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Thema: Rücker: "Tempo 30 auf allen Straßen wäre sinnvoll" (4057-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
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Rücker: "Tempo 30 auf allen Straßen wäre sinnvoll"
"Tempo 30 auf allen Straßen wäre sinnvoll"

Die Spitzenkandidatin der Grünen, Lisa Rücker, über weniger Parkplätze, die Lust am Verkehrsressort - und die Mäntelchen des Bürgermeisters.

Den Grünen scheint der "Schwarze Peter" als Schuldige am Scheitern der schwarz-grünen Rathauskoalition anzuhaften. Ist das gerecht?

LISA RÜCKER: Gerechtigkeit ist in einem Wahlkampf keine Kategorie.

In der Politik generell schon?

RÜCKER: Ja, weil man in Situationen, die man für ungerecht hält, persönlich angreifbarer wird.

Ihrer Meinung nach hat Bürgermeister Siegfried Nagl mit dem Koalitionsbruch ein Foul begangen. Ist Fairness eine Kategorie in der Politik?

RÜCKER: Bei den Grünen schon. Und wir verhalten uns auch danach. Wir sind nicht in die unverfrorenen Korruptionsgeschichten verwickelt, die unfair gegenüber dem Steuerzahler sind. Aber im konkreten Fall des Koalitionsendes wäre es sinnlos, mit dem Kinderspruch "Das ist unfair!" zu reagieren. Es ist zu akzeptieren, dass einer diese Entscheidung getroffen hat. Das hat uns nicht vollkommen aus den Socken geschmissen, sondern war in gewisser Weise eine Bestätigung unserer Politik. Wir haben eine konsequente Verkehrspolitik versprochen - und auch gemacht. Es hat sich gezeigt, dass sich der Bürgermeister gerne ein Mäntelchen anzieht, und wenn es ihm zu eng wird, zieht er es wieder aus.

Aber bezahlt haben das Mäntelchen laut Umfragen die Grünen.

RÜCKER: Ist das so? Ich gehe davon aus, dass wir stärker werden.

In Ihrem Wahlprogramm findet sich die spektakuläre Forderung nach Tempo 30 auf allen Grazer Straßen. Ist das ein ernsthaftes Ziel?

RÜCKER: Es wird immer noch ein paar Ausnahmestraßen - Stadtautobahnen oder Hochleistungsstraßen - geben müssen, aber es gibt eine ernst gemeinte Diskussion auf EU-Ebene, dass 30km/h für Städte die sinnvollste Geschwindigkeit ist. Es passieren erwiesenermaßen weniger Unfälle und es gibt weniger Lärm. Und die durchschnittliche Fahrtgeschwindigkeit in der Stadt ist schon jetzt nicht höher. Zudem geht es darum, was man den Menschen zumutet, die in stärker belasteten Gebieten wohnen. Die Chancen für eine Stadt, sozial gerechter zu werden, liegen nämlich auch in einer gerechteren Verkehrspolitik.

Dafür wollen Sie unter anderem Parkplätze rückbauen. Wo wollen Sie wie viele Plätze einsparen?

RÜCKER: Es geht nicht darum, Parkplätze willkürlich wegzustreichen. Wir wissen aber, dass Parkplätze auch Verkehrserreger sind. Es geht mir vor allem um jene Fahrten, wo nur aus Bequemlichkeit nicht auf den öffentlichen Verkehr umgestiegen wird. Verknappung heißt eben auch, dass man sich gut überlegt, wo man mit dem Auto hinfährt.

Zum Bahnhof zum Beispiel, wo Ihr Parkplatzmodell vom Bürgermeister zurückgepfiffen wurde.

RÜCKER: Es wird jetzt noch mehr Chaos statt der geplanten Entflechtung geben. Aber ich hoffe, dass sich alle, die Strafen bekommen, weil sie zu lange auf den Kiss&Ride-Parkplätzen stehen, an den Bürgermeister wenden.

Wollen Sie das Verkehrsressort eigentlich behalten?

RÜCKER: Wenn ich sehe, wie viele Schrauben wir in Bewegung gesetzt haben, hätte ich große Lust, es weiter zu machen.

Und wenn nicht die Verkehrsagenden, was dann?

RÜCKER: Ökologie und Grünraum, oder ein neues Ressort "Zusammenleben", aber Kultur und Gesundheit wären interessant.

ÖVP und FPÖ wollen keine Koalitionen mehr. Ist das sinnvoll?

RÜCKER: Klare Entscheidungen sind nur in einer breit aufgestellten Koalition möglich.

Gibt es von Ihnen Koalitionspräferenzen? Wäre nach Wiener Vorbild Rot-Grün eine Option?

RÜCKER: Dafür braucht es verlässliche Koalitionspartner, auf die man sich verlassen kann.
Haben Sie sich anfangs auf Siegfried Nagl verlassen?

RÜCKER: Ja, eine Zeitlang, weil ich ihm abgenommen habe, dass er eine ökologische Politik sinnvoller findet, als im letzten Jahrhundert stecken zu bleiben. Irgendwann unterwegs ist er abgebogen. Dann war das Vertrauen weg.
INTERVIEW: KLAUS HÖFLER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3151270/tempo-30-allen-strassen-waere-sinnvoll.story




Autobusse und Straßenbahnen würde das genauso treffen, soweit denkt die liebe Lisa offenbar nicht! :P
Liebe Grüße
Martin

Re: Rücker: "Tempo 30 auf allen Straßen wäre sinnvoll"
Antwort #1

Autobusse und Straßenbahnen würde das genauso treffen, soweit denkt die liebe Lisa offenbar nicht! :P


Bei der STRAB "passiert" die Verlangsamung schon vollautomatisch, da braucht man keine Frau Rücker für die Umsetzung  :-\
Und ganz allgemein... mal sehen was nach dem 25.11 geschieht, bis dahin sind alle Berichte und "Interviews" (egal welche Fraktion) als zu belächelndes Wahlkampfgetöse zu bewerten.
Obwohl bei dieser Wortmeldung seitens der Grünen wohl doch irgendwie fraglich ist, ob Sie mit derartigen Meldungen in der Kleinen die Wähler auf Ihre Seite ziehen können ;)

Re: Rücker: "Tempo 30 auf allen Straßen wäre sinnvoll"
Antwort #2


Autobusse und Straßenbahnen würde das genauso treffen, soweit denkt die liebe Lisa offenbar nicht! :P


Bei der STRAB "passiert" die Verlangsamung schon vollautomatisch, da braucht man keine Frau Rücker für die Umsetzung  :-\
Und ganz allgemein... mal sehen was nach dem 25.11 geschieht, bis dahin sind alle Berichte und "Interviews" (egal welche Fraktion) als zu belächelndes Wahlkampfgetöse zu bewerten.
Obwohl bei dieser Wortmeldung seitens der Grünen wohl doch irgendwie fraglich ist, ob Sie mit derartigen Meldungen in der Kleinen die Wähler auf Ihre Seite ziehen können ;)


Da geht es wohl weniger darum, neue WählerInnen zu gewinnen, als viel mehr die eigenen WählerInnen zu halten. Und das geht mit klaren Ansagen natürlich leichter, als wenn man zu erkennen gibt, dass man sich von den anderen Parteien ohnedies nicht unterscheidet.

Liebe Grüße,
Stefan

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Rücker: "Tempo 30 auf allen Straßen wäre sinnvoll"
Antwort #3
Das heißt man propagiert sinnfreie Themen, um Wählerstimmen zu ergattern.  :P

Was soll man dazu sagen, wenn die Verkehrsreferintin für eine Verlangsamung des Verkehrs eintritt, anstatt Maßnahmen zu ergreifen den Verkehr zu beschleunigen, was die Wirtschaft auch ankurbeln würde.  ;)

Liebe Grüße
Martin

  • flow
Re: Rücker: "Tempo 30 auf allen Straßen wäre sinnvoll"
Antwort #4
"Den Verkehr" beschleunigen? Um noch mehr unnötigen (Auto-)Verkehr zu generieren? Das halte ich ja nicht für sehr sinnvoll.

Beschleunigter ÖV auf eigenen Trassen ja, bitte! Ich denke, die "Bremser" sitzen in Graz wo anders, als im Club der Grünen. :P
Morteratsch - fermeda sün dumanda

Re: Rücker: "Tempo 30 auf allen Straßen wäre sinnvoll"
Antwort #5
Da muss ich ein bisserl widersprechen:

Es geht nicht darum, den Verkehr noch schneller zu machen, sondern sinnvoll zu lenken, d. h. zu reduzieren, zu verlagern (Umweltverbund) und natürlich auch zu verlangsamen (Verkehrssicherheit).

Das hat Erich Edegger schon Ende der 1980er-Jahre erkannt. Ich stelle fest, dass seit damals kein Erkenntnisgewinn zu verzeichnen ist. Leider!

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Rücker: "Tempo 30 auf allen Straßen wäre sinnvoll"
Antwort #6

"Den Verkehr" beschleunigen? Um noch mehr unnötigen (Auto-)Verkehr zu generieren? Das halte ich ja nicht für sehr sinnvoll.

Beschleunigter ÖV auf eigenen Trassen ja, bitte! Ich denke, die "Bremser" sitzen in Graz wo anders, als im Club der Grünen. :P


Entschuldige, aber die Forderung nach Tempo 30 auf allen Straßen ist doch wohl ein Witz. Der Verkehr kommt nächste Woche am Mittwoch sicher wieder zum Erliegen, weil einfach alle auf der Straße sind. Früher gab es umfangreiche Straßenbahneinschubverkehre um die Menschen zu den Friedhöfen zu bringen, heute fährt jeder selbst.

Der MIV an sich gehört eingedämmt. - Das gelingt aber sicher nicht durch ein Tempolimit!

Um den Leuten den ÖV wieder schmackhaft zu machen, bedarf es anderer Maßnahmen, die wesentlich sinnvoller wären, als den Autofahrern einmal mehr den schwarzen Peter zuzuschieben. Am härtesten würde eine solche Regelung Berufskraftfahrer treffen, da das Vorankommen dann noch viel schlechter wird und eventuelle Strafen natürlich auch Vielfahrer eher treffen als Gelegenheitsfahrer.

Trams und Busse schleichen in der Nacht mit 30 km/h durch die Stadt. - JA DAS WÄRE SUPER - Die Variobahn macht dann weniger lärm.  >:(

Wenn man sich die erlaubten Geschwindigkeiten im Lauf der Jahrzehnte ansieht, so wird doch alles viel langsamer und irgendwann kriechen wir nur mehr durch die Gegend.
Dank der Autolobby dürfen aber keinerlei MAßnahmen getroffen werden, die zu einer Verschlechterung des Umsatzes der Autoindustrie führen würden. - Stattdessen wird eben alles verlangsamt und der ÖV gebremst:

Dazu zwei Beispiele:

Gleisbau SL 3 Herz-Jesu Viertel: Parkplätze werden erhalten, Variobahntauglichkeit wird um mindestens ein Jahrzehnt verschoben.
Variobahntauglichkeit SL 6: Sollte seit September gegeben sein. - Verschoben auf FJ 2013

Man sollte Berufsverkehr und MIV strikt trennen und den MIV mehr einschränken. - Ich weiß dass das schwierig ist, aber so könnte man das Problem in den Griff bekommen.


Da muss ich ein bisserl widersprechen:

Es geht nicht darum, den Verkehr noch schneller zu machen, sondern sinnvoll zu lenken, d. h. zu reduzieren, zu verlagern (Umweltverbund) und natürlich auch zu verlangsamen (Verkehrssicherheit).

Das hat Erich Edegger schon Ende der 1980er-Jahre erkannt. Ich stelle fest, dass seit damals kein Erkenntnisgewinn zu verzeichnen ist. Leider!

Wenn der Verkehr verringert wird, brauche ich ihn nicht zu verlangsamen, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. - Das geht mit der Verringerung automatisch einher.
Liebe Grüße
Martin

  • flow
Re: Rücker: "Tempo 30 auf allen Straßen wäre sinnvoll"
Antwort #7

Entschuldige, aber die Forderung nach Tempo 30 auf allen Straßen ist doch wohl ein Witz. Der Verkehr kommt nächste Woche am Mittwoch sicher wieder zum Erliegen, weil einfach alle auf der Straße sind. Früher gab es umfangreiche Straßenbahneinschubverkehre um die Menschen zu den Friedhöfen zu bringen, heute fährt jeder selbst.


Die Forderung nach Tempo 30 lässt sich wohl kaum durchsetzen, und das dürfte auch den Grünen bewusst sein. Ist halt eine Ansage an die eigene Klientel in Zeiten des Wahlkampfs.
Die Grünen sind sicher nicht Schuld daran, dass heute "jeder selbst" auf den Friedhof fährt und es keinen Sonderverkehr mehr zu Allerheiligen gibt. Abgesehen davon, dass das auch nur ein einmaliges Ereignis ist, müsste das Verkehrsverhalten an sich überdacht werden. Stichwort Kurzstrecken, Notwendigkeit von Fahrten usw...


Der MIV an sich gehört eingedämmt. - Das gelingt aber sicher nicht durch ein Tempolimit!


Gelingt es durch die "Beschleunigung des Verkehrs"? Ich glaube nicht.


Um den Leuten den ÖV wieder schmackhaft zu machen, bedarf es anderer Maßnahmen, die wesentlich sinnvoller wären, als den Autofahrern einmal mehr den schwarzen Peter zuzuschieben. Am härtesten würde eine solche Regelung Berufskraftfahrer treffen, da das Vorankommen dann noch viel schlechter wird und eventuelle Strafen natürlich auch Vielfahrer eher treffen als Gelegenheitsfahrer.


Warum nicht den Autofahrern den Schwarzen Peter zuschieben? Verursachen sie keine Emissionen (Lärm, Staub, Abgase)?

Berufskraftfahrer also? Wen meinst du damit, Taxler einmal ausgenommen?
Limits sind auch dazu da, eingehalten zu werden. Als Konsequenz einer Übertretung sind nun einmal auch Strafen vorgesehen. Wo ist das Problem.


Trams und Busse schleichen in der Nacht mit 30 km/h durch die Stadt. - JA DAS WÄRE SUPER - Die Variobahn macht dann weniger lärm.  >:(


Ein etwaiges erweitertes Tempolimit muss nicht zwangsläufig den ÖV betreffen - wenn es mehr eigene Trassen gäbe (für Tram, Bus und Taxis).


Gleisbau SL 3 Herz-Jesu Viertel: Parkplätze werden erhalten, Variobahntauglichkeit wird um mindestens ein Jahrzehnt verschoben.
Variobahntauglichkeit SL 6: Sollte seit September gegeben sein. - Verschoben auf FJ 2013


Was sicherlich auf dem Mist der Grünen gewachsen ist.


Man sollte Berufsverkehr und MIV strikt trennen und den MIV mehr einschränken. - Ich weiß dass das schwierig ist, aber so könnte man das Problem in den Griff bekommen.


Man sollte den Berufsverkehr Richtung ÖV verlagern und den MIV einschränken.
Morteratsch - fermeda sün dumanda

Re: Rücker: "Tempo 30 auf allen Straßen wäre sinnvoll"
Antwort #8
Manchmal findet sogar die Autofahrerpartei par excellence das Fahren mit 30 km/h ok:

http://www.graz.at/cms/dokumente/10202161_1618648/6cf7f68b/AntragIng.Lohr%20Geschwindigkeitsbeschr-344nkung%20G-366stingerstra-337e.pdf

Ich zitiere:

Anrainer der Göstingerstraße kämpfen nunmehr seit 25 Jahren für eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/h zwischen UKH und Barmherzigen Brüdern (Spitalszone).
Niedergefahrene Wild- und Haustiere(Eichhörnchen, Katzen usw.) müssen häufig entsorgt werden, da Autofahrer und Straßenbahnfahrer viel zu schnell in diesem Bereich unterwegs sind. Öfters ereigneten sich Unfälle wegen zu hoher Geschwindigkeit weit über 50 km/h bis zu 100 km/h, auch Straßenbahnen mit 70 km/h sind keine Seltenheit.


Das muss ja eine richtige Rennstrecke sein.  :police:

Re: Rücker: "Tempo 30 auf allen Straßen wäre sinnvoll"
Antwort #9

auch Straßenbahnen mit 70 km/h sind keine Seltenheit.[/color]


Ich freue mich auch über Straßenbahnen, die mehr als 70 km/h fahren!  :hehe:

Re: Rücker: "Tempo 30 auf allen Straßen wäre sinnvoll"
Antwort #10
Da sind also Straßenbahnen noch immer zu schnell. Das ist ja entsetzlich! Die gehören sofort ausgebremst.