszögern aller sinnvollen Alternativen ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
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  • flow
Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #400
Morteratsch - fermeda sün dumanda

  • FlipsP
Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #401
In diesem Artikel wird recht wenig Konkretes geschrieben. Primär mutmaßt die Kleine Zeitung und schürt auch wieder einmal Unmut gegenüber der aktuellen Regierung. ,,Würde man alle Projekte umsetzen, würde das 1,9 Mrd Euro kosten" und als Nachsatz sinngemäß ,,Welche schon lange versprochenen und teilweise lang ersehnten Projekte werden abgesagt werden?"
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #402
  • Zuletzt geändert: Februar 04, 2022, 21:01:37 von amoser
Trotz Klimakrise und absehbares Ende des Verbrennungsmotors setzen viele große Firmen einzig auf den Straßenverkehr und errichten sogar Logistikzentren ohne  Bahnanschluss.

Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #403
Allein die Sumem ist ja Wahnsinn für eine Stadt wie Graz. Da war die ÖVP wohl weitaus verantwortungsloser als gedacht.
Gut und da ist sicherlich klar dass man Prioritäten setzen muss, und Kläranlage oder Rad Offensive sind mal sicher dem Strassenbahnausbau oder der neuen Feuerwache vorzureihen.

  • FlipsP
Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #404
Interessant. Denn bei allen 4 genannten Projekten krankt es.
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates