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Thema: Museumsfeldbahn Großgmain (3472-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Museumsfeldbahn Großgmain
Nach langer, langer Zeit entschloss ich mich wieder einmal meine Kamera abzustauben und ein paar Fotos zu machen.

Ziel des Ausfluges war die Museumsfeldbahn im Freilichtmuseum Großgmain in Salzbrug, die ich hier mit einem Bildbericht kurz vorstellen möchte.
Will man mit den öffentlichen Verkehrsmittel anreisen so empfiehlt es sich die Buslinie 180 von Salzburg Hbf nach Bayrisch Gmain zu nehmen, die jedoch erst eine dreiviertel Stunde nach der Ankunft des Grazer ICs abfährt. So vertut man seine Zeit damit den Magen zufüllen, des überflüssige Gepäck zu verstauen und sich wieder "einzufotografieren". So konnte ich am Südtiroler Platz, dem Vorplatz des Salzburger Hauptbahnhofs, den O-Bus mit der Nummer 328 auf der Linie 6 festhalten. Einen Hersteller der meiner Meinung nach sehr schön deigneten Busse konnte ich nirgendwo entdecken. Kann mir da jemand weiterhelfen?


3,20 € kostet die 35 minütige Busfahrt bis zur Haltestelle "Großgmain Freilichtmuseum" pro Richtung, die stündlich möglich ist. In Acht nehmen sollte man sich vor dem Busfahrer, der die Fahrgäste beschimpfte und sich die ganze Fahrt lang über seinen Job beschwert hat. Ich habs mit Humor genommen. ;D


5 Gehminuten von der Bushaltestelle entfernt befindet sich der Eingang des Museums, die Eintrittskosten belaufen sich für Erwachsene auf 10, für Kinder, Schüler und Studenten auf 5€. Die Bahnfahrt(en) sind in diesem Preis inkludiert. Direkt nach der Kassa befindet sich ein Andreaskreuz  für die 1,7km lange Feldbahn.


Die Gebiete des Museums wurden nach den Gauen des Salzburger Bundeslands benannt, drei davon sind von der Bahn erschlossen:
Der Endpunkt der Strecke, das Pongau. Es handelt sich um eine eingleisige Wendeschleife die im Uhrzeigersinn befahren wird.
Der Bahnhof in der Mitte, das Tennengau. Hier befindet sich eine Ausweiche mit Rückfallweichen die beim Zweizugbetrieb (an Sonn- und Feiertagen) für Zugkreuzungen verwendet wird.
Der Bahnhof direkt beim Museumseingang, das Flachgau. Dieser Bahnhof bietet zwei Gleise an, auf einem davon ist ein Zug abgestellt. Es handelt sich hier um eine SCHÖMA CHL-45G, die sich bereits auf der Kurbahn Bad Schwalbach bestens bewährte.


Durchaus interessant ist auch die Kupplung: Während man früher mit Stangen Loks und Wagons zusammenhielt, setzt man heute auf Klauenkupplungen.


Irgendwie idylisch präsentiert sich das Bahnhofsgebäude. Am Ende des Bahnsteigs befindet sich eine Erhöhung, die auch die Mitnahme von Rollstuhlfahrern erlaubt. Vor dem Gebäude befindet sich eine verstellbare Uhr, die die nächste Abfahrt des Zuges anzeigt. Die Bahn verkehrt im Halbstundentakt.


Schon lange mit dem Horn angekündigt, das man beinahe quer durch das Museum hören kann, erreicht nach 20 minütiger Wartezeit der ,,Planzug" den Bahnhof Flachgau.  Der Zug wird von der eigens für die Museumsfeldbahn gebauten SCHÖMA CHL-40G gezogen. Am Fahrwerk erkennt man gut den Zylinder für die Bremsen: Aufgrund der starken Steigungen (dazu später mehr) sind alle Wagons - wenn auch nur auf einer Achse - gebremst.


Ein Blick in den Führerstand lässt auf das geringe Alter (Baujahr 2012) der Lok schließen. Hier kann man eigentlich gar nicht mehr von eine Feldbahn, sondern von einer kleinen Normalspurbahn reden: Gemütlich wird der Zug von den teils ehrenamtlichen Lokführer per Joystick gesteuert.


Auch wenn man den Oberbau betrachtet, tut man sich schwer von einer Feldbahn zu sprechen: Ein wunderschönes Schotterbett, S33-Schienenprofil (33kg/m, feldbahntypisch wären S18 oder S20, die Normalspur fährt auf S54) und ein penibler Unterbau mit vielen Dämmen und Einschnitten erwartet die Besucher.


Auch wenn die Bahn mitten durch das Museum verkehrt, ist es doch nicht einfach, ein schönes Motiv mit den alten Gebäuden zu finden. ,,Einfach einmal über die Wiese geschossen": Zu Fuss braucht man in den hier zu sehenden Bahnhof Tennengau nicht einmal eine Minute, während der Zug mit Hilfe einer Kehre Höhe abbaut.


Hier ein Blick auf den massiven Oberbau. Links ist eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 10km/h zu sehen, wie das Ende der Langsamfahrstelle signalisiert wird ist mir unklar. Auch der Versuch, die massive Steigung einzufangen ist nicht schwer, denn...


..die Bahn schlängelt sich mit bis zu 40 Promille den Berg hinauf und stellt damit die Semmeringbahn in den Schatten. Mit Hilfe des Teleobjektives gelingt es dann doch einigermaßen. Hier zu sehen ist die 300m lange Betriebsstrecke zum Depot.


Nur einige Meter trennen uns vom Nachbarstaat Deutschland. Wie es hier wohl vor der EU ausgesehen hätte?


Nach kurzem Umschauen begebe ich mich wieder zur Hauptstrecke. Fotomotive sind trotz der hochstehenden Sonne schwer zu finden, da die Bahn hauptsächlich durch den Wald verkehrt. Ab und zu findet sich aber doch eine nette Stelle, und auch hier ist die Steigung massiv, jedoch schwer einzufangen. Auch bei der Mitfahrt im Zug merkt man sie kaum.


Ein undankbares ,,Vordach" an der Front wirft immer einen Schatten...hier kurz vor dem Tennengau.


In der Zugpause beschäftige ich mich wieder damit die Steigung einzufangen, was mir letztendlich einigermaßen geglückt. ,,Wo ist das Zahnrad hin?", könnte man sich hier fragen. Der Baum steht übrigens gerade!


Eine Teleaufnahme im schattigen Wald. Hier zu sehen zwischen dem Pongau und dem Tennengau.


...und auf dem Rückweg bei der Einfahrt in die Ausweiche.


Auch die schöne Umgebung möchte ich einfangen, was mit leider nur schwer gelingt, da die Bäume beinahe überall die Sicht verdecken. Mein Standpunkt ist übrigens der selbe wie am vorherigen Foto.


Abschließen möchte ich diesen Bericht mit einem Foto aus dem ,,Hauptbahnhof" Flachgau. Hier zu sehen ist der Zug bei der Einfahrt in die Schleife, links erkennt man die Weiche des zweiten Gleises im Bahnhof.


Fazit: Die Bahn wertet das Museum meiner Meinung nach sehr auf und ist sicherlich ein großer Besuchermagnet, auch für Feld- und Eisenbahnfreunde, da sich die Anzahl 600mm-Bahnen in Österreich sehr in Grenzen hält.
Alles in allem ein sehr schöner Ausflug, auch wenn einem von Graz aus per Bahn nur ca. 4 Stunden Zeit hat zu bleiben. Den Besuch möchte ich bei Zweizugbetrieb gerne wiederholen, vielleicht gibt es ja dann einen Teil 2. ;)

lg
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

  • SG220
Re: Museumsfeldbahn Großgmain
Antwort #1
Der Hersteller des gezeigten O - Busses ist die Fa. Solaris in Polen! Auf Wunsch der Salzburger hat die aktuelle Serie ein spezielles Design erhalten, wodruch sich beim Fahrer nur mehr eine Einzeltür ausgegangen ist!
MfG SG 220

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Museumsfeldbahn Großgmain
Antwort #2
Danke! Gefällt mir sehr gut. :)
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro